17.07.2021 Henstedt-Ulzburg / Demo: HENSTEDT-ULZBURG WAR KEIN UNFALL! DEN RECHTEN TERROR STOPPEN

Am 17. Juli 2021 ist es genau 9 Monate her, dass ein AfD-Sympathisant mit einem Pick Up in Henstedt-Ulzburg gezielt Antifaschist*innen auf dem Gehweg umgefahren hat. Bei diesem Anschlag wurden 4 Personen verletzt. Melvin Schwede hat bei dem Anschlag mindestens den Tod der Verletzten billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar beabsichtigt. Auch wir als Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg schließen uns dem Aufruf zur Demo in Henstedt-Ulzburg an und rufen dazu auf sich an der Demo zu beteiligen, bringt Antifa-Fahnen mit und zum Thema passende Transparente. Weiter möchten wir noch darauf hinweisen, dass sich die Betroffenen, die sich zur Zeit zum Teil noch immer in ärztlicher Behandlung befinden, sehr über Solidaritätsbekundungen jeglicher Art freuen, so möchten wir dazu aufrufen, vor allem für alle Menschen denen es u. a. auch wegen der Covid-19 Pandemie nicht möglich ist nach Henstedt-Ulzburg zu kommen, bei sich vor Ort Solidaritätsbekundungen für die Betroffenen der Auto-Attacke zu organisieren.

Ein Bündnis antifaschistischer Gruppen aus Hamburg ruft zur gemeinsamen Anreise von Hamburg nach Henstedt-Ulzburg auf. (Anreise aus Hamburg pünktlich um 12:15 am Reisezentrum Hbf.)

Auch aus Kiel wird eine gemeinsame Anreise zur Demo in Henstedt-Ulzburg organisiert. (Treffen 11.45 Uhr HBF-Kiel, Abfahrt 12.02 Uhr)

Hier der Aufruf von: Henstedter Bündnis für Demokratie und Vielfalt, Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg, Initiative Segeberg-bleibt-bunt, Hamburger Bündnis gegen Rechts und Bündnis Norderstedt ist Weltoffen.

HENSTEDT-ULZBURG WAR KEIN UNFALL! DEN RECHTEN TERROR STOPPEN

DEMONSTRATION AM 17. JULI 2021, UM 14 UHR
START / ENDE: BAHNHOF HENSTEDT-ULZBURG

RÜCKBLICK:
Bei einer Protestkundgebung gegen eine AfD-Veranstaltung mit dem Parteivorsitzenden Jörg Meuthen am 17.10.2020 im Bürgerhaus in Henstedt-Ulzburg fuhr ein AfD-Sympathisant Antifaschist*innen auf dem Bürgersteig vor dem Kundgebungsgelände gezielt mit seinem Pick-up an und verletzte mehrere von ihnen.

ZUM ABLAUF:
Gegen 17.45 Uhr erschienen vier Männer, die bereits mit rechten Sprüchen und dem Kleben faschistischer Sticker aufgefallen waren, erneut bei der antifaschistischen Kundgebung vor dem Bürgerhaus, obwohl sie schon einmal durch die Polizei des Platzes verwiesen worden waren.Eine Ordnerin wurde auf sie aufmerksam, als sie auf einer Bank saßen und offensichtlich die Teilnehmer*innen der Kundgebung fotografierten/filmten. Sie verwies die Männer des Geländes und begleitete sie an eine Straße vor dem Kundgebungsgelände. Wenige Minuten später rasten zwei der Männer mit einem Pick-up auf einen Bürgersteig und fuhren zwei Demonstrant*innen an, die das Kundgebungsgelände verlassen hatten, um sich etwas zu trinken zu kaufen. Beide wurden bei dem Angriff verletzt.Danach beschleunigte der Fahrer weiter auf dem Bürgersteig und raste auf ein Paar zu, das ebenfalls die Kundgebung besucht hatte und sich gerade auf der Suche nach einem WC befand. Während sich der Mann zwischen zwei parkende Autos retten konnte, wurde die Frau von dem schweren Pick-up erfasst, als sie versuchte wegzulaufen. Sie erlitt schwere Verletzungen. Als einige aufgebrachte Demonstrant*innen am Tatort die Verhaftung des Fahrers forderten, gab ein herbeieilender Polizist völlig unvermittelt einen Warnschuss ab. Hierdurch gefährdete er umstehende Personen und riskierte eine Eskalation der Situation. Wir empfinden die spätere Darstellung der Polizei noch heute als völlig falsch! Die Polizei sprach in ihrer Pressemitteilung von Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken, in deren Folge es zu einem „Verkehrsunfall“ kam. Für uns handelt es sich um einen rechtsradikalen, lebensgefährlichen Angriff auf Teilnehmer*innen der genehmigten Kundgebung, bei dem sowohl Fahrer als auch Beifahrer in Kauf nahmen, Menschen zu töten! Keine zwei Stunden nach den Geschehnissen war der Täter schon wieder auf freiem Fuß und bis heute ist keine Anklage gegen ihn erhoben worden! Für einen rechtsradikalen Hintergrund spricht, dass sich der Täter Melvin S. (19 Jahre) aus Föhrden-Barl, einem kleinen 300-Seelen Dorf im Kreis Segeberg, schon länger in einem faschistischen Umfeld aus „Identitäre Bewegung“, „Ein Prozent“ und AfD sowie deren Jugendorganisation „Junge Alternative“ bewegte. (Quelle: tatorthu.noblogs.org).

DAS AUTO ALS TATWAFFE?
Es ist kein neues Phänomen: Schon seit etlichen Jahren attackieren Neonazis Menschen, die ihrem Feindbild entsprechen, mit Autos, um sie schwer zu verletzen oder gar zu töten – sie nutzen das Auto als Waffe. Eine Waffe, die leicht zu beschaffen und jederzeit verfügbar ist.

WIE VERHIELT SICH DIE AFD NACH DER TAT? Der zum Kader der AfD gehörende Julian Flak aus Kaltenkirchen unterhält bei Instagram nachweisbaren Kontakt zum Täter. Flak verteilte eine Woche nach dem Anschlag in Henstedt-Ulzburg Flyer der AfD, in denen die Opfer verhöhnt wurden und in denen sich die AfD unter absoluter Verdrehung der Tatsachen zum Opfer linker Angriffe stilisierte. Eine bereits bekannte Vorgehensweise der AfD. Und der AfD-Landtagsabgeordnete Claus Schaffer erwähnte in einer Pressemitteilung den Angriff mit dem Pick-up mit keiner Silbe, beklagte aber, dass die Sicherheitsbehörden bei der AfD-Veranstaltung wegen der „gewaltbereiten Linksextremisten der Antifa“ die Lage teilweise nicht unter Kontrolle gehabt hätten. Angesichts der bis zu der Tat völlig ruhig abgelaufenen Kundgebung eine Lüge. So schürt man gezielt Angst und Vorurteile in der Bevölkerung!

DEN AFD-LÜGEN ENTGEGENTRETEN!
Am Tag nach dem Anschlag gab es in Henstedt-Ulzburg eine kraftvolle Demo mit 300 Menschen gegen rechte Gewalt und Naziterror.Die Betroffenen bedanken sich auf diesem Weg bei allen Menschen, die sich am Sonntag nach dem Anschlag sofort in Henstedt-Ulzburg zur spontanen Solidaritätsdemo trafen, sowie bei allen Gruppen, Initiativen und jeder/m Einzelnen, der/die auch weiterhin solidarische Grüße in die Welt und an sie senden.

GEGEN RECHTE GEWALT UND NAZITERROR!
In Vorbereitung auf die kommenden Wahlkämpfe kann auf keinen Fall Entwarnung gegeben werden, denn selbst wenn der Abwärtstrend der AfD anhalten sollte, so hat sie doch in wenigen Jahren dazu beigetragen, dass sich die extreme Rechte deutlich radikalisierte. Die Morde an Walter Lübcke, die Morde in Halle und in Hanau, die Bewaffnung und Radikalisierung der Rechtsextremen sowie der Coronaleugner*innen und nicht zuletzt der Anschlag hier in Henstedt-Ulzburg sind nur einige wenige von vielen, furchtbaren Resultaten aus knapp acht Jahren AfD. Es wird vor allem weiter von demokratischen und antifaschistischen Kräften abhängen, dass eine Brandmauer zur extremen Rechten gezogen und die AfD auch regional zurückgedrängt wird.

Solidarität mit den Betroffenen!Keine Räume! Keine Stimme! für die rechtsextremistische AfD!

Bitte achtet bei der Anreise zur Demo und auf der Heimfahrt auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Auch auf der Demo sind die Hygiene- und Abstandsregeln und das Tragen medizinischer Masken unbedingt einzuhalten.

Mehr als ein Jahr rechte Verschwörungsideolog*innen im Kreis Pinneberg

Wie in vielen anderen Orten und Kreisen haben sich auch im Kreis Pinneberg rechte Verschwörungsideolog*innen zusammengeschlossen.

Im Frühjahr/Sommer fanden regelmäßig an allen Samstagen Kundgebungen in Pinneberg vor der Drostei statt.

Auch in anderen Orten im Kreis sammelten sie sich, so z.B. in Wedel, Uetersen, Tornesch, Barmstedt und Quickborn.

Im Internet, in den sozialen Netzwerken und dort vor allem auf Telegram, wird sich organisiert.

In den regionalen Telegram-Gruppen werden nicht nur verschiedene Ideen zur Selbstversorgung und gärtnern geteilt sondern auch immer wieder antisemitische Inhalte vom Nazi Attila Klaus Peter Hildmann und von Nikolai Max Nerling alias „Der Volkslehrer“. Bezugspunkte gibt es auch zur QAnon-„Bewegung“ und deren Verschwörungsideologie.

Nazipropaganda bei Telegram Nazipropaganda bei Telegram

Die Sonnen-Apotheke in Uetersen, bekannt dafür das AfD und andere Nazipropaganda ausliegt, ist für einige aus dem Spektrum eine Anlaufstelle und man tauscht sich über Chlordioxidlösungen und deren Einnahmen aus. Mehr zur Apotheke gibt es u.a. hier: 1, 2, 3 und 4.

Werbung für Chlordioxidlösung in der Sonnen-Apotheke in Uetersen Werbung für Chlordioxidlösung in der Sonnen-Apotheke in Uetersen

An der Mobilisierung von „Querdenken“ z.B. nach Berlin beteiligten sich einige Verschwörungsideolog*innen und reisten selbst dorthin.

Bei den Veranstaltungen in Hamburg, zumeist organisiert von der Reichsbürgerin Selina Fullert, konnten immer wieder Teilnehmer*innen aus dem Kreis Pinneberg beobachtet werden.

Autokorso in Hamburg Autokorso in Hamburg

In der regionalen Presse wurde der losen Gruppe mehrmals Raum für ihre Thesen geboten. Während einer Kundgebung/Mahnwache organisiert von Jens Meske in Pinneberg, ließ sich Christian Chinery im Pinneberger-Tageblatt u.a. mit den Worten zitieren „Das sind braune Parolen der Antifa. Die Kommunisten beschimpfen uns.“

Jens Meske (ganz Rechts) und Christian Chinery mit Gitarre Jens Meske (ganz Rechts) und Christian Chinery mit Gitarre

Auch organisierte Faschisten aus der Region ließen sich von der Mobilisierungsfähigkeit, nach längerer Abstinenz, wieder auf die Straße locken. So beteiligten sich Alexander Jaeger und Simon Bork am gewalttätigen Aufmarsch im November (18.11.2020) in Berlin.

Oben Alexander Jaeger und unten Simon Bork am 18. November in Berlin Oben Alexander Jaeger und unten Simon Bork am 18. November in Berlin

Auch die faschistische AfD, besonders in Elmshorn versucht an die rechten Verschwörungsideolog*innen anzudocken. Bis heute gibt es jeden Montag in Elmshorn eine größere Gruppe von Esoterikfreaks, Coronaleugner*innen und anderen Menschenfeinden die sich in Elmshorn vor der Nikolaikirche und/oder Volksbank um 18 Uhr trifft. Ein weiteres Treffen gibt es jeden Freitag um 19 Uhr an der Drostei in Pinneberg.

Am letzten Freitag (07.05.2021) beim Treffen an der Drostei in Pinneberg, beteiligte sich auch der NPD-Hamburg-Landesvorsitzende Lennart Schwarzbach und bewegte sich im Einklang mit dem Mob aus Querdenker*innen, Verschwörer*innen und rechtsoffen Trotteln.

Lennart Schwarzbach (NPD-Hamburg bei der Drostei in Pinneberg/07.05.2021)
Lennart Schwarzbach (NPD-Hamburg bei der Drostei in Pinneberg/07.05.2021

Es zeigt sich, egal was für einen Namen und Anstrich sie sich geben, die sich in Diskussionen freudig, friedlich, gebenden Pandemie-Leugner*innen im Kreis Pinneberg sind eine zutiefst rechte Ansammlung an Menschenfeinden mit festen Verbindungen zur organisierten extrem rechten Szene.

Es ist und es bleibt, Kampf dem Faschismus!

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 130 ist da

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 130 ist da Ti­tel­the­ma der 130. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Rap & Politik. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Interview nach “vehicle attack” auf Antifas in Henstedt-Ulzburg, Zur Geschichte migrantischer Selbstorganisierung -Teil 1, Neonazi-Überfall auf das AJZ in Erfurt, 30 Jahre nach dem Mord an Samuel Yeboah in Saarlouis, 25 Jahre rassistischer Brandanschlag Lübeck, Frankreich: Verbote und Wahlkampf, Dänemark: Staatlicher Rassismus vor Gericht.

Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

17.04.2021 Henstedt-Ulzburg / Demo: HENSTEDT-ULZBURG WAR KEIN UNFALL! DEN RECHTEN TERROR STOPPEN

+++ DAS BÜNDNIS GEGEN RECHTS KREIS PINNEBERG HAT UNS MITGETEILT, DASS DIE DEMO AM SAMSTAG IN HENSTEDT-ULZBURG AUFGRUND DER COVID-19 PANDEMIE ABGESAGT WIRD: INFOS BEI .keine-stimme-den-nazis.org & segeberg-bleibt-bunt.org +++

Am 17. April 2021 ist es genau 6 Monate her, dass ein AfD-Sympathisant mit einem Pick Up in Henstedt-Ulzburg gezielt Antifaschist*innen auf dem Gehweg umgefahren hat. Bei diesem Anschlag wurden 4 Personen verletzt. Melvin S. hat bei dem Anschlag mindestens den Tod der Verletzten billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar beabsichtigt. Auch wir als Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg schließen uns dem Aufruf zur Demo in Henstedt-Ulzburg an und rufen dazu auf sich an der Demo zu beteiligen. Weiter möchten wir noch darauf hinweisen, dass sich die Betroffenen, die sich zur Zeit zum Teil noch immer in ärztlicher Behandlung befinden, sehr über Solidaritätsbekundungen jeglicher Art freuen, so möchten wir dazu aufrufen, vor allem für alle Menschen denen es u. a. auch wegen der Covid-19 Pandemie nicht möglich ist nach Henstedt-Ulzburg zu kommen, bei sich vor Ort Solidaritätsbekundungen für die Betroffenen der Auto-Attacke zu organisieren.

Hier der Aufruf von: Henstedter Bündnis für Demokratie und Vielfalt, Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg, Initiative Segeberg-bleibt-bunt und Hamburger Bündnis gegen Rechts

HENSTEDT-ULZBURG WAR KEIN UNFALL! DEN RECHTEN TERROR STOPPEN

DEMONSTRATION AM 17. APRIL 2021, UM 14 UHR
START / ENDE: BAHNHOF HENSTEDT-ULZBURG

RÜCKBLICK:
Bei einer Protestkundgebung gegen eine AfD-Veranstaltung mit dem Parteivorsitzenden Jörg Meuthen am 17.10.2020 im Bürgerhaus in Henstedt-Ulzburg fuhr ein AfD-Sympathisant Antifaschist*innen auf dem Bürgersteig vor dem Kundgebungsgelände gezielt mit seinem Pick-up an und verletzte mehrere von ihnen.

ZUM ABLAUF:
Gegen 17.45 Uhr erschienen vier Männer, die bereits mit rechten Sprüchen und dem Kleben faschistischer Sticker aufgefallen waren, erneut bei der antifaschistischen Kundgebung vor dem Bürgerhaus, obwohl sie schon einmal durch die Polizei des Platzes verwiesen worden waren.Eine Ordnerin wurde auf sie aufmerksam, als sie auf einer Bank saßen und offensichtlich die Teilnehmer*innen der Kundgebung fotografierten/filmten. Sie verwies die Männer des Geländes und begleitete sie an eine Straße vor dem Kundgebungsgelände. Wenige Minuten später rasten zwei der Männer mit einem Pick-up auf einen Bürgersteig und fuhren zwei Demonstrant*innen an, die das Kundgebungsgelände verlassen hatten, um sich etwas zu trinken zu kaufen. Beide wurden bei dem Angriff verletzt.Danach beschleunigte der Fahrer weiter auf dem Bürgersteig und raste auf ein Paar zu, das ebenfalls die Kundgebung besucht hatte und sich gerade auf der Suche nach einem WC befand. Während sich der Mann zwischen zwei parkende Autos retten konnte, wurde die Frau von dem schweren Pick-up erfasst, als sie versuchte wegzulaufen. Sie erlitt schwere Verletzungen. Als einige aufgebrachte Demonstrant*innen am Tatort die Verhaftung des Fahrers forderten, gab ein herbeieilender Polizist völlig unvermittelt einen Warnschuss ab. Hierdurch gefährdete er umstehende Personen und riskierte eine Eskalation der Situation. Wir empfinden die spätere Darstellung der Polizei noch heute als völlig falsch! Die Polizei sprach in ihrer Pressemitteilung von Auseinandersetzungen zwischen Rechten und Linken, in deren Folge es zu einem „Verkehrsunfall“ kam. Für uns handelt es sich um einen rechtsradikalen, lebensgefährlichen Angriff auf Teilnehmer*innen der genehmigten Kundgebung, bei dem sowohl Fahrer als auch Beifahrer in Kauf nahmen, Menschen zu töten! Keine zwei Stunden nach den Geschehnissen war der Täter schon wieder auf freiem Fuß und bis heute ist keine Anklage gegen ihn erhoben worden! Für einen rechtsradikalen Hintergrund spricht, dass sich der Täter Melvin S. (19 Jahre) aus Föhrden-Barl, einem kleinen 300-Seelen Dorf im Kreis Segeberg, schon länger in einem faschistischen Umfeld aus „Identitäre Bewegung“, „Ein Prozent“ und AfD sowie deren Jugendorganisation „Junge Alternative“ bewegte. (Quelle: tatorthu.noblogs.org).

DAS AUTO ALS TATWAFFE?
Es ist kein neues Phänomen: Schon seit etlichen Jahren attackieren Neonazis Menschen, die ihrem Feindbild entsprechen, mit Autos, um sie schwer zu verletzen oder gar zu töten – sie nutzen das Auto als Waffe. Eine Waffe, die leicht zu beschaffen und jederzeit verfügbar ist.

WIE VERHIELT SICH DIE AFD NACH DER TAT? Der zum Kader der AfD gehörende Julian Flak aus Kaltenkirchen unterhält bei Instagram nachweisbaren Kontakt zum Täter. Flak verteilte eine Woche nach dem Anschlag in Henstedt-Ulzburg Flyer der AfD, in denen die Opfer verhöhnt wurden und in denen sich die AfD unter absoluter Verdrehung der Tatsachen zum Opfer linker Angriffe stilisierte. Eine bereits bekannte Vorgehensweise der AfD. Und der AfD-Landtagsabgeordnete Claus Schaffer erwähnte in einer Pressemitteilung den Angriff mit dem Pick-up mit keiner Silbe, beklagte aber, dass die Sicherheitsbehörden bei der AfD-Veranstaltung wegen der „gewaltbereiten Linksextremisten der Antifa“ die Lage teilweise nicht unter Kontrolle gehabt hätten. Angesichts der bis zu der Tat völlig ruhig abgelaufenen Kundgebung eine Lüge. So schürt man gezielt Angst und Vorurteile in der Bevölkerung!

DEN AFD-LÜGEN ENTGEGENTRETEN!
Am Tag nach dem Anschlag gab es in Henstedt-Ulzburg eine kraftvolle Demo mit 300 Menschen gegen rechte Gewalt und Naziterror.Die Betroffenen bedanken sich auf diesem Weg bei allen Menschen, die sich am Sonntag nach dem Anschlag sofort in Henstedt-Ulzburg zur spontanen Solidaritätsdemo trafen, sowie bei allen Gruppen, Initiativen und jeder/m Einzelnen, der/die auch weiterhin solidarische Grüße in die Welt und an sie senden.

GEGEN RECHTE GEWALT UND NAZITERROR!
In Vorbereitung auf die kommenden Wahlkämpfe kann auf keinen Fall Entwarnung gegeben werden, denn selbst wenn der Abwärtstrend der AfD anhalten sollte, so hat sie doch in wenigen Jahren dazu beigetragen, dass sich die extreme Rechte deutlich radikalisierte. Die Morde an Walter Lübcke, die Morde in Halle und in Hanau, die Bewaffnung und Radikalisierung der Rechtsextremen sowie der Coronaleugner*innen und nicht zuletzt der Anschlag hier in Henstedt-Ulzburg sind nur einige wenige von vielen, furchtbaren Resultaten aus knapp acht Jahren AfD. Es wird vor allem weiter von demokratischen und antifaschistischen Kräften abhängen, dass eine Brandmauer zur extremen Rechten gezogen und die AfD auch regional zurückgedrängt wird.

Solidarität mit den Betroffenen!Keine Räume! Keine Stimme! für die rechtsextremistische AfD!

Bitte achtet bei der Anreise zur Demo und auf der Heimfahrt auf die Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. Auch auf der Demo sind die Hygiene- und Abstandsregeln und das Tragen medizinischer Masken unbedingt einzuhalten.

20.März 2021: Kundgebung gegen rechte Gewalt und Rassismus in Hainholz

Heute haben wir uns im Elmshorner Stadtteil Hainholz versammelt, um ein Zeichen gegen Nazi-Terror, rechte Gewalt und Rassismus zu setzen.

Mehr als 100 Menschen haben sich an der Kundgebung beteiligt.

In den letzten Wochen ist es zu rassistischen Übergriffen im Stadtteil gekommen, die ihren Ausgangspunkt beim NPD-Vorstandsmitglied Steven Trapke haben. (taz)

Eine Versammlung vor seinem Block Rethfelder Ring 1 bewerten wir als richtiges Signal.

Mit der Kundgebung konnte an die Betroffenen der rassistischen Übergriffe ein Zeichen der Solidarität gesendet werden und an die Nazis, dass wir in Hainholz – Elmshorn, im Kreis Pinneberg keinen Nazi-Terror, rechte Gewalt und Rassismus dulden werden.

In mehreren Redebeiträgen wurde deutlich gemacht, dass mit Worten zuerst der Boden für folgende Taten bereitet wird. Dafür wurde nicht nur Steven Trapke, sondern auch die Hetzer*innen aus der AfD in die Verantwortung genommen.

Weiterhin haben wir heute auch den acht Opfern (Delania Ashley Yaun, Paul Andre Michels, Xiaojie Tan, Daoyou Feng, Hyun Jung Grant, Soon C. Park, Suncha Kim, Yong A. Yue) der frauenfeindlichen und anti-asiatischen tödlichen Attacke von Atlanta gedacht.

Vielen Dank an alle die heute diese antifaschistische Kundgebung möglich gemacht haben!

Alle zusammen gegen den Faschismus!

Elmshorn – Auf die Straße gegen Rassismus und rechte Gewalt!

Kundgebung: Samstag, 20.03.2021 – 14.00 Uhr / Rethfelder Ring / Hainholz-Elmshorn

In der letzten Zeit häuft sich rechte Propaganda in Form von Schmierereien mit antisemitischen und rassistischen Inhalt in Elmshorn. In Hainholz kam es zu rassistischen Angriffen auf Kinder und Jugendliche.

Das können wir nicht schweigend hinnehmen!
Wenn Nazis und Rassist*innen ihre menschenverachtende Propaganda in die Tat umsetzen, dann sind wir solidarisch mit den Betroffenen und müssen die Angreifer*innen in ihre Schranken weisen.

Erst vor wenigen Wochen legten antifaschistische Recherchen offen, dass es im Umfeld des Elmshorner NPD-Vorstandsmitglied Steven Trapke massive Aufrufe zu rechter Gewalt und Mord u.a. an Antifaschist*innen, Muslime, Juden und Homosexuellen gibt.(taz.de)

Wir lassen nicht zu, dass Kinder und Jugendliche in Hainholz von Nazis angegriffen und gejagt werden, weil sie nicht in das Weltbild der Nazis passen!

Wir solidarisieren uns mit allen Betroffenen von rechter Gewalt!

Stoppen wir sie, bevor sie weitere von uns angreifen und/oder unsere Leben nehmen!

Alle zusammen gegen den Faschismus!

Kommt am Samstag, 20.03.2021 um 14 Uhr nach Hainholz

Lasst uns die Straße nutzen, um uns mit den Betroffenen von rechter Gewalt solidarisch zu zeigen: Wir, als Antifaschist*innen, stehen stets an ihrer Seite!

Rechte Gewalt und Rassismus stoppen – Hainholz Nazifrei!

Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg

Steven Trapke – Aufruf zu Terror und Mord rund um NPD-Vorstandsmitglied

Am 25. Oktober 2020 hat die NPD in Schleswig-Holstein einen neuen
Landesvorstand gewählt.

Als Vorsitzender wurde Mark Poch aus Neumünster
gewählt, Jörn Lemke und Ralf Schmalle wurden als Stellvertreter
bestätigt.

Als Beisitzer wurden Thomas Krüger, Ingo Stawitz (Uetersen) und Steven Trapke (Elmshorn) gewählt.

Ingo Stawitz und Steven Trapke

Schon am 7. Oktober 2020 hat die NPD-Westküste (Kreis Pinneberg, Steinburg, Dithmarschen) auf ihrer Facebookseite
bestätigt, dass Steven Trapke Jugendliche im Kreis Pinneberg um sich sammelt.

Anfänglich stand der Name „DPG“ („Deutsche Patriotische Gemeinschaft“) auf Instagram, als Admin dieser Seite und Ansprechpartner galt Trapke.

Kurz darauf gab es eine Namensänderung. Unter dem Titel “D.S.M.” (“Division Sankt Michael”) versuchen Nazis, wie Steven Trapke, nun dort Jugendliche anzusprechen.

Pressefotos die Steven Trapke zeigen und die er für die NPD Seiten nutzte, tauchen in den Gruppen auf, der darauf geschriebene Text: “Zeig keine Angst! Zeig keine Gnade!”

Wie der Vorläufer “DPG”, gibt es auch diese Gruppierung nicht nur in Schleswig-Holstein, sondern auch in NRW und Leipzig.


“D.S.M” aus Leipzig nach dem Kampfsport-Training

Zum Portfolio zählen Instagram, ein Youtube-Kanal und Telegram-Gruppen.

In den Telegram-Gruppen überschütten sich die Nazis, um Steven Trapke, mit Hitlergruß, Freude an aufgehängten schwarzen Menschen und mit der Sehnsucht nach einem Krieg gegen alle die nicht in ihr faschistisches Weltbild passen.

Die mörderische politische Gesinnung, spiegelt sich auch in den verlinkten Videos wieder. Hier werden Sequenzen u.a. aus Russland geteilt, auf denen Menschen erschossen und totgetreten werden.

Diese Videos tauchten Anfang / Mitte der 2000er Jahre in diversen Naziforen auf und galten schon damals als sogenannte Vorzeigebeispiele, wie es in Deutschland zugehen soll.

Auch die Nazis um Steven Trapke fordern dieses unverhohlen und rufen offen zum Mord auf.

Sie wollen jüdische Menschen, schwarze Menschen, Antifaschist*innen tot sehen und geben sich kampfbereit.

Auch wird Kontakt zu und Beiträge von Faschisten aus der Ukraine, USA und Spanien aufgenommen und geteilt.

In einem Beitrag auf Telegram fordert ein Nutzer mit dem Namen Steven: “wir sollten selber so etwas wie den IS bilden damit nicht noch mehr von uns abgeschlachtet werden uns alle die sich mit anderen rassen mischen exekutieren.”

Auch wollen wir hier noch einmal kurz festhalten. Melvin Schwede, der in Henstedt-Ulzburg am 17.10.2020 zuerst zwei Menschen und folgend eine weitere Person mit Vorsatz angefahren hat und damit den Tod von diesen Menschen in Kauf nahm, war über Instagram mit Steven Trapke befreundet.

Nach antifaschistischer Veröffentlichung seiner Zusammenhänge, verschwanden diese Einträge von der Bildfläche, jedoch nicht aus dem Netz.

Nazis schreiben nicht nur von Mord, Nazis gehen raus und Nazis töten!

Organisiert euch, bildet Banden!


Steven Trapke Bild in “D.S.M” Telegramm-Gruppe


NPD zu Steven Trapke und “DPG” dem Vorläufer von “D.S.M”


Aufruf zu Terror und Gewalt


Aufruf zu Terror und Gewalt


Aufruf zu Terror und Gewalt


Paul Waggener mehr dazu bei Rose City Antifa


Kontakt nach Spanien

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Propaganda aus der Ukraine


Propaganda aus der Ukraine


Aufruf zum antisemitischen Mord


Antisemitische-Hetze


Aufruf zum Mord an Antifaschist*innen


Aufruf zum Mord an Antifaschist*innen

Was für ein Jahr…. Unser Rückblick auf 2020

Mit viel Schwung und motiviert sind wir ins Jahr 2020 gestartet.

Vieles war dann aber anders als gedacht und erhofft, nicht nur wegen der Covid-19 Pandemie, die uns natürlich auch beschäftigt hat dieses Jahr.

Im Januar hatten wir für 2020 in Elmshorn einen Antifa-Info-Treff angekündigt, mit der Idee neben dem Antifa-Café im Geschwister-Scholl-Haus in Pinneberg einen zweiten antifaschistischen Anlaufpunkt im Kreis Pinneberg zu organisieren.

Leider hat der Antifa-Info-Treff-Elmshorn nur einmal im Februar stattfinden können, weitere Veranstaltungen waren leider auf Grund der Pandemie nicht möglich.

Während der Veranstaltung ging es um die regionale extrem rechte Szene in Schleswig-Holstein und im speziellen im Kreis Pinneberg.

Wie richtig wir Inhaltlich mit der Analyse an dem Abend lagen, zeigten im weiteren Verlauf des Jahres nicht nur die Gründung des AfD-Ortsverband-Elmshorn, sondern auch die Zunahme der Aktivitäten der NPD in Schleswig-Holstein.

Uns kommt es mittlerweile Jahre her vor….2019 hatte sich, um eine Gruppe Jugendlicher, ein selbstorganisiertes Antifa-Café im Geschwister-Scholl-Haus in Pinneberg gegründet.

Diese Café-Gruppe wurde massiv von der Bürgermeisterin von Pinneberg, Urte Steinberg unter Druck gesetzt, den Namen Antifa aus ihren Namen zu streichen, ansonsten drohte sie mit einem Verbot.

Die damalige Leitung des Geschwister-Scholl-Haus verweigerte den Jugendlichen ihre nötige Unterstützung. Auf diese Anti-Antifa-Arbeit der Bürgermeisterin sind die Parteien CDU und FDP sowie Die Bürgernahen aufgesprungen. Dieses führte am 10. März zum Ende der offenen Kinder-und Jugendarbeit in Pinneberg. Das Antifa-Café wurde aus dem Geschwister-Scholl-Haus vertrieben.

Unter anderem am 10.März kurz vor dem sogenannten „Lockdown“ wegen der Covid19 Pandemie, fand noch eine Kundgebung für eine offene Kinder-und Jugendarbeit in Pinneberg statt.

https://twitter.com/AJAhrensburg/status/1237117650708414464

Betroffen auch von dem Verbot ist die kreisweite Fridays for Future Gruppe. Diese organisierte am 12. März noch einen Trauermarsch für die „Demokratie“.

Im Januar 2020 konnte im Antifa-Café noch eine Veranstaltung mit İbrahim Arslan und Gürsel Yıldırım stattfinden. Auf dieser Veranstaltung stand die Perspektive der Betroffenen von rechter und rassistischer Gewalt im Mittelpunkt.

Am 20. März einem Tag nach dem rassistischen Terroranschlag in Hanau bei dem Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin aus rassistischem Motiv ermordet wurden hat das Antifa-Café mit den folgenden Worten zu sich eingeladen „Anlässlich des extrem rechten Terrors in Hanau findet das Antifa-Café heute, am 20.02.2020 doch statt, um einen Ort für Austausch, Wut und Trauer, aber auch Solidarität mit den Betroffenen zu bieten.“

Als letzte Veranstaltung gilt, bevor das Antifa-Café aus dem nach den antifaschistischen Geschwistern Hans und Sophie Scholl benannten Jugendhaus, war eine Zeitzeugen Veranstaltung mit Marianne Wilke, die den NS überlebte.

Im Sommer gab es auf der Wiese hinter der Drostei in Pinneberg noch einmal eine Veranstaltung vom Antifa-Café mit Abstand und Maske. Für uns bleibt festzuhalten, dass es für Antifaschist*innen wenig Rückhalt in Pinneberg gibt und sich weite Teile der Gesellschaft gegen Antifaschist*innen positionieren und weniger ein Problem mit Faschismus, Rassismus Antisemitismus, Klassismus und Sexismus haben als mit denen die darauf hinweisen und es ändern wollen. Weiter stehen wir dem Antifa-Café jetzt im Exil weiter bei. Vielleicht hätten wir die Jugendlichen an der ein oder anderen Stelle anders und vielleicht auch mehr unterstützen müssen.

Auch wir sind im Februar auf die Straße gegen das Bündnis von CDU, FDP und AfD in Thüringen gegangen. Am 5. Februar hatte sich Thomas Karl Leonard Kemmerich (FDP) mit den Stimmen der CDU und der faschistischen AfD zum Ministerpräsidenten wählen lassen. In Elmshorn versammelten sich rund 200 Menschen bei einer Kundgebung und in Pinneberg beteiligten sich etwa 100 Menschen an einer Demonstration. (Elmshorn/Pinneberg)

Am 29. Februar 2020 zogen wir mit rund 300 Menschen unter dem Motto „Nationalismus ist keine Alternative – Für eine solidarische Gesellschaft – Keinen Meter der AfD in Elmshorn & überall“ durch Elmshorn. Durch den antifaschistischen Druck auf den Faschisten Maximilian Holstein wurde ihm beim EMTV (ausgeschrieben?) das Arbeitsverhältnis gekündigt, was wir als Erfolg sehen, so heißt es doch – Nazi sein heißt Probleme kriegen! (Aufruf/Bericht)

Im März haben wir eine Soli-Party veranstaltet, gerade noch rechtzeitig bevor alles wegen der Corona-Pandemie runtergefahren wurde. Denn leider brauchen auch wir immer wieder Geld z.B. bei Repression oder um eigene Flyer und Aufkleber zu drucken.

Im April und Mai beteiligten wir uns in Elmshorn an einem sog. „Spendenzaun“ /„Gabenzaun“ nach dem Prinzip, nimm, was du brauchst, gib was du kannst.Auch das Antifa-Café hat in Pinneberg-Thesdorf am Bahnhof nach der gleichen Methode so einen „Spendenzau“ organisiert. Sogar Freund*innen aus Griechenland haben die Aktion aufgegriffen und bei sich vor Ort verwirklicht.

Zum Tag der Befreiung beteiligten wir uns im Kreis Pinneberg und in Hamburg an Aktionen rund um den 8.Mai. Anlässlich des 8.Mai haben wir mehrere Plakate und Banner im Kreis Pinneberg verteilt die zum Gedenken und Erinnern aufrufen und das gestern und heute verbinden. (8.Mai – Erinnern heißt Kämpfen)

Im Mai sind wir auch wieder auf die uns schon bekannte Sonnen-Apotheke in Uetersen aufmerksam geworden, die Apotheke verbreitete wiederholt faschistische Propaganda. Mittlerweile hat auch die regionale Presse und Fachpresse über die Apotheke berichtet. (Unser erste Bericht,Update, Presse: apotheke-adhoc.de, taz, Uetersener-Nachrichten)

Zum 7. Todestag des Antifaschisten Clément Méric aus Paris haben wir in Pinneberg zwei Graffiti gemalt und uns an dem Aufruf der Genoss*innen in Paris beteiligt die dazu aufgerufen haben, da auch in Paris dieses Jahr aufgrund der Covid-19 Pandemie das Gedenken anders stattfinden musste.

Schon im Mai haben wir mit der Action Antifasciste Paris-Banlieue ein Interview geführt in dem es auch um (rassistische-) Polizeigewalt geht. So fanden wir es passend auch George Floyd mit einem Graffito zu gedenken. (Das Interview

Neben den bekannten extrem rechten Akteur*innen bestehend aus (ehem.) Kameradschaften, AfD, NPD usw. gesellte sich dieses Jahr im Zuge der Pandemie eine neue Sammlungsbewegung, vielleicht im Vergleich am ähnlichsten mit Pegida hinzu. Unter dem Label „Querdenken“ und zahlreicher weiterer Namen, gab es bundesweit zahlreiche Veranstaltungen dieser neuen „Bewegung“, die sich vor allem aus Verschwörungstheoretiker*innen, Egoist*innen, Antisemit*innen, Rassist*innen und Nazis zusammensetzt.

Auch im Kreis Pinneberg tauchten diese Gruppen mit Alukugeln am Rucksack oder Jacke auf. So gab es diverse Treffen in Wedel, Pinneberg, Barmstedt, Tornesch und Elmshorn.

In Berlin und Leipzig gab es Demonstrationen die von mehreren Tausend Verschwörungstheoretiker*innen und Nazis besucht wurden, auch mit der Beteiligung aus dem Kreis Pinneberg.

So tauchten bei zwei unterschiedlichen Demonstration in Berlin uns bekannte Nazis, hier genannt: Patrick Eidenberg, Simon Bork und Alexander Jäger (Rubin Sanitär Pinneberg) auf.

Auch weitere Personen u.a. aus der Reichsbürger-Szene beteiligten sich an den Kundgebungen und Demonstrationen.

Neben den Treffen gab es eine Zunahme an rassistischer, antisemitischer Propaganda durch dieses Spektrum. Vermehrt tauchten Flyer und Aufkleber, aber auch geschmierte Parolen im Kreis Pinneberg auf.

Insbesonders möchten wir hier hervorheben die Orte Wedel, Elmshorn, Schenefeld und Halstenbek. Insgesamt ist unsere Einschätzung, dass faschistische Propaganda 2020 im Kreis Pinneberg zu genommen hat.

Gemalte Hakenkreuze, antisemitische Parolen und NPD-Aufkleber in Elmshorn, Aufkleber der „Identitären Bewegung“ und vom faschistischen Verein „einprozent“ in Wedel, AfD-Propaganda in Halstenbek, Aufkleber vom „Dritten Weg“ in Pinneberg, Anti-Antifa Parolen in Borstel-Hohenrade und Hakenkreuz-Aufkleber in Uetersen.

Diese Aufzählung ist nicht komplett, gibt aber die jeweilige Häufigkeit in etwa wieder. Bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass es keine Hakenkreuz Schmierereien in Pinneberg gab oder keine „einprozent“-Aufkleber in Elmshorn.

Gegen diese Fülle an menschenverachtender Propaganda sind wir das ganze Jahr unterwegs gewesen, haben immer wieder NPD-Aufkleber abgerissen, Sticker der „Identitären Bewegung“ überklebt, rechte Parolen übermalt, eigene Parolen und Stencil gesprüht, Flyer verteilt, Plakate geklebt und Banner aufgehängt.

Neben Demonstrationen und Kundgebungen sehen wir auch diese Art der Auseinandersetzung als wichtige antifaschistische Arbeit an. Gerade so bekommt man gut mit was bei einem im Kreis, Stadt, Viertel passiert und wir bleiben im Stadtbild im Gespräch.

Weiterhin beteiligten wir uns an mehreren Protesten gegen „Querdenken“ und Verschwörungstheoretiker*innen u.a. in Hamburg, Itzehoe, so wie an Gedenkkundgebungen oder Demos z.B. gegen Polizeigewalt, Repressionen und zur Evakuierung Morias (Leave no one behind / Refugees Welcome). Auch an den Gegenprotesten gegen die AfD in Henstedt-Ulzburg waren wir beteiligt.

Im Oktober hat sich im Kreis Pinneberg, neben dem Antifa-Café, eine weitere Antifa-Jugendgruppe gebildet. Die Antifaschistische Jugend Kreis Pinneberg [AJKP]. Dies erfreut uns sehr und wir wünschen der Bande auf diesem Weg alles Gute und passt aufeinander auf!

Beim Protest gegen eine Veranstaltung der faschistischen AfD mit Meuthen am 17.10.2020 in Henstedt-Ulzburg ist ein Sympathisant der Partei gezielt auf dem Gehweg in Antifaschist*innen gefahren und hat mehrere von ihnen verletzt. (Bericht)

Seit Anfang an stehen wir mit den Betroffenen in Kontakt und werten diesen Angriff als Tötungsversuch!

Gleich am Tag nach dem Anschlag gab es in Henstedt-Ulzburg eine kraftvolle Demo gegen rechte Gewalt und Naziterror an der auch wir uns beteiligten.

Für das restliche Jahr nahm dieser rechte Angriff sehr viel Raum in unserer Arbeit ein und wird es auch weiterhin tun!

Wir haben eine Kampagne gestartet mit dem Titel:

Henstedt-Ulzburg – Das war kein Unfall!

Zu der es u.a. Plakate und Aufkleber gibt. Die Polizei stellte den gezielten Angriff zunächst nur als einen Verkehrsunfall dar, erst nach antifaschistischen Protest und nachdem eine betroffene Person bei Andreas Speit in der Taz den Angriff darstellen konnte, wich die Polizei langsam von ihrer verharmlosenden Darstellung ab. (Der Bericht in der Taz)

Weiterhin wurde durch Antifa-Recherche gut dargestellt, dass sich der Täter Melvin Schwede schon länger in einem faschistischen Umfeld aus „Identitäre Bewegung“ „einprozent“ und AfD sowie deren Jugendorganisation die „Jungen Alternative“ bewegt. tatorthu.noblogs.org

Der Täter unterhält auch bei Instagram nachweisbaren Kontakt zum AfD Kader Julian Flak aus Kaltenkirchen.

Flak verteilte eine Woche nach dem Anschlag in Henstedt-Ulzburg Flyer in denen die Opfer verhöhnt wurden.

Am 19. Dezember 2020 beteiligten wir uns an der Kundgebung in Pinneberg: Mehr als 40 Jahre – Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland!

Die Kundgebung fand zum Gedenken an Shlomo Lewin und Frida Poeschke, an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin und alle anderen Betroffenen rechter Gewalt statt.(Bericht)

Auch dort haben wir nochmal auf den vorsätzlichen Angriff durch einen AfD-Sympathisanten in Henstedt-Ulzburg aufmerksam gemacht.

Wir werden auch 2021 wieder auf der Straße sein! Weiter parteiisch und solidarisch an der Seite von Betroffenen von rechter Gewalt stehen, uns gegen Rassismus und Antisemitismus gerademachen, gegen den Bundestagswahlkampf der AfD vorgehen und uns für eine solidarische Gesellschaft einsetzen!

Auf, auf in ein kämpferisches 2021 –

Siamo tutti Antifascisti! Tod dem Faschismus!

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 129 ist da

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 129 ist da Ti­tel­the­ma der 129. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: United States Antifa – Die Antifa-Bewegung in den USA vor und nach Trump. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: “Querdenker” -Selbstermächtigung, Staatsversagen und Radikalisierung, „Corona-Proteste“ und rechter Terror, Gegen Corona-Leugner und „Zentrum Automobil“, Seenotrettung im Fokus rechter Hetze, (Alt)Nazitreffen in Bad Münder gestört, „Yoga and Sports for Refugees“ auf Lesbos, „Crims d’odi“- Eine Dokumentation der Hassverbrechen in Spanien, Rechter Attentäter (Halle) vor Gericht, zweiteroktober90.de – Eine antifaschistische Dokumentation über die Gewalt der Vereinigung, „Freiheit für Lina“.

Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

Kundgebung zum Gedenken an Shlomo Lewin, Frida Poeschke und allen anderen Betroffenen rechter Gewalt.

Wir haben uns heute mit Masken und Abstand auf dem Drosteivorplatz in Pinneberg versammelt um auf die Kontinuitäten rechten Terrors in Deutschland aufmerksam zu machen und zum Gedenken an Shlomo Lewin und Frida Poeschke, an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin und alle anderen Betroffenen rechter Gewalt.

Wir bedanken uns bei den rund 50 Teilnehmer*innen der Kundgebung heute und den Redebeiträgen von u.a. der Linken Pinneberg und von der VVN-BdA.

Bedanken möchten wir uns ganz herzlich bei der Initiative zur Erinnerung und Aufarbeitung des antisemitischen Mordes an Shlomo Lewin und Frida Poeschke am 19.12.1980 in Erlangen und dem Bündnis “Mehr als 40 Jahre” für das wichtige Grußwort zu unserer Kundgebung zum Gedenken an alle Betroffenen rechter Gewalt.

Das Jahr 1980 markiert einen brutalen Höhepunkt rechter Gewalt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. In diesem Jahr entlud sich das gefährliche Potential der neonazistischen Kräfte, die sich seit dem Ende des Nationalsozialismus neu aufgestellt hatten.

Im Jahr 2020 jähren sich die tödlichen Anschläge auf Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân in Hamburg, auf das Oktoberfest in München. Sowie der Mord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke in Erlangen der sich heute am 19. Dezember 2020 zum 40. Mal jährt – und es hat sich nichts geändert.
Heute am 19. Dezember 2020 sind auch die rassistischen Morde in Hanau genau zehn Monate her – und es hat sich immer nichts geändert!
Wir leben in einer Gesellschaft in der die Politik und Gesellschaft den Terror von rechts nicht registriert. Die kontinuierliche Verdrängung der Gefahr, die von rechtem Terror ausgeht, erklärt, warum Politiker*innen immer wieder öffentlich mit Überraschung auf rechte Anschläge reagieren, wie etwa jüngst nach Halle und Hanau oder es folgt direkt eine Welle des großen Schweigens, wie nach dem Anschlag in Henstedt-Ulzburg, der nur durch Zufall nicht tödlich endete.
Das Schweigen und die Schuldabwehr der deutschen Gesellschaft sind die Grundlage dafür, dass rechter Terror und seine Opfer vergessen oder die Taten entpolitisiert werden. Dieses Vergessen und die fehlende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Grundlagen und Voraussetzungen des Terrors machen ihn immer wieder möglich.

Die Geschichte zeigt uns, dass wir uns beim Kampf gegen den rechten Terror nicht auf den Staat verlassen können. Wir fordern den Schutz aller Menschen vor rechter Gewalt als absolutes Mindestmaß gesellschaftlichen Zusammenlebens!

Wir fordern:

Nazinetzwerke entwaffnen und zerschlagen!

Verfassungsschutz auflösen!

Entnazifizierung aller staatlichen Behörden jetzt!

Schluss mit der Kriminalisierung antifaschistischer und migrantischer Selbstorganisation!

In Gedenken an Shlomo Lewin und Frida Poeschke, an Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin und allen anderen Betroffenen rechter Gewalt.

Hier dokumentieren wir unseren Redebeitrag:

40 Jahre Angriffe,
gebrochene Menschen, Mord, Totschlag
und eine hassende Maschinerie die am 8.Mai 1945 geschlagen,
aber nicht vernichtet wurde!

22.08.1980
Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân, ermordet durch einen Brandsatz in Hamburg.

26.09.1980
Gabriele Deutsch (17 Jahre alt), Robert Gmeinwieser (17), Axel Hirsch (23), Markus Hölzl (44), Paul Lux (52), Ignatz Platzer (6), Ilona Platzer (8), Franz Schiele (33), Angela Schüttrigkeit (39), Errol Vere-Hodge (25), Ernst Vestner (30), Beate Werner (11) wurden in München von der Wehrsportgruppe Hoffmann in die Luft gesprengt.

19.12.1980
Shlomo Lewin und Frida Poeschke, ermordet von der Wehrsportgruppe Hoffmann in ihrem Wohnhaus in Erlangen.

01.01.1981
Sydi Battal Koparan, Kreis Ludwigsburg, mehrere Nazis töteten Sydi durch Schläge und Tritte. Sydi wurde nur 44 Jahre alt.

22.06.1982
Tevik Gürel, wurde mit 26 Jahren von Nazis erschlagen. Tatort Norderstedt.
24.06.1982
William Schenck (24), Rufus Surles (27) und der 21-jährige Mohamed Ehap wurden in Nürnberg von einem Rassisten erschossen.
17.10.1982
Adrian Maleika (16 Jahre) wurde durch einen Stein am Kopf getroffen und ging zu Boden. Mitglieder des Fan-Clubs „Hamburger Löwen“ traten auf dem am Boden liegenden Adrain ein. Er erlag an einem Schädelbasisbruch und Hirnblutungen.
07.01.1984
Corinna Tattarotti wurde Opfer eines Brandanschlags der Gruppe Ludwig in München. Nach einigen Monaten erlag Corinna ihren Verletzungen.

26.08.1984
Döndü Satır, 40 Jahre alt, Zeliha und Rasim Turhan, 18, und deren Sohn Tarık Turhan, 1 Monat alt, Çiğdem Satır, 7 Jahre alt, Ümit Satır, 5 Jahre alt, Songül Satır, 4 Jahre alt starben bei einem Brandanschlag in Duisburg-Wanheimerort.

24.07. 1985
Mehmet Kaymakçı, Nazis verfolgten ihn in Hamburg-Langenhorn, traten Mehmet zu Boden und warfen eine Betonplatte auf seinen Kopf. Mehmet wurde … Jahre alt.

21.12.1985
Der 26 jährige Ramazan Avcı wurde in Hamburg-Eilbek von Nazis vor fahrende Autos getrieben, nachdem sie ihn vorher schon angegriffen hatten. Als ihn ein Auto anfuhr, trampelten sie auf Ramazan herum und schlugen mit Baseballschlägern und Axtstielen auf ihn ein. 3 Tage später am 24.12.1985 verstarb Ramazan aufgrund seiner schweren Verletzungen.

19.08.1987
Kiomars Javadi wurde nach einem vermeintlichen Diebstahl von Mitarbeiter*innen festgehalten. Der Lehrling Andreas U. nahm ihn 18 Minuten lang in den Würgegriff. Kiomars war schon nach 4-6 Minuten tot. Kiomars wurde nur 20 Jahre alt.

19.09.1987
Carlos Conceicao wurde in Staßfurg/Magdeburg von einem rassistischen Mob zu Tode getreten und geschlagen.

17.12.1987
Osman Can (49), seine Ehefrau Fatma (43), sein Sohn Mehmet (11) und Jürgen Hübener (47), erstickten und verbrannten als der der 19- jährige Josef Saller, Mitglied in der Nationalistischen Front ein Brandanschlag auf das Wohnhaus verübte.

12.05.1989
Ufuk Şahin niedergestochen im Märkischen Viertel in Berlin. Die folgende Trauerdemo wurde von Nazis massiv angegriffen.

Weitere unzählige Angriffe prägten die 1980er Jahre. Um einen Einblick zu bekommen, wie Nazis und Rechtsterroristen, ihre psychisch tötende Ideologie, physisch umsetzten, lohnt sich ein Rückblick.

Begünstigt durch die Bundestagswahl 1966 mit einem Bündnis aus CDU/CSU und SPD, sowie die Wirtschaftskrise 1966/67, schaffte es die 1964 gegründete NPD Wähler*innen auf ihre Seite zu ziehen.
Zwischen 1966 und 1968 saßen Nationale Sozialisten der NPD in insgesamt 7 Landesparlamenten mit 61 Mandatsträgern.

Der Einzug 1969 in den deutschen Bundestag wurde mit 4,3 Prozent knapp verfehlt.
24 Jahre nach dem Ende des Naziregimes stimmten 4,3 der bundesrepublikanischen Bürger*innen wieder für eine offen antisemitische, rassistische, faschistische Partei!

Durch die nun neue Rolle der CDU, der der Opposition, nach der Bundestagswahl 1969 mit Willy Brandt als Bundeskanzler und einer sozialliberalen Opposition der SPD und FDP, fischte die CDU/CSU massiv am rechten Rand und verpasste sich einen extremen Rechtsruck.

Das plädieren gegen die neue Ostpolitik und gegen die gesellschaftspolitischen Reformideen der Sozialliberalen, brachten enorme Stimmenzuwachse in die CDU/CSU und Wähler*innenabgänge aus der NPD hinüber zur CDU/CSU. Spätestens hier beginnt die Aufsplitterung der alten/neuen Nazis innerhalb der NPD.

Der aktionistische Flügel der NPD bewegte sich zusehends in Richtung illegaler Methoden und praktizierte diese auch. Sie waren Wegbereiter für die in den 1970er Jahren aufkommenden neonazistischen Kampfgruppen, die ab da an durch terroristische Aktivitäten auffielen.
Allen voran die Aktionsfront Nationaler Sozialisten (ANS), die Volkssozialistische Bewegung Deutschlands (VSBD), die Deutschen Aktionsgruppen (DA) und die Wehrsportgruppe (WSG) Hoffmann.
Ein weiterer Flügel, aus Intellektuellen innerhalb der NPD erarbeiteten eine geistige Erneuerung der theoretischen Grundlagen des extremen Rechten. Ab Mitte der 1970er Jahre erwuchsen dadurch u.a. Anschlüsse an die Ökobewegung und eine Vernetzung mit dem rechten Flügel der CDU, die gemeinsam gegen die Sozialliberalen vorgingen. Ein weiteres Resultat dieser Aktionen war 1971 die Gründung der DVU, die noch etliche Jahre für Aufsehen sorgen würde.

Auffallend in den 1970er Jahren waren die Aufsplitterungen und gleichzeitig stark ansteigende Gewaltbereitschaft und Militanz der Neonazis. Bis 1967 verzeichneten die Ämter 39.000 Mitglieder*innen, diese sank bis 1979 auf 17.000.

Die 1980er Jahre erzeugten ein neues Phänomen. Der Nationalsozialismus zeigte sich in allen westeuropäischen Staaten. Sozialer Wandel, Massenarbeitslosigkeit, geringes Wirtschaftswachstum, kaum erkennbare Sozialausgaben, politische Veränderungen in Osteuropa und die wirtschaftliche und politische Globalisierung waren und sind nun der vermehrte Katalysator der „neuen“ extremen Rechten.
1982 die Regierung unter Helmut Kohl erteilt der DDR einen Milliardenkredit. Grund genug für etliche Rechte im Umfeld der CDU/CSU eine neue Partei zu gründen. Fortan schwamm die Partei „Republikaner“ im Becken der extremen Rechten mit.

Der Auftrieb der extremen Rechten machte sich auch an den organisierten Mitgliedszahlen deutlich, sie stiegen bis 1989 auf 50.000 Personen an.

Seit 1990 gibt es ein massives Ausmaß an Übergriffen, pogromartigen Anschlägen, Morden durch Nazis in Deutschland.

Unzählige Kameradschaften schossen aus dem Boden. Ihre Radikalisierung bis hin zu terroristischen Zusammenschlüssen waren für viele Menschen ein alltägliches Bedrohungsszenario.

Hoyerswerda, vom 17. bis 23. September 1991, bis zu 500 Menschen beteiligten sich an den Angriffen auf ein Wohnheim für Vertragsarbeiter*innen und ein Geflüchtetenheim. Die Polizei griff nicht ein und so konnten Nazis und Rassisten fast eine Woche ungehindert Angriffe verüben und Molotovcocktails auf die Häuser werfen.

Hoyerswerda war der Auftakt einer Reihe von gewalttätigen bis hin zu tötenden Aktionen der Nazis.

Brandanschläge wie am 23.11.1992 in Mölln, bei dem Bahide Arslan (51), Yeliz Arslan (10), Ayşe Yılmaz (14), getötet wurden und neun weitere Menschen schwer verletzt wurden, reihten sich ein, in tägliche Übergriffe von Nazis auf Antifas, Migrant*innen, Gewerkschafter*innen und allen Menschen, die nicht in das Weltbild der Nazis passten.
Auch am 16. Januar 1996 verübten Nazis einen Brandanschlag in Lübeck. Es starben 10 Menschen, davon 7 Kinder und Jugendliche.

Vom 22.08. bis zum 26.08.1992 attackierten bis zu 1000 Jugendliche und Erwachsene Seite an Seite mit organisierten Nazis, viele aus der alten BRD das sogenannte Blumenhaus, welches sie schlussendlich unter dem Applaus von bis zu 3000 Anwohner*innen anzündeten, eindrangen, alles kurz und klein schlugen. Die Feuerwehr wurde angegriffen und die Polizei war nur mit einem minimalen Aufgebot vor Ort. Unterstützungskräfte wurden an und wieder abgezogen.
Angereiste Antifaschist*innen die sich den Nazis in den Weg stellten, wurden umgehend von der Polizei in Gewahrsam genommen, während die Nazis ungestört die Häuser angriffen und diese in Brand steckten.
Die Polizei zog sich über Stunden zurück……der deutsche Mob johlte.

Ein knappes halbes Jahr zuvor ermordeten die bekannten Nazis Stefan Sillar und Stefan Kronbiegel, den Kapitän Gustav Schneeclaus in Buxtehude. Gustav äußerte sich zu recht abwertend Adolf Hitler gegenüber und nannte ihn bei dem was er war: „Einer der größten Verbrecher.“ Somit war sein Tod besiegelt. Sie traten ihn mit ihren Springerstiefeln nieder, kurze Zeit später kamen sie mit einem Kantholz bewaffnet zurück und schlugen mehrmals auf Gustav ein.

Die 1990er Jahre waren geprägt von täglichen Auseinandersetzungen mit Nazis. Antifaschistische Gruppen organisierten ihren Selbstschutz und forderten zugleich ein geschlosseneres Auftreten gegen Nazis auf der Straße, in den Schulen, in den Betrieben und in den Amtsstuben.

Köln, 09. Juni 2004 – Der NSU verübt einen Nagelbombenanschlag in der Keupstraße. 22 Menschen werden verletzt.
Butangasflasche, 5,5 Kilo Schwarzpulver und 800 Eisennägel. Es wird vor nichts mehr zurückgeschreckt.

Kassel, der 01.09.2019 markiert eine bis dahin noch nicht vorgekommene Aktion. Der CDU Politiker und Regierungspräsident Walter Lübcke wird von einem Nazi mit einem Kopfschuss ermordet.

Halle, 09. Oktober 2019, Stephan B. versucht die örtliche Synagoge zu stürmen. Nach massiven Versuchen durch die Tür zu kommen wendete er sich ab und tötete Jana Lange und Kevin Schwarze, weitere Menschen verletzte er schwer.

Der 19. Februar 2020 ist der jüngste Anschlag mit Toten von Nazis. Und zeigt wieder einmal die brutale, menschenverachtende Ideologie, die schlagartig ihre Umsetzung finden kann.
Say there names!
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nessar Hashemi,
Mercedes K., Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun,
Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.

Auch schon als Shlomo und seine Lebensgefährtin Frida ermordet wurden, ermittelte die Polizei vorrangig in deren Bekanntenkreis.

Exakt das, was sie zu den Morden des NSU getan haben. Abgeduckt und die Morde als Auftragsmorde und / oder Streitigkeiten „untereinander“ deklarieren. Wir vergessen nichts und niemanden!

Enver Şimşek – 9. September 2000, Schlüchtern
Abdurrahim Özüdoğru 13. Juni 2001, Nürnberg
Süleyman Taşköprü, 27. Juni 2001, Hamburg
Habil Kılıç, 29. August 2001, München
Mehmet Turgut, 25. Februar 2004, Rostock
İsmail Yaşar, 09.Juni 2005, Nürnberg
Theodoros Boulgarides, 15. Juni 2005, München
Mehmet Kubaşık, 04. April 2006, Dortmund
Halit Yozgat, 06.April 2006, Kassel
Michèle Kiesewetter, 25.April 2007, Heilbronn

Jüngst im Oktober verübte in Henstedt-Ulzburg ein Nazi eine Anschlagsfahrt auf Antifaschist*innen.

Er fuhr mit seinem 3,5 Tonnen schweren Pick-Up aus der Parklücke auf den Gehweg, erfasste dort zwei Menschen, fuhr weiter und fuhr nach 30 Metern eine junge sich im weglaufen befindliche Frau und erfasste auch diese, ihre Begleitung konnte sich zwischen die Autos retten. Auch diese Tat zeigt, nichts ist verschwunden, sie sind da und sie machen weiter.

Lasst uns gemeinsam den Kampf gegen ihren Hass weiter bestreiten. Jede*r mit seinen/ihren Mitteln, aber kämpferisch und zielführend. Für eine Welt ohne Grenzen, ohne Hass.

In Gedenken an alle Opfer rechter Gewalt!
Der Kampf geht weiter – Alle zusammen gegen den Faschismus!

Wir rufen dazu auf am 21.12. die Gedenk-Kundgebung an Ramazan Avci in Hamburg zu besuchen.

Mehr zum Doppelmord an Shlomo Lewin und Frida Poeschke erfahrt ihr bei:

kritischesgedenken.de

youtube

der-rechte-rand.de

cilip.de

freitag.de

Zu Hanau: 19feb-hanau.org

Hintergrund zum Täter in Henstedt-Ulzburg: tatorthu.noblogs.org