Bericht zur Kundgebung am 10. Februar 2020 in Elmshorn – Gegen den Pakt von CDU & FDP mit der faschistischen AfD in Thüringen

Am Montag den 10.02.2020 versammelten sich etwa 200 Menschen in Elmshorn um gegen den Pakt von CDU und FDP mit der faschistischen AfD in Thüringen zu protestieren.

Eröffnet haben wir die Kundgebung mit einem Grußwort von Katharina König-Preuß. Weitere Redebeiträge hielten Vertäter*innen von der VVN-BdA, Die Linke, SPD, Junge Grüne, Ver.di, Jusos, Seebrücke Kreis Pinneberg und Antifa Café Pinneberg.

Eine besondere Brisanz und zusätzliche Aktualität hatte die Kundgebung noch durch die Gründung eines AfD-Ortsverband Elmshorn bekommen.Vorsitzender ist Maximilian Holstein ein Höcke-Fan und Flügel-Mitglied, Holstein arbeitet im Elmshorner Männer-Turnverein von 1860 e.V. (EMTV 1860)

Wie bei der Kundgebung zum ersten Urteil in München im NSU-Komplex, kam es auch bei dieser Kundgebung am Rande zu Provokationen von Nazis u.a. wurde wieder ein Hitlergruß gezeigt.

Das Grußwort von Katharina König-Preuß (Die Linke Thüringen / Jena – NSU Untersuchungsausschuss)

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten, die ihr (und Sie) heute in Elmshorn / Pinneberg zusammengekommen seid, um gegen den am 5. Februar in Thüringen erfolgten Dammbruch zu protestieren – ein Danke allein drückt nicht aus, wie es uns allen in Thüringen damit geht, mitzubekommen das wir in diesen Zeiten nicht alleine sind, dass es bundesweit Solidarität aber auch Protest gibt. Es ist Gänsehaut, die Kraft gibt, diese Zeiten durchzustehen. Wir wissen in Thüringen nicht, wie es weitergeht: Entscheidungen zum weiteren Verfahren (sei es Neuwahl Ministerpräsident oder Neuwahlen) liegen in Händen derjenigen, die mit der faschistischen Höcke-AfD zusammen einen Ministerpräsidenten Kemmerich gewählt haben. Und mir selber wird von Tag zu Tag neu bewusst, was das eigentlich bedeutet: Die CDU hat mit der AfD, die der mutmaßliche Mörder ihres Parteikollegen Lübcke finanziell unterstützte, zusammengearbeitet. Jeder einzelne CDU-Abgeordnete wurde vorher laut Mike Mohring (Fraktionsvorsitzender der CDU) gefragt, ob es ok wäre einen Ministerpräsidenten auch mit Stimmen dieser AfD zu wählen. Laut ihm hat kein einziger widersprochen. Kein einziger hat also an Walter Lübcke gedacht, kein einziger an die erst eine Woche vorher gesprochenen Worte und Erklärungen, dass man “Nie wieder” zulassen würde, was vor 75 Jahren endete. Wo beginnt es? Wann beginnt es? Und ab welchem Punkt haben wir schon längst die Grenzen zum “Nie wieder” überschritten? Ich meine spätestens am 5. Februar 2020 wurde die Grenze durchbrochen. In vollem Bewusstsein, ohne jegliche Scham. Die bundesweit stattfindenden Proteste, deutliche Forderungen aus Politik, Kirchen, Gewerkschaften, Jüdischen Gemeinden, Vereinen und Verbänden machen Mut. Das es gelingen kann, diesen Dammbruch zumindest aufzuhalten. Und auch wenn es gelingt, sollte uns allen bewusst sein, dass es jederzeit wieder geschehen kann und schon längst gerade in kleinen Städten und Gemeinden geschieht. Aber: was für einen Antifaschismus würden wir leben, wenn wir uns davon entmutigen lassen oder gar aufgeben würden?

Lasst uns weiter kämpfen, danke für eure Solidarität und euren Protest. Alle zusammen gegen den Faschismus!

Hier auch noch die Rede vom Antifa Café Pinneberg

Wir haben uns heute hier versammelt, weil sich vergangenen Mittwoch CDU, FDP und AfD zusammengetan haben, um einen linken Ministerpräsidenten, der von der großen Mehrheit der Bevölkerung befürwortet wird zu verhindern, indem die AfD erstmals ermächtigt wurde, echte Macht in einem Parlament zu demonstrieren – nämlich eine Personalentscheidung treffen zu können.
EIN ABSOLUTER TABUBRUCH!
Nach der Wahl heuchelten große Teile der FDP und CDU, von dem Verhalten der AfD überrascht gewesen zu sein, begrüßten allerdings gleichzeitig die Wahl eines Kandidaten der sogenannten Mitte, der entgegen des breiten Willens der Thüringer Bevölkerung ins Amt gebracht wurde. Thomas Kemmerich erklärte danach als allererstes, dass ein Kandidat der extremen Linken verhindert worden sei und verkaufte dies als großen Erfolg.
Teile der CDU/CSU zeigten sich erleichtert, dass der Ministerpräsident einer “SED Nachfolgepartei”, der allerdings nach Umfragen 70% der Wähler mit guter Arbeit überzeugen konnte, endlich verhindert wurde.

Wir sind hier, weil wir schockiert darüber sind, dass im Jahr 2020 nach dem NSU, dem Anschlag von Halle, dem Mord an Walter Lübcke, den Vorfällen von Chemnitz und den Drohbriefen vom NSU 2.0 noch immer eine völlige Blindheit im Hinblick auf die Gefahr von Rechts herrscht. Auch im Kreis Pinneberg zeigen die Stellungnahmen der Elmshorner Ortsverbände von CDU und FDP zu der Wahl Kemmerichs beispielhaft, wie Verantwortung weggeschoben und rechter Terror relativiert wird.
Vor allem die vollkommen unzulässige Gleichsetzung von Rechtspopulismus und Extremismus mit der Linken ist eine Bagatellisierung und Verhöhnung der Opfer rechter Gewalt.

Auch die Gleichsetzung von uns, den Veranstalter*innen des Antifa Cafés Pinneberg mit Kriminellen und Gewalttätern, ohne sich zuerst Vorurteilsfrei mit unseren Ideen und Inhalten auseinanderzusetzen, während gleichzeitig in Wedel Drohbriefe von Combat 18 eingehen, zeigt, dass die wahren Feinde der Demokratie und Verfassung gänzlich ignoriert werden, ein Geschichtsverständnis anscheinend überhaupt nicht vorhanden ist und aus der Vergangenheit nichts dazu gelernt wurde.
Aber schon 1933 waren es die Vorgänger*innen der FDP und der CDU, die der NSDAP mit dem Ermächtigungsgesetz den Weg in die Diktatur überhaupt erst endgültig ermöglichten.

Hoffnung macht uns, dass sich im Gegensatz dazu viele sehr gut an diese Ereignisse erinnern und sich heute hier versammelt haben, um sich dem Hass, der nun auch von einem Elmshorner Ortsverband ausgeht, entgegen zu stellen.

Augenblicklicher und massiver Widerstand aus der Bevölkerung machte es auch möglich, dass Kemmerixh sofort den Hut nehmen und sich wieder dahin scheren konnte, wo er herkam.
Zusammen sind wir stark!
Unsere Solidarität gilt allen, die den Nazis, dem faschistischen Gedankengut und dem Fremdenhass, die sich wie Gift immer weiter in der Gesellschaft ausbreiten, entschlossen den Kampf ansagen. Deswegen stehen wir heute alle geschlossen hier.
Nie wieder Hass, nie wieder Faschismus und hoch mit der internationalen Solidarität!

Weitere Reden dokumentieren wir wenn wir sie bekommen…

Für eine solidarische Gesellschaft – Gemeinsam gegen Faschismus!

Kundgebung am Montag, 10.02.2020 – 18 Uhr
Bahnhofsvorplatz Elmshorn

Die Nachricht, dass in Thüringen die FDP & die CDU einen Pakt mit der faschistischen AFD eingegangen ist, kam nicht überraschend. Dieser Dammbruch zeigt u.a. auf was die Diskursverschiebung der letzten Jahre geschafft hat. Nicht nur in Thüringen, sondern auch im Kreis Pinneberg. Hierzu zählen wir das unerträgliche Verhalten des Bürgervorsteher Hahn (CDU), der Antifaschist*innen bei der Gedenveranstaltung an die Opfer der Pogromnächte von 1938 diskreditierte, sowie die CDU in Pinneberg, welche es sich zum Auftrag gemacht hat ein antifaschistisches Café zu verbieten.
Wenn die FDP gemeinsam mit der CDU die Flanke zur faschistischen AFD schließt, liegt es an uns dieses weiter zu thematisieren und aus dem tiefsten demokratischen Verständnis anzugreifen, um gemeinsam Strategien zu entwickeln. Strategien die den Ewiggestrigen die Räume nimmt und dadurch Raum schafft für eine solidarische Gemeinschaft.
Zeigen wir uns solidarisch mit den aufrichtigen und mutigen Menschen in Thüringen. Die sich seit Jahrzehnten mit außerparlamentarischen Nazis auseinandersetzen müssen und nun noch eine parlamentarische Verschiebung nach Rechtsaußen ertragen müssen.

Alle zusammen gegen den Faschismus! Es liegt an uns!

30 Ocak 2020’de İbrahim Arslan ve Gürsel Yıldırım Antifa Cafe’de (Geschwister-Scholl-Haus) bizi ziyaret edecekler.

İbrahim Arslan, Kasım 1992’de Mölln’de gerçekleşen ırkçı saldırılarının kurbanı ve hayatta kalanı. Saldırılarda, 10 yaşındaki kız kardeşi Yeliz Arslan, 51 yaşındaki büyükannesi Bahide Arslan ve 14 yaşındaki kuzeni Ayşe Yılmaz’ı kaybetti. İbrahim Arslan, ırkçı şiddet mağdurlarının perspektifinin ve hikayelerinin kamoyunda bilinmesi için mücadele ediyor.

Ramazan Avcı Girişimi’den Gürsel Yıldırım, Mölln’de gerçekleşen ırkçı saldırılara karşı Türkiye’li Göçmen Gençlerin tepkileri üzerine üzerine bilgi vercek. Ayrıca Möll’de gerçekleşen ırkçı saldırılarının Pinnenerg’le bağlantısı üzerine bilgi aktaracak.

Das Antifa-Café Pinneberg hat seine nächste Veranstaltung für den 30.01. angekündigt:

Das Antifa Café möchte mit der Veranstaltung die Perspektive der Betroffenen von rechter Gewalt in den Mittelpunkt stellen. Zum Thema sind İbrahim Arslan und Gürsel Yıldırım eingeladen.

İbrahim Arslan,ist Überlebender der rassistischen Brandanschläge vom 23. November 1992 in Mölln. Bei den Anschlägen verlor er seine 10-jährige Schwester Yeliz Arslan, die 51-jährige Großmutter Bahide Arslan und seine 14-jährige Cousine Ayşe Yılmaz.

Gürsel Yıldırım (Aktivist von der Ramazan Avcı Initiative). Er wird über die selbstorganisierten Reaktionen der migrantischen Jugendlichen nach dem rassistischen Anschlägen in Mölln berichten – dazu gehörte auch die direkte Auseinandersetzung mit den Nazis bzw. die Selbstverteidigung gegen die Nazis als notwendiges Mittel, was Gürsel Yıldırım auch an Beispielen aus dem Kreis Pinneberg zeigt.

Antifa Café Pinneberg

Wir starten in das Jahr 2020 mit einem weiteren Treffpunkt für Antifaschist*innen im Kreis Pinneberg – Der Antifa-Info-Treff-Elmshorn öffnet die Türen.

Am 4. Februar 2020 um 19 Uhr öffnet der Antifa-Info-Treff-Elmshorn im Bauerweg die Türen.

Wir verstehen den Treff als einen Ort der Informationsvermittlung, des Austausches und des Zusammenfinden von Menschen, die an antifaschistischer Arbeit und deren Verwandten Themen interessiert sind.

Einmal im Monat werden wir zu einem Abend einladen und Menschen referieren lassen, die uns aus ihrem Erlebnisfeld berichten. Selbstverständlich freuen wir uns über eine diskussionsfreudige Runde, bist du aber vorab nur zum hören da, ist das natürlich kein Hinderungsgrund zu kommen.

Gemeinsam wollen wir uns stärken, um den Nazis und Rassist*innen nicht die Schule, die Kneipe, die Fabrik, das Büro, die Straße zu überlassen. Setzen wir uns gemeinsam ein für eine Welt in der Menschen frei leben können!

Für den ersten Abend haben wir Andreas Speit zu Gast.

Andreas ist Journalist, Publizist und Buchautor aus Hamburg. Er gehört in Deutschland zu den renommiertesten Experten zum Themenkomplex extreme Rechte. Seit 2005 schreibt Andreas die Kolumne “Der rechte Rand” in der TAZ Nord und für Die Zeit den “Störungsmelder”. 10 Bücher über extreme Rechte gehören mittlerweile in sein Portfolio genau so wie sein Auftritt in der Tagesschau zur “Identitären Bewegung”, bei ZAPP zur neuen Qualität der Gewalt gegen Journalist*innen, in der Phoenix-Runde zum NSU-Komplex.

Andreas wird über die faschistische Szene in Schleswig-Holstein berichten und dabei den Fokus auf den südlichen Raum legen. Ergänzen werden an diesem Abend Menschen der Antifa Pinneberg-Antifaschistischen Initiative Kreis Pinneberg mit dem Schwerpunkt Kreis Pinneberg.

Wir hoffen auf einen informativen Abend und laden alle Menschen herzlich dazu ein!

*Von der Veranstaltung sind nach § 6 VersG Personen, die extrem rechten Parteien (z.B. AfD, NPD) oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, ausgeschlossen. Oder in kurz: Nazis Raus!

Antifa-Info-Treff-Elmshorn

Dienstag, 04.02.2020 – 19 Uhr Bauerweg 41 Elmshorn
3 Minuten vom BHF

Schon am 30. Januar macht das Antifa-Café-Pinneberg im Geschwister-Scholl-Haus eine spannende Veranstaltung, bei der die Perspektiven der Betroffenen von rassistischer und rechter Gewalt im Mittelpunkt stehen.
Antifa-Café-Pinneberg

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 125 ist da

Ti­tel­the­ma der 125. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Das Darknet des Faschismus – Radikalisierung in Chats, Boards, Foren und Portalen. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Die Jugendarbeit des ” Der III. Weg”, Ein neues Archiv in deiner Stadt! – Interview mit dem Antifaschistischen Bildungszentrum und Archiv Göttingen e.V. (ABAG e.V.), “Linksextreme Musikszene” in Sachsen – eine Erfindung des VS?, Todessehnsucht der Identitären, Brasilien: “Die Miliz ist keine Parallelstruktur – Sie ist der Staat”, Der Tod von Oury Jalloh, Kampfsport & Solidarität.

Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

Samstag 21.12.2019: Gedenken an Ramazan Avcı – Kein Schweigen! Kein Vergessen!

Kein Schweigen! Kein Vergessen!

Am 21.12.1985 wurde Ramazan Avcı zusammen mit seinem Bruder und einem Freund am Bahnhof Landwehr aus einer bekannten Skinheadkneipe heraus angegriffen. Sein Bruder und der Freund konnten in einen Linienbus fliehen, der ebenfalls von den Nazis angegriffen wurde. Ramazan Avcı rannte auf die Fahrbahn und wurde von einem Auto erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Nachdem er auf der Straße aufschlug, liefen mindestens drei Skins auf ihn zu. Ramazan Avcı wurde auf dem Boden liegend mit Baseballschlägern, Axtknüppeln und Fußtritten brutal malträtiert und verstarb am 24.12.1985 an den Folgen dieser Schläge im Krankenhaus. Wenige Tage später wurde sein Sohn geboren, der nach ihm benannt wurde. Obwohl die Mörder von Ramazan Avcı aus dem Umfeld der neonazistischen FAP stammten, wurde offiziell kein politisches Motiv gesehen, Rassismus als Motiv wurde ignoriert. Die Mörder kamen mit milden Strafen davon. Die Angehörigen wurden auf lebenslang traumatisiert.

Es gibt eine lange Tradition bei rassistischen Morden in Hamburg. In der Nacht vom 21. auf den 22. August 1980 verübten Mitglieder einer terroristischen Neonazigruppe in der Hamburger Halskestraße einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Ngoc Nguyên und Anh Lân Dô hatten keine Chance und starben an den Brandverletzungen. Am 22. Juni 1982 wurde in Norderstedt der 26-jährige Tevfik Gürel von Neonazis erschlagen. Wenige Zeit zuvor, am 26.5.1982, verbrannte sich die Lyrikerin Semra Ertan aus Prostest gegen die rassistischen Zustände in Mitten von St.Pauli. Adrian Maleika wurde von nazistischen HSV Fans angegriffen und verstarb am 17.10.1982 im Krankenhaus. Wenige Monate vor Ramazan Avcıs Ermordung, wurde in Hamburg Mehmet Kaymakcı von Rechtsradikalen ermordet. Bisher erinnert nichts an diese Verbrechen in dieser Stadt.

Wir wollen am 21. Dezember 2019 Ramazan Avcı gedenken und an andere Opfer von rassistischen Übergriffen erinnern. In diesem Jahr werden wir auch an Mehmet Kaymakcı erinnern. Mehmet Kaymakcı wurde am 24.7.1985 von drei Neonazis auf offener Straße überfallen und bis zur Bewusstlosigkeit zusammengetreten. Anschließend zerrten sie ihn hinter ein Gebüsch im Kiwittsmoorpark. Dort wurde ihm mit einer zentnerschweren Betonplatte der Schädel zertrümmert. Die Bezirksversammlung Hamburg-Nord hat Anfang Januar 2019 beschlossen, im kommenden Jahr eine Gedenktafel in der Straße Hohe Liedt (Langenhorn) anzubringen: „Mit der Anbringung einer Gedenktafel am Ort der Tat soll die Erinnerung wachgehalten werden“, schreibt die Bezirksversammlung in ihrem Beschluss. Wir begrüßen diese verantwortungsbewusste Entscheidung.

Die Gedenkveranstaltungen an Ramazan Avcı spiegeln die Selbstorganisierung der Angehörigen, Überlebenden und Betroffenen von rassistischer Gewalt wider. Daran wollen wir anknüpfen. So wie in den letzten Jahren werden auch diesmal die Anliegen und Forderungen, die Stimmen und Worte der Angehörigen im Mittelpunkt stehen. Auch diesmal geht es uns darum, gemeinsam mit Familienangehörigen, Überlebenden und Aktivist*innen aus zahlreichen Initiativen ein starkes Signal an die Gesellschaft zu senden. In diesem Sinne freuen wir uns auf den Beitrag der Angehörigen und Gedenkinitiativen und hoffen auf zahlreiche Beteiligung.

Die Familie Avcı wünscht sich ein Gedenken ohne Protokoll und dass bei der Kundgebung vornehmlich Familienangehörige von Opfern rassistischer Gewalt zu Wort kommen.

Ein Beitrag in Form von Blumen (insbesondere Rosen) ist erwünscht.

Kundgebung

Samstag, 21.12.2019 um 16.00 Uhr, Ramazan-Avcı-Platz

Initiative zu Gedenken an Ramazan Avcı

Veranstaltungshinweis: Am 12.12. lädt das Antifa-Café im Geschwister-Scholl-Haus zu einer Expert*innenrunde

Am 12.12. hat das Antifa-Café in Pinneberg Expert*innen eingeladen, die aus einer wissenschaftlichen Perspektive einen Blick auf Antifa-Arbeit und moderne Jugendarbeit werfen. Abgerundet wird die Runde mit den Erfahrungen aus der Praxis vom RBT Schleswig-Holstein.

Mit:
Prof. Dr. Melanie Groß, Professur für Erziehung und Bildung mit Schwerpunkt Jugendarbeit an der Fachhochschule Kiel.

Dr. Nils Schuhmacher, Lehrbeauftragter an der Universität Hamburg für Kriminologische Sozialforschung.

Eine Person des Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein.

Das Antifa-Café beginnt um 19 Uhr, die Veranstaltung um 19:30 Uhr. Mehr zum Antifa-Cafè im Geschwister-Scholl-Haus Pinneberg gibt es Hier

#NoIMK – Solidarisch der Kälte und Angst trotzen

Vom 4. bis zum 6. Dezember 2019 tagt die Konferenz der 16 Innenminister (IMK) in Lübeck. Hier ein Aufruf gegen die Innenministerkonferenz (IMK) in Lübeck: Aufruf

Am 5.Dezember gibt es eine Demonstration gegen die IMK in Lübeck. 18 Uhr | Konrad-Adenauer-Platz (HBF) | Lübeck

Her mit dem schönen Leben für Alle: Für eine solidarische selbstbestimmte Perspektive!

Pressemitteilung: Gegen das Feindbild „Antifa“ Die VVN-BdA distanziert sich von der Ansprache des Bürgervorstehers

Politiker und Medien werden nicht müde, nach jeder Wahl und nach jedem Anschlag von rechts, die heranziehenden Gefahren für unsere Demokratie und durch den Rechtsterrorismus zu betonen. Grund genug für die Zivilgesellschaft, zusammen zu rücken und sich diesen Gefahren entgegen zu stellen. Elmshorn hat wiederholt bewiesen, dass es dazu in der Lage ist. In großer Vielfalt und gesellschaftlicher Breite wurde der rassistisch motivierte Verbalangriff auf das Elmshorner Lichterfest zurück gewiesen. Bereits zweimal wurde erfolgreich das Fest für Demokratie für die Bewahrung der Grundrechte und den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt begangen. Antifaschistinnen und Antifaschisten und die Antifa waren selbstverständlich mit dabei.
Nicht akzeptabel ist das Auftreten des Elmshorner Bürgervorstehers Andreas Hahn auf der Veranstaltung der Stadt anlässlich des Gedenkens an den 81. Jahrestag der Reichspogromnacht. Ausgerechnet zu diesem Anlass werden unter Heranziehung eines nicht belegten Zitats aus zweiter Hand Faschisten und Antifaschisten auf eine Stufe gestellt und wird der Auftritt eines neuen Faschismus unter dem Etikett des Antifaschismus prophezeit. Das ist eine Verhöhnung des Andenkens der von den Nazis ermordeten Antifaschisten auch aus unserer Stadt. Sie wurden aus aktivem Widerstand heraus in Zuchthäuser und Lager verschleppt, wurden dort ermordet oder starben an den Folgen der Haft. Es waren Antifaschistinnen und Antifaschisten, die im Mai 1945 dafür sorgten, dass Elmshorn kampflos übergeben wurde und so vor der Zerstörung bewahrten. In dieses Bild von Geschichtsvergessenheit passt die Meldung der EN vom 12. November, dass die Pinneberger CDU eine stärkere Beobachtung des „Antifa- Cafés“ fordere. Da wirkt es wie Ironie, dass in der gleichen Ausgabe über eine Beratung der Innenminister aus den Nordländern berichtet wird, die über die Gefahren des Rechtsradikalismus berieten.
Was soll die krampfhafte Aufrechterhaltung eines alten Feindbildes? Antifaschismus heißt doch zunächst nur, gegen Faschismus zu sein. Und „Antifa“? Das ist kein Name einer Organisation. Unter diesem Label versammeln sich Menschen, die aktiv und in vorderster Reihe gegen Rassisten, Antisemiten und Neonazis eintreten und auf diese Weise die Demokratie und Menschrechte verteidigen. Wenn sich dabei Jugendliche engagieren, umso besser.
Die Elmshorner Antifaschistinnen und Antifaschisten, die in der VVN-BdA (gegr. 1946) organisiert sind, werden immer aktiv an der Seite aller Menschen stehen, unabhängig ihrer Weltanschauung, Religion oder sonstiger politischer Überzeugung, die sich gegen jedwede Gefahr eines alten oder neuen Faschismus wehren.

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten, Elmshorn

Am 20.11. gibt es eine Kundgebung für das Antifa-Café Pinneberg

Auch wir als Antifa Pinneberg – Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg möchten hiermit zur Kundgebung am Mittwoch, 20. November ab 17.30 Uhr auf dem Drosteivorplatz aufrufen.

Auch wir solidarisieren uns mit dem Antifa-Café im Geschwister-Scholl-Haus und es freut uns sehr, dass sich junge Menschen für eine antifaschistische und solidarische Gesellschaft in Pinneberg einsetzen. Vorallem freut es uns, dass das Café im Jugendhaus mit dem Namen der antifaschistischen Widerstandskämpfer*innen Hans und Sophie Scholl organisiert wird.

Die jungen Leute die das Café organisieren sind nicht die Einzigen die für ihr antifaschistisches Engagement angegriffen werden. So gibt es in Hamburg die Beispiele der Ida Ehre und Max-Brauer-Schule wo Lehrer*innen und Schüler*innen massiv wegen ein paar Antifa-Aufklebern angegriffen werden.

Besonders die faschistische AfD als parlamentarischer Arm des Rechtsterrorismus, betreibt diese Hetze und Kriminalisierung von Antifaschismus und unterhält damit eine Spaltung und Verunsicherung der Zivilgesellschaft, diese Spaltung und Verunsicherung reicht bis in den Bundestag. Dort bekam die Abgeordnete Martina Renner einen Ordnungsruf, weil sie bei einer Rede einen Antifa-Anstecker trug.

Im Kreis Pinneberg zeigt sich der Anti-Antifaschismus nicht nur am Verbot des Antifa-Cafés und der Androhung von Repressialien durch die Pinneberger CDU gegen die jungen engagierten Leute aus dem Café.

Auch am 8.November in Elmshorn, wo der Bürgervorsteher Andreas Hahn bei der Gedenkveranstaltung für die Betroffenen der Novemberpogrome von 1938 am Platz der niedergebrannten Synagoge, Antifaschismus und Faschismus gleichsetzt und Antifaschist*innen als heutige “Klimavergifter” betitelt!

Wir sind solidarisch mit dem Antifa-Café im Geschwister-Scholl-Haus!

Wir sind solidarisch mit den Schüler*innen und Lehrer*innen der Ida-Ehre-Schule & Max-Brauer-Schule in Hamburg!

Wir sind solidarisch mit Martina Renner und allen anderen Engagierten Antifaschist*innen!

Wir sind solidarisch mit allen Betroffenen von rechter Gewalt!

Antifaschismus ist kein Verbrechen!

Schulter an Schulter gegen Faschismus!

Antifa Pinneberg -Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg