Kaltenkirchen: AfD beteiligt sich an antisemitischer Kundgebung

In Schleswig-Holstein, wie im gesamten Bundesgebiet, gibt es gerade zahlreiche Rechte Aufmärsche gegen die Schutzmaßnahmen der seit zwei Jahren anhaltenden Covid-19 Pandemie. Von den Teilnehmer*innen werden die nicht angemeldeten Aufmärsche/Versammlungen als „Spaziergang“ angekündigt.

Die meisten Versammlungen finden montags statt, verteilen sich aber auch auf andere Wochentage. Bei diesen Aufmärschen, auf denen die Covid-19-Pandemie geleugnet wird, werden jede Menge antisemitische Verschwörungserzählungen verbreitet.

Am 22. Dezember 2021, versammelten sich in Kaltenkirchen, nach Eigenangaben über Einhundert Coronaleugner*innen. Die Teinehmer*innen stellten Kerzen rund um ein Plakat ab auf dem folgendes stand: „Manchen Menschen ist der Besuch aller öffentliche Einrichtungen und die Teilnahme an öffentlichen Kundgebungen aus der folgenden Liste untersagt: 1. Gaststätten, 2. Bars, 3.Theater, 4. Kino, 5.Konzerte, 6. Veranstaltungsorte für Musik, 7. Öffentliche Telefonzellen, 8.Märkte, 9. Schwimmbäder, 10. Museen, 11. Bibliotheken, 12. Öffentliche Austellungen, 13. Schlösser und Denkmäler, 14 Sportliche Veranstaltungen, 15. Rennstrecken, 16. Champingplätze, 17. Parks …das stand geschrieben am Eingang zu Block 4 des Lagers in Ausschwitz Verordnung vom 08. Juli 1942 für Menschen jüdischer Abstammung… Danke fürs Lesen! Wer seine Geschichte vergisst, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“

Rund um das Holocaust und Vernichtungslager Auschwitz verharmlosenden Plakat, welches vollkommen Faktenfrei ist, in dem wir klar und deutlich die Leugnung des Holocaust sehen, sammelten sich auch mehrere Anhänger der faschistischen AfD. So konnte erst kürzlich die Studie vom American Jewish Commitee herausstellen, Antisemitismus gehört bei der AfD zum „programmatischen Kern“.

Zu den AfD-Mitglieder*innen gehört Jörg Nobis, ehemaliger Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag von Schleswi-Holstein.
Julian Flak, Mitglied im Satzungsausschuss der AfD und für die AfD im Kreistag von Segeberg. Erst vor kurzem feierte Julian Flak auf Sozial Media Plattformen den Neonazi Kyle Rittenhouse aus den USA. Nach dem rechten Tötungsversuch, an vier Antifaschist*innen, am Rande einer AfD-Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg, durch einen AfD-Sympathisanten, mit dem er in Kontakt stand, verbreitete er massive Täter-Opfer-Umkehr.

Weitere Teilnemher*innen der AfD an der antisemitischen Versammlung waren der Stadtvertreter Maik Britz (AfD-Kaltenkirchen), der stellvertretende Kreissprecher der AfD-Segeberg Sven Wendorf und das aktive AfD-Mitglied und Rentnerin Lore Kobs, die im August 2018 den 16 Mitglieder zählenden Stadtverband der AfD zusammen u.a. mit Holger Stippel, Marco Werner, Maik Britz und Julian Flak gründete.


U.a. Julian Flak und Jörg Nobis auf der antisemitischen Versammlung in Kaltenkirchen

Über Teilnehmer*innen aus dem Kreis Pinneberg und ihre Verbindungen u.a. zur extrem rechten NPD/AfD haben wir im Mai schon berichtet. Auch in Elmshorn, Pinneberg, Uetersen, Wedel und Tornesch finden gerade diese nicht angemeldeten Versammlungen statt, zum Teil an mehren Orten gleichzeitig. In Pinneberg wurde der Gedenkstein für Heinrich Boschen (SPD), Wiehelm Schmitt (SPD) und Heinrich Geick (KPD), Opfer des Nationalsozialismus, unter den Augen der Polizei von den Coronaleugner*innen als Kulisse missbraucht.

Es ist an der Zeit, dass alle politischen Spektren, egal ob Parteiverband oder außerparlamentarische Gruppe, Verein oder Gewerkschaft, endlich einen angemessenen Umgang mit der extrem rechten und faschistischen AfD finden.

Es kann nur heißen: Nieder mit der AfD! – Tod dem Faschismus!