Es ist der 18. März 1992. Gustav Schneeclaus wird von den beiden Neonazis Stefan Silar und Stephan Kronbügel schwer zusammengeschlagen. Einige Tage später, in der Nacht vom 21. März auf den 22. März erliegt Schneeclaus den schweren Verletzungen. Die beiden Täter wurden wegen Totschlags zu sechs beziehungsweise achteinhalb Jahren Haft verurteilt.
Bei dem „Totschlag“ handelte es sich aber keinesfalls um einen unglücklichen Einzelfall. Vielmehr reiht er sich ein in eine große Anzahl rassistisch und neonazistisch motivierter Anschläge und Morde im gesamten Bundesgebiet.
Silar zählt zu den Köpfen der extrem rechten und gewalttätigen Szene in Tostedt, hat den rechten Szeneladen “Streetwear Tostedt“ betrieben, war bzw. ist Teil von “Combat 18“, “Blood and Honour“ und dem “Saalschutz Nordmark“. Zudem ist er nach wie vor gut mit (nord-) deutschen Kameradschaften vernetzt.
Stephan Kronbügel wird nachgesagt, er habe nichts mehr mit der Szene zu tun. Allerdings bleibt offen, ob sein Mitte Dezember 2017 detonierter Sprengkörper am S-Bahnhof Veddel nicht doch rassistisch und fremdenfeindlich motiviert war.
Das Gedenken an Gustav Schneeclaus findet am 22. März um 18 Uhr am ZOB Buxtehude statt. Nach der Kundgebung folgt dann die Buchvorstellung des aktuellen „Jahrbuchs Rechter Gewalt“ im Buxtehuder Kulturforum.
Kein Vergeben! – Kein Vergessen!