Schleswig-Holstein: Neonazi Sören Radtke gibt Selbstbehauptungstraining für Kinder und beteiligte sich an Zerstörung von Gedenkorten für die Todesopfer des NSU

Der Neonazi und ambitionierte Kampfsportler Sören Radtke aus Beidenfleth.

Radtke arbeitet im «Nordic-Sport-Club» in Wilster und gibt dort Kurse zur Selbstverteidigung u.a. Montags auch oft das Selbstbehauptungstraining für Kinder. Auch am Team des «Nordic-Sport-Club» welches mit dem Namen «Nordic Fight Team» an Turnieren teilnimmt, beteiligt sich Radtke. So kämpfte er im September 2017 in Hamburg im Budocentrum der Sportvereinigung Polizei Hamburg von 1920 beim «Hamburg-Cup im Allkampf 2017» mit. Auf Bildern ist Radtke in Wilster beim Training zusehen wo er ein T-Shirt der Neonazi-Marke Greifvogel Wear trägt. In seiner Freizeit trainiert er jüngere Neonazis, um sie für den Straßenkampf auszubilden. Dies verhalf ihm unter anderem zu einer Führungsrolle innerhalb der extremen Rechten im Raum Itzehoe. Neben seiner Tätigkeit als Trainer reist er innerhalb Deutschlands zu diversen Demonstrationen, wie zuletzt im August 2017 zum geschichtsrevisionistischen «Rudolf-Heß-Gedenkmarsch» nach Berlin oder im Juli zu dem Neonazi-Konzert «Rock gegen Überfremdung» ins thüringische Themar. Dass dies eher die Regel als die Ausnahme darstellt belegen zahlreiche weitere Bilder der letzten Jahre, die Radtke auf neonazistischen Veranstaltungen zeigen. Ebenso beteiligte er sich an der organisierten Busanreise aus Hamburg zum «Tag der deutschen Zukunft» nach Dortmund und begleitete unter anderem Thomas Wulff zum Hooligan-Aufmarsch von «Gemeinsam stark Deutschland» nach Magdeburg. Wie die Recherche vom antifaschistischen Recherchekollektiv «EXIF – Recherche & Analyse» ergeben, beteiligte sich Sören Radtke auch bei der Zerstörung von NSU-Gedenkorten in Hamburg. Am 4. November 2015 führte die «Antifa 309» im Hamburger Stadtteil Steilshoop ein Gedenken für die vom «Nationalsozialistischen Untergrund» (NSU) ermordeten Menschen durch. An verschiedenen Orten wurde dabei neben Bildern der Todesopfer Blumen niedergelegt und so mehrere kleine Gedenkorte im öffentlichen Raum geschaffen. Bereits in der darauffolgenden Nacht wurden diese u.a. von Sören Radtke zerstört. Die Aktion der Neonazis kann nur als Sympathiebekundung für die Taten des NSU gedeutet werden.
Update 25.4.: Wie wir auf unserem Twitter-Account dokumentiert haben äußerte sich der Nordi-Sport Club kurz unter einem Kommentar zu Sören Radtke und hofft durch weitere zusammen Arbeit, Radtke von seinem Weg in der extremen Rechten abzubringen, nach dem Konzept der “Akzeptierender Jugendarbeit” was bei Nazis nachweislich gescheitert ist. Wie das antifaschistische Recherchekollektiv «EXIF – Recherche & Analyse» jetzt berichtete war Sören Radtke auch Teilnehmer des Neonazi-Festivals „Schild und Schwert“ (20.-21. April 2018) in Ostritz (Sachsen) und nahm dort an einem Kampf teil.
„Schild und Schwert“-Festival
Dortmund
Themar
Magdeburg