„Frei.Wild“ Konzert in der Elbmarschhalle in Horst

Am 12. November möchte in der Elbmarschhalle in Horst (Kreis Steinburg) bei Elmshorn die südtiroler
Band „Frei.Wild“ aus Italien spielen.
Wir, die Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg, wurden vor
kurzem auf das Konzert aufmerksam. Wir begannen zu recherchieren und
stießen problemlos auf Textauszüge. Es ist interessant, dass die meisten
Ergebnisse in rechten Internetforen zu finden waren, während der
Wikipediaartikel sehr wohlwollend formuliert war und keine
fremdenfeindlichen Texte oder Statements beinhaltete. Zum Glück hat die
offizielle Internetseite von Frei.Wild einen Player, wo wir einige
Hörbeispiele genießen konnten.
In den Texten von Frei.Wild geht es immer wieder um Heimatliebe,
Patriotismus, Südtirol und Bergsteigen. Klingt zunächst nach typischer
Volksmusik.
Die Art und Weise, wie diese Themen aufgegriffen werden, ist jedoch von
anderer Qualität (von der Musik sprechen wir nicht, nur von den Texten).
Zitate:
„Südtirol, wir tragen deine Fahne, denn du bist das schönste Land der
Welt, Südtirol, sind stolze Söhne von dir, unser Heimatland, wir geben
dich niemals her. Südtirol, deinen Brüdern entrissen, schreit es hinaus,
dass es alle wissen, Südtirol, du bist noch nicht verloren, in der Hölle
sollen deine Feinde schmoren.“
Was weiterhin auffällt ist die wiederholte Distanzierung vom Links- und
Rechtsextremismus:
„Diktatur und Demokratie, Kommunismus und Anarchie, Schwarz oder Weiß,
Hell oder Dunkel, es ist die Vielseitigkeit die diese Welt ausmacht.“ –
Schwarz und weiß
„Rot und Braun, keinem darfst du trau’n.“
Bis vor kurzem war noch ein Mitglied der Band in der
rechtspopulistischen Südtiroler Partei „Die Freiheitlichen“ und hat
diese bis vor kurzem noch aktiv in Form von Auftritten bei
Parteiveranstaltungen unterstützt.
Im September 2008 verkündeten „Die Freiheitlichen“ auf ihrer
Internetseite den Auftritt einer jungen Band aus Südtirol bei einer
ihrer Veranstaltungen. Frei.Wild.
Das Konzert wurde kurzfristig abgesagt, da das Management den Anschein
einer unpolitischen Band bewahren wollte. So kam auch heraus, dass der
Sänger Philipp Burger Mitglied besagter Partei ist. Im Oktober 2008
folgte die nicht sehr überzeugende Trennung von der Partei und allem
politischen, die sich wie folgt darstellte:
“Was die Mitgliedschaft bei den Freiheitlichen betrifft: Ich bin aus der
Partei wieder ausgetreten und habe auch das Amt niedergelegt, aber nicht
etwa deswegen, weil ich Schuldgefühle habe oder mit dem Parteiprogramm
nicht einverstanden wäre, soviel ist sicher, sondern weil ich, vor allem
nach der Aussprache mit der Crew, eingesehen habe, dass es etwas
zwiespältig ist, Parteimitglied zu sein und gleichzeitig Distanz vor der
gesamten Politik zu nehmen, da gebe ich euch recht und habe meine
Konsequenzen gezogen.”
Philipp Burger, der Sänger der Band, war bis Oktober 2008 Mitglied
dieser rassistischen Partei, die den Multikulturalismus ablehnt und
offen ausländerfeindlich ist. Er geht nach eigenen Aussagen weiterhin
konform mit der Partei und verließ sie nur wegen seiner Musikkarriere.
Auf dieser Grundlage pochen Management und Band noch heute darauf
unpolitisch zu sein.
Das sehen wir aber anders und halten die Band Frei.Wild für eine
rechtsoffene und rassistische Band der man keine Plattform geben darf !

Frei.Wild den Ton abdrehen!
Auch in Lübeck haben Frei.Wild gespielt. Das linke Zeitungsprojekt Madagaskar machte darauf aufmerksam.
Hier noch ein Artikel aus der SHZ zum Konzert am 12.11. von Frei. Wild in Horst.
Und vom Hamburger Bündnis gegen Rechts [HBgR]
—- Am 30.12. möchte Frei.Wild in Hamburg in der Markthalle spielen. —-