Am 1. Mai 2015 fand in Paris noch vor der großen Gewerkschaftsdemo eine Gedenkkundgebung für den 1995 von Faschisten ermordeten Marokkaner Brahim Bouarram statt.
Brahim Bouarram wurde am 1. Mai 1995 am Rande der jährlich stattfindenden Demo des Front National von Faschisten gejagt und in die Seine geworfen, wobei er ertrank. Die Täter aus Reims, waren mit dem Bus der Partei nach Paris gereist, mindestens zwei der 4 waren für den FN-Ordnerdienst tätig. Seither gedenken jedes Jahr Familienangehörige und AntifaschistInnen, auf dem Pont du Carrousel, an Brahim Bouarram.
Eine weitere Kundgebung fand am 2. Mai im Pariser Vorort Noisy-le-Sec für den 2012 von Polizisten ermordeten Amine Bentounsi statt. Amine Bentounsi ist im Pariser Banlieue aufgewachsen und erlangte traurige Berühmtheit weil er mit 13 Jahren jüngster Häftling Frankreichs wurde. Nach einem Freigang ging Amine nicht freiwillig in die Haftanstalt Chateaudun zurück. Daraufhin wurde er von Polizisten mit Schüssen in den Rücken ermordet.
Zu weiteren Themen aus Paris. Publizieren wir ein kurzes Interview mit AntifaschistInnen der Action Antifasciste Paris-Banlieue:
Letztes Jahr habt ihr ein Festival und eine grosse Demonstration zum Gedenken an den von Faschisten ermordeten Clément Méric gemacht. An der Gewerkschaftsdemo zum 1. Mai habt ihr erneut für den 6. Juni 2015 zu Gedenkveranstaltungen mobilisiert. Was habt ihr geplant?
Auch dieses Jahr wird es wieder eine große Demonstration geben. Dieses Mal wird es jedoch nicht mehr eine Demonstration nur für Clément geben, sondern eine von einem breiten Bündnis getragene Demo gegen Rassismus und Faschismus. Diese findet am Samstag dem 6. Juli statt. Am Vorabend findet an der Stelle des Mordes eine Gedenkkundgebung für Freunde und Familie statt. Am Samstag nach der Demo gibt es dann ein Konzert Umsonst und draußen im Stadtteil Menilmontant. Das Konzert findet dieses Jahr draußen statt und soll nichts kosten, damit mehr Leute – vor allem auch aus dem Viertel und den Vorstädten – daran teilnehmen können. Am Sonntag wollen wir im Rahmen eines Fussballspiels des MFC 1871 eine weitere Gedenkveranstaltung an Clément abhalten.
Von welchem Bündnis wird die große Demonstration getragen?
Die Demo wird u.a. von der Alternative Libertaire, CAPAB, CNT-STE 75, Comité pour Clément, Collectif Quartier Libre, NPA, OCML Voie Prolétarienne, Parti de Gauche, Solidaires étudiant-e-s, Sortir du colonialisme, SUD éducation, Union syndicale Solidaires, Mouvement Inter Luttes Indépendant und uns getragen. Wie man sieht ein weites Spektrum an Gruppen mit unterschiedlichen Schwerpunkten.
Wie weit ist die juristische Aufarbeitung des Mordes abgeschlossen?
Die Täter – auch der Haupttäter Esteban Morillo – sind bereits wieder auf freiem Fuss. Wir wissen nicht, wann der Prozess beginne wird, da die Untersuchungen noch immer am laufen sind. Staatsanwaltschaft und Polizei leugnen weiterhin das politische Motiv der Tat.
Ihr supportet den Menilmontant F.C. 1871. Erzählt uns mehr über diesen neugegründeten Club.
Der MFC besteht aktuell vor allen aus Antifaschisten und Refugees und soll ein Fussballclub sein, der offen für alle Menschen mit politischem Bewusstsein ist. Über den Sport versuchen wir Jugendliche aus dem Viertel und den Vorstädten mit politischen Themen in Kontakt zu bringen. Auch wollen wir ein Club sein, indem die Freude am Sport, weitab von kommerziellem Fussballbusiness, an erster Stelle stehen soll.
(Soli-Banner beim Spiel MFC 1871 vs Romainville für das AZ-Wuppertal)
Vor wenigen Tagen haben die Bullen ein besetztes Haus geräumt. Wie schwierig ist es in Paris selbstverwalteten Freiraum zu schaffen?
Stille Besetzungen können manchmal klappen und werden mit etwas Glück auch eine Zeit lang geduldet. Schwieriger wird’s, wenn offene politische Zentren geschaffen werden sollen. Da sind die Bullen sehr auf zack, da so was von der Regierung nicht gerne gesehen ist.
Wie hat sich der Anschlag auf Charlie Hebdo auf eure politische Arbeit ausgewirkt? Hat antimuslimischer Rassismus seither zugenommen?
Auch wir verurteilen das Attentat aufs schärfste! Die Kampagne “Je suis Charlie” lehnen wir ab. Die Kampagne finden wir scheinheilig, denn “Je suis Charlie” bedeutet nicht nur ich verurteile das Attentat, sondern in erster Linie ich bin weiß und ich bin Franzose. Auch wenn man betrachtet wer bei der Solidaritätskundgebung alles mitmarschiert ist. Da laufen dann Exponenten der extremen Rechten neben afrikanischen Diktatoren und missbrauchen das Attentat für eine rassistische Hetzkampagne. Ausserdem lehnen wir die Idee einer “Nationalen Einheit” ab. Wir werden uns nicht im “Kampf der Kulturen” beteiligen.
Ob antimuslimischer Rassismus seither zugenommen hat ist schwer zu sagen, da er sowieso bereits in der breiten Bevölkerung verankert ist.
Hamburg und Paris bewerben sich ja beide um die Olympischen Spiele 2024. In Hamburg gibt es eine Kampagne zur Verhinderung der Spiele. Ist etwas ähnliches in Paris geplant?
Nein, in Paris gibt es nichts vergleichbares. Wir wissen zumindest von keiner Gruppe, die sich zur Zeit damit beschäftigt.
Vielen Dank für das Gespräch!
antifapinneberg.blogsport.de
Die Banner die beim Spiel vom MFC 1871 gegen Romainville gezeigt wurden hägen jetzt an der Roten Flora in Hamburg.
Author: antifapinneberg
Neonazis am 1.Mai 2015
Bei sonar-archiv.com und recherche-nord.com gibt es Bilder von den Naziaufmärschen in: Neubrandenburg, Mönchengladbach und Saalfeld.
1. Mai 2015: Etwas mehr ist nicht genug!
Grenzenlos solidarisch – für eine klassenlose Gesellschaft
Am 1. Mai werden wieder tausende Menschen demonstrieren und mehr Rechte für Beschäftigte und bessere Bezahlung fordern. Wir werden uns an der Gewerkschaftsdemonstration beteiligen und am internationalen Kampftag der Arbeiter_innen deutlich machen: Etwas mehr ist nicht genug, wir wollen alles! Denn wir brauchen kein Ritual, bei dem einmal im Jahr verbal Dampf abgelassen wird, sondern den Kampf um grundlegend andere Verhältnisse. (Aufruf)
Klassenkämpferischer und antikapitalistischer Block auf der DGB-Demo
1. Mai 2015 – 10:30 Uhr – Rödingsmarkt – Hamburg
Parade von „Recht auf Stadt – Never mind the papers“
1. Mai 2015 – 14 Uhr – Millerntorplatz – Hamburg
RISE UP! – Antikapitalistisches Bündnis Hamburg (April 2015)
Erklärung vom AZ Wuppertal nach Messeragriff
Am Samstagmorgen den 11.04.2015 um 1.00 Uhr wurde ein Freund unseres Hauses (AZ Wuppertal), ein Antifaschist mit türkischem Migrationshintergrund, auf der Straße vor dem AZ von mehreren Tätern angegriffen und mit zahlreichen Messerstichen in den Rücken und zusätzlich mit stumpfer Gewalt lebensgefährlich verletzt. Vorher hatten die drei Männer mit HoGeSa-Sprüchen AZ-Besucher*innen bedroht. Nach dem Messerangriff flohen die Männer.
Der Angriff hat uns alle sehr geschockt und betroffen, teilweise sprachlos gemacht.
Unsere erste Sorge gilt unserem lebensgefährlich verletzten Freund.
Er ist nach kurzer Unterbrechung wieder im künstlichen Koma. Er wird weiterhin intensiv-medizinisch behandelt, sein Zustand ist weiterhin kritisch.
Unsere Gedanken sind bei Dir!
Wir schicken Dir -auch auf diesem Weg- die herzlichsten Grüße und Wünsche und viel Kraft ins Krankenhaus!
¡No pasarán! Faşizme Karşı Omuz Omuza!
Autonomes Zentrum Wuppertal, 24.04.2015
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Reisebericht von der Newrozfeier in Nordkurdistan
+++ Reisebericht aus Nordkurdistan vom Newrozfest, 24.4. Planwirtschaft, Klausstr.10, 20 Uhr+++
Im März 2015 hat der Verband der Studierenden aus Kurdistan (YXK) eine Jugenddelegation zum kurdischen Neujahrsfest Newroz organisiert. Am 21. März wird der Frühlingsanfang und das Fest der Freiheit gefeiert. Aus diesem Anlass werden jährlich politische Forderungen nach einer Lösung der kurdischen Frage, gegen patriarchale Strukturen und für andere gesellschaftliche Verhältnisse thematisiert.
Neben der Teilnahme an den Feierlichkeiten hatte die Delegation die Möglichkeit viele Menschen vor Ort persönlich kennen zu lernen und sich auszutauschen. Ziel der Reise war es, die Region und die dortigen politischen und sozialen Kämpfe kennen zu lernen.
Am 24. April berichten Teilnehmer_innen der Delegation von ihrer Reise und wir hören über Ansätze, Möglichkeiten und Probleme der kurdischen Bewegung.
Hamburg: Refugees Welcome! Fähren statt Frontex!
Gestern (22.4.) demonstrierten über 1000 Leute in Hamburg gegen die europäische Abschottungspolitik (Frontex) und für eine sichere Fährverbindung von Afrika nach Europa. Mit Parolen wie “Mittelmeer Massengrab das ist Mord im Staatsauftrag!” ,”We are here and we will fight -Freedom of Movement is everbody right!” und “Oh lala, oh lélé, solidarité avec les sans-papiers!” ging die Demo vom Grünen Jäger zum Hamburger-Fischmarkt. Nach der Demonstration gab es noch mehrere Spontis rund um die Reeperbahn / St.Pauli.
(Bild)
Für die kommenden Tage sind bundesweit Aktionen angekündigkt. In Berlin und Frankfurt ist u.a. ein Schulstreik, in Kassel, Lübeck und Leipzig Mahnwachen, in Düsseldorf eine Demo und in Hamburg sind eine Demo in Altona (23.4.) und eine Malkreide-Aktion (24.4.) auf dem Rathausmarkt angekündigt.
Buchvorstellung: „Antifaschistische Aktion – Geschichte einer linksradikalen Bewegung“
Am Mittwoch den 22.April stellt Bernd Langer um 19 Uhr sein neues Buch “Antifaschistische Aktion – Geschichte einer linksradikalen Bewegung” im Infoladen Wilhelmsburg vor.
Als weitern Lesetipp möchten wir euch noch ein weiteres Buch aus dem UNRAST-Verlag empfehlen, dass Buch von Horst Schöppner mit dem Titel “Antifa heißt Angriff” beschäftigt sich besonders mit militanten Antifaschit_innen in den 80er-Jahren. (Bericht zum Buch beim ND)
Heute: Infoveranstaltung zur TBTN 2015 – queerfeministische Take Back The Night Demonstration
Ab 20 Uhr gibt es im koZe einige Infos zur TBTN 2015 – queerfeministische Take Back The Night Demonstration am 30.April in Hamburg. Aufruf usw. gibt es alles auf dem Blog: tbtn2015.blackblogs.org
18 April 2015: NPD Stand in Harburg verhindern!
Für Samstag den 18.April hat die NPD einen Infostand in Harburg unter dem Motto “Asylbetrug und Überfremdung”Angemeldet.
Von 11:00 bis 13:30 möchten die Nazis beim Bahnhof-Harburg am Seeveplatz stehen.
Kommt alle um 10:00 Uhr zum Seeveplatz in Harburg- kein Fußbreit den
FaschistInnen!
Nazis und RechtspopulistInnen entschlossen entgegentreten! Fight Racism Now!
Auf nach Lübeck! Gegen Krieg & Kapitalismus – G7- Außenministerkonferenz stören!
Am 14. und 15. April 2015 wollen die Außenminister der G7-Staaten zu einem Gipfeltreffen in Lübeck zusammenkommen. Die “Gruppe der 7” besteht aus den reichsten und mächtigsten Industriestaaten der Welt: USA, Kanada, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Die G7 diskutieren “Freihandelsabkommen” wie TTIP, TISA und CETA, die die Macht großer Konzerne weiter stärken. Sie verteidigen eine Abschottungspolitik gegen Migrant_innen, die für Tausende Tote an den Außengrenzen verantwortlich ist. Sie betreiben einen Konfrontationskurs im Ukrainekonflikt und eine Politik der militärischen Aufrüstung und Kriegsintervention.
Ihre Berechtigung zur Beratung und Entscheidung von globalen Fragen ziehen die G7 allein aus ihrer ökonomischen, politischen und militärischen Vormachtstellung. Wir sagen deshalb: Die G7 sind eine Institution ohne jegliche Legitimation. Sie repräsentieren eine gesellschaftliche Ordnung, die mit einem brutalen Krisen- und Migrationsregime das herrschende Wirtschaftssystem verteidigt. Sie stehen für eine Politik von Militarisierung und Krieg, die weltweit für Millionen Menschen Hunger, Elend und Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen bedeutet. Die G7-Staaten sind das Fundament des globalen Kapitalismus.
Doch im April 2015 wird nicht nur die Stimme der Mächtigen zu hören sein: Wir sagen “Block G7!” und werden gemeinsam mit vielen Menschen unterschiedlicher politischer, sozialer und kultureller Hintergründe diesen Gipfel nicht ungestört stattfinden lassen. Mit Blockaden als Aktionen des zivilen Ungehorsams wollen wir deutlich machen: Ihr repräsentiert uns nicht, ihr habt keine Legitimation!
Wir treten für eine gerechte, solidarische und demokratische Welt ein, in der die sozialen Rechte aller garantiert sind. Wir tragen unseren Protest, unseren zivilen Ungehorsam und Widerstand an den Ort des Geschehens in Lübeck. Während der Aktionen wollen wir eine Situation schaffen, die für alle Blockierenden transparent ist und in der die Aktionsteilnehmer_innen solidarisch aufeinander achten und sich gegenseitig unterstützen. Alle gemeinsam übernehmen Verantwortung für das Gelingen kraftvoller und entschiedener Blockaden und respektieren gegenseitig die Grenzen und Protestkulturen der anderen Teilnehmenden. Von polizeilicher und juristischer Repression lassen wir uns nicht einschüchtern, sondern begegnen ihr mit Entschlossenheit und Solidarität.
Die Aktionen und Proteste in Lübeck sind gleichzeitig ein Teil der bundesweiten Mobilisierung gegen den G7-Gipfel der Staatschefs, der vom 6.-8. Juni 2015 im bayrischen Elmau stattfinden soll.
Kommt am 13. und 14. April 2015 nach Lübeck und beteiligt euch an den vielfältigen Aktionen, Demonstrationen und Blockaden und stellt euch der Politik der G7 entgegen!
Für eine solidarische und klassenlose Gesellschaft!
Montag, 13. April
Nachttanzdemo
Start 17 Uhr / Hauptbahnhof (Konrad-Adenauer-Str./Bismarck-Denkmal)
Dienstag, 14. April
Großdemo gegen G7
Kundgebung mit Musik und Kultur: Ab 14 Uhr / auf dem Klingenberg
Start der Demo: 17 Uhr.