Anschlag in der Türkei gegen Kampagne zum Wiederaufbau Kobanês

Update -29.7.2015-
+++ Für den 8. August wird eine bundesweite Großdemonstration gegen die Kriegspolitik der Türkei in Köln angekündigt. Infos zur Demo, Hamburg für Rojava & der Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. (YXK). Bei Twitter gibt es bei Ismail Küpeli (Politikwissenschaftler) Infos aus der Türkei und Kurdistan. +++
Update -24.7.2015-
+++ Unter anderem in Istanbul, Urfa, Ankara und Izmir gibt es heute Razzien gegen vor allem vermeint. PKK-Mitglieder, YDG-H und DHKPC, in Bağcılar (Istanbul) hat die Polizei eine verm. DHKPC-Angehörige erschossen.
Für Samstag wird in Hamburg zur Demonstration in Gedenken an Suruc aufgerufen. 25.07.2015, um 16 Uhr Hamburg-Hbf. MACHT WUT & TRAUER ZU WIDERSTAND! +++
Pirsûs/Suruç Gegen 12:15 Uhr Ortszeit verursachte nach Angaben der kurdischen Nachrichtenagentur ANF ein Selbstmordattentäter in direkter Umgebung einer Versammlung der Föderation der sozialistischen Jugendverbände der Türkei (SGDF) eine Explosion, bei der dutzende Menschen getötet und eine Vielzahl verletzt worden seien. Vor Ort wird von 30–50 Toten gesprochen. Der Anschlag wird dem Islamischen Staat (IS) zugesprochen.
Die Föderation der sozialistischen Jugendverbände hatte für den 19. bis 24. Juli zu einer Kampagne zum Wiederaufbau der durch die IS-Terroristen zerstörten Stadt Kobanê aufgerufen. Aus mehreren Städten der Türkei und Nordkurdistan kamen etwa 300 Jugendliche beim Kulturzentrum Amara in Pirsûs zusammen, um anschließend gemeinsam nach Kobanê einzureisen. Schon im Vorfeld, auf dem Weg zu dem Kulturzentrum, hatte es immer wieder Provokationen mit Festnahmen durch Polizeikräfte gegeben.
Versuchter Bombenanschlag auch in Kobanê
Gleichzeitig haben Mitglieder des Islamischen Staat (IS) versucht, ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug in der Nähe einer Schule im Süden von Kobanê zur Explosion bringen. Die Volksverteidigungseinheiten YPG konnten das Fahrzeug stoppen und gezielt zur Explosion bringen.
ANF, 20.07.2015, ISKU
Auf der FB-Seite des Yekîtiya Xwendekarên Kurdistan (YXK) den Dachverband der Studierenden aus Kurdistan in Europa, gibt es eine Liste, wo und wann die Proteste gegen den Angriff in Pirsus/Suruc stattfinden.
Für Hamburg wird zu 17:00 Uhr zum Tr. Konsulat aufgerufen, in Kiel soll Dienstag (21.7.) um 19 Uhr eine Soli-Demo vom Hbf. los gehen. Checkt wo noch Proteste sind und beteiligt euch!
Berxwerdan jiyan e!
+++ Über 500 Menschen kamen heute kurzfristig in Hamburg zusammen, um ihr Entsetzen, ihre Trauer und ihre Wut gegen den feigen Anschlag in Suruc / Pirsus, auf die Straße zu tragen! +++
Die Erklärung des Exekutivrat der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK), “Dieser Anschlag ist ein Ergebnis der Beziehungen und des Bündnisses zwischen der AKP-Regierung und dem IS, die auf der gemeinsamen anti-kurdischen Haltung beruhen”, macht deutlich, wie der Anschlag politisch zu bewerten ist (Quelle 1)
Der Verband der Studierenden aus Kurdistan e.V. (YXK) ruft alle Jugendlichen zu weiteren und massenhaften Protesten auf. Es gibt einen Flyer der ausgedruckt werden kann (Quelle 2)
Derweil haben die Repressionsorgane der BRD nichts besseres zu tun, als die Kämpfer_innen gegen den IS zu verfolgen und zu inhaftieren – so hat heute die Bundesanwaltschaft einen vermeintlicher PKK-Kader festnehmen lassen. (Quelle 3)
Quelle 1: Erklärung KCK, Quelle 2: Aufruf YXK & Flyer, Quelle 3: Untersuchungshaft für mutmaßlichen PKK-Kader

Hamburg-Filmpremiere: Une vie de lutte – Der Kampf geht weiter

Am 17.7. zeigen wir zusammen mit der Freitags Kneipe den Film “Une vie de lutte – Der Kampf geht weiter”.

Als am 05. Juni 2013 der antifaschistische Aktivist Clément Méric mit zwei weiteren Freunden mitten in der Pariser Innenstadt von 3 Neonazis angegriffen und ermordet wurde, sorgte dies kurzzeitig für einen Aufschrei über rechte Gewalt im Land. Zwei Jahre sind nun vergangen, die Tat und Clément bleiben jedoch unvergessen.

Vor dem Kontext einer erstarkenden parlamentarischen Rechten, wie die Partei “Front National” sowie eines gesellschaftlichen Rechtsrucks in Frankreich und Europa, versucht der Film den Mord im Bewusstsein zu halten und die Tathergänge zu rekonstruieren. Die Bedrohung von rechts wird dabei skizziert und ein Einblick in die aktuellen antifaschistischen Kämpfe gegeben.
Der Dokumentar- und Interviewfilm ist größtenteils auf französisch mit deutschem Untertiteln und von den North-East Antifascists [NEA] und Unterstützer*innen gemeinsam entwickelt und gedreht worden.
Freitag 17.7. 2015 , Klausstraße 10, Hamburg-Altona, offen ab 19 Uhr, Film ab 20 Uhr

Bis jetzt wurde der Film erst in Berlin und in Bochum gezeigt.
Blog zum Film: uneviedelutte.blogsport.eu /// Trailer with Subtitles

Rassistische Nachbar*innen verhindern Aufbau einer Flüchtlingsunterkunft im Hamburger Stadtteil Jenfeld

Wie Abendblatt & NDR schildern haben am Donnerstag (9.7.2015) rassistische Nachbar*innen in Hamburg-Jenfeld den Aufbau von Zelten des DRK für Geflüchtete verhindert.
Wie den Berichten zu entnehmen ist wollen im Laufe des Nachmittags (1) die Helfer des DRK erneut versuchen, die Zelte im Jenfelder Moorpark zu errichten.
Die Hetze gegen Geflüchtete ist in Hamburg kein Einzellfall, wie Harvestehude, Blankenese, Poppenbütel und der Umgang des Hamurger Senats mit der Gruppe Lampedusa zeigen.

Gegen Nazis und Repressionen – Freiheit für Valentin

Gegen Nazis und Repression – Freiheit für Valentin

Am 1. Juli 2015 krachte in einer WG von Bremer Genossen zum dritten Mal die Tür. Wie bei den zwei vorherigen Malen stürmten vermummte SEK-Beamte die Wohnung. Anders als bisher stellten sie dieses Mal nicht die Einrichtung auf den Kopf, um nach Beweismitteln zu schnüffeln, sondern nahmen einen Genossen mit einem Haftbefehl mit. Sein Name ist Valentin.

Ihm wird vorgeworfen, an den Auseinandersetzungen am Verdener Eck nach dem Fußballspiel Werder Bremen gegen den Hamburger SV beteiligt gewesen zu sein. An dem Tag griffen Bremer Nazi-Hools eine Gruppe Bremer antifaschistischer Ultras an. Es kam zu einer heftigen Konfrontation. Auch wenn sich der Vorfall nach einem Fußballspiel ereignete und dieses Mal Fußballfans die Betroffenen waren, handelt es sich dabei keineswegs um Fußballkrawalle. Der Übergriff hatte eine politische Dimension. Die Hooligans griffen die Ultras an, weil sie diese dem linkspolitischen antifaschistischen Lager zuordneten.
Valentin sitzt seit seiner Verhaftung in U-Haft. In einer Pressekonferenz am 2. Juli 2015 präsentierte die Polizei Bremen ihn als „Hauptverdächtigen“ der Auseinandersetzungen. Ihm wird gefährliche Körperverletzung und schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Unmissverständlich machte die Polizei klar, dass an Valentin ein Exempel gegen politisch motivierte Gewalt statuiert werden soll.
Diese Situation kotzt uns an. Wir stehen solidarisch zu unserem Freund, Genossen und Bruder Valentin. Wir werden alles dafür tun, um ihm zur Seite zu stehen und die Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen, die er braucht.
Um ihm finanziell den Rücken stärken zu können, ist ein Spendenkonto eingerichtet. Beteiligt euch an den Spenden, denn gemeint sind wir alle. Lasst eure Solidarität für ihn spürbar werden, indem ihr ihm Post zukommen lasst. Wir werden dafür ein Postfach einrichten und euch die Adresse in den kommenden Tagen kommunizieren. Überdenkt aber bitte, was ihr in die Briefe reinschreibt. Achtet bei Absender und Inhalt auf die Begebenheit, dass die Polizei die Briefe auch lesen wird.
Um euch stetig über die aktuelle Situation Valentins informieren zu können, haben wir einenBlog eingerichtet. Sollte es neue Entwicklungen geben, werdet ihr da von ihnen lesen können.
Aus Hass und Wut wird Widerstand.
Spendenkonto:
Rote Hilfe e.V. Ortsgruppe Bremen
IBAN: DE71 2001 0020 0481 9122 06
BIC: PBNKDEFF
Postbank Hamburg
Verwendungszweck: Freiheit für Valentin
(Bitte denkt unbedingt daran den Verwendungszweck einzutragen)
Postadresse – schreibt Valentin!
C/O Valentin
St-Pauli-Str. 10-12
28203 Bremen
Doch bitte beachtet, wenn Ihr ihm schreibt, jeder Brief wird von der Polizei auf den Inhalt kontrolliert!

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 107 ist da

Ti­tel­the­ma der 107. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Götterdämmerung – Die AfD zerreist sich selbst. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Lebensgefährlicher Messerangriff von HoGeSa-Anhängern in Wuppertal, Das Label „Combat 18“, „Kategorie C“ – auch 2015 wird rechts gerockt (auch nur KC genannt, spielten 2010/2012 im Kreis Pinneberg), Weisse Wölfe – Ein grafische Reportage über rechten Terror, Möglicher NSU-Zeuge – Der ungeklärte Tod von Florian H., “White Man March“ – Neonazistische Allianzen in Großbritannien, Finnland – Wahlerfolg von “Die Finnen” (“Perussuomalaiset”) und der “Nationalen Sammlungspartei”(“Kansallinen Kokoosmus”).
Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

Kein Vergeben, kein Vergessen: Halim Dener: gefoltert. geflüchtet. verboten. erschossen

Vor 21 Jahren, am 30 Juni 1994 wurde Halim Dener von einem deutschen Polizisten in Hannover erschossen. Die gesellschaftlichen und politischen Fragen von Krieg, Flucht, staatlicher Repression und Polizeigewalt, die zum Tod des 16-jährigen Kurden geführt haben, sind nach wie vor ungelöst.
Auch darum gedenken wir Halim und fordern eine Aufhebung des PKK-Verbots sowie einen würdevollen Umgang mit dem Gedenken an ihn.

Kommt daher zur Demonstration: 04.07.2015 | 14.00 Uhr Hannover | Kröpcke
Über Hamburg wird es eine gemeinsame Anreise zur Halim Dener Demo geben. Treffpunkt ist um 11.30 beim Reisezentrum im Hauptahnhof.

+++ Einen Bericht von der Demo gibt es hier+++
Aufruf Continue reading Kein Vergeben, kein Vergessen: Halim Dener: gefoltert. geflüchtet. verboten. erschossen

Repression in Spanien

Staatsanwaltschaft beantragt 17 Jahre Knast für sechs Antifaschist*Innen
Für die am 28. Januar 2014 verhafteten sechs Antifaschisten in Barcelona fordert die Staatsanwaltschaft 17 Jahre Knast. Die sechs Angeklagten sind beschuldigt, an einem Angriff auf eine Gruppe Neonazis am 12. Oktober 2013 beteiligt gewesen zu sein.

8 Teilnehmer der faschistischen Versammlung “España en Marcha” (AIB101 & 2014) befanden sich am frühen Abend auf einer Terrasse einer Bar in Hostafrancs. Meldungen in Sozialen Netzwerken zu folge hatten die, teilweise bereits wegen versuchten Mordes angeklagten, Neonazis geplant, im Stadtteil Sants Jagd auf Antifaschisten und Independisten (setzen sich für die Unabhängigkeit Kataloniens ein) zu machen. Dazu kam es jedoch nicht, da die Neonazis von einer Gruppe Antifaschisten überrascht und aus dem Viertel vertrieben wurden.
Drei Monate später führte die katalanische Polizei eine Serie von Verhaftungen durch.
Die Neonazis wurden in den Berichten der katalanischen Polizei als “Gruppe junger Menschen, die sich nach dem Besuch einer Zeremonie am Montjuic ein paar Drinks auf der Terrasse einer Bar genehmigten” dargestellt. Ihr neofaschistischer Hintergrund wurde geleugnet.
Richterin im Prozess wird Pilar Rovira del Canto sein. Es handelt sich dabei um die gleiche Richterin, die die Durchsuchung des Squats CAS Can Vies in Sants autorisiert hat. 2009 geriet sie in die Schlagzeilen, weil sie einen Aufmarsch der Falangisten in Arenys de Munt, trotz Verbots der katalanischen Regierung, durchsetzte.
Auch wenn es noch kein Datum für den Beginn des Prozesses gibt, haben Antirepressive und Antifaschistische Gruppen am Samstag 13. Juni 2015 in Sants eine Demonstration, an der mehrere hundert Menschen teilnahmen, abgehalten. 6 Personen wurden Festgenommen, befinden sich aber wieder auf freiem Fuss.
Alfon Libertad
Repression und Antiterrorgesetzte gegen Widerstandsbewegungen


Für den 16. Juni 2015 hat das Oberste Gericht die entscheidung ob auf Alfons Berufung gegen das Urteil (4 Jahre Haft/Bericht von 2014 ) eingegangen wird angesetzt. Am 17. Juni hat der Oberste Gerichtshof Alfons Berufungsantrag abgelehnt und seine Inhaftierung angewiesen. Alfon, Antifaschist und Anhänger des Alternativen Fußballclubs Madrids Rayo Vallecano wurde wegen angeblichem Sprengstoffbesitz zu 4 Jahren Haft verurteilt. Am 14. November befand sich Alfon auf dem Weg zu einem Streikposten in Madrid als er von der Polizei festgenommen wurde. In seinem Rucksack soll sich Sprengstoff befunden haben, behauptete die Polizei später. Außerdem soll er Mitglied einer Illegalen Vereinigung sein. Bei dieser soll es sich um die antifaschistische Ultragruppe “Bukaneros” von Madrider Fußballverein Rayo Vallecano handeln.

Für heute (18.6.2015) sind in Spanien mehrere Demonstrationen mit dem Titel “Alfon du bist nicht allein” angemeldet u.a. in: Madrid, Gijon, Coruña, Murica und Barcelona.
Neben den 6 Menschen in Barcelona und Alfons in Madrid, sitzen weiterhin die beiden Anarchist*Innen aus Chile, Monica und Francisco im Knast. Bei der Operation Pinata im Dezember 2014 und Pinata März 2015 kam es zu weiteren Festnahmen.
Repression gegen Antifaschist*Innen, Anarachist*Innen, Kommunist*Innen sowie Aktivisten der Befreiungsbewegungen gehört in Spanien zur Tradition. Jede Form von Widerstand wird von der Regierung mit Antiterrorgesetzen und Repression beantwortet.

Paris: Gedenken an Clément Méric 2015

Am Wochenende rund um den 6. Juni 2015 wurde in Paris, an den von Faschistin ermordeten Antifaschisten Clément Méric (5.6.2013) gedacht. Für Samstag den 6. Juni 2015 wurde zu einer großen Demonstration gegen Rassismus, Faschismus, Kapitalismus und zum Gedenken an Clément Méric aufgerufen, an der mehrere Tausend Menschen aus verschiedenen politischen Spektren und Städten Frankreichs aber auch aus anderen Ländern teilnahmen. Am Abend wurde mit einem Konzert und am Sonntag bei einem Fußballspiel des Ménilmontant Football Club 1871 (MFC1871) an Clément Méric und weiteren ermordeten Antifaschist_innen gedacht. Hier der Bericht der AFA-P-B.
Bilder von der Demo und vom MFC1871:


Am 13.6. auf nach Wuppertal – Gemeinsam gegen Rassismus und rechte Gewalt!

Am 11.04.2015 wurde ein Antifaschist mit türkischem Migrationshintergrund vor dem Autonomen Zentrum mit zahlreichen Messerstichen in den Rücken und zusätzlich mit stumpfer Gewalt lebensgefährlich verletzt. Die brutalen Angreifer waren HoGeSa-Nazis.
Die Täter haben das AZ ganz bewusst aufgesucht. Das AZ organisiert seit Jahren antifaschistischen Widerstand, auch gegen Pegida und HoGeSa, zuletzt gegen die große HoGeSa/Pegida-Demonstration hier in Wuppertal am 14.03.2015 .
Es gibt – nicht nur in Wuppertal – eine neue, zutiefst besorgniserregend rassistische Entwicklung, da sich alte und neue Nazi-Hooligans und rechte Schläger*innen, die das Label »Hooligan« für sich nutzen, zunehmend rassistisch politisieren und hoch gewalttätig agieren.

Sie sind Teil einer unterschiedlich zusammengesetzten, rassistischen Bewegung, die seit einigen Monaten bundesweit zahlreiche große und kleine Aufmärsche durchführt. Diese rassistische Bewegung tritt aber ebenso durch angegriffene und angezündete Flüchtlingsunterkünfte und brutale körperliche Übergriffe in Erscheinung. In ihr Visier geraten dabei verschiedene Gruppen, insbesondere Geflüchtete und Migrant*innen, Muslime / Muslima aber auch alle aktiven Antifaschist*innen, die sich ihnen in den Weg stellen. Die rapide Zuspitzung dieses Gefahrenpotenzials muss thematisiert und in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Dieser Bedrohung gilt es gemeinsam und solidarisch entgegen zu treten!
Die polizeilichen Ermittlungen nach dem Angriff haben sich aus vielfältigen Gründen heftige Kritik zugezogen:
Obwohl es sehr schnell eindeutige Hinweise darauf gab, dass die Täter aus dem HoGeSa-Spektrum kommen, werden seitens der Polizei Vorladungen an Ersthelfer*innen und Zeug*innen als Beschuldigte zugestellt. Dies sogar noch Wochen nach der Festnahme eines geständigen Täters.
In der ersten Pressemitteilung der Polizei wurde der offensichtliche Hintergrund der Tat nicht eindeutig benannt, stattdessen wurden Besucher*innen des AZs diffamiert und suggeriert, die Tat habe im AZ stattgefunden. Somit wird der Fokus von den Tätern auf die Opfer gelenkt.
Das Verschweigen und Nicht-Benennen von Rassismus, das Bezeichnen von rechter Gewalt als »rechts/links-Auseinandersetzung« sowie die Kultur des Tolerierens und Wegschauens trägt dazu bei, Dimensionen rechter Gewalt zu verharmlosen und führt zu einem weiteren Erstarken menschenfeindlicher Bewegungen jeglicher Art.
Es muss den Sicherheitsbehörden und Teilen der Presse, die die Erklärungen der Polizei ungeprüft übernommen haben, unterstellt werden, dass der HoGeSa / Pegida – Nazi- Hintergrund der Tat verharmlost, bagatellisiert, relativiert und letztendlich vor der Öffentlichkeit verborgen werden soll(te).
Dieses Agieren der Sicherheitsorgane und Teilen der Presse in Wuppertal ist kein Einzelfall. Als schreckliche und katastrophale Beispiele müssen in diesem Zusammenhang die Ermittlungen um die Morde des NSU und den Nagelbombenanschlag auf die Kölner Keupstraße genannt werden. Dort geriet das private Umfeld der Opfer unter Verdacht. Die Opfer leiden noch heute unter den Verdächtigungen und der Stigmatisierung.
Rechte Gewalt muss benannt werden!
Durch die bereits genannten Diffamierungsstrategien, die bis heute nicht revidiert worden sind, wird versucht, eine breite Solidarität zu verhindern. Dies soll nicht gelingen!
Faşizme Karşı Omuz Omuza!
Gegen das Verschweigen und Nicht-Benennen von Rassismus!
Gemeinsam gegen rechte Gewalt!
13. Juni 2015 | Demonstration | Gemeinsam gegen Rassismus und rechte Gewalt! | 13:00 Uhr | Kerstenplatz | Wuppertal-Elberfeld

Escheburg: Urteil nach rassistischen Brandanschlag

Am Mittag des 9. Februars wurde im schleswig-holsteinischen Escheburg in der Metropolregion Hamburg ein Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft verübt. Wenige Tage nach dem Brandanschlag wurde Kim Alexander Müller, der in direkter Nachbarschaft der Flüchtlingsunterkunft wohnt, als Täter festgenommen.
Am 7. Mai begann der Prozess am Lübecker Landgericht, am Montag den 11. Mai ist Kim Alexander Müller zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden – die Richterin vermisste bei dem 39-Jährigen Hamburger Finanzbeamten echte Reue. “Die Flüchtlinge tun ihm nicht leid. Dazu hat er nichts gesagt. Er tut sich selbst leid”, sagte Richterin Lukowicz.

(l: Anwalt Ralf von Busch r:Kim Alexander Müller , bei der Kommunalwahl 2013 noch auf der Liste der Escheburger Wählergemeinschaft (EWG))
Am 19. Mai berichtete das Hamburger Strassenmagazin Hinz & Kunz das Kim Alexander Müller Revision gegen das Urteil der Lübecker Richterin eingelegt hat – jetzt wird der Bundesgerichtshof entscheiden. Die Antifa Koordination Lübeck & Antifaschistische Aktion Herzogtum Lauenburg haben bei linksunten.indymedia.org einen guten Bericht vom Prozess veröffentlicht.
Weitere Berichte zum Prozess gibt es beim: NDR, Spiegel, Welt, Abendblatt, SHZ, Tagesspiegel.
Rassismus tötet!