Neonazis in Bad Oldesloe entgegentreten!

Europa wird in den letzten Monaten mehr denn je durch einen fortschreitenden Rechtsruck der Gesellschaft geprägt. Vor allem in Deutschland häufen sich derzeit Angriffe auf Geflüchtete und deren Unterkünfte. Oft stammen die Angreifenden aus dem rechten Spektrum oder werden zu den sogenannten „besorgten Bürger_innen“ gezählt, welche aufgrund ihrer Aussagen klar als rassistische und faschistische Hetzer_innen und Neonazis, unabhängig der eigenen Definition, zu benennen sind.
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern wie Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern konnten die Rechtspopulisten_innen in Schleswig-Holstein bislang nur wenig Fuß fassen, obwohl die in Deutschland vorherrschende Ablehnung gegenüber dem angeblich Fremden auch hier tief in den Köpfen verankert ist, wie sich jetzt z. B. in Bad Oldesloe zeigt.
Durch die Anschläge Anfang 2015 auf die Geflüchtetenunterkünfte in Grabau und Leezen, in unmittelbarer Nähe zu Bad Oldesloe liegende Ortschaften, gipfelte der rechte Hass in einem traurigen Höhepunkt. Doch dies war nur der Auftakt, es folgte eine Reihe von rassistisch motivierten Angriffen auf politische Gegner und Geflüchtete. Für den 16. April 2016 ist nun in Bad Oldesloe eine Demonstration unter dem Motto ,,Volkswillen umsetzen“ angemeldet.
Unter den Organisatoren der Demonstration findet sich neben anderen der ehemalige Lübecker und Neonazi Jörn Gronemann, der die rechte Grundstimmung nutzt, um sich wieder aus der Deckung zu trauen. Das Urgestein der Lübecker rechten Szene verließ Ende 2013 Hals über Kopf die Stadt nach Süddeutschland in den Landkreis Oberfranken. Grund dafür war neben der Veruntreuung von Spendengeldern der „Nationale Hilfe Schleswig-Holstein“ auch der Druck aus der linken Szene.
Anmelder der Demonstration ist der NPD-Ratsherr und ehemalige Neumünsteraner Bürgermeisterkandidat Mark Michael Proch. Aufgrund seiner chauvinistischen und menschenverachtenden Einstellung verlor er in den eigenen Kreisen zunehmend an Rückhalt. Dies ging sogar so weit, dass er aus anderen Kreisen Schleswig-Holsteins sowie aus Hamburg Unterstützer für seine Kampagnen mobilisieren musste.
Weitere Initiatoren der Demonstration sind Tim Jessen und Simon Haltenhof, die für die Mobilisierung verschiedener Gruppierungen zuständig sind. Der Herzogtum-Lauenburger Tim Jessen übernimmt die Mobilisierung der überregionalen Kameradschaftsszene, zu der er seit Jahren intensive Kontakte pflegt. Jessen, Mitbegründung der inzwischen aufgelösten NaSo LB (Nationale Sozialisten Herzogtum-Lauenburg) und Mitakteur bei einer Reihe von rassistisch motivierten Gewalttaten, bildet das Bindeglied zwischen parteigebundenen, bürgerlichen und freien Kräften der rechten Szene.
Der ebenfalls aus Herzogtum-Lauenburg stammende Simon Haltenhof ist Kreisvorsitzender der NPD-Lauenburg/Stormarn und kümmert sich um die Mobilisierung der parteigebundenen Rechten. Des Weiteren hat Haltenhof einen breiten Bekanntenkreis aus dem NPD-Umfeld aufgebaut und ist für die Einbindung der Hamburger Neonaziszene mitverantwortlich. Die Verbindung der Organisatoren zu Tim Jessen und Simon Haltenhof zeigt, dass es sich, anders als im Kommentar der ,,Gemeinsam für Deutschland“-Facebook Seite propagiert wurde, ganz klar nicht um „parteiunabhängige Volksvertreter“ handelt.
Wie bei Pegida und ihren Abkömmlingen geht es bei der Demonstration in Bad Oldesloe um die Zurschaustellung ihrer rassistischen und faschistischen Hetze gegenüber allen Geflüchteten und Andersdenkenden. Aus diesem Grund gilt es den Neonazis entschlossen und militant entgegenzutreten, um zu zeigen, dass sie und ihre Hetze in Bad Oldesloe und nirgendwo sonst toleriert oder gar akzeptiert werden.
Setzen wir ein Zeichen gegen den Versuch, rechtsradikale Ressentiments salonfähig zu machen!
Kein Mensch darf aufgrund seiner Herkunft und seines Aussehens kriminalisiert und ein Opfer von Stigmatisierung, Diskriminierung oder Gewalt werden!
Wir werden gemeinsam am 16. April 2016 gegen jene kämpfen, die versuchen, Bad Oldesloe zum Schauplatz ihres rassistischen Denkens und Handelns zu machen!
Know your enemy! Destroy racism!


Für Infos checkt: stormarninfo.systemausfall.org, twitter.com/antifa_stormarn #ODnazifrei, #1604OD und kommt zu den Mobi- & Info- Veranstaltungen z.B. : 31.3. Flensburg, 6.4. Hamburg , 7.4. Rostock und 8.4.Lübeck

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 110 ist da

Ti­tel­the­ma der 110. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Rechte Brüder – Wenn Nazis mehr sein wollen als Kameraden. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Die Brandstifter aus der Nachbarschaft – Über die rassistischen Anschäge in Salzhemmendorf und Groß Lüsewitz, Neonazis im Hamburger Rotlichtmilieu, Das lange Ende: Zwischenstand im NSU-Prozess, Mord an Burak Bektaş – Rassismus als Motiv?, Identitäre Gewalt in Wien.

Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

Verbot der Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew“

Acht Jahre nach der Gründungsfeier im Hamburger Jacobipark wurden am Morgen des 16.03.2016 in 10 Bundesländern 15 Objekte von Mitgliedern der „Weissen Wölfe Terrorcrew“ (WWT) durchsucht und die Kameradschaft verboten. Diese acht Jahre waren geprägt von gewalttätigen Übergriffen, der überregionalen Teilnahme an Neonaziaufmärschen und bundesweiten Vernetzung innerhalb der Kameradschaftsszene.

Am Mittwoch Morgen gab es Durchsuchungen bei Sebastian Rudow (Hamburg), Heiko Wöhler in Wismar (Mecklenburg-Vorpommern), Michael Zeise in Erfurt (Thüringen), Christian Meyer in Wieren (Niedersachsen), Kevin Pesch in Treuen (Sachsen), Sandy Ludwig , Raiko Kahlert und Pierre Schumann in Wittstock/Dosse (Brandenburg), Andreas Fröhlich und Detlef Walk in Zweibrücken (Rheinland-Pfalz), Tim Wendt und Tom Staletzki in Berlin, Alexander Scholl in Fellbach (Baden-Württemberg), sowie eine weitere in Bingen (Baden-Württemberg). Weitere Mitglieder der Baden-Württemberg Sektion sind Nicki Udo Oehme und Alex Ruff. Betroffen sind des Weiteren Personen in Bamberg, offensichtlich das Ehepaar Patrick Hofman-Kraus und Nadine Kraus, deren Aktivitäten ausschlaggebend für das Verbot der Kameradschaft waren [1]. Beide sind Mitglieder der Neonazi-Partei „Die Rechte“ und sollen mit weiteren Neonazis Anschläge auf Geflüchtete und Antifaschist_innen geplant haben [2].
Bezüge zu der Partei „Die Rechte“ lassen sich neben Bamberg auch in Berlin finden. So ist Tom Staletzki Vorstandsmitglied im Landesverband der Partei. Die Berliner WWT Sektion ist eng an die verbotene Kameradschaft „Frontbann 24“ angebunden, deren Mitglieder in Berlin in der Partei „die Rechte“ aufgegangen sind [3]. Sebastian Rudow hat bereits 2013 den engen Austausch mit Gesine Schrader, Uwe Dreisch, Bodo Dreisch, Ronny Schrader, Tim Wendt und Dennis Kittler gesucht und ist seitdem regelmäßig mit den Berlinern auf Demonstrationen gewesen. Ähnlich häufig war auch das WWT Mitglied Michel Fischer aus Tannroda in der Runde zu beobachten, der Teil des Landesvorstandes der Partei „Die Rechte“ in Thüringen ist. Im Bundesland Thüringen traf es allerdings Michael Zeise mit einer Hausdurchsuchung. Nach Recherchen von thueringen-rechtsaussen.net hat Zeise Verbindungen zu dem NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben und stand mit diesem lange im regen Austausch [4].
Auch Verbindungen der WWT zur NPD lassen sich aufzeigen, beispielsweise anhand von Nicki Udo Oehme, der Kontakt zu dem Nazikader und NPD Politiker Christian Hehl aus Mannheim pflegt, sowie den WWT-Mitgliedern Andreas Fröhlich und Detlef Walk von der Sektion Rheinland-Pfalz, die gerne mit Funktionären der NPD feiern [5]. Detlef Walk trat bereits 2011 für die NPD zur Landtagswahl an und auch Alexander Scholl ist für die NPD aktiv.
Der bundesweite Rädelsführer der WWT Sebastian Rudow (*23. Juli 1984) hat mehrere Wohnorte, an denen er sich aufhält. Die Razzia betraf die Wohnung seiner ehemaligen Freundin und ebenfalls Gründungsmitglied der WWT, Adeline Brüser, in der Rennbahnstraße 20 in Hamburg-Horn. Ebenso war er für einen längeren Zeitraum bei dem Neonazi Denny Reitzenstein gemeldet, der bereits die ersten Solidaritätsbekundungen an die verbotene Kameradschaft über seinen Twitterkanal der „AG Nordheide“ verbreitet hat. Der alte Weggefährte Reitzenstein verließ nach Streitereien die WWT und ist seitdem Anführer der Kameradschaft „AG Nordheide“, betreibt den Neonazi-Versandhandel „Streetwear Tostedt“ und arbeitet bei der Security Firma „MX-Sicherheit“, die auch Unterkünfte für Geflüchtete betreut [6]. Anfang 2014 zog Rudow dann mit dem WWT-Mitglied Sebastian Reisdorf in eine Wohngemeinschaft in Hamburg-Harburg, die seit einigen Monaten wieder aufgelöst ist. Reisdorf ist im Anschluss mit seiner Freundin und ebenfalls WWT-Mitglied Linda Krellmann in die Fuldaer Wende 21 in Hannover gezogen.
Mitglieder der „Weisse Wölfe Terrorcrew“ pflegen neben engen Kontakten zu anderen Kameradschaften und rechten Parteien auch Verbindungen zu Rockern und rechten Bruderschaften. Sandy Ludwig ist beispielsweise mit dem Neonazi Christian Muff befreundet, welcher bis vor kurzem noch Präsident der Bruderschaft „Brigade 8“ war. Ein eigens angefertigtes T-Shirt mit der Aufschrift „Brigade 8-Weisse Wölfe-Friendship“ und einem SS-Totenschädel zeigt die Verbindung zwischen den Gruppierungen, sowie deren nationalsozialistische Ausrichtung.
Die Beziehung zwischen der NS-Band „Weisse Wölfe“ und der Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew“ wird auch in den Vertriebswegen der CDs ersichtlich. Der Sänger der Band „Weisse Wölfe“ Stjepan „Schnack“ Jus hat mittlerweile zahlreiche Solo-Projekte initiiert. Unter anderem veröffentlichte er eine CD mit dem Titel „Der böhse Wolf-1. (ST)REICH“. Das aktuelle Projekt „Der böhse Wolf-2. (ST)REICH“ kann derzeit bei dem Schweizer WWT-Gründungsmitglied Jonas Schneeberger erworben werden. Neben Schneeberger ist auch Rudow mit Jus seit Jahren befreundet.
Im Bereich der neonazistischen Musikwelt gehört nicht nur der Handel mit CDs zu den Aktivitäten der WWT. Auch die Organisation von Konzerten, bzw. den sogenannten Saalschutz übernehmen Mitglieder der Kameradschaft. Auch um entstandene Geldstrafen und Prozesskosten zu decken organisierten die Mitglieder der unterschiedlichen Sektionen wie Michel Fischer, Tim Wendt und Alexander Scholl im Februar 2015 gemeinsam ein Konzert in Kirchheim [7]. Bei einem von Behörden offensichtlich unbemerkten, zumindest nicht verhinderten Neonazikonzert am 26.Oktober 2015 in Uelzen mit dem nationalsozialistischen Sänger Michael Regner („Lunikoff“) organisierten unter anderen Mitglieder der „Weissen Wölfe Terrorcrew“ die gesicherte Anreise für die Konzertbesucher [8].
„Ich bin überzeugter Nationalsozialist. Ich bin Rassist. Ich bin Antisemit. Ich lebe dafür!“
So lautete eine Aussage von Sebastian Rudow während eines abgehörten Gesprächs, protokolliert in der Verbotsverfügung [9]. Diesen Worten, die die existentielle Bedeutung seiner Ideologie deutlich macht, können sich vermutlich die anderen Mitglieder ebenfalls anschließen. Dass sie ihre nationalsozialistische Ideologie auch gewaltsam durchsetzen wollen, propagierte die „Weisse Wölfe Terrorcrew“ bereits auf zahlreichen Demonstrationen mittels ihres Kameradschafts-Transparents mit der Aufschrift: „Die Schonzeit ist vorbei… Nationalsozialismus durchsetzen… Mit allen Mitteln… Auf allen Ebenen“.
Um auf die Gefahren der damals recht aktiven Kameradschaft hinzuweisen, veröffentlichte die „Autonome Pressegruppe“ 2013 eine Broschüre für Antifaschist_innen [10]. Zahlreiche direkte Aktionen folgten, die den Mitgliedern das Leben schwer machten. Innerhalb kurzer Zeit reduzierten sich die Aktivitäten der Gruppe in Hamburg merklich. Mitglieder versuchten auszusteigen, zogen um oder stellten ihre politischen Aktivitäten ein. Dies war das Ende der Kameradschaft in Hamburg. Die Aktivitäten wurden allerdings ab 2014 in andere Bundesländer, vor allem nach Berlin verlagert. Schon seit der Gründung 2008 war die Kameradschaft bundesweit aufgestellt. Viele Gründungsmitglieder sind nicht mehr Teil der Gruppe, neue sind hinzu gekommen. Die Gewaltbereitschaft blieb stets die gleiche und ist sinnstiftendes und maßgebliches charakteristisches Merkmal der Gruppierung. Diese wurde verbal in Form von Blogeinträgen und Aufschriften auf T-Shirts und Transparenten oder körperlich auf der Straße gegen den politischen Feind ausgelebt. Die WWT verstehen sich selbst als „Combat 18“-Gruppe, dementsprechend wurden aktuelle Kameradschafts-Shirts im „Blood & Honour“ Design gestaltet, um die ideologische Nähe deutlich zu machen. In Hamburg sprühten Mitglieder des öfteren „WWT-C18“ ins Stadtbild.
In den acht Jahren Bestand der Kameradschaft verübten die Mitglieder mehrere gewalttätige Übergriffe. Ein besonders schwerwiegender Fall liegt bereits drei Jahre zurück. Am 16.02.2013 griffen die WWT-Mitglieder Stefan Lüskow, Lennart Große-Siebenbürgen, Mario Zitzlaff, Sebastian Reisdorf, Tim Müller und Carsten Papenfuß eine Familie aus rassistischen Motiven am Pinneberger Bahnhof an. Besonders hervorzuheben ist hier Sebastian Reisdorf. Zunächst beleidigte er den Betroffenen auf rassistische Weise, schlug und trat anschließend auf den am Boden liegenden ein. Während des Angriffs wurde der Kinderwagen der Familie umgestoßen und das darin liegende Kleinkind verletzt. Bemerkenswert ist, dass dieser Vorfall in der Polizeipressemeldung keinerlei Erwähnung fand und auch in keiner Zeitung thematisiert wurde. Erst durch den Verfassungsschutzbericht 2013 wurde die Öffentlichkeit über die Attacke informiert, wobei zu diesem Zeitpunkt noch kein rechtskräftiges Urteil gesprochen wurde.
Weitere Angriffe konnten Antifaschist_innen 2013 und 2014 der WWT zuordnen. Im September 2013 griffen drei von ihnen einen Menschen, den sie für einen Linken hielten, an und jagten ihn durch die Straßen Berlins [11]. Im Februar 2014 skandierten vier WWT-Mitglieder unter anderen Sebastian Rudow in einer Fastfoodkette „Sieg Heil“, spuckten einem Menschen ins Essen und griffen die heraneilenden Sicherheitskräfte an [12].
Während der Angriff 2013 in Berlin eher spontan und alkoholisiert geschah, fand am Morgen des 12.09.2015 in der Hauptstadt eine koordinierte Aktion in der Rigaer Straße statt, an der mindestens ein WWT-Mitglied beteiligt war [13]. Am gleichen Tag waren Mitglieder der WWT-Sektion Brandenburg an einem gezielten Angriff auf das linksalternative Wohnprojekt „Mittendrin“ in Neuruppin beteiligt [14].
Auch die Baden-Württemberger Sektion ist bereits aufgrund rassistischer Attacken aufgefallen. Mit etwa einem Dutzend Neonazis versuchten sie in einer Gaststätte mit rassistischen Parolen und Drohungen wie „Ihr gehört alle vergast“ den Anwesend Angst zu machen [15].
Die wohl sensationellste Geschichte der „Weissen Wölfe Terrorcrew“ lieferte das Gründungsmitglied Sebastien Nussbaumer aus der Schweiz. Im Jahre 2012 war Nussbaumer an diversen Angriffen und Überfällen beteiligt, sodass er wegen 44 Delikten zu 39 Monaten Haft verurteilt wurde. Dennoch gelang es ihm am 05.05.2012, nachdem er auf einen verfeindeten Neonazi geschossen hatte, aus der Schweiz mit einer geladenen Waffe nach Hamburg zu flüchten [16]. Sein Ziel war es nach Buchholz in die Nordheide zu gelangen, um dort unterzutauchen. Bereits 2009 wurde bei einer Hausdurchsuchung bei der WWT eine Pumpgun mit Munition gefunden, welche Nussbaumer aus der Schweiz nach Hamburg geschmuggelt hatte.
Auch wenn die „Weisse Wölfe Terrorcrew“ sich selbst als „Combat 18“ Gruppe bezeichnet, so ist sie von einer konspirativ agierenden, gut koordinierten Terrorgruppe weit entfernt, wenn auch Mitgliedern Verbindungen bis hin zum NSU-Unterstützer Ralf Wohlleben nachgewiesen werden konnten. Dennoch sind sie bundesweit äußerst gut vernetzt und wie aufgezeigt für viele Menschen aufgrund ihrer Gewaltaffinität eine reale Gefahr.
Wie auch andere Verbote von Kameradschaften in der Vergangenheit gezeigt haben (z.B. „Nationaler Widerstand Dortmund“ oder „Besseres Hannover“) werden die überzeugten Mitglieder durch ein Verbot weder ihre nationalsozialistische Ideologie ablegen noch ihre gewalttätigen Aktivitäten beenden. Auch bei den Mitgliedern der „Weissen Wölfe Terrorcrew“ muss davon ausgegangen werden, dass diese sich von dem Verbot wenig beeindrucken lassen und die Personen auch in Zukunft im Fokus antifaschistischer Beobachtung und Interventionen bleiben müssen.
[1] https://linksunten.indymedia.org/de/node/168900
[2] http://www.zeit.de/politik/deutschland/2015-10/rechtsextreme-bamberg-razzia-anschlag
[3] https://linksunten.indymedia.org/de/node/96201
[4] https://thueringenrechtsaussen.wordpress.com/2015/05/20/der-namenlose-freie-aktivist-aus-thuringen-michael-zeise-aus-dem-weimarer-land/
[5] https://linksunten.indymedia.org/de/node/135795
[6] https://linksunten.indymedia.org/de/node/162744
[7] https://thueringenrechtsaussen.wordpress.com/2015/02/06/michel-fischer-angreifer-auf-weimarer-polizeichef-organisieren-neonazi-konzert-in-kirchheim/
[8] https://antifa-lg-ue.org/nazikonzert-in-uelzen/
[9] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/weisse-woelfe-terrorcrew-ging-systematisch-vor-a-1083004.html
[10] https://linksunten.indymedia.org/de/node/77633
[11] https://linksunten.indymedia.org/de/node/99428
[12] https://linksunten.indymedia.org/de/node/105567
[13] https://linksunten.indymedia.org/de/node/153270
[14] http://jwp-mittendrin.de/blog/angriff-aufs-mittendrin/
[15] http://www.zvw.de/inhalt.fellbach-backnang-spuren-der-weisse-woelfe-terrorcrew-im-kreis.27f28a7f-2a7f-426f-8993-9695b6a5bb17.html
[16] http://www.20min.ch/schweiz/zuerich/story/Neonazi-Sebastien-N—28–wird-nicht-verwahrt-27338287

In Gedenken an Gustav Schneeclaus

Am 18. März vor 24 Jahren wurde Gustav Schneeclaus von zwei Neonazis angegriffen und so schwer misshandelt, dass er 4 Tage später seinen schweren Verletzungen erlag.
Am heutigen Dienstag, dem 22.03.2016, findet um 18.00 Uhr aus Anlass des 24. Todestages von Gustav Schneeclaus das jährliche Gedenken am ZOB in Buxtehude statt.

Im Anschluss an das Gedenken wird es einen Vortrag über Rechte Hooligans im „Kulturforum“ geben.
Kommt zahlreich! Passt bei der Anreise auf euch auf!

Heute alle nach Boizenburg!

Seit über einem Jahr laufen fast jeden Montag hunderte Neonazis durch die Städte und Dörfer Mecklenburg-Vorpommerns. Zum vierten Mal nun will die neonazistische Organisation MVgida ihre rassistische Hetze in Boizenburg auf die Straße tragen.
Wir werden auch dieses Mal nicht einfach tatenlos zuschauen, sondern mobilisieren zu einer Antifaschistischen Gegendemonstration am 14.3.16 in Boizenburg.
Nehmt euch frei, macht krank, verschiebt die Klausur – Lasst uns gemeinsam nach Boizenburg fahren und den Neonazis entschlossen entgegentreten.
Antifa in die Offensive
Gemeinsame Anreise mit Bussen und Autos
Montag 14.03. | 16.30 Uhr | S-Bahn Sternschanze

Infos: hhgoesmv.blogsport.de

5. März 2016 – Keine NPD-Kundgebung in Stade!

Rassismus bekämpfen – Nazis stoppen!
Unter dem rassistischen Motto „Das Boot ist voll! Asylflut stoppen!“ will der niedersächsische Landesverband der NPD am 5. März 2016 eine Kundgebung in Stade durchführen. Diese Veranstaltung soll ab 15:30 Uhr auf dem „Pferdemarkt“, einem zentralen Platz in der Stader Innenstadt, stattfinden.
Der menschenverachtenden Hetze gegen Geflüchtete erteilen wir eine klare Absage. Egal ob sie heute von der NPD, morgen von der AfD oder übermorgen von anderen kommt. Lasst uns am 5. März 2016 die Solidarität mit allen Geflüchteten auf die Straße tragen und der neofaschistischen und rassistischen Mobilisierung ein Ende setzen! Kommt nach Stade und tretet der rassistischen Kundgebung der NPD entschlossen und laut entgegen.
Refugees are welcome! Internationale Solidarität statt rassistischer Hetze!
mehr Infos

[HH] Antifa Enternasyonal Aktionswochenende

Am Wochenende vom 26. – 28.02.2016 steht uns einiges bevor: Im Antifa Enternasyonal Café beschäftigen wir uns mit der Geschichte der Antifa Genclik, am Samstag ruft ein breites Bündnis zur Demonstration gegen den Krieg der Türkei in Kurdistan und am Sonntag gilt es mit allen nötigen Mitteln den Naziaufmarsch in Neumünster zu stoppen.

Veranstaltung zur Antifa Gençlik
26.02.2016 | 20 Uhr | Rote Flora | Hamburg
Im Antifa Enternasyonal Café ist Çagri Kahveci zu Gast, der am 2014 erschienen Buch über die Antifaşist (Antifa) Gençlik mitgewirkt hat. Er wird über die Entstehung und Geschichte des einzigartigen Organisationsansatzes, der sich 1988 zwischen migrantischer Vereinskultur, Jugendbanden des Kiez und autonomer antifaschistischer Politik entwickelte, berichten. Antifa Gençlik Gruppen etablierten sich in verschiedenen Städten und sagten Nazis und Rassisten den Kampf an. Mitte der 1990er Jahre lösten sie sich in Folge staatlicher Repression auf.
Das Antifa Enternasyonal Café wird von Antifaschist*innen aus der deutschen und kurdischen Linken in Hamburg gestaltet. Als gruppenübergreifender Zusammenhang wollen wir einmal im Monat einen Anlaufpunkt bieten, um in gemütlicher Atmosphäre zusammenzukommen und sich zu vernetzen. Das Ziel ist es ein besserer Austausch und die gemeinsame Diskussion antifaschistischer und internationalistischer Strategien.
Großdemonstration gegen den Krieg der Türkei in Kurdistan
27.02.2016 | 14 Uhr | Hachmannplatz (Hbf) | Hamburg
Im Rahmen der Kurdistan-Aktionswoche in Hamburg findet am Samstag eine Demonstration statt, zu der verschiedene kurdische, linke und fortschrittliche Gruppen mobilisieren. Die Demo richtet sich gegen die Eskalationspolitik der AKP-Regierung und die Kriminalisierung kurdischer und progressiver Organisationen in der Türkei und Deutschland. Dem Paktieren der Bundesregierung gegenüber dem autoritären Regime von Erdogan und dem erkauften Schweigen infolge des “Flüchtlingsdeals” muss gerade hierzulande entschlossener Widerstand entgegengesetzt werden. Weg mit dem PKK-Verbot – Solidarität mit der basisdemokratischen Selbstverwaltung!
Mehr Infos findet ihr auf https://hamburg4kurdistan.blackblogs.org
Aufruf von YXK / JXK – Verband der Studierenden aus Kurdistan, Ciwanen Azad Hamburg und internationalistischen Antifaschist*innen
Eine gemeinsame Anreise aus Kiel gibt es auch: 12:00 Treffen | 12:21 Abfahrt
Naziaufmarsch in Neumünster verhindern!
28.02.2016 | 13 Uhr | Neumünster
Für Sonntag mobilisieren Schleswig-Holsteinische Neonazis der Facebookgruppe »Neumünster wehrt sich« zum dritten Mal innerhalb von drei Monaten zu einem rassistischen Aufmarsch in Neumünster. Verschiedene antifaschistische Kräfte aus der Region rufen dazu auf, den Aufmarsch zu blockieren, stören und zu verhindern. Eine gemeinsame Anreise wird es aus Flensburg, Kiel und Hamburg geben.
Anreise aus Kiel: Treffen: 11:40 Treffen | 11:55 Abfahrt
Anreise aus Hamburg: 11:00 Reisezentrum (Hamburg-Hbf.)
Anreise aus Flensburg: 9:30 Bahnhof-Flensburg

Aktuelle Infos gibt es bei der Autonomen Antifa-Koordination Kiel. Am Sonntag gibt es einen Ticker auf Twitter. Folgt @ticker_nms und nutzt #nmsnzifrei
Autonome Antifa-Koordination Kiel // Projekt Revolutionäre Perspektive

Kurdistan-Aktionswoche in Hamburg


Seit Monaten greifen das türkische Militär und Sicherheitskräfte die Bevölkerung in Nordkurdistan/Türkei (Bakur) an. Nachdem mehrere Städte und Stadtteile ihre Autonomie und Selbstverwaltung ausgerufen hatten, wurden sie massiv attackiert. In den Städten Diyarbakir, Silvan, Nusaybin, Sirnak, Silopi, Van, Hakkari und weiteren Orten Kurdistans wurden seitdem über 250 Zivilisten getötet. Zuletzt in der Nacht vom 7. auf den 8. Februar in Cizîr, wo etwa 60 Kurdinnen und Kurden bei einem Massaker des türkischen Militärs ermordet wurden.

In vielen Orten herrscht nach wie vor eine Ausgangssperre. Die türkische Polizei und das Militär verschanzen sich in Krankenhäusern und Schulen und belagern die aufständischen Wohnviertel der kurdischen Bevölkerungen. Viele Stadtteile sind von Lebensmitteln, Wasser und medizinischer Versorgung abgeschnitten. Leichen können nicht geborgen werden, weil Scharfschützen auf der Lauer liegen. Wer sich auf der Straße bewegt, muss damit rechnen beschossen zu werden.
Zeitgleich mit dem Krieg in Nordkurdistan nimmt die islamisch-konservative AKP-Regierung kritische Journalist*innen, demokratische Parlamentarier und die gesamte linke Bewegung ins Fadenkreuz – mittlerweile sitzen tausende regierungskritische Oppositionelle in Gefängnissen. Friedensdemonstrationen wurden gewaltsam durch die Polizei aufgelöst. Zur Begründung genügte, dass gezeigte Transparente die Regierung verunglimpft hätten, da deren Politik als „bestialisch“ bezeichnet worden sei. Die AKP regiert zunehmend mit Einschüchterung, Angst und Terror, um ihre politischen Ziele durchzusetzen. Staatspräsident Erdogan und Ministerpräsident Davutoglu versuchen den Staat in Richtung eines Präsidialsystems umzubauen. Dieses würde den Ausbau der Macht des Präsidenten und eine weitere Schwächung des Parlaments bedeuten.
Der türkischen Regierung ist nicht nur die Opposition im eigenen Land ein Dorn im Auge, sie fürchtet vor allem die Selbstverwaltung im nordsyrischen Rojava. Dort hat sich eine gesellschaftliche Alternative zu Krieg, Besatzung, religiösen Fundamentalismus und Kapitalismus etabliert, die auf die gesamte Region ausstrahlen könnte. In der Selbstverwaltung, dem Aufbau von Räten, dem basisdemokratischen Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen sowie der Bekämpfung patriarchaler Strukturen sieht die AKP-Regierung eine Bedrohung ihres eigenen Macht- und Einflussbereichs. Denn in Rojava wird – bei allem Problemen und Widersprüchen – sichtbar, dass eine andere Form von Gesellschaft möglich ist. Wer auf türkischen Staatsgebiet diesen Aufbruch unterstützt und konkrete Alternativen vor Ort aufbaut, wird mit brutaler Repression bekämpft. Doch der Widerstand hält an: In mehreren der belagerten Städte haben sich zivile Selbstverteidigungseinheiten (YPS) – nach dem Vorbild der YPJ/YPG in Rojava – gebildet. In etlichen Vierteln wurden Gräben und Barrikaden errichtet und sich bewaffnet gegen die Angriffe des türkischen Staates verteidigt.

Die NATO, die Europäische Union und insbesondere Deutschland schweigen über den Terror der Türkei gegen die kurdische Bevölkerung und die linken Kräfte. Bis heute unterstützt Deutschland mit dem PKK-Verbot und der Verfolgung linker türkischer Organisationen faktisch das immer autoritärer werdende Regime der Türkei. Mit dem Deal zur „Flüchtlingsabwehr“ hat sich die AKP ein weiteres Mal das stumme Zusehen der EU-Institutionen zu ihrem Krieg erkauft.
Deshalb rufen verschiedene kurdische, linke und fortschrittliche Kräfte vom 22.02. – 28.02.16 zu einer Aktionswoche in Hamburg auf. Damit soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Mauer des Schweigens zu durchbrechen. Denn das Ende der Massaker in Kurdistan lässt sich nicht von den Herrschenden hier und in der Türkei erbetteln, es muss politisch erkämpft werden. Das ist das dringende Gebot, damit die Menschlichkeit nicht in Kurdistan begraben wird und die gesellschaftlichen Alternativen, die wir heute als radikale Linke mehr denn je brauchen, überleben können.
Von Rojava bis Bakur: Die basisdemokratische Selbstverwaltung verteidigen!
Den „Flüchtlingsdeal“ kippen – Refugees welcome!

Aktionswoche in Hamburg vom 22. bis zum 28. Februar 2016

Freitag 26.02.2016 – ab 19 Uhr
Antifa Enternasyonal Café: Um 20 Uhr Veranstaltung zu Antifa Gençlik
Samstag 27.02.2016 – 14 Uhr
Demonstration – HH-Hauptbahnhof
Alle Infos auf: hamburg4kurdistan.blackblogs.org / Aufruf von Projekt Revolutionäre Perspektive

Offener Brief an das Landhaus Quickborner-Heide

Laut AfD-Quickborn ist die Veranstaltung auf Mitte April verschoben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
für den 16. Februar 2016 bewirbt der Pinneberger Kreisverband der „Alternative für Deutschland“ (AfD) bei ihnen im Landhaus Quickborner-Heide eine Veranstaltung von den “Freunden der AfD in Quickborn” mit Dr. med. Lothar Löser und Andrea Gaiditzka.
Wir bitten Sie noch mal zu überdenken, ob Sie wirklich Ihre Räume der “Alternativen für Deutschland” zur Verfügung stellen, einer mehr als rechtspopulistischen Partei die eine homophobe, rassistische und sozialdarwinistische Haltung vertritt und auch keine Berührungsängste zwischen NPD und anderen organisierten Nazis hat, wie z. B. die Aufmärsche im rahmen der sog. „Herbstoffensive“ (1) der AfD in Erfurt, Rostock und Hamburg zeigten. (2, 3 & 4)
Im Juni 2013 gründete sich der Kreisverband der AfD Pinneberg im Hotel Cap Polonio , auch hier setzt sich der Verband u. a. aus Mitgliedern zusammen die aus Parteien der extremen Rechten kommen. Wie z. B. beim Vorsitzenden Daniel Buhl der aus der Partei „Die Freiheit“ kommt.
 Die AfD repräsentiert eine Parteibasis die kein Problem damit hat sich an Aufmärschen der rassistischen Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) zu beteiligen und sich auch sonst an der rassistischen Hetzte gegen Geflüchtete beteiligt und dort wo es die Möglichkeit gibt auch gewalttätig gegen Menschen die nicht in ihr Weltbild passen vor geht, wie bei den oben erwähnten Aufmärschen z. B. gegen Journalist*innen, die im Jargon der AfD als „Lügenpresse“ diffamiert werden.
Auch das PARKHOTEL-Rosarium in Uetersen (5) hat eine möglichkeit gefunden ihre Räume nicht der AfD zur Verfügung zu stellen, wir sind uns sicher, dass auch Sie die Möglichkeit haben im rahmen ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen von einem Vertrag mit der AfD zurück zutreten.
Kein Platz für Rassistische-Hetze im Kreis Pinneberg!

Hotel & Restaurant „Sellhorns Gasthof“ in Tangstedt etabliert sich als Treffpunkt für Rechtspopulisten

Am Freitag den 05.02.2016 fand im Kreis Pinneberg wieder eine Veranstaltung des AfD-Kreisverbands Pinneberg statt.
Zum wiederholten Mal nutzte die rassistische AfD das Hotel-Restaurant “Sellhorns Gasthof” in Tangstedt, welches von der Inhaberin Martina David betrieben wird. Neben öffentlichen Veranstaltungen nutzt die mehr als rechtspopulistische Partei die eine homophobe, rassistische und sozialdarwinistische Haltung vertritt und auch keine Berührungsängste zwischen NPD und anderen organisierten Nazis hat, wie im Herbst 2015 (1) noch mal deutlich wurde, die Räumlichkeiten des “Sellhorns Gasthof” auch für kleinere nicht öffentliche Partei Veranstaltungen, so das wir bei “Sellhorns Gasthof” von einem Treffpunkt für Rechtspopulisten und Rassist*innen sprechen können.
Am 16.02. möchte die sog. “Freunde der AfD in Quickborn” im Landhaus Quickborner-Heide (Ulzburger Landstr. 447, 25451Quickborn) eine Veranstaltung mit Dr. med. Lothar Löser & Andrea Gaiditzka (Tagesmutter aus Mölln) mit dem Titel “Genderismus und Frühsexualisierung in KITA und Grundschule” veranstalten. Hier ein offener Brief der an das Landhaus ging.
Kein Platz für die “Alternative für Deutschland” und ihre rassistische Hetze im Kreis Pinneberg!