AfD Parteitag in Henstedt-Ulzburg

Am 21.06.2025 versammelten sich etwa 800 Antifaschist*innen unterschiedlicher Spektren in Henstedt-Ulzburg, um sich auf vielfältige Weise einem abermaligen Landesparteitag der extrem rechten AfD im Bürgerhaus entgegen zu stellen.

Die Proteste begannen um 8 Uhr mit einer Demo von Antifa-Grupppen aus Schleswi-Holstein. Etwa 200 Teilnehmer*innen zogen vom Bahnhof zum Bürgerhaus, begleitet von Schikanen durch die Einsatzleitung der Polizei. Diese Schikane setzte sich über den Vormittag fort. Für die beteiligten Antifa-Gruppen wird jetzt im Nachgang zu diskutieren sein ob eine angemeldete Demonstration in Henstedt-Ulzburg überhaut Sinn ergibt oder nicht doch lieber andere Konzepte ausprobiert werden. Trotz alledem konnten nicht alle AfD-Mitglieder nicht ungestört anreisen.

Neben Redebeiträgen u.a. vom Westküstenkollektiv, Antifa Henstedt-Ulzburg, Autonome Antifa-Koordination Kiel und Omas gegen Rechts Kiel, gab es auch einen Redebeitrag vom Bündnis Tatort Henstedt-Ulzburg den wir hier dokumentieren:

Fast fünf Jahre nach der Tat, ist mit dem Beschluss des Bundesgerichtshof Karlsruhe, der im April 2025 bekannt gegeben wurde, jetzt endlich das Urteil rechtskräftig. Der Täter des rechten und rassistischen Autoanschlags in Henstedt-Ulzburg muss für
3 Jahre ins Gefängnis.

Am 17. Oktober 2020 ist Melvin Schwede Neonazi und AfD-Mitglied in Henstedt-Ulzburg absichtlich in vier Antifaschist*innen gefahren, die sich auf dem Gehweg befanden und verletzte sie zum Teil schwer.

Melvin Schwede der sich im Prozess am Landgericht Kiel nie glaubhaft von extrem rechten Gedankengut distanzierte, versuchte mit einem Revisionsantrag auf Freispruch zu plädieren und scheiterte in Karlsruhe.

Die Betroffenen können jetzt endlich mit diesem Prozess abschließen und werden die ihnen zustehenden weiteren Schritte in einem Zivilprozess einleiten.

Auch steht weiterhin im Raum, wie nach Ende des Prozess in Kiel angekündigt, ein Verfahren gegen den Mitfahrer des Täters Julian Rohlfing, wegen Falschaussage (StGB § 153) in die Wege zu leiten.

Uns als Antifaschist*innen aus Schleswig-Holstein wird der ganze Komplex rund um den rechten und rassistischen Auto-Anschlag von Henstedt-Ulzburg weiter begleiten, da die Gemeinde bis heute regelmäßig der AfD ihr Bürgerhaus für Veranstaltungen zur Verfügung stellt.

Schon während der Kampagne rund um den Prozess in Kiel konnten wir als Bündnis aufzeigen, rechte und rassistische Gewalt bis hin zum Mord ist im Kreis Segeberg keinesfalls neu sondern hat Kontinuität. Es mögen sich die handelnden Akteure geändert haben, der ideologische Antrieb ist gleich geblieben. Heute hat die AfD die führende Rolle übernommen und ist treibende Kraft. Das wurde nicht nur klar und deutlich mit dem rechten und rassistischen Anschlag am 17. Oktober 2020 hier in Henstedt-Ulzburg, sondern auch wenn die AfD, wie schon 2018 geschehen Kaltenkirchen zur Hochburg ausruft, wo sie diese Woche ihr Schleswig-Holstein weit zweites Büro eröffnet hat.

Für uns kann es nur heißen, lasst uns die AfD und ihr Umfeld daran hindern Angsträume zu schaffen und zum anderen, um den coolen Menschen in den Dörfern und Kleinstädten zeigen, ihr seid nicht alleine! Immer an der Seite von denen die von rechter und rassistischer Gewalt, sowie von Repression Betroffen sind. No Pasaran!
Niemand alleine – alle zusammen! Freiheit für alle Antifaschist*innen!

Gegen Mittag waren die Gegenproteste in Henstedt-Ulzburg beendet. Etwa 30 Antifaschisit*innen versammelten sich spontan in Kaltenkirchen, wo die AfD kürzlich in der Königstraße 2a ein Wahlkreisbüro des Norderstedter MdB Sven Wendorf eröffnet hat und forderten die Schließung. Die angemieteten Räume werden von der WMG Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG (buero@wmg-grund.de) vermietet die ihren Sitz in Buxtehude und in Seevetal hat.

Von der AfD wird Kaltenkirchen als ihre “Hochburg” bezeichnet und durchaus fällt es auf, wenn man durch Kaltenkirchen läuft, in Bushaltestellen sind Hakenkreuze gekritzel und an Laternen klebt in Form von Aufklebern die Deportations-Fantasien von Samantha Flak.

Samantha Flak, der auch die SA-Parole gefällt, ist die Frau von Julian Flak und wird in dem Wahlkreisbüro in der Königstraße 2a arbeiten.

Es gibt kein ruhiges Hinterland! AfD & Co zerschlagen!

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