Heute am 12. Oktober haben wir in Wedel vor den Toren Hamburgs mit einer Flyer-Aktion und einem Banner an Björn Söderberg und allen Opfern rechter Gewalt gedacht.
Erst vor wenigen Wochen wurden Drohbriefe an unterschiedliche Betroffene in Wedel verschickt.
Wir möchten mit dieser Aktion gegen die übliche Verharmlosung von rechter Gewalt und Terror vorgehen.
Auch die Reaktionen in Politik und Medien, auf den antisemitischen und rassistischen Anschlag in Halle hat wieder gezeigt, wie schlecht die deutsche Gesellschaft nach wie vor aufgestellt ist, um dem Terror von Rechts die Stirn zu bieten.
Ein rechter Terroranschlag ist weder „unvorstellbar“ noch ein „Alarmzeichen“. Alarmierend ist aber, wie perplex die Politik auf Lübcke und Halle reagiert.
Es ist bereits jetzt deutlich geworden, dass die Taten eine direkte Folge der rassistischen Mobilisierungen auf der Straße ist. Dieser Terror von rechts ist sowohl mit dem NSU-Komplex als auch mit dem AfD-Umfeld verbunden.
Aufstehen gegen Nazi-Terror und rechte Gewalt – Wir vergessen Björn Söderberg nicht – Zusammen gegen Faschismus!
Am 12 Oktober 1999 wurde der schwedische Gewerkschafter Björn Söderberg von Neonazis in Stockholm ermordet. Der Mord war ein Racheakt, da Söderberg sich an seinem Arbeitsplatz gegen Faschismus und Rassismus einsetzte. Dadurch verlor ein Nazi aus der organisierten Szene in Schweden sein Job.
Nach dem Mord und weiterem Nazi-Terror fanden eine Vielzahl antifaschistischer Aktivitäten der verschiedenen Spektren in Schweden statt. So taten sich die vier größten Zeitungen Schwedens in einer außergewöhnlichen Aktion zusammen. Am 30. November 1999 veröffentlichten alle denselben Bericht, in dem Namen und Gesichter der 60 führenden Nazi-Ideologen in Schweden offengelegt wurden.
Heute am 12. Oktober 2019 werden Antifaschist*innen und Gewerkschafter*innen Björn Söderberg in Stockholm mit einer Demontration gedenken und wir hier.
Warum wir dieses Flugblatt in Wedel verteilen? – Zum einen finden wir es wichtig allen Betroffenen von rechter Gewalt zur Seite zu stehen, zum anderen möchten wir an alle Opfer dieser Gewalt erinnern. Ein weiterer Grund liegt im folgendem:
Vor wenigen Wochen wurden Drohbriefe an unterschiedliche Betroffene in Wedel verschickt. Diese sind unterschrieben mit “Combat 18”.
“Combat18” ist ein weltweit agierendes militantes Nazi-Terror-Netzwerk. In ihrem Namen werden Angriffe durchgeführt und Täter als “einsamer Wolf” tituliert. Auch mit den Betroffenen dieser Drohung möchten wir uns heute solidarisieren – Der Weg uns mit den Opfern rechter Gewalt zu solidarisieren, ist unser fester Bestandteil den Kampf gegen den Faschismus zu führen.Stellen wir uns auf der Arbeit, in der Schule und bei unseren Nachbarn gegen die Hetze von AfD, NPD, Pegida und alle anderen Ewiggestrigen. – Für eine solidarische Gesellschaft!
Vi minns Björn Björn Söderberg – Wir erinnern uns an Björn Söderberg
Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg