Das angegriffene antifaschistische Projekt Libertatia
Schon seit Jahrzehnten (nach Zerfall von Jugoslawien) gibt es Streit um den Namen von Mazedonien, nationalistische Griechen möchten nicht, dass ihr Nachbarstaat seinen in der Verfassung verankerten Namen „Republik Mazedonien“ behält. Griechenland beansprucht den Namen für sich als Teil seines Geschichte und befürchtet Gebietsansprüche auf seine gleichnamige Provinz im Norden.Wegen des Namensstreits mit Griechenland wird Mazedonien u.a. bei der UNO mit dem Namen Ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien (EJRM/FYROM) geführt.
Sammelten sich 1991 gegen die Gründung des Nachbarstaats nach Ende des Jugoslawienkriegs noch über eine Million Menschen auf den Straßen, werden die Teilnehmer*innen vom Aufmarsch am Sonntag (21.01.2018) auf 50-90.000 geschätzt. Darunter auch ein Block von etwa 200 organisierten Mitgliedern der faschistischen Partei Chrysi Avgi (Goldene Morgenröte/ GoldenDawn), gegen die Partei läuft seit dem 28. September 2013 ein Verfahren mit dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Weitere Teilnehmer*innen der Großkundgebung waren konservative und christliche Gruppen, rechte Partein z.B. Parlamentarier der Partei Anexartiti Ellines (Unabhängige Griechen), Fußballfanclubs und Hooligans.
Antifaschistische Gruppen warnten Tage vorher eindringlich vor Angriffen auf Gegendemonstrant*innen und linke Projekte.
Als sich Mittags die Teilnehmer*innen auf dem Weg zur nationalistischen Großkundgebung befanden wurde das besetzte Projekt Sxoleio (Scholeia) angegriffen, wobei MAT-Einheiten (Riotpolizei) mitwirkten und die Angreifer schützten (Video). Der Angriff konnte erfolgreich von den Anwesenden abgwehrt werden und es gab keine gößeren Schäden. Ein weiteres antifaschistisches besetzes Projekt was angegriffen wurde war Libertatia, bei dem Angriff wurde das Haus angezündet. In sozialen Medien wird der Angriff dem nationalistischen Fanclub “Makedones” (PAOK) und “Ideapolis” zugeordnet. “Ideapolis” ist das nördliche Gegenstück zu Pro Patria, einer faschistischen Gruppe die europaweit vernetzt ist. Auch mit der NPD/JN in Deutschland arbeitet die Gruppe zusammen, so möchten Verträter*innen von Pro Patria vom 11-12.Mai 2018 beim JN-Europakongress teilnehmen.
Das wovor antifaschistische Gruppen gewarnt hatten ist geschehen, im Zuge der nationalistischen Großkundgebung gehörte die Straße in Thessaloniki den Faschist*innen. Neben den zwei Projeten die angegriffen wurden, gab es auch einen Angriff auf eine antifaschistische Gegekundgebung am zentralen Platz Kamara und das Holocaust-Mahnmal in Thessaloniki wurde von Nazis beschmiert.
Heute wird zu einer Demo gegen den Naziterror um 18 Uhr aufgerufen!
Stellungnahme der Besetzung Libertatia
Heute, am Sonntag, dem 21.1.2018, um circa 13.30, kurz bevor die nationalistische Demonstration für den Namen Mazedonien anfing, haben faschistische Gruppen, welche an dieser Demo teilnahmen, eine Serie von Angriffen auf verschiedene Besetzungen in Thessaloniki begonnen. Nachdem sie das freie, soziales Zentrum und Besetzung „Scholio“ angriffen, wo sie mit Erfolg zurückgeschlagen werden konnten, griffen sie unsere Besetzung an und verursachten Schäden am Zaun und an der Fassade. Diese Schäden wurden von Mitgliedern unserer Gruppe sofort wieder repariert. Unsere Gruppe entschied sich danach, an der anti-nationalistischen Versammlung am Kamara teilzunehmen. Nach etwa zwei Stunden wurde unsere Besetzung von einer Gruppe von 60–70 Faschisten erneut angegriffen. Dieses Mal mit Molotowcocktails und Bengalen, wodurch das ganze Haus in Brand gesteckt wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich niemand im Gebäude, wegen der Versammlung am Kamara. Während der ganzen Attacke auf die Besetzung waren Zivilpolizisten und ein Bus der Spezialeinheit MAT vor der Besetzung parkiert. Sie schützten den Angriff und zeigten keine weitere Reaktion. Die Reaktionen der Nachbarschaft müssen erwähnt werden. Die Leute standen auf den Balkonen und schrieen die Faschisten an. Diese schimpften Beleidigungen zurück und warfen auch auf die Nachbarn Bengalen. Als die Faschisten danach erneut die Besetzung „Scholio“ angriffen, legte die Poliziei dieselbe Parteilichkeit an den Tag: die Angreifer wurden beschützt und die GenossInnen des „Scholio“ wurden in ihrem Gebäude eingeschlossen.
Wir sollten uns nicht täuschen: Ohne der Mazedonien-Demo wären diese Angriffe der Faschisten nicht möglich gewesen, denn diese Demo war ein Schutzraum für die faschistischen Angriffe. Die Angreifer gingen zu dieser Demo und kamen von ihr wieder zurück.
Alle rechtsextremen und Neonazi-Gruppen riefen zu dieser Demo auf, aber niemand kümmerte dieses Faktum. Ihnen wurde dadurch soziale Legitimität und öffentlicher Raum geboten, um sich auszudrücken und zu handeln. Wir sind uns ganz genau bewußt, dass diese Dinge unter anderen Umständen nicht möglich gewesen wären, und deswegen muss jeder und jede darüber nachdenken, wie er sich gegen Faschismus stellen kann. Diese Aktionen paramilitärischer Gruppen funktionieren als Unterstützung der staatlichen Repression gegen alle Menschen, die kämpfen, und für etwas Besseres einstehen. Denken wir alle darüber nach, wer von der Brandstiftung an einem Gebäude mit einer mehr als hundertjährigen Geschichte profitiert, welches für mehrere Jahrzehnte leergestanden ist. Ein Gebäude, das wir als Anarchisten, libertäre Kommunisten und Revolutionäre entschieden, zu besetzen und zu renovieren, einerseits um den Bedarf an Wohnraum von Proletariern, Immigranten und Leuten, die von Staat und Kapital angegriffen werden zu decken, anderereits um einen freien Raum radikaler politischer Auseinandersetzungen von Individuen zu schaffen und eine neue, libertäre Kultur zu fördern. Es muss deutlich festgestellt werden, dass es sich um eine kriminelle Aktion handelt, die auch ein weit tragischeres Ergebnis zur Folge gehabt haben könnte, das heißt Tote.
Diese Angriffe werden uns auf keinen Fall aufhalten. Wir werden den Faschisten keinen solchen Gefallen tun, sondern weiterhin mit stählernem Bewusstsein und Trotz für eine Gesellschaft von Gleichheit und Freiheit und unsere Ideale kämpfen! Gegen Staat, Kapital und Faschismus!
Kein Angriff kann uns terrorisieren!
FASCHISTISCHE ANGRIFFE WERDEN NICHT OHNE ANTWORT BLEIBEN!
ERRICHTEN WIR BARRIKADEN GEGEN DIE FASCHISTISCHE BEDROHUNG!
FÜR DIE ANARCHIE UND DEN LIBERTÄREN KOMMUNISMUS!
Demo: 22.1., 18.00 Uhr, vor der Besetzung Libertatia.
Libertatia/Gruppe für den libertären Kommunismus
von https://barrikade.info/Stellungnahme-der-Besetzung-Libertatia-Thessaloniki-745
Solidarity with all antifa in Thessaloniki! – Statement and Call for a Demo by Libertatia
Today, Sunday, 21st of January, around 13:30 at noon and before the nationalist rally for Macedonia, partaking fascist groups began a series of attacks against squatted spaces. Since they were successfully driven away from the free social space ”School”, which they attacked first, they approached our squat causing damages at the front of the building and the fence. Those damages were restored immediately by members of our collective, which later went to the anti-nationalist demo in Kamara. Approximately two hours later, a group comprised by 60-70 fascists attacked our squat again using molotovs and flares which set the building on fire. At that time, there was nobody inside. During the attack, there were members of the state security present, which did not interfere and offered to cover the fascists, while a riot police van was parked nearby. The reaction of the neighbourhood was notable, since people came out shouting at the fascists who were swore back and threw flares at them. When the fascists attempted to re-approach ”School”, the police maintained the same stance toward them: they offered cover and isolated the comrades inside.
People must not be fooled: the attacks and the arson would not have been possible without the ”cover” of the rally for Macedonia. This is where they went to and where they returned from. All the far-right neonazi groups were calling for participation to the rally but since nobody cared for that fact, fascists were legitimized socially and given public space to express themselves and act. We are well aware that these would not be made possible under different circumstances, so each and everyone must reflect on their stance toward fascism. These actions by parastate groups enhance state repression against those who fight and resist for the betterment of this world. Let each and everyone consider who benefits from the arson of a building that has a history that goes back over 100 years and was derelict for decades. A building which we, as anarchists, libertarian communists and revolutionaries, decided to occupy and preserve, on one hand with the aim to cover the housing needs of proletarians, immigrants and people mistreated by the state and capitalism and on the other hand to create a space of radical political processes and promotion of a new libertarian culture. It must be made clear that these attacks constitute criminal acts which could have brought a tragic outcome, had there been any victims.
These attacks won’t terminate our struggle against state, capital and fascism. No attack is going to terrorize us and we will not do fascists any favours, but we will armor our conscience and keep on fighting with tenacity for our values, for a society of equality and freedom.
FASCIST ATTACKS WON’T REMAIN UNANSWERED LET’S RAISE WALLS AGAINST THE FASCIST THREAT FOR ANARCHY AND LIBERTATIAN COMMUNISM
DEMO ON MONDAY 22/1 AT 18:00 AT THE SQUAT
Libertatia Collective for Libertarian Communism, January 21, 2018
from https://enoughisenough14.org/2018/01/21/thessaloniki-statement-and-call-for-a-demo-by-libertatia-collective-after-todays-fascist-attack/
ΑΝΑΚΟΙΝΩΣΗ ΤΗΣ ΚΑΤΑΛΗΨΗΣ LIBERTATIA ΣΧΕΤΙΚΑ ΜΕ ΤΟΝ ΣΗΜΕΡΙΝΟ ΕΜΠΡΗΣΜΟ
Σήμερα, Κυριακή 21/1, γύρω στις 13.30 το μεσημέρι και λίγο πριν το εθνικιστικό συλλαλητήριο για τη Μακεδονία, φασιστικές ομάδες που συμμετείχαν σ’ αυτό ξεκίνησαν μια σειρά επιθέσεων σε κατειλημμένους χώρους. Αφού πρώτα επιτέθηκαν στον ελεύθερο κοινωνικό χώρο “Σχολείο” και απωθήθηκαν με επιτυχία, στη συνέχεια προσέγγισαν την κατάληψή μας, προκαλώντας ζημιές στην πρόσοψη και τον φράκτη. Οι ζημιές αυτές αποκαταστάθηκαν άμεσα από μέλη της συλλογικότητάς μας, τα οποία στη συνέχεια επέλεξαν να στηρίξουν την αντιεθνικιστική συγκέντρωση στην Καμάρα. Γύρω στις δυο ώρες αργότερα, ομάδα 60-70 φασιστών επιτέθηκε στην κατάληψή μας με μολότοφ και φωτοβολίδες, προκαλώντας τον εμπρησμό της. Εκείνη την ώρα δεν υπήρχε κόσμος στο κτίριο, καθώς βρισκόταν στην συγκέντρωση της Καμάρας. Καθόλη τη διάρκεια της επίθεσης έξω από την κατάληψη βρίσκονταν τόσο ασφαλίτες όσο και κλούβα των ΜΑΤ σταθμευμένη παραδίπλα, οι οποίοι και κάλυπταν την επίθεση χωρίς να παρέμβουν. Η αντίδραση της γειτονιάς πρέπει να αναφερθεί, καθώς κόσμος βγήκε στα μπαλκόνια φωνάζοντας προς τους φασίστες, οι οποίοι απάντησαν σε βρισιές και ρίψη φωτοβολίδων. Όταν οι φασίστες προσπάθησαν να προσεγγίσουν ξανά το Σχολείο, η αστυνομία κράτησε την ίδια στάση, καλύπτοντας τους φασίστες και αποκλείοντας τους συντρόφους μέσα στο κτίριο.
Ας μην ξεγελιέται ο κόσμος: οι επιθέσεις αυτές και ο εμπρησμός του κτιρίου δεν θα μπορούσαν να γίνουν χωρίς την “κάλυψη” του συλλαλητηρίου για τη Μακεδονία. Εκεί πήγαιναν και από εκεί γυρνούσαν. Όλες οι ακροδεξιές και νεοναζιστικές ομάδες καλούσαν εκεί, αλλά κανείς δεν νοιάστηκε για το γεγονός αυτό, προσφέροντάς τους κοινωνική νομιμοποίηση και δημόσιο χώρο για να εκφραστούν και να δράσουν. Γνωρίζουμε πολύ καλά ότι όλα αυτά δεν θα μπορούσαν να γίνουν υπό άλλες συνθήκες και γι’ αυτό ας αναλογιστεί ο καθένας τη στάση του απέναντι στο φασισμό. Αυτές οι ενέργειες από τέτοιες παρακρατικές ομάδες λειτουργούν ως συμπλήρωμα της κρατικής καταστολής απέναντι σ’όσους αγωνίζονται και αντιστέκονται για κάτι καλύτερο. Ας αναλογιστεί ο καθένας ποιους ωφελεί ο εμπρησμός ενός κτιρίου με πάνω από έναν αιώνα ιστορίας, το οποίο και βρισκόταν σε καθεστώς εγκατάλειψης για δεκαετίες. Ενός κτιρίου που εμείς ως αναρχικοί, ελευθεριακοί κομμουνιστές και επαναστάτες αποφασίσαμε να καταλάβουμε και να συντηρήσουμε, αφενός για να καλυφθούν στεγαστικές ανάγκες προλετάριων, μεταναστών και ανθρώπων που βάλλονται από το κράτος και τον καπιταλισμό και αφετέρου για να δημιουργηθεί ένας χώρος ριζοσπαστικής πολιτικής ζύμωσης ατόμων και προώθησης μιας νέας ελευθεριακής κουλτούρας. Πρέπει να γίνει ξεκάθαρο ότι πρόκειται για μια εγκληματική ενέργεια, που θα μπορούσε να έχει και τραγικό απολογισμό, δηλαδή νεκρούς.
Οι επιθέσεις αυτές δεν πρόκειται να μας σταματήσουν στον αγώνα ενάντια σε κράτος, κεφάλαιο και φασισμό. Καμία επίθεση δεν πρόκειται να μας τρομοκρατήσει ούτε και πρόκειται να κάνουμε το χατίρι σε κανένα φασίστα, αλλά με ατσαλωμένη τη συνείδησή μας και με πείσμα για μια κοινωνία ισότητας και ελευθερίας, θα συνεχίσουμε να μαχόμαστε για τα ιδανικά μας.
ΟΙ ΦΑΣΙΣΤΙΚΕΣ ΕΠΙΘΕΣΕΙΣ ΔΕΝ ΘΑ ΜΕΙΝΟΥΝ ΑΝΑΠΑΝΤΗΤΕΣ
ΝΑ ΥΨΩΣΟΥΜΕ ΑΝΑΧΩΜΑΤΑ ΣΤΗ ΦΑΣΙΣΤΙΚΗ ΑΠΕΙΛΗ
ΓΙΑ ΤΗΝ ΑΝΑΡΧΙΑ ΚΑΙ ΤΟΝ ΕΛΕΥΘΕΡΙΑΚΟ ΚΟΜΜΟΥΝΙΣΜΟ
ΠΟΡΕΙΑ ΔΕΥΤΕΡΑ 22/1 ΣΤΙΣ 18.00 ΕΞΩ ΑΠΟ ΤΗΝ ΚΑΤΑΛΗΨΗ
Libertatia, συλλογικότητα για τον ελευθεριακό κομμουνισμό