Am 14. November 2012 wurde zum ersten Mal in der Geschichte der EU in mehreren Ländern gleichzeitig zum Streik aufgerufen. In Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern fand ein eintägiger Generalstreik statt. In anderen Ländern wie Frankreich und Griechenland hat es Solidaritätsaktionen und Demonstrationen gegeben, auch in Belgien schlossen sich einige Bereiche dem Streik an.
An diesem Tag wurde Alfon durch die Polizei in Madrid festgenommen, als er auf dem Weg zu einem Streikposten war. In seinem Besitz soll sich ein Rucksack mit Sprengstoff befunden haben, so wird es von der Polizei behauptet. Desweiteren soll er Mitglied einer organisierten Illegalen Vereinigung sein. Dabei soll es sich um die Bukaneros (eine antifaschistische Ultragruppierung des Fussballvereins Rayo Vallecano) handeln. Nach 56 Tagen in U-Haft (in der FIES 5), wurde Alfon vorerst frei gelassen. Sein Prozess findet nun 25. November 2014 in Madrid statt. Wie aus Justizkreisen verlautet kann er fünfeinhalb bis acht Jahren Haft bekommen.
Spanien befindet sich in einer wirtschaftlichen Rezession, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 53,5%, die Regierung fordert von der Bevölkerung die Unterwerfung unter das Spardiktat der EZB, 80% der Jugendlichen unter 30 Jahren leben noch im Elternhaus, gleichzeitig gibt es täglich 106 Zwangsgräumungen landesweit.
Alfon, ein 22-jähriger Aktivist, der sich ebenfalls am Streik beteiligte, soll nun kriminalisiert werden, stellvertretend für alle die Widerstand gegen die herrschenden Zustände leisten. Auch andere wurden in der letzen Zeit für ihre Teilnahme an Streiks verhaftet und zu Gefängnisstrafen verurteilt. Gegen diese Praxis hat die Arbeiterkommission (CCOO) und die Arbeiterunion eine Kampagne gestartet unter dem Motto: “Streik ist keinVergehen”. Sie verweisen darauf, dass Verfahren gegen 200 Personen im Zusammenhang von Streiks laufen und diverse Haftstrafen schon ausgesprochen wurden. Berichte zum Prozess gibt es unter dem # #EstamosConAlfon bei Twitter.
Solidarität mit Alfon!
Soli-Graffiti für Alfon von der Action Antifasciste Paris-Banlieue