Janine St. und ihre Verbindungen in die rechte Szene

Am 9.12. ging der NSU-Prozess mit dem 66. Verhandlungstag weiter u.a. musste Janine St. geb. Sp. Aussagen.
Bei ihrer Aussage ging es um den Erwerb einer Prepaid-Telefonkarte. Laut Janine St., wurde sie am 2. Juli 2003 in Zwickau vor einem Telekom-Shop von einer Frau angesprochen, die sie fragte, wie alt sie sei. Die Frau habe angegeben, ihren Ausweis vergessen zu haben und St darum gebeten für sie einen Vertrag abzuschließen. Sie habe dann den Vertrag unterschrieben und 50 Euro dafür bekommen. Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhard nutzten diese Telefonnummer u.a. zur Anmietung von Wohnmobilen und anderen Fahrzeugen.
Von der Nebenklagevertretung RA Hoffmann befragt auf Verbindungen zu Mitgliedern der rechten Szene in der Vergangenheit oder heute, verneinte Janine St. solche Verbindungen. Auch ihr Mann, Sascha St., habe keine Kontakte in die rechte Szene. Gefragt ob sie einen Jan S. kenne, einen Alex Sch., Klemens O., Markus N., Marko H. oder Steffen St kenne, alles Personen die bei dem Verfahren gegen die bewaffnete Neonazi-Gruppe „Combat 18-Pinneberg“ beteiligt waren und mit denen Sascha St. auf Facebook zum Teil befreundet ist, musste Janine St. einräumen das sie Jan S. kennt. Von Verbindungen in die rechte Szene wisse sie aber nichts. Weitere Verbindungen zwischen „Combat 18 -Pinneberg“ und dem NSU-Umfeld lassen sich durch die Verbindungen zwischen Peter Borchert (Ex -NPD Landesvorsitzender Schleswig-Holstein) und Ralf Wohlleben belegen.
Die Verbindungen zur Pinneberger Kameradschaftsszene von Janine St., die nach eigenen Angaben seit 10 Jahren in Schleswig-Holstein lebt, sind nicht die einzigen Verbindungen in ein rechtes Umfeld. So pflegt sie und ihr Mann mehrere Freundschaften zur nationalistischen Frei.Wild Musik-Szene und Janine St. ist u.a. mit verantwortlich das 2011 in der Wasserski-Arena in Pinneberg die Band FreiWild spielen konnte. Noch zwei Tage vor der Aussage am OLG in München besuchten sie mit ihrer nationalistischen Musik-Clique den Weihnachtsmarkt in Hamburg. Auch am 28.12. möchte Janine St. und Sascha St. zusammen mit anderen mit dem Bus nach Frankfurt am Main das vorerst letzte FreiWild Konzert besuchen.

NDR: Frauen in rechter Szene immer aktiver
NSU Watch: Protokoll 66. Verhandlungstag – 9. Dezember 2013
Hamburger Abendblatt: Pinnebergerin sagt als Zeugin im NSU-Prozess aus
Nachtrag:
Hier noch ein Bild von der Notarsgehilfin Janine St. und ihren Mann Sascha St. (mit HSV-Mütze rechts daneben ist Janine St.)