Verfahren gegen Totschläger und Naziladeninhaber Stefan Silar eingestellt

Schon am 18. September 1992 wurde Stefan Silar zu nur sechs Jahren Gefängnis wegen Totschlags an Gustav Schneeclaus verurteilte. Silar wurde im Frühjahr 1998 aus der JVA entlassen und wurde im April gleich wieder auffällig, als er zwei AntifaschistInnen an einer Tankstelle angriff. Da Silar im Gefängnis anscheinend einige Kontakte geknüpft hatte, übernahm er 2000 die Leitung für das verbotenen Rechtsrocknetzwerk „Blood & Honour” für die „Sektion Nordmark”. Er organisierte als „Sektionsleiter” Rechtsrockkonzerte und sorgte mit dem „Saalschutz Nordmark”, welcher aus dem Verbot des „Blood & Honour”-Netzwerkes hervorging, für die Sicherheit der Konzerte. 2005 wurde Stefan Silar mitangeklagt im „Combat 18 Pinneberg” Prozess in Flensburg. Kurz vor einer großen Razzia gegen die Combat 18 Pinneberg” Gruppe, warnte Silar den späteren Hauptangeklagten Clemens Otto vor, nachdem er vom Staatsschutz erfahren hatte, dass die Gruppe unter Beobachtung stand. Die “Combat 18 -Pinneberg”-Gruppe beteiligte sich bei der Anti-Antifa und rief so z.B. zum Mord an einen IG Metaller aus Elmshorn auf und verübten Anschläge auf das Verlagsgebäude des Pinneberger Tageblatts und den jüdischen Friedhof in Neustadt in Holstein. Weiter wurden Rechtsrock-Konzerte veranstalten wo Silar für den Schutz verantwortlich war. Bei diesen Konzerten wurden auch Händler von Rechtrock-CD`s von Silar und “Combat 18-Pinneberg” um Schutzgeld erpresst um mit dem Geld die Nazi-Szene zu unterstützen. Die Verhandlung ging mit milden Urteilen zu Ende, Silar beteuerte aus der Nazi-Szene auszusteigen. Hatte aber immer noch seinen Naziladen und wurde auch bei einer
Nazi-Demo am 8.Mai in Berlin gesehen.
Ebenfalls 2005 eröffnete Stefan Silar seinen Neonaziladen „Streetwear Tostedt” im Tostedter Ortsteil Todtglüsingen. Der Laden dient als Anlaufpunkt für Interessierte, wo sie Tipps zu „nationalen” Informationen erhalten, sowie als Szenetreff für die Naziszene von Tostedt und den umliegenden Dörfern.Nach Auseinandersetzungen zu Pfingsten 2010 zwischen Tostedter Neonazis und Teilnehmer_Innen einer antifaschistischen Spontandemonstration, wurden mehrere Tostedter Neonazis wegen »Landfriedensbruch« verurteilt. Bei den Auseinandersetzungen an Pfingsten 2010 ging Stefan Silar mit einem gezückten Messer auf einen Antifaschisten los. Im Berufungsprozess von dem Gericht in Stade verringerte der Richter nach einer Absprache mit Silar und dessen Anwalt, das Strafmaß auf 12 Monate Freiheitsstrafe, ausgesetzt auf 5 Jahre zur Bewährung. Eine Bewährungsauflage beinhaltet die Schließung des Streetwear Tostedt, die von Silar selbst vorgeschlagen wurde. Eine Beamtin des Staatsschutzes sagte zugunsten Silars aus, so dass er eine positive Sozialprognose bekam. Jetzt wurde das Verfahren gegen Stefan Silar eingestellt.
Dieses Beispiel zeigt einmal mehr wie unfähig die staatlichen Repressionsbehörden bei dem Umgang mit der Naziszene sind. Es ist klar, dass diese Thematik nicht vom Staat weg gesperrt werden kann, vielmehr handelt es sich um ein gesellschaftliches Problem.
Das beste Mittel gegen Neonaziaktivitäten ist immer noch der antifaschistische Selbstschutz.
Naziladen von Stefan Silar in Tostedt und von Ragnar Böhm in Lägerdorf dicht machen!