Bereits am 19.08. und am 24. 08. hat es Brandanschläge in Dresden auf linke Wohnprojekte gegeben. Am 29.08. haben bisher Unbekannnte versucht, das Begräbnishaus des Neuen Jüdischen Friedhofs in Dresden Johannstadt in Brand zu setzen. Eine aufmerksame Radfahrerin hatte gegen sechs Uhr Flammen an der Eingangstür des Begräbnishauses in der Fiedlerstraße bemerkt und Polizei und Feuerwehr informiert. Nach den beiden Brandanschlägen auf alternative Wohnprojekte ist das schon der dritte schwere Anschlag in der sächsischen Landeshauptstadt. Auch in Dortmund, wo am 4.09.2010 ein großer Naziaufmarsch stattfinden soll gab es einen Übergriff auf eine alternative Kneipe. Während sich nach dem zweiten Brandanschlag auf ein Wohnprojekt in Pieschen zu Beginn der letzten Woche verschiedene Parteien und Initiativen mit den Opfern solidarisiert hatten, reagierte Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) erst am 29.08. auf die Serie von Anschlägen. In allen drei Fällen ermittelt inzwischen die “Soko Rex” des Landeskriminalamtes. Doch nicht nur gegen die TäterInnen wird ermittelt. Wegen der erfolgreichen Spontandemonstration mit fast 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am frühen Donnerstag Abend durch die von Schmierereien und Sprühereien besonders betroffenen Stadtteile Pieschen und Trachau, ermittelt die Polizei gegen mehrere Menschen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz.
Aber nicht nur hier sind Menschen der Repression des Staates ausgesetzt, so sitzen zur Zeit zwei Antifaschisten aus Russland im Knast die dringend unsere Solidarität brauchen.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um Alexej Gaskarow und Maxim Solopowa, beide sind bekannte libertärere Aktivisten und Antifaschisten. Ihnen wird »Hooliganismus« sowie Landfriedensbruch zu last gelegt, damit drohen ihnen Haftstrafen bis zu sieben Jahren. Seit dem 3. August 2010 sitzen beide in Untersuchungshaft fest. Die beiden gehören zu den wenigen Sprechern der antifaschistischen und antiautoritären linken Bewegungen in Moskau und in Russland, die in der Öffentlichkeit auftreten und die Inhalte der Bewegung offen vertreten und propagieren. Beide stehen seit langem an der Spitze der Tötungslisten auf extrem rechten Internet-Seiten.
Alexej und Maxim sind jetzt im Knast, weil sie seit Jahren die Positionen der Linken und der Antifa-Bewegung aktiv vertreten. Sie sitzen für uns alle. Und wenn wir heute unsere Solidarität nicht aktiv zeigen, wird es nicht nur ein großer Schlag gegen unsere Freunde, sondern für alle sozialen Bewegungen in Russland.