Die Pinneberger Zeitung zum Angriff auf die Gemeinde

Schmiererei vor dem jüdischen Gemeindezentrum

In Pinneberg ist das Fahrzeug eines Mitglieds der jüdischen Gemeinde mit einem Hakenkreuz beschmiert worden.
PINNEBERG. “Wir sind schockiert”, sagt Wolfgang Seibert, Vorsitzender der Gemeinde. Ob Neonazis hinter der Tat stecken, wollte Seibert nicht beurteilen. Er sagt: “Es kann auch ein Betrunkener gewesen sein.” Die Betroffene hat entgegen dem Rat der Gemeinde keine Strafanzeige erstattet. Sie ließ ihren Wagen reinigen. Die Tat hatte sich am Freitag zwischen 19 und 21 Uhr ereignet. Mehrere Fahrzeuge hatten zur der Zeit auf dem Parkplatz vorm Gemeindezentrum gestanden. Die antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg verurteilt den Angriff. Die Gruppe sieht die Tat als Teil einer Reihe von Anschlägen. Erst vor Kurzem waren Stolpersteine, die an ermordete Pinneberger Juden erinnern, beschmiert worden.

Wieder ein Angriff auf die Jüdische Gemeinde in Pinneberg!

Am 14.05.2010 zwischen 19.00 und 21.00 Uhr wurde vor dem jüdischen Gemeindezentrum in Pinneberg, vermutlich von Nazis, das Auto einer Gottesdienstbesucherin mit einem Hakenkreuz beschmiert. Eine Personengruppe, die der rechten Szene zugeordnet wird, wurde in der Tatzeit vor dem jüdischen Gemeindezentrum gesehen.
Wir sehen diesen erneuten Angriff auf die Jüdische Gemeinde in einem Zusammenhang mit der Beschmiererei der Stolpersteine in Pinneberg eine Woche zuvor.
Schon 2008 wurde die Jüdische Gemeinde in Pinneberg angegriffen. In der Nacht vom 15.06 auf den 16.o6.2008 haben unbekannte Täter_innen eine Pflasterstein in den Gebetsraum geworfen. Ein anonymer Telefonanrufer meldete sich dann mit folgender Botschaft: “Das kann öfters passieren. Ihr habt jetzt keine Ruhe mehr. Sieg Heil!”
Auch schon 2003 schändeten Mitglieder einer Pinneberger Nazi-Gruppe, mit dem Namen “Combat 18 Pinneberg”, den Friedhof der jüdischen Gemeinde in Neustadt/Holstein. Mehrere Grabsteine wurden mit roter Farbe beschmiert. Als Warnhinweis wurde ein aufgeschlitztes Ferkel von den beiden später gefassten Mitgliedern von »C-18 Pinneberg« auf dem Gelände des Friedhofes hinterlassen.
Überraschen tut uns der Angriff auf die Gemeinde leider nicht.
Der Angriff passt in eine reihe von anderen gewalttätigen Angriffen von Nazis im Kreis Pinneberg gegen die Jüdische Gemeinde wie auch auf andere Menschen die sich aktiv den Nazis in den Weg stellen. Wie z.B. 2008 der Steinwurf auf die Jüdische Gemeinde , 2009 der Angriff auf Besucher_innen einer Veranstaltung in Elmshorn wo es um Nazis ging, die Steinwürfe am Neujahrsmorgen 2010 auf ein Haus in Elmshorn durch Nazis und auch das Schänden der Stolpersteine, die erst im Dezember 2009 verlegt wurden, vor einer Woche.
Gegen Antisemitismus und Rassismus!
Solidarität mit der jüdischen Gemeinde Pinneberg!
Wir werden weiterhin keine Nazis im Kreis Pinneberg dulden!

8.Mai 2010 in der lokalen Presse

Zeitungsbericht zum 8.Mai Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus im Kreis Pinneberg am 8.Mai 2010:

    Als die Briten weiße Tücher sahen

Für die einen ist der heutige 8. Mai ein Tag, an dem vor 65 Jahren die Deutsche Wehrmacht kapitulierte. Für andere ist dies ein Datum der Befreiung, denn mit dem 8. Mai 1945 ging die NS-Schreckensherrschaft in Deutschland und Europa zu Ende. Millionen unschuldiger Menschen hatten damals durch den NS-Terror ihr Leben verloren.
Grund genug, im Kreis Pinneberg mit Veranstaltungen an die Befreiung und das Kriegsende zu erinnern, das in dieser Region ohne Blutvergießen verlief. Die einrückenden englischen Truppen sahen 1945, wie in Elmshorn, weiße Tücher an den Fenstern hängen
In Pinneberg wollen die jüdische Gemeinde und die “Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg” heute ab 14 Uhr auf dem Rathausplatz eine Kundgebung abhalten. Nach Angaben von Wolfgang Seibert, dem 62 Jahre alten Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde, soll dort am Gedenkstein ein Kranz für drei, von den Nazis verfolgte Pinneberger Widerstandskämpfer niedergelegt werden. Wilhelm Schmitt starb im Mai 1945 an Bord des Häftlingsschiffs “Cap Arcona”, Heinrich Boschen erlag 1944 den Folgen der Haftbedingung im KZ Neuengamme und Heinrich Geick starb in einem Gefängnis in Neumünster. Am Sonntag, 9. Mai, ist in der jüdischen Gemeinde in Pinneberg ab 15 Uhr ein Gottesdienst für die gefallenen jüdischen Soldaten in allen alliierten Armeen, die im Zweiten Weltkrieg kämpften, geplant. An ihm nimmt der Landesrabbiner von Schleswig-Holstein, Walter Rothschild, teil. “Viele Deutsche sehen den 8. Mai als Tag der Niederlage, sie verstehen nicht, dass sie auch befreit wurden”, sagte Seibert. Nach dem Gottesdienst gebe es ein Grillfest zur “Befreiung vom Faschismus”.
In Elmshorn ist für heute ein antifaschistischer Stadtrundgang mit Bürgermeisterin Dr. Brigitte Fronzek (SPD) geplant. Treffpunkt ist um 11 Uhr auf dem Elmshorner Bahnhofsvorplatz. Elmshorn hatte sich selbst von den Nazis befreit.
Der Sozialdemokrat Erich Arp und der Kommunist Arthur Geißler hatten am 3. Mai 1945 Aufrufe zum Hissen von weißen Flaggen verteilt. Das wurde von der Bevölkerung befolgt. Und so sahen die einrückenden britischen Truppen Bettlaken an den Häusern.
Arbeit am Buch
“Wedel unterm Hakenkreuz”
Auch in Wedel, wo es keine deutschen Truppen mehr gab, verlief der Einmarsch der Briten ohne Probleme. Heute sind keine Veranstaltungen anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs geplant. Das werde am 30. Mai nachgeholt, sagte der Journalist Günther Wilke, der sich seit Jahren mit der Geschichte der Stadt befasst. Er arbeitet zur Zeit mit seiner Frau Marianne an einem Buch mit dem Titel: “Wedel unterm Hakenkreuz”.
Am 30. Mai soll am Gedenkstein für die Opfer des KZ Neuengamme an der Rissener Straße eine Kundgebung veranstaltet werden. “Dort werden die Namen aller 26 Opfer verlesen”, kündigte Wilke an. Bis vor kurzer Zeit seien nur 23 Namen bekannt gewesen. Durch jüngste Forschungen konnten die noch fehlenden drei Namen ermittelt werden, sagte Wilke. In Wedel wurde während des Zweiten Weltkriegs kurzfristig ein Außenlager des KZ Neuengamme errichtet.
In Uetersen beendeten britische Panzerverbände am 4. Mai 1945 die NS-Herrschaft. Sie kamen von Moorrege über die Pinnau in die Stadt. Wenige Tage vor dem Einmarsch der Briten wurde ein Versorgungsdepot der deutschen Marine in der Rosenstadt aufgelöst. Ein Offizier hatte dem Uetersener Bürgermeister per Vertrag die Marinebestände mit Lebensmitteln und Medikamenten überlassen. Im Chaos des Zusammenbruchs war das für die Zivilbevölkerung unersetzbar. Tausenden von Menschen konnte in Lazaretten und im Krankenhaus geholfen werden.

Stolpersteine in Pinneberg geschändet!

In der Nacht vom 6.5. auf den 7.5.2010 wurden in Pinneberg die drei Stolpersteine mit schwarzer Farbe übersprüht, zusätzlich sprühten die Täter_innen Runen auf dem Gehweg.
Dadurch waren die dort eingravierten Namenszüge der während des Nationalsozialismus Ermordeten nicht mehr lesbar. Mit den Stolpersteinen auf den Gehwegen soll auf den letzten bekannten Wohnort der Person aufmerksam gemacht werden.
Zu solchen Beschädigungen kommt es leider immer wieder, so z.B. auch in Berlin.
Die drei Stolpersteine in Pinneberg sind für die von Nazis ermordeten Heinrich Geick, Heinrich Boschen und Wilhelm Schmitt Anfang Dezember 2009 verlegt worden.
Sollten diese Aktionen als Einschüchterung gelten, können sich die Nazis sicher sein das wir uns nicht einschüchtern lassen!
Wir rufen weiter auf am 8.Mai in Pinneberg um 14 Uhr zur Kundgebung zu kommen und mit uns den Tag der Befreiung zu Feiern.
Überraschen tut uns der Angriff auf das Gedenken und die Steine nicht, weil genau dort eine Widerlichkeit des Nationalsozialismus zu sehen ist, systematische Vernichtung von Juden und Nazigegner_innen. So passt es auch zu einer reihe von anderen gewalttätigen Angriffen von Nazis im Kreis Pinneberg z.B.: Steinwurf auf die Jüdische Gemeinde, Angriff auf Besucher einer Veranstaltung in Elmshorn wo es um Nazis ging und die Steinwürfe am Neujahrsmorgen auf ein Haus in Elmshorn durch Nazis.
Wir werden Nazis weder in Pinneberg noch in Elmshorn dulden und sicher auf die Provokation eine richtige Antwort finden.
Gunter Demnig kommentiert mal mit den Worten das schänden der Steine so : “Wer gegen Stolpersteine vorgeht, macht sie nur noch bekannter.”

Es bleibt dabei: 8. Mai Tag der Befreiung! Für uns ein Grund zum Feiern!

Am 08.05.2010 jährt sich zum 65. mal die endgültige Kapitulation Nazideutschlands. Der 8. Mai steht für die Befreiung von der Nazidiktatur, für die militärische Zerschlagung und die bedingungslose Kapitulation Deutschlands. Dies ist für uns ein Grund zum feiern!
Kundgebung: 8.Mai Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus!
Für uns ist das ein Grund zum Feiern!
14 Uhr Pinneberg, Rathausplatz
Treffpunkt für Hamburger_innen ist 13 Uhr S-Sternschanze für eine gemeinsame Fahrt nach Pinneberg

Am Abend ist in der Roten Flora in Hamburg noch eine Antifa – Gala im Rahmen des Projekts Fußnote*

1.Mai Naziaufmarsch in Berlin erfolgreich blockiert

Das Blockadekonzept von Dresden 2010 bewährt sich auch in anderen Städten?!
Berlin

Trotz Einsatz von Knüppel und Pfefferspray konnte die Berliner Polizei nicht verhindern, dass an allen Blockadepunkten rund um den Auftaktort der Demo Sitzblockaden errichtet wurden.
Das wurde ermöglicht weil sich viele Antifas nicht anhand der Frage der Mittel haben spalten lassen.
Durch direkte Aktionen an den Bahngleisen konnte die Anreise der Nazis um mehere Stunden verzögert werden.
Durch weitere Blockaden und direkte Aktionen konnten sich 600 Nazis nur schleppend in Bewegung setzen und mussten immer wieder anhalten. Nach 800 m Schönhauser Allee war Schluss und die Nazis wurden gezwungen, den Rückmarsch zum Ausgangspunkt S-Bahnhof Bornholmer Str. anzutreten.
Aber auch wie in Dresden wo 3000 Nazis von der Autobahnabfahrt zum Aufmarschort Bahnhof Neustadt marschierten, wurde heute auch die Grenzen des Konzptes der Massenblockaden wieder sichtbar. So lassen sich Nazis die unbedingt marschieren wollen nicht einfach irgendwo von er Polizei festsetzen. So versuchten ca. 300 Nazis spontan über den Kurfürstendamm zu marschieren, die Polizei nahm die Gruppe in Gewhrsam.
Polizeigewalt am 1. Mai 2010 in Berlin

8. Mai Landdrostei !

Am 8. Mai 2010 feiert die Stiftung Landdrostei ihr 40-jähriges Bestehen. Die Stiftung unterstützt Ausstellungen und andere Kulturelle Veranstaltungen in der Drostei.
Wir feiern auch am 8.Mai 2010 in Pinneberg aber aus einem anderen Grund. Für uns ist der 8. Mai der Tag der militärische Zerschlagung und die bedingungslose Kapitulation Nazi-Deutschlands, der 65. jahres Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Am 8. Mai wollen wir denjenigen gedenken, die dem nationalistischen Massenmord zum Opfer gefallen sind. Und uns bedanken bei allen die dazu beigetragen haben, der deutschen Barbarei ein Ende zu setzen.
8.Mai, Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus! Für uns ist das ein Grund zum Feiern!
Auf der Internetpräsenz von der Dorstei in Pinneberg und von der Stiftung “Förderverein Landdrostei Pinneberg e.V.” gibt es immer den hinweis das es sich hier um das “bedeutendste Baudenkmal des Kreises Pinneberg” handelt, so wie etwas zu der Geschichte des Hauses.
Wer und was war aber in den Jahren von 1933-1945 im Haus? Dazu steht dort nichts.
Am 19.11.1933 wurde aus der Landdrostei das Standartenhaus der SA in Pinneberg. Bei der Einweihung waren die Bürgermeister von Pinneberg, Elmshorn und Wedel, Landrat Duvigneau, die Polizeiführung, Sa- und Parteiführung und verschiedene Menschen der Industrie.
Pinneberger Tageblatt vom 20.11.1933:

    Aus allen Reden hörte man die Freude heraus, dass dieses schöne alte Gebäude, der Sitz des ehemahligen Landdorste, das in den letzten Jahren langsam zu einem “Rattenschloß” zu verfallen drohte, so famos ausgestaltet worden ist und diese schöne, würdige Verwendung als Heim unserer brunen Soldaten gefunden hat. Standartenführer Lüemann beschrieb, wie er, trotz des früher ungastlichen Aussehens der Räume von Anfang an das Haus lieb gewonnen und sich gesagt habe, hier bin ich und hier bleibe ich. Herr Wuppermann sprach… über das Haus und den Standartenfüher… Nachdem noch der Ortsgruppenleiter v. Baselli auf gute Zusammenarbeit zwischen der hiesigen Führung der SA und der politischen Oganisation hinwiesen hatte und Pastor Fölster seine Kämpfe und seine Setellung zum Nationalsozialismus geschildert hatte, schloss der Standartenführer Lüdemann den offziellen Teil der Feier.”


Die Drostei in Pinneberg als Sitz der SA
In der Eingangshalle der Drostei befand sich eine Horst-Wessel-Gedenkstätte. Ein Saal diente als Schulungsraum, im oberen Stockwerk wurden Schlafräume eingerichtet für die zwei Obertruppenführer. Der Park hinter der Drostei wurde der Bevölkerung durch ein Fußweg zugänglich gemacht. 1935/36 wurde von der Stadt der “Standartenpark” als Erholungsraum für die Bevölkerung gestaltet z.B. mit einem Spielplatz. Im “Standartenpark” fanden auch etliche Feierlichkeiten der Nationalsozialisten statt wie z.B. die Sonnenwendenfeiern.
Das dieser Teil der deutschen Geschichte ausgespart wird ist beängstigend !
Gerade weil vom Standartenhaus der SA, als Zentrum von Nationalsozialisten in Pinneberg, auch immer Terror gegen alle nicht Nazis ausging. Das mit keinem Wort erwähnt wird was für eine Bedeutung das Haus im Nationalsozialimus hatte muss sich ändern.
Für das sichtbar machen der Geschichte!

Mügeln oder auch das Land der Affen

Wie wir ja alle wissen gibt es in Mügeln ja keine Nazis oder andere rassiten_innen, wenn man der Aussage von Bürgermeister Deuse Glauben schenken tut.
Das fällt einem seit 2007 aber nicht gerade leicht.Da wurden acht Inder unter Nazi-Parolen von einm Mob aus Bürgern und Nazis durch das sächsische Mügeln gehetzt.

Nun hatte der Rote Stern Leipzig ein Fußballspiel beim SV Mügeln, auch hier musste das Spiel abgebrochen werden wie in Brandis.
Die Leipziger nach eigenen Angaben von über 50 Neonazis in Empfang genommen. Fanclub-Sprecherin Ulla Fröbisch sagte: “Die haben von der ersten Minute an antisemitische und homophobe Sprüche gerufen. Als das ‘U-Bahn-Lied’ gesungen wurde, machte der Schiri Schluss.” Laut Fröbisch schritt die Polizei bei den antisemitischen Gesängen nicht ein, weil alles gefilmt worden sei.
Der SV-Präsident und Bürgermeister Deuse sagte: “So lange ich beim Spiel war, habe ich keine Nazi-Sprüche gehört.” Er habe unter den insgesamt etwa 400 Zuschauern, darunter 150 Leipziger, auch keine Neonazis gesehen. Dies erklärt auch, warum Mügeln seiner Ansicht nach keine rechte Szene habe. Video
Kein Platz den Nazis nirgendwo!

Nazi-Veranstaltung im Eckmann-Speicher in Kiel

Gestern, am Abend des 23. April 2010 fand im „Eckmann-Speicher“ am Kieler Hauptbahnhof eine Neonazi-Veranstaltung statt, an der zwischen 30 und 50 Neonazis aus Schleswig-Holstein und darüber hinaus teilnahmen.
Bereits am späten Nachmittag registrierten Kieler Antifaschist_innen Gruppen von Neonazis, die sich in der Innenstadt bewegten und zeitweise Flyer verteilten. Um kurz vor 18 Uhr sammelten sich ca. 20 Neonazis, die optisch allen gängigen Nazispektren und verschiedenen Altersklassen zuzuordnen waren, auf dem Exerzierplatz. Dieser Treffpunkt fungierte offenbar als eine Art Schleusungspunkt, von dem aus diese zum „Eckmann-Speicher“ weitergeleitet wurden, einem kleinen mietbaren Veranstaltungsort direkt an der Kieler Hörn in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof. Zwischenzeitig mussten die Nazis den Exerzierplatz mit quietschenden Reifen räumen, nachdem dort einige Antifaschist_innen erschienen waren.
Bis 20 Uhr sammelten sich nach Schätzungen zwischen 30 und 40 Neonazis im und an der Wasserseite vorm „Eckmann-Speicher“. Diese reisten offenbar aus ganz Schleswig-Holstein an. Neben bekannten Kielern wie NPD-Ratsherr Hermann Gutsche und den „AG Kiel“-Nazis Daniel Zöllner und Daniel Gericke, waren Neonazis aus Nordfriesland, Lüneburg, Kreis Plön, Kreis Rendsburg-Eckernförde, Kreis Pinneberg und Neumünster vor Ort.
Die Veranstaltung war als Mobilisierungs – und Infoveranstaltung zum Naziaufmarsch am 05.06.2010 in Hildesheim gedacht.
Da wollen Nazis unter dem rassistischen Motto „Tag der deutschen Zukunft, unser Signal gegen Überfremdung“ in Hildesheim aufmarschieren. Letztes Jahr am 06.06.2009 war der Naziaufmarsch mit diesem rassistischem Motto in Pinneberg.

Unerfreulicherweise konnte die Nazi-Veranstaltung weitestgehend störungsfrei stattfinden, auch wenn durchgehend einige kleinere Gruppen Antifaschist_innen die Veranstaltung im Auge hatten. Größere Aktionen blieben jedoch aus. Den ganzen Abend über war eine recht große Dichte an Polizeistreifen und Zivis im Innenstadtbereich zu beobachten, es kam auch zu Personalienkontrollen. Zudem waren auch polizeiliche Kampfeinheiten einsatzbereit vor Ort.
Dass ein paar Dutzend Neonazis mitten in Kiel eine weitestgehend störungsfreie Veranstaltung durchführen konnten, ist selbstredend nicht hinnehmbar. Um einer Wiederholung eines solchen Ereignisses vorzubeugen, werden wieder entsprechend verstärkte antifaschistische Maßnahmen von Nöten sein. Kiel