Am Wochenende vom 3. & 4. Juni 2017 wurde in Paris zum vierten Mal an die Ermordung von Clément Méric gedacht.
Am Samstagvormittag wurde auf dem Place de la République ein „Antifaschistisches-Dorf“ aufgebaut. Mit Infoständen von verschiedenen antifaschistischen Gruppen, Organisation und Gewerkschaften, mit Büchertischen, Musik und Raum für Vorträge und Diskussion. Die Vorträge wurde auf drei Orte aufgeteilt die zum Gedenken nach drei ermordeten Antifaschisten benannt wurden, Carlos Palomino (11.11.2007 / Madrid), Davide Cesare « Dax » (16.03.2003 / Mailand) und Pavlos Fyssas « Killah P. » (18.09.2013 / Keratsini Vorstadt von Athen). In den Debatten wurde über verschiedene Themen gesprochen u.a. „Antifaschismus – Gedanken und Praktiken“, „Wie gegen die extremen Rechte in Gewerkschaften kämpfen?“, „Aufbau einer solidarischen Nachbarschaft mit Migranten“, „Die extremen Rechten in der Polizei und Polizeigewalt“, „10 Millionen Stimmen für die Front National (FN), mit welchen Strategien gegen die extreme Rechte kämpfen?“ und „Feministin, Marine Le Pen?“. Mehrere hundert Besucher*innen besuchten die Veranstaltungen auf dem Zentralen Platz in Paris, wo zahlreiche Banner mit antifaschistischen Parolen und ein Graffiti zum Gedenken an Clément zu sehen war.
< < Die Zeit vergeht, die Wut bleibt! Clément und alle anderen leben in unseren Kämpfen weiter! – Fight G20 Hamburg / Flyer mit kurz Aufruf gegen den G20-Gipfel in Hamburg >>(Foto La Horde)
( Clément-Graffiti auf dem Place de la République )
Nach den Vorträgen und Diskussion begann um 17 Uhr vom Place de la République eine Demonstration zum Gedenken an Clément Méric, der am 5. Juni 2013 von Nazis in Paris ermordet wurde.
Die Demonstration zog ohne Auseinandersetzungen mit der Polizei unter lauten Parolen und Pyrotechnik bis zur Métro-Station Gambetta im 20. Arrondissement von Paris.
(Foto: NnoMan)
In den Parolen, auf Bannern und in Redebeiträgen bei der Demonstration wurde Clément Méric und andere Opfer die von Faschisten ermordet wurden oder durch staatlichen Rassismus und Polizeigewalt das Leben genommen wurde gedacht. Erwähnt wurden neben Clément auch, Ibrahim Ali Brahim Bouarram, Zyed und Bouna, Lamine Dieng, Ali Ziri, Mamadou Marega, Amine Bentoussi, Moushin Laramy, Adama Traoré oder Hervé Rybarczyk. Die am häufigsten gerufen Parolen waren: „ Clément, Clément -Antifa“, „Siamo tutti antifascisti“, „Alerta antifascista“.
(Foto: Levy Yann)
Auf weiteren Bannern wurde zur Solidarität mit Rojava aufgerufen und auf Fahnen an die drei Kurdischen Genossin Sakine Cansız (Sara), Fidan Doğan (Rojbîn) und Leyla Söylemez (Ronahî), die in Paris vom türkischen Geheimdienst ermordet wurden gedacht.
(Foto: NnoMan)
Bei Gambetta wurde noch mal erinnert das sich am 17. Juni der Todestag von Lamine Dieng zum 10. Mal jährt.
Am Sonntag gab es zum Abschluss ein Fußballturnier, organisiert vom MFC 1871 zum Gedenken an Clément, in Bobigny einen Vorort von Paris. Auf halben Spielfeld wurden die Spiele um die ersten Plätze ausgetragen und von Anfeuerungsrufen, Gesängen und Pyrotechnik zum Teil begleitet. Für das leibliche Wohl wurde durch ein Grill und kalte Getränke gesorgt, was bei schönsten Sonnenschein auch reichlich genutzt wurde.
Aber nicht nur in Paris wurde Clément Méric gedacht auch in anderen Städten in Frankreich und Europa wurde an den ermordeten Antifa errinert. So z.B. in Nantes, Bordeaux, Marseille, Madrid, Berlin, Leipzig und gleich mehrere Aktionen gab es in Hamburg (Steilshoop und Wilhelmsburg), schon ein paar Tage vorher wurden in Pinneberg zwei Banner zum Gedenken an Clément Méric angebracht.
Ni Oubli! Ni Pardon! Clément Présent!
(Pinneberg)
Mittlerweile hängt das Banner an der Roten Flora in Hamburg. < > Flyer