Norddeutschland, der NSU und rechter Terror

Ein Hearing zum NSU-Komplex, Rassismus und Justiz
Zum 5. Jahrestag der Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) rückt das Hearing „Norddeutschland, der NSU und rechter Terror“ eine Region in den Mittelpunkt, die bei allen bisherigen Auflärungsbemühungen im NSU-Komplex das Schlusslicht bildet. Dabei gibt es in Norddeutschland – Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein – eine lange Kontinuitätslinie rechten und rassistisch motivierten Terrors.

Überlebende, Nebenklagevertreter_innen der Betroffenen und unabhängige Projekte, die Betroffene rechter und rassistischer Gewalt unterstützen, erinnern in den drei Panels des Hearings an die tödliche Dimension rassistischer Gewalt in Norddeutschland und diskutieren über Auflärungsblockaden im NSU-Komplex, die Praxis der Strafverfolgungsbehörden, die Forderungen der Betroffenen und die Konsequenzen des aktuellen Anstiegs rassistischer und rechter Gewalt.
Die vielen offenen Fragen zu den ungesühnten Morden an zehn Bewohner_innen des Flüchtlingsheims in der Lübecker Hafenstraßen 1996 und nach Unterstützer_innen des NSU-Kerntrios in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern stehen ebenso im Mittelpunkt des Hearings wie die gesellschaftlichen Diskurse, die vor Ort zu einer Entsolidarisierung mit den Betro enen alltäglicher rechter Gewalt beitragen. Denn man kann über den NSU-Komplex, und rechten Terror nicht reden, ohne die in Norddeutschland fest verankerten neonazistischen Netzwerke sowie institutionellen Rassismus und dessen Auswirkungen zu untersuchen.
Und nicht zuletzt wird die Frage zur Diskussion stehen, wieviel öffentlichen Druck und welche Anstrengungen und Initiativen es bedarf, um die Auflärungsblockade nicht alleine im NSU-Komplex zu überwinden.
4. November – Besenbinderhof 57a – Hamburg ab 13 Uhr Infos