Am 1. Mai 2011 randalierten etwa 50 Nazis aus Hamburg und Schleswig-Holstein auf der Maikundgebung vom DGB unter den Augen der Polizei. Laut Pressestelle der Polizei sind die Nazis seit 8:30 von der Polizei begleitet worden. In Husum gab es dann eine kurze Demo und den Überfall auf das Maifest welches kurz anach beginnen sollte.
Nachdem die Nazis flüchteten, konnte die Polizei in Hollingstedt (B 201) mehre Nazis stoppen und Transparente, Pfefferspray und einen Schlagstock sicher stellen.
Den Verletzten vom Fest wünschen wir alles gute!
Pinneberger Tageblatt:
HUSUM. So einen Einstieg in ihre Maikundgebung hätten sich die Teilnehmer in Husum gestern nicht gewünscht. Rund eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn stürmte eine Horde von schwarz gekleideten und teils vermummten Neonazis das Gelände vor dem Speicher, zerstörte die Infostände, warf Stühle ins Hafenbecken und verletzte einen Teilnehmer der Partei “Die Linke”. “Wir sind entsetzt, dass der 1. Mai so missbraucht wird. Dabei müssen wir feststellen, dass die Gefahr durch die Faschisten weiter unterschätzt wird”, so Klaus Kasparek vom DGB-Kreisverband Nordfriesland.
Nach Polizeiangaben waren Beamte bereits morgens gegen 8.30 Uhr auf der A 7 auf die Gruppe “aus dem rechten Spektrum” mit elf Autos aus Hamburg und Schleswig-Holstein aufmerksam geworden und hatte sie nach Husum begleitet. In der Innenstadt entrollten die 40 bis 50 Vermummten Transparente und störten die DGB-Veranstaltung am Hafen. Der ganze Spuk dauerte nur wenige Minuten.
Verletzt wurde ein Vertreter des Kreisverbandes Flensburg der Partei “Die Linke”. Er konnte das Klinikum schon nach kurzer Zeit wieder verlassen. Anschließend zog die Gruppe nach Polizei-Informationen “fluchtartig” über die B 201 in Richtung Schleswig weiter. Im Bereich Hollingstedt konnten die meisten gestellt und durchsucht werden. Die Polizei stellte Transparente, Pfefferspray und einen Schlagstock sicher.
VVN-Bda Schleswig-Holstein
Nazi-Überfall auf DGB-Kundgebung in Husum
Ein Verletzter, eine Menge Sachschaden
Kurz vor 10 Uhr, als die Infostände vor dem Husumer Speicher noch z.T. im Aufbau waren, überfielen ca. 50 Neonazis den Kundgebungsort. Schwarze Klamotten, Baseball-Kappen und schwarze Sonnenbrillen, – so stürmten sie plötzlich auf den Platz vor dem Speicher. „DGB-Arbeiterverräter“ und „Frei-sozial-und-national“ megaphonverstärkt brüllend zertraten sie die z.T.schon aufgebauten Infostände von Gewerkschaften, Parteien und Initiativen. Beteiligt ebenfalls: Jens Lütke, Landesvorsitzender der NPD Schleswig-Holstein.
Auf einen jungen Gewerkschaftler gingen sie gezielt los, schlugen ihn brutal nieder, so dass er in der Husumer Klinik behandelt werden musste; hätte nicht ein Kollege mit einem Besenstiel einen weiteren Angriff mit einem Stuhl auf den bereits am Boden Liegenden verhindert, dann wäre der junge Kollege wohl nicht so glimpflich davon gekommen! Hinterlassene Propagandaschnipsel deuten auf Täter aus dem Bereich der NPD, ihrer Jugendorganisation JN sowie auf sogenannte „Freie Kräfte“ aus der “Kameradschaftsscene” und dem “Freien Widerstand Südholstein” hin. Auch das Auto von Ann-Kristin J., die als Lehrerin in Bredstedt Schüler für die JN/NPD angeworben zu haben soll, soll erkannt worden sein.
Sowohl der Husumer DGB-Vorsitzende Klaus Kasparek als auch besonders die Hauptrednerin, die Kollegin Stephanie Schmoliner von der IG Metall Bezirk Küste gingen in ihren Redebeiträgen auf den Überfall ein und forderten „Keinen Fußbreit den Faschisten“.
Auch hier wird wieder deutlich, wie notwendig das Verbot der zentralen Organisation der Neonazi-Scene ist, der NPD. Die Landesregierung Schleswig-Holstein ist aufgefordert, sich endlich dem Beispiel Sachsen-Anhalts und Mecklenburg-Vorpommerns anzuschließen und auf einen NPD-Verbotsantrag des Bundesrats zu drängen. Gründe sind im Überfluss vorhanden – die Landesregierungen müssen es nur wollen. Dann wäre es wohl nicht möglich gewesen, dass die Polizei sowohl die An- als auch die Abfahrt der Neonazis zunächst tatenlos begleiten konnte und erst nach dem Abzug aus Husum im Bereich Hollingstedt eine Kontrolle durchführte! Und nach Aussage der Husumer Polizei standen hier vor Ort nur 6(!) Polizeibeamte zur Verfügung.
Ob sie von ihren Kollegen von der Neonazi-Eskorte vorgewarnt wurden, ist nicht bekannt.