Heute Abend haben wir uns in Elmshorn (Kreis Pinneberg) versammelt zum Gedenken an den Antifaschisten und Hausbesetzer Silvio Meier. In der Nacht vom 20. auf den 21.November 1992 wurde Silvio Meier von Nazis in Berlin ermordet.
Zum Gedenken an Silvio Meier!
In Deutschland gibt es seit 1945 mehr als 300 Tote, ungezählte verletzte und traumatisierte Menschen durch rechte Gewalt.
Ab Anfang der 1990er Jahre folgte eine Zeit von brutaler rechter Straßengewalt.
Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln, Solingen, Lübeck – die Jahre in den sich der NSU formieren konnte.
Oft ist das Motiv der Täter*innen, Rassismus oder Antisemitismus, richtet sich aber auch immer wieder gegen Antifaschist*innen und politische-Gegner*innen. Menschen die sich den Faschist*innen in den Weg stellen und ihnen nicht einfach die Straße und Räume überlassen – bis heute!
Silvio Meier war am Abend des 20. November 1992 mit drei Freunden unterwegs zum feiern, als sie am Berliner U-Bahnhof Samariterstraße auf eine Gruppe von jungen Nazis getroffen sind. Silvio Meier und seine Freunde machten den Nazis deutlich, dass sie nicht willkommen sind, dabei wurde einem Nazis ein Aufnäher mit dem Spruch „Ich bin Stolz Deutscher zu sein“ von der Jacke gerissen.
Kurz darauf folgte eine zweite Begegnung mit den Nazis, die sofort ein Messer zogen und Silvio Meier abgestochen haben und zwei seiner Begleiter schwer verletzten.
Als Reaktion auf den Mord gab es viele Demonstrationen und u.a. einen Brandanschlag auf den „Judith Auer Club“ ein Nazitreffpunkt in Berlin.
Eine eindeutige Ansage die Verstanden wurde. Orte an den sich Nazis sammeln, um von dort aus loszuziehen und Leute totzuschlagen werden nicht geduldet.
Silvio Meier ist nicht der erste Antifaschist der von Rechten ermordet wurde. In der rechten Ideenwelt ist das vernichten des politischen Gegners fest verankert und der politische Mord unauslöschbarer Inhalt.
So möchten wir heute auch allen anderen Menschen Gedenken die von Rechten ermordet wurden, weil sie sich gegen rechte Ideen stark machen.
Hier möchten wir als Beispiel gerne nennen: Neset Danis ermordet in Norderstedt von türkischen Faschisten (Graue Wölfe / Bozkurt), Gustav Schneeclaus bei Hamburg in Stade totgeschlagen, weil er Hitler richtigerweise als größten Verbrecher bezeichnete, Davide Cesare mit Spitznamen Dax Antifaschist, ermordet in Milano/Italien, Carlos Palomino Antifaschist, ermordet in Madrid/Spanien, Clément Méric, Antifaschist, ermordet in Paris/Frankreich, Heather Heyer, Antifaschistin, ermordet bei einer rechten Demo mit einem Auto in Charlottesville im US-Bundestaat Virginia, Walter Lübcke, CDU, ermordet von einem AfD-Wahlkampfhelfer bei Kassel, Alex West, ermordet in Ida Oberstein von einem rechten Maskenverweigerer und Coronaleugner.
Das erinnern ist ein wichtiger Bestandteil antifaschistischer Arbeit, verliert aber an Wert, wenn nicht entsprechende Konsequenzen gezogen werden. Wir brauchen ein offensives Vorgehen gegen die Menschenfeinde. Egal ob sie sich gerade NPD, Der Dritte Weg, Die Basis, AfD oder anders nennen.
Wie nötig das ist hat in Schleswig-Holstein nicht nur der rechte Tötungsversuch an vier Antifaschist*innendurch einen AfD-Anhänger in Henstedt-Ulzburg gezeigt.
Erinnern und Kämpfen! Nichts ist vergeben! Nichts wird vergessen!
Tod dem Faschismus! Nieder mit der AfD!