Interview mit der Action Antifasciste Paris Banlieue

Am 5. Juni 2013 wurde der 18-jährige Antifaschist Clément Méric von Neonazis in Paris ermordet. Vom 3. bis 5. Juni 2016 fand in Paris ein Aktionswochenende zum Gedenken an Clément statt. Dort führten Genoss_innen der Antifa Pinneberg für das AIB ein Interview mit der Action “Antifasciste Paris Banlieue”, das wir hier gekürzt wiedergeben.
(Interviews von 2014 und vom 1.Mai 2015)

Könnt ihr euch kurz vorstellen?
Wir sind eine Gruppe von Antifaschist_innen aus Paris und den Vorstädten. Unser Hauptanliegen ist es, die Rechte zu bekäm­p­fen, aber nicht nur. Wir sind eine antikapitalistische Gruppe und möchten den Kampf gegen Kapitalismus und den Kampf gegen Rechts verbinden. Der Kampf findet in den Köpfen und auf der Straße statt. Zur Zeit gewinnt jedoch in Frankreich die Rechte den Kampf um die Köpfe, deren Ideen finden Anklang in der Gesellschaft. Deshalb müssen wir nicht nur auf der Straße kämpfen, sondern auch um die Köpfe. Das heißt, dass wir uns auch gegen den Staat stellen der rassistische Gesetze, z.B. gegen Roma, Muslime und andere erlässt. Wir sind unabhängig von Parteien und anderen Organisationen, was nicht heißt, dass wir nicht auch mit anderen zusammenarbeiten.
Wie wurde der Mord an Clement juristisch aufgearbeitet?
Die beiden Haupttäter Esteban Morillo und Samuel Dufouy sind auf freiem Fuß. Ein Prozess ist immer noch nicht absehbar.1 Die Mörder kommen aus der Neonazi-Orga­nisation „Troisieme Voie“ (3. Weg), die mittlerweile verboten wurde. Der Anführer der Organisation war Serge Ayoub, heute ist er Präsident und Mitbegründer des rechten Bikerclubs „MC Praetorians“, der vor allem durch die Organisierung mehrerer Neonazikonzerte bekannt wurde, unter anderem mit Endstufe, Nordglanz und Stahlfront.
Ist der Mord nach drei Jahren noch Thema in der Gesellschaft, was berichten die Medien?
Er ist kein Thema mehr. Anfangs herrschte Bestürzung und Betroffenheit in den Medien, die aber schnell einem Herunterspielen der Tat wich. Wenn etwas zum Mord berichtet wird, dann wird das Ganze immer als Auseinandersetzung zwischen zwei rivalisierenden Jugendgruppen dargestellt. Die politische Dimension wird außer Acht gelassen. Es ist allgemein gerade so, dass Taten mit rassistischem oder rechtem Hintergrund heruntergespielt und als Taten von z.B. Betrunkenen dargestellt werden und damit ein politischer Hintergrund ausgeblendet wird. Zum Beispiel bei Brandanschlägen auf Moscheen konnte man dieses Verhalten zuletzt öfter beobachten.
Wie hat sich Paris / Frankreich verändert nach den Terroranschlägen im Januar / November 2015?
Nach den Anschlägen war das Verhängen des Ausnahmezustandes vor allem eine mediale Aktion der Regierung, die Stärke zeigen und das Gefühl vermitteln sollte, dass etwas getan wird. Die Maßnahmen betrafen anfangs vor allem Menschen mit muslimischem Glauben oder solche, die für Muslime gehalten wurden. Es stehen über 3.000 Menschen unter Hausarrest und es gab ähnlich viele Hausdurchsuchungen. Wegen des Ausnahmezustands ist dies ohne richterliche Genehmigung möglich. Eine Anordnung des Polizeichefs reicht aus. Beim Klimagipfel in Paris (COP 21) haben sich die Repressionsmaßnahmen dann vor allem gegen Klimaaktivist_innen und Akteure der Linken gerichtet. Neben Hausarresten und Hausdurchsuchungen wurden auch Demonstrationen verboten.

In den letzten Jahren hat die Rechte in Frankreich viele Stimmen dazu gewonnen und die öffentliche Debatte bestimmt. Derzeit gibt es massive Proteste von links gegen eine Arbeitsmarktreform. Wie schätzt ihr die aktuelle Situation ein?
Seit den Protesten gegen die Arbeitsmarktreform richtet sich die Repression gegen jegliche Opposition, die sich gegen den Staat stellt. Die Parole der Proteste ist: „Tout le monde deteste la police!“ (“Die ganze Welt hasst die Polizei!”). Die Art und Weise der Demonstrationen hat sich verändert, es wird nicht mehr in den Blöcken der Parteien und Gewerkschaften gegangen, sondern sich eher davon distanziert. Die Leute organisieren sich unabhängig von diesen Organisationen. Besonders in den Vororten sehen sich die Menschen nicht durch die parlamentarische Linke vertreten. Die reden viel und machen nichts, hört man. Wir versuchen zumindest es anders zu machen. Es sind jede Menge Schüler_innen und Student_innen auf den Demonstrationen, die keinen Bock haben, sich vor den Karren irgendeiner Organisation spannen zu lassen. Die Polizei geht brutal gegen die Proteste vor, es gibt viele Verletzte, auch mit bleibenden Auswirkungen. Das massive Vorgehen der Polizei hat viele Menschen, die diese Gewalt nicht kennen, erschrocken. Anders als in den Vorstädten hat sich die Polizei in der Innenstadt früher eher zurückgehalten. Doch in den Vorstädten wird diese Art von Polizeitaktik schon lange erprobt und angewendet. Sie gelten als eine Art Labor für Gesellschaftskontrolle und Polizeitaktik. Was vor ein paar Jahren in den Vorstädten erprobt wurde (Drohnen, Flashballs etc.), wird heute gegen die Demonstrationen eingesetzt.
Was für Auswirkungen hat die Repression auf eure Strukturen?
Mit dem Ausrufen des Ausnahmezustandes durch die Regierung ist es für die Polizei einfacher geworden und die Repression hat klar zugenommen. Mit den Protesten der letzten Monate hat das Level dann noch einmal zugenommen. In den Medien werden wir als Organisatoren von Krawallen dargestellt und für alles was geschieht verantwortlich gemacht. Es wird versucht, die Leute einzuschüchtern, damit sie nicht mehr an den Protesten teilnehmen. Eine weitere Taktik ist es zwischen „guten“ und „bösen“ Protestierenden zu unterscheiden, um die Menschen zu spalten. Wir selber merken, dass wir mehr Antirepressionsarbeit betreiben müssen.

Was zieht ihr für ein Resümee aus dem Gedenkwochenende für Clement?
Der Kampf gegen Faschismus und Rassismus muss Teil der sozialen Kämpfe werden. Wir sehen unsere Aufgabe darin, diese beiden Kämpfe zu verbinden. Das Motto der Demonstration war ja auch gegen Repression, Rassismus und rechte Gewalt — „autodefense populaire“! Wenn man die Teilnehmenden der Demonstration, die verschiedenen Banner und Parolen, die gesprüht und gerufen wurden betrachtet, kann man wohl sagen, dass es uns gelungen ist diese Themen zusammenzubringen. Wie die ganzen Kämpfe um die Arbeitsmarktreform zeigen, besteht gerade gegen unsere Bewegung ein großer Repressionsdruck. Weiter haben wir noch zwei Konzertabende veranstaltet und ein Fußballturnier organisiert. Das hat viel Spaß gemacht und gab den Anwesenden Raum, um sich auszutauschen und kennenzulernen.
Vielen Dank für eure offenen Worte, möchtet ihr am Ende noch etwas hinzufügen?
Wenn du aktiv sein möchtest, musst du zeigen, dass du nicht nur redest, sondern auch handelst. Egal bei welchem Thema. Zeige, dass du es ernst meinst und gestalte deine Zusammenarbeit so, dass man auf Augenhöhe gleichberechtigt zusammenarbeitet.

Die üblen Hetzer auf der Facebookseite der AfD-Kreisfraktion Pinneberg

“Dieses P……. muss man Erschießen. ICH glaube wir brauchen wieder ne Waffen SS”
So Torsten Abt, (geb. 17.07.1972) aus der Friedensallee in Elmshorn, auf der Facebookseite der AfD-Kreisfraktion Pinneberg. Auf seiner Facebookseite zeigt er eine Schwarz-Weiß-Rote-Fahne mit dem Aufdruck Nationaler Widerstand Deutschland.
Das Pinneberger Tageblatt zu der Hetze:
Die AfD-Kreisfraktion Pinneberg löst mit einem geteilten Nachrichtenbeitrag bei Facebook eine Hasswelle aus.
Pinneberg | Anti-Merkel-Videos, das Parteiprogramm und Adventswünsche: Solche Beiträge teilt die Kreisfraktion der Alternative für Deutschland (AfD) auf ihrer öffentlichen Facebook-Seite im Internet. Die Facebook-Nutzer reagieren hauptsächlich mit „Gefällt mir“-Angaben, nur vereinzelt finden sich Kommentare. Doch ein Beitrag von vergangenem Freitag sorgt für eine Hasswelle bei den Usern. Besonders scharf kommentierte Torsten A. am Freitag um 23.27 Uhr: „Dieses P…. muss man Erschießen. ICH glaube wir brauchen wieder ne Waffen SS“. Als Betreiber der Seite hat die AfD diesen Kommentar mehr als zwei Tage lang nicht gelöscht, obwohl sie seither nachweislich bei Facebook aktiv war.
>>Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) hat die rechtspopulistische AfD erst im Oktober 2016 für die zunehmende verbale Verrohung in den sozialen Netzwerken mitverantwortlich gemacht. „Die AfD missbraucht die Radikalisierung im Netz und anderswo für parteipolitische Zwecke. Das Bedienen von fremdenfeindlichen Ressentiments gehört zum System der AfD“, sagte Maas. Entsprechende Kommentare würden über Twitter oder Facebook verbreitet und anschließend wolle man es nicht so gemeint haben. < <
Geteilt hatte die AfD einen Bericht der Hamburger Morgenpost. Darin ging es um sexuelle Belästigung in der Friedrich-Ebert-Straße in Pinneberg, die Täter sind flüchtig. Die Zeugin sagte laut Bericht über sie aus, dass sie in einer für sie fremden Sprache miteinander kommunizierten. Kommentiert hat die Partei den Bericht in ihrem Beitrag so: „Auch bei uns im Kreis wird die Bevölkerung von Merkels Gästen terrorisiert…“.
Rassistische und fremdenfeindliche Kommentare werden bei Facebook nicht ausreichend unterbunden, das hat Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) bereits mehrmals beklagt. Vor zwei Wochen haben sich die Justizminister bei ihrer Herbsttagung in Berlin dafür ausgesprochen, Internetportale wie Facebook stärker in die Pflicht zu nehmen. Aber auch die Kommentatoren sind strafrechlich verfolgbar. Zu dem Kommentar von Torsten A. möchte sich die Staatsanwaltschaft Itzehoe nicht konkret äußern. Pressesprecher Peter Müller-Rakow sagt aber: „Es gibt immer wieder Verfahren wegen strafrechtlicher Äußerungen im Internet. Dazu gehören Ehrverletzungen, Volksverhetzungen, Bedrohung und Nötigung.“

So kommentierte ein User auf der Facebookseite der AfD Kreisfraktion Pinneberg. (Quelle: Screenshot)
Der Kommentar von Torsten A. wurde Montagmittag gelöscht, nachdem unter anderem von der Antifa Pinneberg darauf aufmerksam gemacht worden war. Die Facebook-Seite der AfD-Kreisfraktion verwaltet der Vorsitzende Daniel Buhl. Den Kommentar habe er gelöscht, da es sich dabei „unzweifelhaft um Volksverhetzung“ gehalten habe.
Doch auch andere Kommentare unter dem Beitrag sind von Hass getragen: „Erwische ich ein davon gibt ne Zwangskastration…der kann seine Weichteile in der Pinnau suchen“, heißt es da wörtlich von Marous G.. Buhl reagiert auf Anfrage dieser Zeitung überrascht, sagt, er werde die Kommentare noch einmal überprüfen. „Es herrscht ein gewisser Aufruhr ob der Ereignisse, da kann es sein, dass man mal nicht den Ton trifft“, rechtfertigt Buhl. Die Nutzer seien schließlich „keine Amtsträger“. Provoziert die AfD nicht auch solche Reaktionen? „Nein. Wir weisen auf die Probleme hin“, antwortet der AfD-Politiker. Nach dem Telefonat mit Buhl sind dann weitere Kommentare gelöscht.
„Besser ist selber schützen mit ’allen’ Mitteln! Polizei wird erst aktiv wenn man in seinem Blut verreckt, weil das Gesetz es so will!“ , steht dort noch von Klaus-Peter S. Das scheint die AfD aber durch die Meinungsfreiheit gedeckt zu sehen. Von K.O. Pinneberger Tageblatt
Hier noch ein weiterer Screenshot der Facebookseite mit Hasskommentare:

Marcus Axel Pofuss Gehrls der gerne Zwangskastrationen durchführen möchte, gehört mit zum Spedition & Transport Unternehmen GEHRLS aus Elmshorn.
Dirk Krainer der sich und seine Frau Maren Krainer “mit allen Mitteln selbst schützen” möchte und die Schnauze “sowas von voll von diesen Drecksschweinen” hat, kommt aus Bad Schwartau und ist dort (Lübeck) in der Feuerwehr tätig.
Rassist*innen & Nazis aus der Deckung holen! Keine Ruhe den rechten Hetzern!

Rechtspopulismus als Strategie und Ideologie

Wie ist die Lage in Schleswig-Holstein? Wie umgehen mit der AfD?
22. November 2016 ab 19 Uhr – im Linken Zentrum Bauerweg, Bauerweg 41 in Elmshorn
Info- und Diskussionsveranstaltung mit
Tim Gijsemans, Referent „Regionales Beratungsteam gegen Rechts Schleswig-Holstein“
Lorenz Gösta Beutin, Historiker und Landessprecher DIE LINKE. Schleswig-Holstein
In Europa haben rechtspopulistische und nationalistische Kräfte Zulauf, mit der AfD und Pegida mittlerweile auch verstärkt in Deutschland. In Zeiten, wo viele Menschen bei uns Schutz suchen, setzen sie auf Rassismus und nationalistische Ressentiments. Laut aktueller Umfragen könnte die AfD in Schleswig-Holstein im Mai 2017 den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen.
Zur Einführung wird Lorenz Gösta Beutin zentrale Elemente rechtspopulistischer Ideologie und Strategie beleuchten.
In seinem Vortrag stellt Tim Gijsemans die Lage rechtspopulistischer Kräfte in Schleswig-Holstein dar, besonders die Afd im Norden. Gemeinsam wollen wir über das Gehörte diskutieren und uns überlegen: Wie schätzen wir die Situation in Schleswig-Holstein ein? Welche Positionen vertreten wir zur Verteidigung einer aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft? Wie begegnen wir im Alltag Personen und Parteien, die bewusst an Vorurteile und Klischees appellieren?
Tim Gijsemans ist Referent im „Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Schleswig-Holstein“. Er hat Soziologie und Politikwissenschaft studiert und sich bei der „Antifaschistischen Bildungsinitiative Münsterland“ sowie bei „Show Racism the Red Card“ engagiert.
Lorenz Gösta Beutin ist Historiker und hat sich u.a. mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des Antisemitismus beschäftigt. Er ist Landessprecher der Partei DIE LINKE. Schleswig-Holstein.

Von der Veranstaltung sind nach § 6 VersG Personen, die extrem rechten Parteien oder Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, ausgeschlossen.

Tangstedt: Hotel & Restaurant „Sellhorns Gasthof“ ein Treffpunkt für Rassisten

Zum wiederholten Mal (21.10. & 04.11.) nutzte die rassistische AfD das Hotel-Restaurant „Sellhorns Gasthof“ in Tangstedt, welches von der Inhaberin Martina David betrieben wird. Neben öffentlichen Veranstaltungen nutzt die mehr als rechtspopulistische Partei die eine homophobe, rassistische und sozialdarwinistische Haltung vertritt und auch keine Berührungsängste zwischen NPD und anderen organisierten Nazis hat, wie im Herbst 2015 (1) noch mal deutlich wurde, die Räumlichkeiten des „Sellhorns Gasthof“ auch für kleinere nicht öffentliche Partei Veranstaltungen, auch für die anstehende Landtagswahl im Mai 2017 in Schleswig-Holstein nutzt die AfD das Lokal als Treffpunkt.
Kein Platz für die „Alternative für Deutschland“ und ihrer rassistische Hetze im Kreis Pinneberg

Plakataktion in Quickborn und Pinneberg zum Gedenken an die Opfer des NSU-Komplex


Am 04.11.2016 jährt sich die Selbstenttarnung des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) zum fünften Mal. Nirgendwo lässt sich der gesellschaftliche Rassismus in Deutschland derart deutlich aufzeigen, wie an den Taten des NSU und deren Aufarbeitung. Zwischen dem 9. September 2000 und dem 6. April 2006 ermordete das NSU-Netzwerk – Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru und İsmail Yaşar in Nürnberg, – Süleyman Taşköprü in Hamburg, – Habil Kılıç und Theodoros Boulgarides in München, – Mehmet Turgut in Rostock, – Mehmet Kubaşık in Dortmund und – Halit Yozgat in Kassel . Am 25. April 2007 töte die Gruppe die Polizisten Michèle Kiesewetter in Heilbronn. Bei drei Sprengstoffanschlägen in Köln und Nürnberg wurden viele Menschen verletzt und nur durch Glück wurde niemand getötet.
Wir haben zum Gedenken an die aus rassistischen Motiven ermordeten – Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık und Halit Yozgat – Plakate in Quickborn und Pinneberg geklebt.

In Quickborn haben wir die Plakate geklebt um auch noch mal auf die Verbindungen des NSU-Netzwerks in den Kreis Pinneberg hinzuweisen. Denn bereits Mitte der 90er Jahre lernte Uwe Mundlos bei der Bundeswehr eine Person aus Quickborn kennen und führte diese später in seiner 1998 in Jena beschlagnahmten Telefonliste auf. (1,2)
Für den 5. November rufen Antifaschist*innen unter dem Motto: „Kein Gras drüber wachsen lassen! Gegen Nazi-Terror und den rassistischen Normalzustand.“ zu einer Demo nach Zwickau , dem letzten Wohnort von dreien aus dem NSU-Netzwerk.

Pinneberg: Türkische Nationalisten stören kurdische Kundgebung

via. linksunten.indymedia.org
Am Samstag den 30. Juli 2016 hat eine kurdische Kundgebung in Pinneberg bei Hamburg stattgefunden, die von türkischen Nationalisten und faschistischen “Grauen Wölfen” gestört wurde.

Am Samstag den 30. Juli hat eine kurdische Kundgebung vor dem Pinneberger Rathaus stattgefunden u.a. wurde vom Frauenrat Rojbîn zur Kundgebung aufgerufen um das IS-Massaker in Qamişlo zu verurteilen und um gegen den Staatsstreich von Erdogan zu demonstrieren.
>>> Am Morgen des 27. Juli wurden bei einem feigen Terroranschlag des Islamischen Staates (IS) in der Stadt Qamişlo mindestens 55 Menschen ermordet und mehr als 165 weitere Personen verletzt. Der Anschlag ereignete sich in einem belebten Viertel der Stadt, wo Mitglieder des IS einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in die Luft jagten.
Der erneute Terroanschlag des IS ist zugleich auch ein Eingeständnis seiner Verzweiflung und seines Niedergangs. Denn seit der Befreiung der Stadt Kobanê vom IS im Februar 2015 haben die Verteidigungseinheiten Rojavas kontinuierlich Gebiete im Norden Syriens von der Terrororganisation befreit.
Doch die jüngsten Anschläge und Angriffe des IS in Deutschland und Frankreich machen nochmals deutlich, dass der Kampf gegen diese Organisation auch international geführt werden muss. Die EU und die Bundesregierung müssen größeren Druck auf die Staaten ausüben, die weiterhin den Terror dieser Organisation offen oder verdeckt unterstützen. Hierzu gehört auch und vor allem die Türkei, wo Mitglieder des IS weiterhin unbehelligt agieren können.< << (*1)
Kurz nach beginn der Kundgebung in Pinneberg sammelten sich etwa 70 türkische Nationalisten und Anhänger der faschistischen "Grauen Wölfe" im Umfeld der kurdischen Kundgebung um diese zu stören und zu provozieren. Es wurden immer wieder der sog. "Wolfsgruß" gezeigt, ein Erkennungszeichen der "Grauen Wölfe“ (Bozkurtçular/Bozkurt) der faschistischen und ultranationalistischen Partei MHP.
Schon am 31.1.2016 wurde im schleswig-holsteinischen Neumünster eine kurdische Demo gegen die Angriffe des türkischen Staates und des IS auf Rojava, von "Grauen Wölfen“ angegriffen.(*2) Als 2011 in Kiel Hunderte türkische Nationalisten demonstrierten , beteiligte sich auch eine größere Gruppe aus Pinneberg an der Demonstration.(*3)
In der Lokalen Presse werden die faschistischen "Grauen Wölfe“ verharmlosend als Menschen die „türkische Fahnen schwenkten“ dargestellt.
Pinneberger Tageblatt:
http://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/kurden-demonstrieren-in-…
Hamburger Abendblatt:
http://www.abendblatt.de/region/pinneberg/article207970037/Polizei-unter…

Faşizme Karşı Omuz Omuza! – Schulter an Schulter gegen Faschismus!
*1 aus einem Flugblatt von NAV-DEM zum Anschlag in Qamişlo http://civaka-azad.org/is-terror-in-rojava-mindestens-55-tote-bei-anschl…
*2 http://antifapinneberg.blogsport.de/2016/02/02/neumuenster-angriff-auf-k…
*3 http://www.antifa-kiel.org/index.php/suche.html?keywords=Pinneberg+Tigers

Kreis Pinneberg / Elmshorn – TAG DER BEFREIUNG – STADTRUNDGANG AUF DEN SPUREN VON VERFOLGUNG UND WIDERSTAND

Am 07.Mai 2016 findet in der Stadtbücherei Elmshorn (Königstreue 56) ab 11:30 Uhr die Eröffnung der Ausstellung: “Seid wachsam, dass über Deutschland nie wieder die Nacht hereinbricht.” – Deutsche Gewerkschafter in Konzentrationslagern 1933-1945 statt.
Ab 13 Uhr beginnt ab Alten Markt ein Antifaschistischer Stadtrundgang.
Alter Markt 10. Februar 1933 Demonstration der Elmshorner Arbeiterbewegung gegen den faschistischen Terror
Damm (ehem. Kaiserstraße) 13. März 1920 Abwehr des Kapp-Putsches
Schulstraße / Rathaus Gendenkstein für die Opfer aus dem Widerstand
Platz vor der Bismarckschule 25. Juni 1922 Großdemonstration gegen den rechten Mord an W. Rathenau und der “Elmshorner Bildersturm”
Schulstraße / ehem. Gewerkschaftshaus Zerschlagung der Gewerkschaften durch die Nazis / Sitz des antifaschistischen Aktionsausschusses zur Selbstbefreiung
Reichenstraße am “Kibek”-Hochhaus Jul./Aug. 1932 SA-Terror gegen die Arbeiterbewegung
Reinhold-Jürgensen-Platz Abschluss des Stadtrundgangs
In Hamburg findet auch ein Stadtrungang, eine Lesung mit Esther Bejarano im Gängeviertel statt. Auch das “Fest der Befreiung“ in den Wallanlagen (Planten un Blomen) gibt es wieder.
Am 8.Mai auf nach Demmin und den Naziaufmarsch verhindern!
Nie wieder Faschismus! – nie wieder Krieg!
Am 19. Mai in Pinneberg öffentliches Gelöbnis der Bundeswehr stören!

Offener Brief an das Landhaus Quickborner-Heide

Laut AfD-Quickborn ist die Veranstaltung auf Mitte April verschoben.
Sehr geehrte Damen und Herren,
für den 16. Februar 2016 bewirbt der Pinneberger Kreisverband der „Alternative für Deutschland“ (AfD) bei ihnen im Landhaus Quickborner-Heide eine Veranstaltung von den “Freunden der AfD in Quickborn” mit Dr. med. Lothar Löser und Andrea Gaiditzka.
Wir bitten Sie noch mal zu überdenken, ob Sie wirklich Ihre Räume der “Alternativen für Deutschland” zur Verfügung stellen, einer mehr als rechtspopulistischen Partei die eine homophobe, rassistische und sozialdarwinistische Haltung vertritt und auch keine Berührungsängste zwischen NPD und anderen organisierten Nazis hat, wie z. B. die Aufmärsche im rahmen der sog. „Herbstoffensive“ (1) der AfD in Erfurt, Rostock und Hamburg zeigten. (2, 3 & 4)
Im Juni 2013 gründete sich der Kreisverband der AfD Pinneberg im Hotel Cap Polonio , auch hier setzt sich der Verband u. a. aus Mitgliedern zusammen die aus Parteien der extremen Rechten kommen. Wie z. B. beim Vorsitzenden Daniel Buhl der aus der Partei „Die Freiheit“ kommt.
 Die AfD repräsentiert eine Parteibasis die kein Problem damit hat sich an Aufmärschen der rassistischen Bewegung „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) zu beteiligen und sich auch sonst an der rassistischen Hetzte gegen Geflüchtete beteiligt und dort wo es die Möglichkeit gibt auch gewalttätig gegen Menschen die nicht in ihr Weltbild passen vor geht, wie bei den oben erwähnten Aufmärschen z. B. gegen Journalist*innen, die im Jargon der AfD als „Lügenpresse“ diffamiert werden.
Auch das PARKHOTEL-Rosarium in Uetersen (5) hat eine möglichkeit gefunden ihre Räume nicht der AfD zur Verfügung zu stellen, wir sind uns sicher, dass auch Sie die Möglichkeit haben im rahmen ihrer Allgemeinen Geschäftsbedingungen von einem Vertrag mit der AfD zurück zutreten.
Kein Platz für Rassistische-Hetze im Kreis Pinneberg!

Hotel & Restaurant „Sellhorns Gasthof“ in Tangstedt etabliert sich als Treffpunkt für Rechtspopulisten

Am Freitag den 05.02.2016 fand im Kreis Pinneberg wieder eine Veranstaltung des AfD-Kreisverbands Pinneberg statt.
Zum wiederholten Mal nutzte die rassistische AfD das Hotel-Restaurant “Sellhorns Gasthof” in Tangstedt, welches von der Inhaberin Martina David betrieben wird. Neben öffentlichen Veranstaltungen nutzt die mehr als rechtspopulistische Partei die eine homophobe, rassistische und sozialdarwinistische Haltung vertritt und auch keine Berührungsängste zwischen NPD und anderen organisierten Nazis hat, wie im Herbst 2015 (1) noch mal deutlich wurde, die Räumlichkeiten des “Sellhorns Gasthof” auch für kleinere nicht öffentliche Partei Veranstaltungen, so das wir bei “Sellhorns Gasthof” von einem Treffpunkt für Rechtspopulisten und Rassist*innen sprechen können.
Am 16.02. möchte die sog. “Freunde der AfD in Quickborn” im Landhaus Quickborner-Heide (Ulzburger Landstr. 447, 25451Quickborn) eine Veranstaltung mit Dr. med. Lothar Löser & Andrea Gaiditzka (Tagesmutter aus Mölln) mit dem Titel “Genderismus und Frühsexualisierung in KITA und Grundschule” veranstalten. Hier ein offener Brief der an das Landhaus ging.
Kein Platz für die “Alternative für Deutschland” und ihre rassistische Hetze im Kreis Pinneberg!