Naziterror: Zehn weitere Opfer

Bei den BankräuberInnen, die 2007 eine Polizistin umgebracht haben, wurde nicht nur die Waffe der getöteten Beamtin gefunden, sondern auch eine Pistole, mit der zwischen 2000 und 2006 mindestens neun Immigranten erschossen wurden [Kommentar].
Der Generalbundesanwalt ermittelt jetzt gegen eine bisher unbekannte, rechtsterroristische Vereinigung. Noch ist unklar, ob die drei Neonazis aus Jena die einzigen Täter waren, oder die Zelle eines möglichen Netzwerks. Die Umstände ihrer Verdunklung sprechen für Letzteres. Außerdem wurden zwei der Morde an Immigranten in den Jahren 2001 und 2005 in München verübt, wo auch der Neonazi Martin Wiese 2003 mit seiner Kameradschaft wegen eines geplanten Sprengstoffanschlags auf das Jüdische Zentrum München in die Schlagzeilen geriet [Infos].
Unabhängig davon steht die neonazistische Motivation der zehn Morde nun fest. Die Zahl der Opfer rechter Gewalt in den ersten 20 Jahren seit der Wiedervereinigung steigt damit auf 147 [Infos + Kommentar].

Die Waffe die für die neun Morde an den männlichen Kleingewerbetreibenden benutzt wurde kommt aus der Schweiz, wie der Tages Anzeiger berichtet. Dabei handelt es sich um eine Pistole des Typs Ceska 83, Kaliber 7,65 Millimeter, die der tschechische Hersteller ausschließlich in den Kanton Solothurn geliefert habe, berichtet die Zeitung. Von der speziellen Serie existierten nur 24 Stück. Schon vor über eineinhalb Jahren hatten Ermittler des deutschen Bundeskriminalamts die Schweizer Behörden um Hilfe ersucht. Doch der Hilfe ersuch habe keine verwertbaren Ergebnisse für die deutschen Behörden erbracht.
Schon 2007 berichteten die Neue Rheinische Zeitung von zwei Nazis aus dem Umfeld der NPD, die sich in der Schweiz an Schießübungen beteiligten.
Auch im Umfeld von Nazis aus dem Kreis Pinneberg kam es schon zu Waffenfunden und Morddrohungen gegen Gewerkschafter_innen und Antifaschist_innen. Diese Gruppe agierte unter dem Namen “Combat 18 – Pinneberg”. Die Zeit schrieb 2003:”Doch seit gestern gibt es den Beleg: Die Neonazi-Terrorgruppe “Combat 18 (C 18)” – vor zehn Jahren in London gegründet – hat auch in Deutschland Anhänger. Höchst aktive Anhänger sogar.”
Das sich Nazis also bewaffnen, Sprengstoff besorgen oder selber herstellen dürfte für die Behörden eigentlich nichts neues sein, schon am 9.11.1981 berichtete der Spiegel von Waffenfunden bei Nazis. Auch das diese Waffen nicht nur gesammelt sondern auch benutzt werden sollte den behörden eigentlich bekannt sein. (Götting/Kiel)
Das beider Beschaffung von Waffen und Sprengstoff immer wieder Menschen beteiligt sind die auf der Gehaltsliste vom Verfassungsschutz stehen ist auch nicht erst seit dem fall um den Nazi und V-Mann Sebastian Seemann aus Dortmund bekannt.
Auch bei den aus Jena stammenden Nazi-Terroristen wird um so mehr Informationen bekannt werden, deutlich wie weit der Verfassungsschutz die Gruppe unterstützte. So soll der VS die Gruppe mit neuen Pässen ausgestattet haben. Nach Informationen der FAZ soll ein Geheimdienstmitarbeiter bei einem Mord dabei gewesen sein. Die Affäre erinnert stark an die Zusammenarbeit von Geheimdiensten und Nazis zur Zeit des Kalten Krieges. Hier gibt es ein Video von arte. Der Fall verdeutlicht wieder wie gefährlich stadliche Organe werden wenn sie sich einer Kontrolle einer demokratischen Gesellschaft entziehen.
Naziterror stoppen! Geheimdienste auflösen!

Gegen das Vergessen – Nazis in Stormarn entgegentreten!

„Deutsche! Wehrt euch!“- dieser rassistische Gewaltaufruf war nicht nur nach den Novemberpogromen 1938 neben den eingeschlagenen Fenstern zu lesen, sondern auch am 26.03.2011 am Schulzentrum in Bargteheide. Der Naziladen in Glinde, die aktuelle Situation in Ahrensburg und die langjährige neofaschistische Bedrohung in Reinfeld machen klar, dass offensive antifaschistische und antirassistische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit in Stormarn unerlässlich sind.
Kommt am Freitag den 11.11.2011 um 16 Uhr zur Kundgebung nach Bargteheide (Dorfteich, Ecke Rathausstr./Mittelweg) Orga: Antirassistisches Bündnis Stormarn

Castor Stopp – Gorleben soll leben!

Acht Atomkraftwerke musste die Regierung abschalten, die Laufzeitverlängerung zurücknehmen – nach der entsetzlichen Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die Anti-Atom-Bewegung große Erfolge errungen. Es waren erste Etappensiege – jetzt geht es weiter!
Infos zum Thema Anti-Atom und Castor aus Pinneberg gibt es hier

Kiel: Kundgebung gegen NS-Verherrlichung und Burschenschaften

Die Burschenschaft Teutonia zu Kiel lädt am Sonntag den 6.11.2011 zu einen Vortrag von Klaus Petersen ein. Petersen war ab 1936 Offizier der Kriegsmarine. Mit den U-Booten 9 und 24 nahm er im Schwarzen Meer aktiv am Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion teil.
Das Bild des tapfer kämpfenden Wehrmachtssoldaten, der von den Massentötungen, den Konzentrationslagern und vielen anderen Kriegsverbrechen nichts gewusst haben will, soll unter dem Deckmantel historischer Aufarbeitung weiter verfestigt werden – nur so wird dem heroisch, ehrenhaften Männlichkeitsbild der Burschen entsprochen – und nur darüber definieren sie sich als Elite: weiß, männlich, deutsch, akademisch. Aufruf
Kommt zur Kundgebung für eine Gesellschaft weit weg von “Ehre, Freiheit, Vaterland” und Rassismus. Gegen Junge Burschen und Alte Herren. Männerbünde auflösen – die Restscheiße angehen. Sonntag, 6.11., 15 Uhr Moltkestraße 31
Schon am 31.10. fand in Hamburg im Hotel Baseler Hof eine Veranstaltung statt, mit geschichtsrevisionistischen Charakter. mehr Infos

Das neue Antifa Infoblatt ist da

Titelthema der 92. Ausgabe ist Hoyerswerda. Vor genau 20 Jahren begann mit den Angriffen auf Flüchtlingswohnheime in Hoyerswerda eine Welle rassistischer Pogrome, die sich nicht nur auf weite Teile Deutschlands ausbreiteten, sondern auch institutionelle Verschärfungen im Umgang mit Migrant_innen nach sich zogen und die antifaschistische Linke vor neue Herausforderungen stellte. Weitere Themen sind unter anderem: NPD-Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern, Tatmotiv Antikommunismus – Anschläge auf linke Parteistrukturen, Geschichte & Organisierung der Antifa – Buchprojekt bei theorie.org und weitere Themen.

Erhältlich in den Läden eures Vertrauens (Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung) oder direkt beim AIB!
Auch gibt es im Schwarzmarkt den tollen neuen Antifa-Kalender für 2012 so wie das oben erwähnte Buchprojekt aus der reihe von theorie.org.

Hamburg: 29.20. Mietenwahnsinn stoppen

Um den Mietenwahnsinn in Hamburg zu stoppen, fordern wir, unverzüglich eine allgemeine Mietobergrenze, weit unterhalb der derzeitigen Durchschnittsmiete, einzuführen. Gesellschaftlich benachteiligten Gruppen muss der vorrangige Zugang zu Wohnraum gezielt ermöglicht werden. Der unsozialen Vorenthaltung von bestehendem Wohnraum muss aktiv entgegengewirkt werden, indem Besetzungen ungenutzter, leerstehender Gebäude nicht weiterhin kriminalisiert, sondern gesellschaftlich wie politisch akzeptiert und unterstützt werden. Der Neubau oder Abriss von Wohn- oder Gewerberaum darf nur unter gleichberechtigter Mitbestimmung und nicht gegen den Willen der Anwohner_innen umgesetzt werden. Ganzer Aufruf
29.10.2011 Demo 13 Uhr U-Bahnhof St. Pauli

11.11.2011 Warszawa/ Warschau Naziaufmarsch verhindern!

Die rechtskonservative Regierung und die katholische Kirche fördern seit Jahren ein rassistisches, antisemitisches und homophobes Klima in Polen. Auf diesem Nährboden gedeiht eine rechte Szene, die die ganze Bandbreite von konservativen Nationalisten und Hooligans bis hin zu klassischen Neonazis vereint.
In Warschau marschiert diese braune Suppe alljährlich zum “Nationalfeiertag” am 11.11. auf. Bisher wurde sie dabei von der Polizei hofiert und der Zivilbevölkerung toleriert. Die antifaschistische Gegegenwehr war entsprechend erfolglos – bis zum letzten Jahr. Inspiriert von den Massenblockaden in Dresden versuchte sich die polnische Antifa-Szene erstmalig in einem ähnlichen Konzept: Ein breites, spektrenübergreifendes Bündnis wurde geschmiedet um dem Treiben der Nazis ein Ende zu setzen…

mehr Infos gibt es hier
Blockierend – bestimmen wir den Weg! Der Faschismus wird nicht durchkommen!

Schweden / Stockholm: 10.12. Naziaufmarsch in Stockholm verhindern!

Unter dem Motto: “Stoppt die Schwedenfeindlichkeit – Zum Schutz des Nordens“ ruft ein Bündnis von schwedischen Nazigruppen und Parteien auf am 10.12.2011 in Stockholm an einem Fackelmarsch, Kundgebung und Konzert teilzunehmen.
Schon die letzten 11 Jahre gab es in Salem bei Stockholm im Dezember immer ein Fackelmarsch von Nazis, wobei auch immer Nazis aus Deutschland unter den Teilnehmer_innen waren. Der letzte große Aufmarsch von Nazis in Stockholm war am 06.06.2008 wo etwa 1000 Nazis gelaufen sind. Dabei ist es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Antifaschist_innen und Nazis gekommen.
Auch wenn man die Antifaschistische Bewegung in Schweden durchaus kritisch betrachten muss, wenn man z.B. an die Ausschreitungen beim Davis Cup 2009 in Malmö denkt, rufen wir dazu auf am 10.12.2011 nach Stockholm zu fahren.
Am 10.12.2011 auf nach Stockholm und den Naziaufmarsch mit allen Mitteln stören, sabotieren und verhindern!

Antifa-Demo am 10.12.11 in Greifswald

Auch nach der Wahl am 4.9. in Mecklenburg-Vorpommern und dem Wiedereinzug der NPD in den Landtag schläft die linke Bewegung nicht. So wird in Greifswald vom 4. bis 6. November ein Antifa-Jugendkongress stattfinden und am 3. Dezemeber ein »Siempre Antifascista«-Konzert ausgerichtet.
Im letzten Jahr gab es in der Stadt vermehrt Angriffe auf nicht-rechte Menschen, sowie Brandanschläge und Sachbeschädigungen auf alternative Wohnprojekte und Lokalitäten. Deshalb wird eine Antifa-Demo am 10. Dezember unter dem Motto »Zieht euch warm an« die örtlichen Neonazi-Strukturen thematisieren.
Infoveranstaltung in Hamburg am 24.11. in der Roten Flora.
Updates am 2.12. im Antifa-Cafe in der Hafen-Vokü.
Antifa-Demo: Samstag | 10.12.2011 | 13 Uhr | Südbahnhof Greifswald