Dortmund: 31.08.& 1.09. Nazi-Aktionen verhindern!

+++31.08.2012 Update: Das Bundesverfassungsgericht verbietet Nazidemo endgültig! Wie die Nazis darauf reagiert ist unklar. Kommt heute und morgen zu den Antifa-Aktionen und zum Antifa-Camp nach Dortmund!+++
Für den 31.08 haben Nazis in Dortmund ein Konzert und Kundgebung in Lütgendortmund angemeldet.
Die Nazis wollen im Zentrum des östlich an Bochum angrenzenden Stadtteil Lütgendortmund auf dem Heinrich-Sondermann-Platz von 18:00 bis 21:00 Uhr eine Kundgebung mit Nazi-Konzert abhalten.
Antifa-Demonstration startet 16:30 Uhr am Vorplatz vom Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg, Nähe S-Bahn Bochum Langendreer
Für Samstag den 1.September haben Nazis in Dortmund-Hörde einen Aufmarsch angemeldet.
Die Nazis wollen ab 12:00 Uhr einen 1.5 km langen Aufmarsch durch den südlich der Innenstadt liegenden Stadteil Hörde machen. Antifa’s mobilisieren auf ca. 11:00 Uhr zu einem Sammelpunkt in der Nähe des Aufmarschgebiets und werden diesen am Donnerstag veröffentlichen.
+++Die Dortmunder Polizei hat heute (27.08.2012) das Verbot des Naziaufmarsches am 1. September sowie des Rechtsrock-Konzertes am Vorabend bekanntgegeben! Die Antifa-Bündnisse mobilisieren weiter nach Dortmund!+++
Aktuelle Infos gibt es hier: alerta.noblogs.org & dortmundquer.blogsport.de

Solidarität mit dem Antifacamp Dortmund

jetzt erst recht!

Wir, die Unterstützer*innen dieses Aufrufs, protestieren gegen die Entscheidung der Stadt Dortmund, dem langfristig geplanten Bundesweiten Antifacamp einen Tag vor seiner Eröffnung die Genehmigung zu verweigern. Diese Entscheidung ist für uns nicht hinnehmbar. Sie wird die spektrenübergreifende Mobilisierung nicht eindämmen. Wir werden in den nächsten Tagen nach Dortmund kommen bzw. die antifaschistischen Aktionen weiterhin unterstützen. Gemeinsam werden wir den in Dortmund verankerten Neonazi-Strukturen im Vorfeld des „Nationalen Antikriegstags“ vielfältigen Widerstand entgegen setzen.
Die vorgeschobene Begründung der Stadt, das Camp sei wegen ordnungsrechtlichen Bedenken zu verhindern, ist eine Farce. Insbesondere die Erklärung, dass eine von Neonazis angemeldete Demonstration gegen das Camp ein Ablehnungsgrund gewesen ist, ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die sich gegen militant rechte Strukturen engagieren. Sollten die Stadt und die angeblichen Sicherheitsbehörden damit durchkommen, würden sie ein Signal an die rechte Szene senden, dass die Neonazis antifaschistische Aktivitäten verhindern können. Wir sehen es als unsere Verantwortung an, auf dieses Totalversagen der städtischen Verantwortlichen zu reagieren, indem wir unser Engagement in Dortmund verstärken.
Wir fordern alle, die den Neonazis nicht den öffentlichen Raum überlassen wollen, weiterhin dazu auf, nach Dortmund zu kommen. Wir begrüßen die Ankündigung der lokalen Strukturen, in jedem Fall für Übernachtungsmöglichkeiten und Infrastruktur zu sorgen. Insbesondere sind wir der Überzeugung, dass es im öffentlichen Interesse ist, diese Bemühungen nicht weiter zu behindern. Das Bundesweite Antifacamp muss stattfinden. jetzterstrecht.noblogs

Mittlerweile ist das Camp im AZ Mühlheim untergekommen und es gibt die Aktionen in Dortmund. Infos gibt es über twitter und das Nachrichtenportal ruhrbarone.

20 Jahre nationalistische Welle und rassistische Hetze

Zum 20. Mal jährt sich das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen.
Rostock war kein Einzelfall, sondern steht stellvertretend für das rassistisch-nationalistische Gesellschaftsklima der 90er Jahre. Allein 1992 kam es fast zu 2000 Angriffen auf Asylbewerber_innen, viele davon auch auf deren Wohnunterkünfte. Mölln, Solingen und Lübeck sind vielen Menschen in diesem Zusammenhang noch ein Begriff, jedoch sind die meisten dieser Ereignisse aus dem kollektiven Geschichtsbewußtsein verschwunden.
Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und Mannheim-Schönau nehmen in diesem Kontext eine Sonderrolle ein, da es nicht allein Neonazis waren, die sich anschickten nichtdeutsche Menschen zu lynchen, sondern weil es vor allem brave Bürger waren, die diese Exzesse aus Nationalismus und Gewalt erst zu völkischen „Massenevents“ werden ließen. Die Angriffe in Mannheim-Schönau sind auch ein Beleg dafür, dass es eben nicht organisierter Neonazis bedarf um gegen Migrant_innen vorzugehen, sondern dass dies „die normalen Deutschen“ auch allein bewerkstelligt bekommen.
Die faktische Abschaffung des Grundrechts auf Asyl im Mai 1993 mit Zustimmung der SPD, bestätigte die Gewalttäter_innen und Mörder_innen in ihrem Handeln noch.
Auch im Kreis Pinneberg kam es am Anfang und Mitte der 90er Jahre zu zahlreichen Überfallen auf Asylsuchende:
Pinneberger Tageblatt 5.März 1994

Überfall auf eine Unterkunft für Asylbewerber in Pinneberg: Zwei Skinheads drangen am späten Donnerstag abend durch eine unverschlossene Tür in ein Haus an der Elmshorner Straße ein. Ein 17jähriger Pinneberger bedrohte die Bewohner mit einer Holzkeule und einer großkalibrigen Gaspistole. Die Täter forderten die Männer und Frauen auf, Deutschland zu verlassen, sonst “würde etwas passieren”. Ihre Ihre beiden Komplizen standen im Vorgarten “Schmiere”.
In panischer Angst alarmierte einer der Bedrohten aus einer Wohnung im Obergeschoß telefonisch die Polizei. Mehrere Streifenwagenbesatzungen rasten zum Tatort und nahmen die kahlköpfigen, mit Bomberjacken und Springerstiefeln bekleideten Jugendlichen fest. Sie leisteten keinen Widerstand.
Zu einer körperlichen Auseinandersetzung der Skinheads mit den 20 Bewohnern war es nicht gekommen, die Neo-Nazis schlugen lediglich eine Fensterscheibe ein. Zwei Täter waren betrunken. Es handelt sich um drei Schüler,14,16 und 17 Jahre alt, sowie um einen 19jährigen Auszubildenden. Sie wohnen in der Nähe der Unterkunft.
Während der Vernehmungen bei der Kriminalpolizei sagten die Festgenommenen, daß sie sich lediglich bei den Asylbewerbern informieren wollten, warum sie nach Deutschland gekommen sein. Wegen der mangelhaften Englischkenntnissen der Skinheads war jedoch eine Verständigung unmöglich.
Die Täter bekennen sich zum Neo-Nazismus, lehnen jedoch die Umtriebe der Halstenbeker Skinheadszene ab, die sich regelmäßig in der Wohnung des Bundesgeschäftsführers der extremistischen FAP, Glenn Goertz, trifft. Pinneberger Skinheads wurden stundenlang vernommen und erkennungsdienstlich behandelt, ehe sie am frühen Morgen zu ihren Eltern gefahren wurden.

Hamburger Abendblatt 19.April 1994

Drei betrunkene Skinheads haben in Rellingen (Kreis Pinneberg) eine Asylbewerber-Unterkunft überfallen. Sie waren nachts ins Gebäude eingedrungen und hatten “Aufmachen! Polizei!” gerufen. Dann schlugen die Männer auf einen Bewohner ein, der sich mit Reizgas wehrte. Die Polizei nahm die Täter – einen 27jährigen und zwei 22jährige aus Ellerbek – vor Ort fest. Einer ist der Polizei bereits wegen fremdenfeindlicher Taten bekannt.

Seit 1990 sind mehr als 180 Menschen von Nazis ermordet – weniger als ein drittel der Todesopfer sind durch die Bundesregierung anerkannt.
Die Gewalttätigkeit, Morde und der Terror von Nazis finden International und auch hier immer noch statt. Wie der Versuchte Brandanschlag in Rostock und am 28.7.2012 der Brandanschlag auf ein von Migranten bewohntes Haus in Bremen zeigen.
Auch in Pinneberg kommt es immer wieder zu übergriffen durch Nazis:
Hamburger Abendblatt 18.06.2008

Mit einem Pflasterstein haben Unbekannte am Montagmorgen in Pinneberg die Scheibe eines jüdischen Gebetraumes eingeworfen. Der Stein sei mit solcher Wucht eingeschlagen, dass er drei Meter weit in den Raum flog, berichtete gestern der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Pinneberg, Wolfgang Seibert. Die Gemeinde (180 Mitglieder) geht von einem rechtsradikalen Anschlag aus. Gegen 11.55 Uhr habe es einen Telefonanruf beim Gemeindebüro gegeben. Eine männliche Stimme, vermutlich ein junger Mann, habe gedroht: “So was kann öfter passieren. Ihr habt keine Ruhe mehr. Sieg Heil.” Der Vorfall reihe sich ein in eine Serie rechtsradikaler Vorfälle im Umkreis der Pinneberger Gemeinde. Unter anderem habe es antisemitische Beschimpfungen gegeben. Die Polizei ermittelt.

Pinneberger Zeitung 18.05.2010

“Wir sind schockiert”, sagt Wolfgang Seibert, Vorsitzender der Gemeinde. Ob Neonazis hinter der Tat stecken, wollte Seibert nicht beurteilen. Er sagt: “Es kann auch ein Betrunkener gewesen sein.” Die Betroffene hat entgegen dem Rat der Gemeinde keine Strafanzeige erstattet. Sie ließ ihren Wagen reinigen. Die Tat hatte sich am Freitag zwischen 19 und 21 Uhr ereignet. Mehrere Fahrzeuge hatten zur der Zeit auf dem Parkplatz vorm Gemeindezentrum gestanden. Die antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg verurteilt den Angriff. Die Gruppe sieht die Tat als Teil einer Reihe von Anschlägen. Erst vor Kurzem waren Stolpersteine, die an ermordete Pinneberger Juden erinnern, beschmiert worden.

Rassismus und andere Herrschaftsmechanismen sind aber nicht auf Nazis abzuwälzen, sondern entspringen den gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir wollen in einer Gesellschaft ohne Rassismus, Faschismus, Sexismus und andere Herrschaftsverhältnisse leben!
Die Tat von Rostock steht nicht allein, sondern im Kontext einer ganzen Welle von rassistischer Gewalt, die mit den Todesopfern von Mölln und Solingen ihren traurigen Höhepunkt fand.
Kommt am 25.08. 2012 mit zur Demo nach Rostock-Lichtenhagen.
Rassistische Verhältnisse angreifen!
Kein Frieden mit Staat, Kapital und Nation!
25.08.2012 | 14.00 Rostock
Bundesweite Demo im Gedenken an die Pogrome von Lichtenhagen

Über Hamburg wollen wir gemeinsam zur Kundgebung und Demonstration nach Rostock fahren.
Treffpunkt um 7:50Uhr am Reisezentrum im Hamburger Haupfbahnhof. PÜNTKLICH!

mehr Infos und Aufrufe:
Rassismus tötet! & Lichtenhagen lichtenhagen.blogsport.de

Freitag, 03.August 2012 ist wieder Antifa-Café

20 Jahre nach den Pogromen – Das Problem heißt Rassismus
Am Samstag, 25.08. finden in Rostock am Rathaus eine Kundgebung und anschließend eine Demonstration durch Lichtenhagen statt, die der Pogrome vor 20 Jahren gedenken.
Die Infoveranstaltung schlägt einen Bogen von den Geschehnissen 1992 zu der heutigen Situation nicht nur vor Ort. Ihr erhaltet Infos zu der geplanten gemeinsamen Anreise am 25.08. Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit dem Bündnis lichtenhagen.net
Hafen-Vokü in der Hafenstraße 116 geöffnet ab 19 Uhr; Veranstaltungsbeginn 20 Uhr
Darüber hinaus wird es weitere Veranstaltungen zum Thema im August in Hamburg geben:
Film und Diskussion „The truth lies in Rostock“
Der Dokumentarfilm von 1993 zeigt den Ablauf und die Hintergründe des Pogroms sowie Interviews mit Opfern, verharmlosenden Politikern, teilnahmslosen Polizisten, Nazis, Bürgern und Antifaschist_innen.
Sonntag 12.08.12 / 20 Uhr / 3001-Kino Schanzenstrasse
Veranstaltung im Rahmen der ATESH-Kneipe:
„Der rassistische Pogrom von Rostock-Lichtenhagen: Seine Folgen, die Rolle der BRD und ihr institutionalisierter Rassismus von Lichtenhagen bis heute.“ atesh.blogsport.eu
Mittwoch 15.08.12 / 19:30 Uhr / Gängeviertel, Valentinskamp 39
Avanti-Tresengespräch mit kurzen Filmbeiträgen:
„20 Jahre Pogrom Rostock-Lichtenhagen: Bedeutung und Konsequenzen für Gesellschaft und Antifa“
Donnerstag 16.08.12 / 19 Uhr / Centro Sociale, Sternstraße 2
Infos zur gemeinsame Anreise mit dem Zug nach Rostock am 25.08.:
Über Hamburg wollen wir gemeinsam zur Kundgebung und Demonstration nach Rostock fahren. Treffpunkt um 7:50 Uhr am Reisezentrum im Hamburger Haupfbahnhof. PÜNTKLICH!
Es sei noch auf den Schwerpunkt im aktuellen Antifaschistischen Infoblatt (AIB) und Der Rechte Rand verwiesen.

3.August Bremen: Antifaschistische Demonstration

Am Samstagmorgen den 28.7. wurde in Bremen-Woltmershausen ein Brandanschlag auf ein Einfamilienhaus verübt. Dem Anschlag vorausgegangen waren rassistische Äußerungen und die konkrete Ankündigung der Tat.
Aufruf:

Am Samstagmorgen (28.7.2012) wurde in Woltmershausen ein Brandanschlag auf ein Einfamilienhaus verübt. Zur Tatzeit befanden sich acht Personen im Haus. Deren Tod wurde billigend in Kauf genommen, wenn nicht sogar beabsichtigt. Aus welcher Motivation die Täter_innen handelten, ist offensichtlich. Dem Anschlag vorausgegangen waren rassistische Äußerungen und die konkrete Ankündigung der Tat.

weiter

Woltmershausen’da ırkcılık motifle düzenlenen yangın suikastı.
Geçen Cumartesi sabah (28.07.2012) Woltmershausen’da bir aile evine yangın suikasti düzenlendi.
Olay vakti sekiz kişi evde bulunuyordu. Ateşi koyanlar onların ölebileceĝini bilerek ve ölümünü isteyerek davrandılar. Olaydan önce ırkcı ifadeler verip ve evi yakacaklarını söyleyerek, ırkcı nedenlerini böylece açikca ortaya koydular.

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Aufdecken statt Vertuschen! Rassismus erkennen und bekämpfen! Solidarität mit den Betroffenen!
Demonstration, 3.8., 17 Uhr, Delmemarkt, Bremen-Neustadt
Irkcılıgın örtüsüne örtmek deĝil kaldırmak istiyoruz! Irkcılıgın farkına varmak ve ona karşı savaşmak istiyoruz! Hep birlikte ırkcılıkdan etkilenenlerle dayanışalım!
Gösteriş Yürüyüşü, 03.08., saat 17’de, Delmemarkt, Bremen-Neustadt

4.August 2012: Naziaufmarsch in Bad Nenndorf verhindern!

Gegen den Naziaufmarsch in Bad Nenndorf!
Am 04.08.2012 jährt sich der geschichtsrevisionistische “Trauermarsch” der bundesweiten Neonaziszene in Bad Nenndorf (Niedersachsen) zum 7. Mal!
+++Am Freitag den 27.08 meldete der NDR das der Neonazi Dieter Riefling aus Hildesheim auch noch einen Naziaufmarsch für den 4.08. 2012 in Hannover angemeldet hat.+++
+++ Update 1 Die HAZ meldete am 28.7. das Riefling den Aufmarsch für 19 Uhr mit Start auf dem Ernst-August-Platz in Hannover angemeldet haben soll. +++
+++Nutzt die Gemeinsame Anreise über Hamburg!+++
+++Egal ob Bad Nenndorf, Hannover oder wo anders in Niedersachsen Gemeinsam Nazis angreifen und Aufmärsch verhindern!+++
Mehr Infos gibt es bei den zwei Bündnissen die nach Bad Nenndorf mobilisieren NS-Verherrlichung stoppen! und Bad Nenndorf Blockieren!
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20 Jahre Pogrom von Rostock-Lichtenhagen

Im August 2012 jährt sich das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen zum 20. Mal.
August 1992 Rostock Lichtenhagen
Über drei Tage griffen mehrere hundert Menschen die Unterkünfte der Flüchtlinge und Vertragsarbeiter_innen mit Steinen und Molotow-Cocktails an. Unter den Angreifer_innen befanden sich organisierte und nicht organisierte Nazis, Jugendliche, Anwohner_innen begleitet von tausenden sog. Schaulustigen. Eine Volksfeststimmung entstand auf den Wiesen im Rostocker Neubauviertel, dies weitgehend unbehelligt von der Polizei. Rostocker und zur Unterstützung angereiste Antifaschist_innen befanden sich in der Unterzahl. (ganzer Aufruf)
Rostock war kein Einzelfall, sondern steht stellvertretend für das rassistisch-nationalistische Gesellschaftsklima der 90er Jahre. Allein 1992 kam es fast zu 2000 Angriffen auf Asylbewerber_innen, viele davon auch auf deren Wohnunterkünfte. Mölln, Solingen, Lübeck und Hamburg sind vielen Menschen in diesem Zusammenhang noch ein Begriff, jedoch sind die meisten dieser Ereignisse aus dem kollektiven Geschichtsbewußtsein verschwunden.
Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen und Mannheim-Schönau nehmen in diesem Kontext eine Sonderrolle ein, da es nicht allein Neonazis waren, die sich anschickten nichtdeutsche Menschen zu lynchen, sondern weil es vor allem brave Bürger waren, die diese Exzesse aus Nationalismus und Gewalt erst zu völkischen „Massenevents“ werden ließen. Die Angriffe in Mannheim-Schönau sind auch ein Beleg dafür, dass es eben nicht organisierter Neonazis bedarf um gegen Migrant_innen vorzugehen, sondern dass dies „die normalen Deutschen“ auch allein bewerkstelligt bekommen.
Die faktische Abschaffung des Grundrechts auf Asyl im Mai 1993 mit Zustimmung der SPD, bestätigte die Gewalttäter_innen und Mörder_innen in ihrem Handeln noch.
Seit 1990 sind mehr als 180 Menschen von Nazis ermordet – weniger als ein drittel der Todesopfer sind durch die Bundesregierung anerkannt.
Rassismus und andere Herrschaftsmechanismen sind aber nicht auf Nazis abzuwälzen, sondern entspringen den gesellschaftlichen Verhältnissen. Wir wollen in einer Gesellschaft ohne Rassismus, Faschismus, Sexismus und andere Herrschaftsverhältnisse leben!
Rassistische Verhältnisse angreifen!
Kein Frieden mit Staat, Kapital und Nation!
25.08.2012 | 14.00 Rostock
Bundesweite Demo im Gedenken an die Pogrome von Lichtenhagen


mehr Infos:
Rassismus tötet! & Lichtenhagen
Schwerpunkt: 20 Jahre Pogrom in Rostock im Antifaschistischen Infoblatt (AIB) und Der Rechte Rand

80 Jahre Altonaer Blutsonntag – 80 Jahre Antifaschistische Aktion

Erinnerung an die ersten Justizopfer des Faschismus 1. August 2012 – 18 Uhr – hinter dem Amtsgericht Altona (Eingang Gerichtstrasse)
Erinnerung an Bruno Tesch, August Lütgens, Walter Möller und Karl Wolff, die wegen ihrer Beteiligung an den Protesten gegen den Naziaufmarsch in Altona am 1. August 1933 an dieser Stelle ermordet wurden.