Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 122 ist da

Ti­tel­the­ma der 122. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Kameradschaft Blaulicht – Rechte Netzwerke in den Sicherheitsbehörden. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Rassistisches Attentat in Christchurch / Neuseland, Ein rechtes Herz für Syrien? Der Identitären-Verein AHA, Verfassungsschutzbeobachtung als Problem der AfD, How we win – wie linker Antifaschismus langfristig wieder in die Offensive kommen kann, Framing mit dem Kantholz – Vorverurteilung und Hetze gegen Links hat in Deutschland Tradition, Der Fall Sacramento, Verschärfte Repression gegen die kurdische Bewegung in Deutschland, Dänemark: Delegitimierung der Europäischen Menschenrechtskonvention.

Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

Rybin Sanitär-Heizung-Nazi-Scheisse

Gerade erst haben >Die Zeit< , >MonitorWDR< eine Recherche zu Wirtschaftsnetzwerken von Neonazis veröffenetlicht. Einen Schwerpunkt hatte die Recherche auf die Stadt Anklam in Mecklenburg-Vorpommern gelegt. Aber auch in Bremen, NRW, Sachsen und Thüringen gibt es extrem rechte Unternehmer*innen.
Schon lange wird in extrem rechten Kreisen das kaufen von Immobilien und das gründen von Unternehmen diskutiert. Besonders als selbständige Handwerksbetriebe, im Garten und Landschaftsbau und als Restaurantbetreiber*innen versucht sich die Szene.
Auch in Schleswig-Holstein gibt es Unternehmen die von Neonazis geführt werden. Das bekannteste Beispiel ist das Munier-Verlags-Imperium mit der >Lesen & Schenken Versandgesellschaft mbH< . In Kiel-Gaarden wird seit 2012 ein Ladengeschäft vom Nazi-Rocker Alexander Hard geführt, in Neumünster gibt es die Nazi-Kneipe >Titanic< und vom Reichsbürger und AfD-Mitglied Mario Reschke wird in Nordhastedt die Gaststätte >Zum Alten Bahnhof”< betrieben.
Mit dem Blick in den Kreis Pinneberg möchten wir auf noch einen Betrieb hinweisen der von einem Neonazi geführt wird. Die Klempnerei >Rybin Sanitär-Heizung-Klempner GmbH< in Rellingen.

(Alexander Jaeger Inhaber von der >Rybin Sanitär-Heizung-Klempner GmbH< Bild: Screenshot von der Firmenseite)
Der Inhaber Alexander Jaeger ist uns schon lange bekannt als Aktivist der lokalen extrem rechten Szene. So beteiligte er sich u.a. 2009 am Naziaufmarsch in Pinneberg.

(Naziaufmarsch in Pinneberg am 6. Juni 2009 links: Ingo Stawitz, mitte: Alexander Jaeger mit Sonnenbrille Foto von recherche-nord.com)
Bekannt ist uns Alexander Jaeger auch von gewalttätigen Übergriffen wie beim Hafenfest in Elmshorn 2009. (1) Er engagiert sich in der NPD in Schleswig-Holstein und bei der kameradschafts ähnlichen Gruppe “Jugend für Pinneberg”. Beim NPD Landesparteitag 2010 in Högel wurde Jaeger als Beisitzer mit in den Vorstand gewählt. (2) Aber nicht nur Demos (Dresden, Bargteheide, Lübeck) Kundgebungen und Veranstaltungen der NPD besuchte Jaeger, auch auf Wanderungen und Kanufahrten mit anderen Neonazis konnte man ihn treffen. Auch sog. Liederabende wurden von ihm besucht z.B. “Stigger”, mit bürgerlichem Namen Steve Calladine, der neben Ian Stuart Donaldson das bekannteste Mitglied der britischen Nazi-Band “Skrewdriver” ist. Bei der Landtagswahl 2012 in Schleswig-Holstein konnte man Jaeger auf Listenplatz 8 der NPD finden. (3) Bis zum Outing des NPD-Treffpunkts 2013 im “Rondo” in der Richard-Köhn-Str. 46 in Pinneberg, war Jaeger teil des Stammtisches. (4) Ende 2015, Anfang 2016 versuchte Alexander Jaeger mit anderen Mitglieder der Nazi-Gruppe >Jugend für PinnebergPinneberg wehrt sichIdentitären Bewegung Hamburg< .(6)

(Alexander Jaeger mit seinem Team vor einem Firmenwagen Bild: Screenshot von der Firmenseite)
Seit mehr als 10 Jahren ist Alexander Jaeger auf vielfältige Weise in der Norddeutschen extrem rechten Szene aktiv.
*1
http://antifaelmshorn.blogsport.de/2010/03/03/02-03-2010-npd-s-h-landesparteitag-in-hoegel/
*2 https://www.antifa-kiel.org/2010/03/03/npd-landesparteitag-in-hoegel-ging-nicht-unbemerkt-ueber-die-bue/
*3 https://www.endstation-rechts.de/news/gewalttaeter-und-hakenkreuz-fans-npd-wahlliste-in-sh-ganz-im-zeichen-der-serioesen-radikalitaet.html
*4 https://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/neonazi-alarm-im-quellental-id357386.html
*5 https://exif-recherche.org/?p=2615
*6 https://exif-recherche.org/?p=577

Solidarität mit Seda Başay-Yıldız und allen Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt!

Statement vom NSU-Watch & NSU-Watch-Hessen:

Die Nebenklagevertreterin im NSU-Prozess, Seda Başay-Yıldız, wird vermutlich von Polizist*innen massiv bedroht. NSU-Watch: „Wir haben kein Vertrauen darauf, dass die Polizei die Ermittlungen gegen ihre eigenen Kolleg*innen von sich aus gründlich führen wird.“ Das Ausmaß dieses Falles wurde erst dadurch bekannt, dass die Betroffene selbst an die Öffentlichkeit getreten ist. Von Seiten der Polizei wurde bis dahin lediglich über rechte Inhalte in Chatgruppen informiert. „Es braucht daher endlich eine schonungslose Offenlegung über das Ausmaß der rassistischen und extrem rechten Einstellungen in der Polizei durch unabhängige Stellen, auch als Ansprechstelle für Beschwerden durch Polizist*innen. Die Ergebnisse müssen öffentlich überprüfbar sein. Wir wollen echte Konsequenzen, Symbolpolitik ist inakzeptabel. Den Verlauf und das Ergebnis der Ermittlungen in diesem Fall werden wir sehr genau beobachten,“ so NSU-Watch weiter.
Im Fall der Frankfurter Polizist*innen fordert NSU-Watch, dass überprüft werden muss, ob die Daten weiterer Personen unbegründet aus dem Melderegister abgefragt wurden und dass die betreffenden Personen darüber informiert werden müssen: „Es muss schnellstens geklärt werden, ob weitere Personen einer Gefahr durch diese Polizeibeamt*innen ausgesetzt sind.“
Der Rassismus in der Polizei, ob auf institutioneller oder individueller Ebene, hat den NSU mitgetragen, es wurde nicht in Richtung eines rechten Motivs ermittelt, sondern gegen die Angehörigen und die Opfer selbst. So blieb der NSU unentdeckt. NSU-Watch: „An diese Kontinuität knüpft die vermutliche Neonazizelle in der Frankfurter Polizei an und nennt sich nicht zufällig ‚NSU 2.0‘. Anstatt Rassismus aufzuarbeiten, bilden sich Neonazinetzwerke in den Behörden.“ Was die Angehörigen der Ermordeten und die Überlebenden der Anschläge von Seiten der Polizeibeamt*innen ertragen mussten, haben wir in den letzten Jahren u.a. im NSU-Prozess erfahren. Die Familien wurden in der Zeit größter Trauer drangsaliert und beispielsweise mit Lügen über Affären ihrer Ehemänner unter Druck gesetzt. Dafür wurde sich nach 2011 weder entschuldigt, noch zeigt sich eine echte Bereitschaft der Polizei, aus dem NSU-Komplex nachhaltige Lehren zu ziehen. Auch die polizeilichen Ermittlungen nach Bekanntwerden des NSU waren nicht ausreichend.
Gegen das Unterstützungsnetzwerk des NSU wurde bis heute kein Verfahren begonnen. Die entsprechenden Personen sind weiterhin eine Gefahr für viele Menschen. Gleichzeitig ist dies nur die nächste Entdeckung einer Neonazizelle in deutschen Behörden neben dem Fall Franco A., der Gruppe „Nordkreuz“ und dem „Hannibal“-Netzwerk. „Diese Netzwerke werden heruntergespielt und unterschätzt. Sie müssen ernstgenommen, entwaffnet und die entsprechenden Personen entlassen und angeklagt werden“, so NSU-Watch.
„Wir nehmen eine fortschreitende gesellschaftliche Enthemmung wahr. Menschen rassistisch zu bedrohen oder anzugreifen, scheint immer öfter als normale Handlung wahrgenommen zu werden. Selbst von Beamt*innen der Polizei. Dieser Zustand ist unerträglich. Wir sind solidarisch mit Seda Başay-Yıldız und allen Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt. Wir wünschen ihr und ihrer Familie viel Kraft.“

Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 121 ist da

Ti­tel­the­ma der 121. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Rechte Security – Rassisten.Holligans.Neonazis. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Connewitz-Prozesse ohne Opferperspektive, Antifa.Fußball.Kroatien, Der Tod von Amed A., Die AfD entdeckt den deutschen Kolonialismus, Kriminalisierung der Seenotrettung, Jair Bolsonaro: Autoritärer Staatsumbau in Brasilien, KS-Tor goes AfD? und Der Prozess zum Mord an Clément Méric in Paris.
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Brandanschlag auf linkes Projekt Li(e)berAnders in Kiel-Gaarden

Wir dokumentieren eine Veröffentlichung des Verein zur Förderung der politischen Bildung in Gaarden e.V. und der Wagengruppe Schlagloch vom 19.12.2018
-Brandanschlag auf Ladenfassade des linken Projekts Li(e)ber Anders in Gaarden
-Rechter Hintergrund der Tat offensichtlich
– Bundesweite Reihe von Brandanschlägen auf linke Zentren wird Nutzer*innen nicht einschüchtern
In der Nacht des Mittwoch, 19. Dezember 2018 wurde gegen 1.30 Uhr ein Brandanschlag auf die Außenfassade des linken Treffpunkts Li(e)ber Anders in der Iltisstraße in Kiel-Gaarden verübt.

Im äußeren Eingangsbereich entfachten die TäterInnen ein Feuer, dessen Flammen die Eingangstür beschädigten. Ein Schwelbrand sowie die starke Rauchentwicklung griff dabei auch auf das Ladeninnere im Erdgeschoss über. Die von Anwohner*innen alarmierte Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen, bevor das Feuer auf das Wohnhaus übergehen konnte. Dies hätte Gefahr für Leib und Leben der Bewohner*innen der Stockwerke darüber bedeutet.
Die Täter*innen verwendeten als Brennstoff politische Transparente, die schon im Oktober am alternativen Bauwagenplatz Schlagloch in der Werftbahnstraße entwendet worden sind und entzündeten diese. Ein politischer Hintergrund des Brandanschlags ist damit offensichtlich: Er richtet sich gegen linke Strukturen und Räume in Kiel, aus denen heraus seit Jahren immer wieder auch wichtige antifaschistische Arbeit in dieser Stadt geleistet wird. Dass es sich bei den Täter*innen um rechte Akteur*innen handelt, kann somit als gesichert angesehen werden. Bereits in den vergangenen Wochen wurden wiederholt Nazi-Parolen wie „Rotfront verrecke“ an das Gebäude gekritzelt.

Der Vorfall ereignet sich zu einem Zeitpunkt, an dem sich Brandanschläge auf linke und emanzipatorische Räume bundesweit wieder auffällig häufen. Allein im Rhein-Main-Gebiet waren in den letzten Wochen fünf Projekte betroffen, auch in Berlin kam es zu schweren Brandstiftungen. Diese können nicht losgelöst von einem gesellschaftlichen Klima betrachtet werden, das in den letzten Jahren immer weiter nach rechts gerückt ist und die Hetze nicht nur gegen Migrant*innen und Geflüchtete, sondern auch gegen Linke massiv verstärkt hat. Dass diese immer wieder vor allem auch von der sogenannten Mitte entfacht wird, zeigt die aktuell von Bundesinnenminister Seehofer lancierte Debatte um ein Verbot der linken Solidaritätsorganisation Rote Hilfe. Es ist ein bekanntes Muster, dass sich rechte BrandstifterInnen von solchem Rückenwind bemüßigt fühlen, zur Tat zu Schreiten. Auch in Kiel wurde zuletzt öffentlich wirksam gegen die Rote Hilfe gehetzt. Deren Kieler Ortsgruppe trifft sich im Li(e)ber Anders.
Das Li(e)ber Anders ist ein seit zehn Jahren bestehendes, selbstorganisiertes emanzipatorisches Stadtteil-Projekt in Gaarden, dessen Räumlichkeiten von politischen Initiativen genutzt werden und Begegnungsort von Anwohner*innen sind. Hier treffen sich linke Gruppen, hier finden antirassistische Cafés für Menschen mit oder ohne deutschen Pass statt, hier wird Raum bereit gestellt, um Widerstand gegen Verdrängung und Entwürdigung zu entwickeln, hier gibt es aktuelle Informationen aus politischen und sozialen Bewegungen, hier wird gemeinsam gekocht oder Kaffee getrunken – ohne kommerzielle Interessen. Auch der Wagenplatz Schlagloch, den es seit Anfang 2017 auf verschiedenen (besetzten) Flächen Kiels gibt, stellt einen Ort der politischen, kreativen und solidarischen Entfaltung dar. Daran werden auch nächtliche rechte Angriffe nichts ändern. Die Nutzer*innen des L(i)eber Anders sowie die Wagengruppe Schlagloch rufen im Gegenteil dazu auf, die bevorstehenden öffentlichen Veranstaltungen beider Projekte zu Zusammenkünften der antifaschistischen Solidarität zu machen und ihre Räumlichkeiten mit Leben zu füllen. Am Donnerstag (20.12.) gibt es im und vorm Li(e)ber Anders um 17 Uhr Glühwein für alle.
Rückfragen über: antifa-kiel@riseup.net
Weitere Informationen: lieberanders.gaarden.net | schlagloch.blogsport.eu
| antifa-kiel.org

Kein Schweigen! Kein Vergessen! Gedenken an Ramazan Avcı

Kundgebung, Freitag, 21.12.2018 um 18.00 Uhr, Ramazan-Avcı-Platz (S-Bahnhof Landwehr)
Am 21.12.1985 wurde Ramazan Avcı zusammen mit seinem Bruder und einem Freund am Bahnhof Landwehr aus einer bekannten Skinheadkneipe heraus angegriffen. Sein Bruder und der Freund konnten in letzter Sekunde in einen Linienbus fliehen, der ebenfalls von den Nazis angegriffen wurde. Ramazan Avcı rannte auf die Fahrbahn und wurde von einem Auto erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Nach dem er auf der Straße aufschlug, liefen mindestens drei Skins auf ihn zu. Ramazan Avcı wurde auf dem Boden liegend mit Baseballschlägern, Axtknüppeln und Fußtritten brutal malträtiert und verstarb am 24.12.1985 an den Folgen dieser Schläge im Krankenhaus. Wenige Tage später wurde sein Sohn geboren, der nach ihm benannt wurde.
Es gibt eine lange Tradition bei rassistischen Morden in Hamburg. In der Nacht vom 21. auf den 22. August 1980 verübten Mitglieder einer terroristischen Neonazigruppe in der Hamburger Halskestraße einen Brandanschlag auf ein Flüchtlingsheim. Ngoc Nguyên und Anh Lân Dô hatten keine Chance und starben an den Brandverletzungen. Am 22. Juni 1982 wurde in Norderstedt der 26-jährige Tevfik Gürel von Neonazis erschlagen. Wenige Zeit zuvor, am 26.5.1982, verbrannte sich die Lyrikerin Semra Ertan aus Prostest gegen die rassistischen Zustände in Mitten von St.Pauli. Adrian Maleika wurde von nazistischen HSV Fans angegriffen und verstarb am 17.10.1982 im Krankenhaus. Bereits wenige Monate vor Ramazan Avcıs Ermordung, wurde am 24.7.1985 in Hamburg Mehmet Kaymakcı von Rechtsradikalen angegriffen und ermordet. Sie zertrümmerten mit einer Betonplatte seinen Schädel. Nichts
erinnert an diese Verbrechen in dieser Stadt. Obwohl die Mörder von Ramazan Avcı aus dem Umfeld der neonazistischen FAP stammten und genug Hinweise auf einen rassistischen Mord auf dem Tisch lagen,
wurde offiziell kein politisches Motiv gesehen. Die Verbindungen der Täter zu „Aktionsfront Nationale Sozialisten“ erreichten nicht den Gerichtssaal.
Nach über 5 Jahren Strafprozess in München sind in Sachen NationalSozialistischer Untergrund milde Urteile gegen die fünf Angeklagten gesprochen worden. Durch das Urteil soll für die Deutung der Geschichte festgehalten
werden, was die Bundesanwaltschaft durch die Anklage vorgab: Der NSU- ein allein existierendes Kerntrio. Alle sonstigen Helfer*innen der NSU Morde und des Netzwerks können sich beruhigt zurücklehnen. Das Gericht hat sich der Tradition in solchen Mordprozessen folgend geweigert, der Forderung der Familien nach Aufklärung und Ermittlung der Helfershelfer nachzugehen. Das Münchener Oberlandesgericht hat für die Naziszene zwei Helden geschaffen, die bis auf die Hauptangeklagte bereits unter Auflagen freikommen sind. Das Urteil stärkt die
rechte Szene, gibt ihnen Auftrieb, und ermutigt sie zum Weitermachen.
Die Ermittlungen im Mordfall Oury Jalloh werden weiter von den Ermittlungsbehörden sabotiert. Es ist kein Verlass auf unabhängige Ermittlungen möglich. Das zeigt auch das Verbrennen von Amad A. in der JVA Kleve. Wie bei
Oury Jalloh werden Fakten ignoriert und die Täter geschützt. Die Seenotretter am Mittelmeer werden kriminalisiert und europaweit erodieren Grund-und Menschenrechte in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Wir erleben
weltweit einen beängstigenden Rechtsruck und Erosion der Menschenrechte. Eine rassistische, homophobe, sexistische, antisemitische und rechtsextreme Partei sitzt als drittstärkste Kraft erstmals im Bundestag. Ausgestattet mit Millionen Euros treiben sie ihr Projekt eines autoritären und völkischen Gesellschaftsumbaus aus der Mitte heraus voran.
Wir wollen an diesem Tag Ramazan Avcı gedenken und an andere Opfer von rassistischen Übergriffen erinnern. Die Familie Avcı wünscht sich, dass im bei der Kundgebung vornehmlich Familienangehörige von Opfern rassistischer Gewalt zu Wort kommen. Ein Beitrag in Form von Blumen (Rosen) ist erwünscht.
Kundgebung:
Freitag, 21.12.2018 um 18.00 Uhr, Ramazan-Avcı-Platz (S-Bahnhof Landwehr)

Initiative zu Gedenken an Ramazan Avcı

Hamburg: Andreas Kachelmann aus Neonazi-Szene ausgestiegen

Der bis 2016 in der Hamburger Neonazi-Szene aktive Andreas Kachelmann hat einen begleiteten Ausstieg vollzogen. Er war seit 2010 in Hamburg, vornehmlich im Umfeld der NPD, aktiv und nahm auch überregional an diversen Veranstaltungen und Aktionen der rechten Szene teil.
Ende des Jahres 2016 meldete sich Kachelmann auf verschiedenen Kanälen bei linken Strukturen und verkündete seine ideolgische und persönliche Distanzierung von der rechten Szene. Im weiteren Verlauf haben verschiedene Gruppen mit ihm seine politische Vergangenheit aufgearbeitet und seinen Ausstieg so verifizierbar begleitet.
Der Ausstieg über Antifa-Strukturen folgt einem eng definiertem Rahmen. Der ideologische Bruch muss klar erkennbar sein. Es dürfen keine persönlichen oder politischen Kontakte mehr zu Strukturen und Einzelpersonen der rechten Szene bestehn. Eine abschließende Veröffentlichung soll den Rückweg in die Szene zusätzlich verbauen. Umfangreiche Aussagen über das eigene Wirken und über die Strukturen, in denen sich der Aussteiger bewegt hat sind zwingend notwendig und müssen überprüfbar und nachvollziehbar sein. In vielen Fällen ist ein Wechsel des Wohnorts ratsam.
Offen über gewonnene Erkenntnisse zu berichten, lehnen wir an dieser Stelle ab. Betroffene Strukturen und Einzelpersonen wurden nach bestem Wissen vorab informiert.
Grundlegend sind folgende Texet aus dem “Antifaschistischen Infoblatt” nach wie vor zu empfehlen: Aussteiger, Rückzieher, Aufhörer, Austreter & Von Aussteigern und Austretern

100 Jahre Novemberrevolution: Demo gegen Ausbeutung, Krieg & autoritäre Formierung in Kiel


Das ganze Jahr 2018 schon steht Kiel im Zeichen des Erinnerns an den revolutionären Matrosen- und Arbeiter*innenaufstand vor 100 Jahren. Nachdem diverse politische und kulturelle Spektren sich in den letzten Monaten so intensiv wie nie zuvor mit unzähligen, größtenteils gut besuchten Veranstaltungen und Aktivitäten mit diesem bedeutendsten historischen Ereignis der Stadtgeschichte auseinandergesetzt und es zum Thema der öffentlichen Debatte gemacht haben, steht dieses Wochenende der Höhepunkt des Revolutionsgedenkens bevor. Auch linksradikale Gruppen beteiligen sich im Rahmen der Kampagne Revolutionsstadt Kiel seit Monaten mit eigenständigen Initiativen an der Auseinandersetzung um die Deutung, Einordnung und politische Konsequenz aus dem Roten November 1918. Zentral ist dabei die Betonung der dringenden Aktualität des Strebens nach Überwindung bürgerlich-kapitalistischer Verhältnisse und revolutionärer Organisierung, eine Abgrenzung zur Eingliederung der Revolte in den Nationalmythos der BRD durch die städtische und sozialdemokratische Kampagne, die Benennung der Konterrevolution von rechter Sozialdemokratie und nationalistischen Kräften und die Bewusst- und Sichtbarmachung der eigenen revolutionären Geschichte als Inspiration für Kämpfe der Gegenwart. Dies sind auch die Eckpfeiler der laufenden Mobilisierung zur Revolutionären Demonstration am Samstag, 3. November 2018, die um 18 Uhr auf dem Platz der Roten Matrosen (HBF) beginnen wird.
Pünktlich zum 100. Jahrestag der Revolution ist der Comic ›Der Matrosenaufstand 1918 in Kiel‹ von Bernd Langer (Kunst und Kampf) erschien, hier findet ihr ihn auch Online.
Gemeinsame Anreise aus Hamburg 16:15 Uhr | DB-Reisezentrum | Hauptbahnhof revolutionsstadt.blackblogs.org

Antifaschistisches Halloween – Dem rechten Spuk entgegentreten!

Antifaschistisches Halloween – Dem rechten Spuk entgegentreten

Es ist so weit, auf den Straßen dieses Landes werden wieder Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder ihres Aussehens gejagt. Es werden nationalistische Parolen gebrüllt und im Bundestag verbreiten Abgeordnete der AfD ihr völkisches Gedankengut.
Egal, ob auf den Straßen oder in den sozialen Medien, in Deutschland treiben rechte Gruppierungen ihr Unwesen. Dieser Spuk ist schon lange kein Schabernack mehr, sondern stellt eine ernsthafte Bedrohung für uns alle dar!
Rechtes Gedankengut ist in Deutschland längst in der Mitte unserer Gesellschaft akzeptiert und rechte Gewalt wird von unseren Politikern verharmlost. Das trägt immens dazu bei, dass selbst radikale Neonazis sich vermehrt trauen, in der Öffentlichkeit zu agieren. Das dürfen wir nicht akzeptieren!
Lasst uns dieses Halloween nutzen, um darauf aufmerksam zu machen, dass es bald Neonazis sein könnten, die nachts durch die Straßen ziehen, nicht auf der Jagd nach Süßigkeiten, sondern nach Menschen, die ihren Feindbildern entsprechen!
Lasst uns gemeinsam die völkisch-rassistischen Geister vertreiben, so dass in Zukunft die verkleideten Halloweenkinder, die einmal im Jahr an unsere Türen klopfen, wieder das einzige sind, wovor wir uns gruseln müssen!
Lasst uns dem rechten Spuk entgegentreten!
Startpunkt: Spritzenplatz, Altona – Kundgebung + Livemusik ab 17Uhr – Demozug ab 18Uhr

Erste Auswertung zum „Tag der Niebelungen“

Erste sehr gute Auswertung zum Nazikampftag “Tag der Niebelungen”. Wieder dabei als einer der Hauptakteure, der internationalvernetzte Hammerskin Malte Redeker (ehmals Elmshorn/Kreis Pinneberg)
Anwesend war auch Markus Walzuck der noch bis 2012 Inhaber der Nazimodemarke “Label23” war.
Hätten Antifaschist*innen 2013 nicht interveniert, dann hätte es die Nazikleidung “Label23” auch in einem Ladengeschäft in Pinneberg zu kaufen gegeben. Die Plakate hingen schon… (https://www.shz.de/lokales/pinneberger-tageblatt/neonazi-mode-bald-in-pinneberg) Im Jahre 2016 modelten russische Neonazis für “Label23”. Statt “Label23” wurd die als rechts-offen bekannte Marke “Yakuza“ im Ladengeschäft verkauft.
Auf Fotos posiert auch immer wieder Klemens Otto u.a. auch unter der Überschrift Team “Bodyking” Pinneberg – so hieß der Laden. (Yakuza antifainfoblatt.de/artikel/Yakuza)

Auf Klemens Otto’s Webseite “Learn To Fight” wo er sein Training bewirbt, dass er im “Legacy” gibt, ist eine Bildergalerie wo ein Teielnehmer in einem T-Shirt der Nazimodemarke “Label23” zu sehen ist. Für jemanden der vorgibt nichts mehr mit Neonazis zutun zu haben, ist es etwas merkwürdig wenn er auf diese Art und Weise Werbung auf seiner Webseite für eine Marke von und für Neonazis macht. Es macht deutlich das die Aussagen von Klemens Otto unglaubwürdig sind. Hier nochmal mehr zu “Label23
Hier auch nochmal der Text zur “1.Pinneberger Box Gala” am 27. Oktober 2018.
Hier nochmal Bilder aus dem Archiv des antifaschistischen Magazins >>Der Rechte Rand< < von einem Naziaufmarsch in Neumünster von 2000 u.a. auf den Bildern Peter Borchert (links im Bild), Klemens Otto (mit Lederjacke), Jan Steffen Holthussen (Hemd) und Alexander Schlichting (mit Kaputze unter der 88).
A. Schlichting aus Elmshorn zählt sich heute noch zu “Blood and Honour” wie man auf diesem Bild von ihm bei Facebook sehen kann.
Am 02.11.2018 soll es auf dem “Schild & Schwert” Festival in Ostritz zu einer Neuauflage der “Kampf der Nibelungen” kommen.
runtervondermatte.noblogs.org