Seit mehr als sieben Wochen sind die Arbeitnehmer_innen bei Neupack in Stellingen und in Rotenburg im Arbeitskampf. Wir unterstützen die Forderung nach einem Tarifvertrag und fordern die Gewerkschaft auf, endlich klare Verhältnisse zu schaffen und sich unmissverständlich für die kämpfenden Menschen einzusetzen!
weitere Infos hier: Soli-Kreis Neupack
Zeigt euch solidarisch unterstützt die Streikposten – Solidarität ist unsere Waffe!
Neonazi-Konzert im Kreis Pinneberg
Am 23.12. 2012 fand im Kreis Pinneberg wieder ein Konzert mit der rechten Hooligan-Band “Kategorie C” aus Bremen statt. Seit mehreren Jahren tritt die Band “Kategorie C” (auch bekannt unter “Hungrige Wölfe”, “VollKontaCt” und “H.E.R.M.”) bundesweit auf. Frontmann Hannes Ostendorf sang zeitweise gleichzeitig auch für die Rechtsrock-Band “Nahkampf” und bei den neonazistischen “Boots Brothers”. 1991 war Ostendorf an einem Brandanschlag auf ein Bremer Flüchtlingsheim beteiligt.
Im November 2010 spielte die Band schon mal ein Konzert im Kreis Pinneberg, in Bönningstedt im Kids&Play.
Das Konzert am 23.12.2012 fand in Elmshorn im Steindamm 45 statt, im Musik Club und Event Location ONE-Elmshorn. Betreiber des Clubs ist die AREMA EVENTS – Agentur für Sport- und Musikevents, mit Kullen Bronst und Anja Roock. Diese Firma betreibt nicht nur den Club ONE in Elmshorn, sonder richtet auch seit sechs Jahren das Karl-Heinz-Timm-Gedächtnisturnier für Jugendfußballmannschaften mit aus. Weiter ist Kullen Bronst 1. Vorsitzender im Verein “Wir sind Sozial e.V.” dieser Verein sammelt Spenden für das Gedächtnisturnier und möchte Kindern und Jugendlichen den Zugang zu kulturellen Veranstaltung wie z.B. Konzerten kostengünstig ermöglichen. Wichtig laut der Satzung: “Der Verein ist unpolitisch”.
Wir finden es sehr bedenklich das Kullen Bronst mit seiner Agentur es Neonazis in Elmshorn ermöglicht ein Konzert zuspielen, und im Mai 2013 als mit Veranstalter eines Jugendturniers auftritt.
Bei solchen Konzerten wird nicht nur rechtem Gedankengut ein Raum geboten, vielmehr wird auch die Vernetzung zwischen den extrem rechten gefördert. Wir werden nicht hinnehmen das sich im Kreis Pinneberg rechte Eventkultur etabliert! Rechtsrock-Konzerte sind fester Bestandteil des neonazistischen Lifestyles. Sie dienen Jugendlichen oft als Einstieg in die Neonaziszene.
Radio Bremen zu Kategorie C und auch möglicher Verbote und ein Panorama beitrag.
Kein Geschäft mit Neonazis! Kein Raum, Kein Platz, Keine Straße für Nazis!
Pressespiegel zur A. Paul Weber Ausstellung im Kreis Pinneberg
Am 08. Dezember wurde die Ausstellung A. Paul Webers eröffnet. Die VeranstalterInnen entschieden sich dazu, obwohl wir bereits im Vorfeld auf Webers Vergangenheit in nationalrevolutionären Kreisen hingewiesen haben, ohne dies ernsthaft zu thematisieren.
Immer noch reden sie von Auftragsarbeiten „zum Zwecke des Broterwerbs“ und verkennen so die Problematik vollkommen. Dass Weber während der Weimarer Republik immer Teil völkischer und nationalrevolutionärer Kreise war, wollen sie offensichtlich immer noch nicht einsehen, obwohl wir auch dies bereits dargelegt haben. Diese Ignoranz gegenüber der Geschichte ist gefährlich und darf nicht hingenommen werden.
Hamburger Abendblatt: 1, 2, 3
Pinneberger Tageblatt: 1, 2, 3, 4
Uetersener Nachrichten: 1, 2
Sendungsmitschnitt: Der Maler A. Paul Weber, seine nationalrevolutioväre Biographie und seine Ausstellungsgegenwart
FSK Sendung zu A. Paul Weber
Am Freitag um 16h wird die FSK Sendung “Nachmittagsmagazin für Subversive Unternehmungen” sich dem Thema A. Paul Weber widmen.
FSK empfangen:
Per Antenne: Auf 93,0 MHz in Hamburg
Per Kabel: Auf 101,4 MHz im Hamburger Stadtgebiet & auf 105,7 MHz in Norderstedt, Itzehoe & Henstedt-Ulzburg (im Netz von wilhelm.tel)
Oder per Livestream über FSK
Kritischer Rahmen? So ja wohl kaum!
Am Samstag dem 08.12 wurde in der Pinneberger Drostei die Ausstellung A. Paul Webers, gegen die wir schon im Vorfeld protestierten, da Webers Vergangenheit in antisemitischen und nationalbolschewistischen Kreisen hier auf erschreckende Weise geschönt, verharmlost und ausgeblendet wird, eröffnet. Die VeranstalterInnen kündigten zwar an Weber kritisch auszustellen, doch konnte man sich bei der Vernissage davon überzeugen, wie wenig sie diesem Versprechen nachgegangen sind. So war es dem Kreispräsidenten Tiemann wesentlich wichtiger, darauf hinzuweisen, dass er enttäuscht davon sei, dass diesem Thema in der Presse so viel Aufmerksamkeit zukäme. Webers braune Vergangenheit sollte auf gar keinen Fall zu viel Raum eingeräumt werden. Auch die Kuratorin Fricke sprach gegenüber dem NDR nur davon, dass Weber „Auftraggeber oder Aufträge angenommen hat, zum Zwecke des Broterwerbs sicherlich [sic!], von denen man sich wünschen würde, er hätte sie vielleicht nicht angenommen“. Da die VeranstalterInnen weiterhin, konsequent leugnen, dass Weber selber Teil der extremen Rechten zur Zeit der Weimarer Republik und während des 2. Weltkrieges war, ist es unerlässlich, genauer auf Webers Schaffen zu dieser Zeit einzugehen, was keineswegs durch „Broterwerb“ erklärbar ist. Continue reading Kritischer Rahmen? So ja wohl kaum!
Leserbrief von Herrn Brügmann, Kreissprecher der Linken im Kreis Pinneberg ans Hamburger Abendblatt
Der Umgang mit der Kritik an dieser Ausstellung lässt aufhorchen und offenbart ihre Berechtigung. Weber sei “Meister der zeitlos gültigen Gesellschaftskritik”, heißt es in der Werbung für diese Ausstellung. Damit ist eine unkritische Präsentation vorgezeichnet. Die Antwort des Herrn Kreispräsidenten, “Hier gibt es keine politischen Aussagen, hier wird Kunst gezeigt”, bestätigt dies. Die Kuratorin versteigt sich zur Banalität, dass sich jeder Besucher selbst eine Meinung bilden müsse. Wenn sie das als das “Wesen einer Ausstellung” bezeichnet und kein Wort über konzeptionelle Bedingungen verliert, die erst eine zutreffende Meinungsbildung ermöglichen, stellt sich die Frage nach ihrer Eignung. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, wird die Ausstellung an allen drei Standorten von einer Journalistin eröffnet, die bekennt, nichts von der politischen Haltung Webers zu wissen. Der Reflex, die Kritik zurückzuweisen, weil sie anonym erhoben wurde, ist lächerlich. Aber wenn es hilft: Ich bin gerne bereit, meinen Namen herzugeben, auch wenn ich nicht Urheber bin und vielleicht das eine oder andere anders gesagt hätte.Hamburger Abendblatt
Uetersener Nachrichten zur Ausstellung von A. Paul Weber
Der Antisemit in Weber
Kontroverse Kritik an Ausstellung mit Lithografien und Zeichnungen
Pinneberg. Andreas Paul Weber (1893-1980) gilt als Deutschlands bedeutendster Lithograph. In seinem umfangreichen Werk finden sich politisch-satirische Zeichnungen ebenso wie Karikaturen und Buchillustrationen. Dennoch ist der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes und des Kunstpreises Schleswig-Holstein wegen seiner politischen Ansichten umstritten: Weber arbeitete mit völkischen Stereotypen, zeigte sich offen antisemitisch und nahm Auftragsarbeiten für die Nationalsozialisten an.
Die Antifaschistische Aktion (Antifa) hat deshalb die Aussetzung einer dreiteiligen Werkschau, mit der der Kreis Pinneberg den Künstler ab heute zeitgleich in der Galerie III in Barmstedt, im Torhaus Elmshorn und in der Drostei (UeNa berichteten) würdigt, gefordert. In einem offenen, nicht unterzeichneten Brief wirft das Bündnis dem Kreis einen unkritischen Umgang mit Person und Werk Webers vor. Auch die Partei Die Linke hat inzwischen in einer Stellungnahme die Aufarbeitung des Themas angeprangert. Tatsächlich ist Webers Biografie eine gebrochene. Weil er Mitglied im „Widerstandskreis“ um Ernst Niekisch war, aus diesem Grund 1937 verhaftet wurde und sechs Monate in verschiedenen Gefängnissen verbrachte, wurde er einst als Oppositioneller gewürdigt. Für Kunsthistoriker gilt das heute zumindest nicht mehr uneingeschränkt. Stefanie Fricke, Kuratorin des Kreises Pinneberg und Leiterin des Kulturzentrums Drostei, teilt diese Einschätzung. Webers Verständnis von Widerstand entspreche nicht mehr dem heutigen, sagte sie.
Gegen den Vorwurf einer unkritischen Auseinandersetzung verwahrt sie sich. „Ich werde Webers Widerstandsgedanken während der Ausstellungseröffnung erklären und gebe Fakten an die Hand“, sagte sie. Allerdings dürfe es nicht ihre Aufgabe sein, diese zu bewerten. Während der Ausstellungseröffnung (Drostei, 16 Uhr) gilt für die Sicherheitskräfte in der Stadt Pinneberg eine erhöhte Stufe der Aufmerksamkeit. Uetersener Nachrichten
Auch Die Linke kritisiert Konzept der Weber-Ausstellung
Aus dem Pinneberger Tageblatt:
PINNEBERG. Nachdem die Antifa Pinneberg der Drostei einen unkritischen Umgang mit dem Werk des Zeichners A. Paul Weber vorgeworfen hatte und in einem offenen Brief den Stopp der Ausstellung gefordert hatte (wir berichteten), erhalten die Aktivisten nun Unterstützung aus den Reihen der Linken. Kreissprecher Klaus-Dieter Brügmann im Gespräch mit unserer Zeitung: “Was mich am meisten stört, ist das Abwehren von Kritik, nur weil sie anonym ist – dieser Reflex ist lächerlich.” Die Anonymität des Schreibens ändere nichts an der Richtigkeit der Inhalte. Auch die Aussage von Kreispräsident Burkhard E. Tiemann, wer nur zwanzig Prozent des Wissens habe, solle sich nicht so äußern, empört Brügmann. Er sei der Antifa dankbar, dass sie das Thema öffentlich gemacht haben. Die Aussage, dass sich jeder Besucher selbst eine Meinung bilden müsse, sei eine Banalität, eine unkritische Präsentation nach diesen Aussagen vorgezeichnet. Natürlich könne man Webers Werke ausstellen, so Brügmann. Es sollte aber bereits im Rahmen der Ausstellung auf die politische Haltung des Künstlers eingegangen werden. “Ich würde mich aber auch freuen, wenn es im Anschluss eine Diskussion mit neutralen Experten, wie Kunsthistorikern geben würde”, sagte Brügmann. In einem weiteren Schreiben an die Drostei bekräftigte die Antifa Pinneberg ihre Haltung.
Auch das Hamburger Abendblatt hat noch mal was geschrieben.
Antworten auf den offenen Brief zur Ausstellung von A. Paul Weber im Kreis Pinneberg
Seit wir unseren offenen Brief an die Veranstalter_innen der A. Paul Weber Ausstellung verfasst haben, gibt es von diesen einige Antworten in der regionalen Presse. In diesen behaupten sie: “Wir bieten dem Künstler keineswegs kritiklos eine Bühne”. Dies war und ist aber aus der Veranstaltungsankündigung nicht ersichtlich. Ganz im Gegenteil, wird Weber hier nach wie vor als “Meister der zeitlos gültigen Gesellschaftskritik” angepriesen. Weiter sagen die Veranstalter_innen, dass ihnen bewusst ist “dass Weber keine lupenreine Vita hat“. Auch dies steht in krassen Widerspruch zu ihren bisher veröffentlichen Konzept, denn Webers Vergangenheit wurde erst durch uns öffentlich thematisiert.
Wenn die Veranstalter_innen für sich in Anspruch nehmen, dem Künstler nicht kritiklos eine Bühne zu geben, so hätte dies von Anfang an klar ersichtlich sein müssen. In diesem Kontext ist es absolut unverständlich, wieso Weber gerade für seine “Gesellschaftskritik” in den Himmel gelobt wird, wo diese doch durchweg antisemitisch und völkisch-nationalistisch ist. Daher erscheinen auch die Beschwichtigungsversuche der Verantwortlichen äußerst unglaubwürdig.
Es ist erstaunlich, dass obwohl schon vor zwölf Jahren öffentlich thematisiert wurde, in welchen politischen Kontext Weber steht, keine entsprechenden Konsequenzen daraus gezogen werden.
Besonders qualifiziert finden wir auch die Worte des Kreispräsidenten Burkhard E. Tiemann der sagt: „Es ist schade, wenn sich jemand so zu Wort meldet, der nur 20 Prozent des nötigen Wissens zu diesem Thema hat.“ Nun, wir finden es Schade, dass Herr Tiemann anstatt sich mit Weber angemessen auseinanderzusetzen, er sich lieber anmaßt zu entscheiden, wer wann was sagen darf. Vielleicht sollte Herr Tiemann als Kreispräsident und Vorstand der Drosteistiftung mehr Geschichtsbewusstsein zeigen, nicht zu letzt weil die Drostei einst SA-Heim mit Horst Wessel Gedenkstätte war. Dieser Teil der Geschichte wird auf der Webseite der Drostei im übrigen auch ausgeblendet, hier macht die Geschichte einen Sprung von 1933 ins Jahr 1965.
Im übrigen finden wir es schade, dass sich bis jetzt nur Verantwortliche der Drostei zu Wort gemeldet haben und vom Kunstverein Elmshorn und der Galerie III in Barmstedt noch keine Stellungnahme existiert.
Wir sehen eine kritische Auseinandersetzung nicht gegeben und halten unter diesen Voraussetzungen die Durchführung für nicht angemessen!