Enough is Enough Zeitung für antirassistische und antifaschistische Politik und Kultur ist wieder da

Nach einigen Jahren in der Versenkung gibt es jetzt erfreulicherweise wieder ein antifaschistisches Recherche-Kollektiv, welches sich in die Tradition der antifaschistischen Zeitung Enough is Enough stellt.

Liebe Antifaschistinnen und Antifaschisten,
nach vielen Jahren und etlichen fehlgeschlagenen Versuchen haben wir uns aufgemacht, die Tradition der antifaschistischen Zeitschrift Enough is enough wiederzubeleben. Wir sind überzeugt davon, dass eine zentrale Informationsplattform für antirassistische und antifaschistische Politik in Schleswig-Holstein wichtig ist und Interesse finden wird.
Wir haben uns entschlossen, das Projekt als Web-Seite anzugehen, da die Voraussetzungen für die Herausgabe einer Zeitschrift unserer Einschätzung nach nicht mehr gegeben sind. Das Internet bietet für nicht kommerzielle Projekte heute große Möglichkeiten. Wir hoffen, dass es uns gelingt, mit dieser Internetseite an die Qualität der Zeitschrift Enough is enough anzuknüpfen und gleichzeitig schnell und aktuell Informationen bereitzustellen.

Enough is Enough

Antifaschistische Demonstration am 11.April in Pinneberg

An der Demonstration „Kein Nazitreff in Pinneberg“ am Donnerstag den 11.04.2013 nahmen über 150 Menschen Teil. Gerade im Angesicht der bevorstehenden Kommunalwahlen freut es uns sehr, dass an einem Wochentag, so viele Leute in Pinneberg gegen Nazistrukturen auf die Straße gingen. Durch die Zwischenkundgebung vor dem Rondo haben wir ein deutliches Zeichen dafür gesetzt, dass Nazis in Pinneberg nicht toleriert werden. Ein weiterer Erfolg ist es für uns, dass wir mit der Demonstration den Stammtisch der NPD verhindert haben. Wir begreifen die Demonstration als Auftakt, gegen den kommenden Kommunalwahlkampf der NPD.
Redebeitrag: Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg

Jetzt befinden wir uns vor dem Rondo, dem Lokal in dem sich über 3 Jahre die Neonazis des Kreis Pinnebergs getroffen und organisiert haben. Es ist leider nichts neues, dass sich im Kreis Pinneberg Nazis treffen und organisieren. Schon in den 70er Jahren gab es aktive alte und neue Nazis im Kreis Pinneberg. So berichteten die lokalen Medien schon damals von Wehrsportübungen in Pinneberg auf einem Schulgelände. Auch der Gründer der „Aktionsfront Nationaler Sozialisten/ Nationaler Aktivisten“ kurz ANS/NA Michael Kühne wohnte für einige Zeit hier in Pinneberg. Hier wurde aus seinem Umfeld 1983 ein ANS/NA Ortsgruppe gegründet. Schon damals wurde ersichtlich, dass allein staatliche Verbote wenig gegen Neonazis bringen, denn nach dem Verbort der ANS/NA, auch 1983, gingen deren Kader in die im selben Jahr gegründeten FAP Ortsgruppe Pinneberg über. Diese hatten bis 1995 ihren Treffpunkt in Halstenbek, ab 1991 diente der Treffpunkt als Bundesgeschäftsstelle der FAP. In dieser Zeit waren die Mitglieder der FAP für unzählige Übergriffe im Kreis Pinneberg verantwortlich. Dieses wurde von staatlichen Sicherheitsorganen und Politik als „Streit unter Jugendlichen“ abgetan. Im Zuge der „Nationalistischen Welle“, in Folge der Wiedervereinigung nahmen die Übergriffe zu. So verübten zum Beispiel Neonazis schon 1991 in Wedel einen Brandanschlag gegen ein Asylbewerberheim. Zum Glück hatte der Anschlag nicht solche verheerenden Folgen wie etwa in Solingen oder Mölln. Aufgrund der Vielzahl der Naziaktivitäten, entwickelte sich auch langsam stärker werdender antifaschistischer Widerstand, gegen die Nazis und deren Treffpunkte. So gab es wöchentliche antifaschistische Kundgebungen in Krupunder vor der Bundesgeschäftsstelle der FAP, sowie ein Großdemonstration, die von 1500 Menschen besucht wurde. Anfang 1995 wurde die FAP verboten. In den Folgejahren organisierten die Nazis sich verstärkt in sog. „Freien Kameradschaften“, wie der „Kameradschaft Pinneberg“ und der „Kameradschaft Elbmarsch“. Die zunehmend militanter werdende „Kameradschaft Pinneberg“ organisierte sich im „Blood and Honor-Netzwerk“ und nannte sich fortan „Combat 18-Pinneberg“. Das internationale „Blood and Honor-Netzwerk“ veranstaltet Rechtsrock Konzerte, ist in Waffengeschäfte verwickelt und propagiert und organisiert rechten Terror. Aus diesem Umfeld kommt auch das rechts terroristische NSU-Netzwerk, von dem es auch Verbindungen nach Quickborn gab. Von den Pinneberger Kameradschaften wurden Anschläge auf den Pinneberger Zeitungsverlag verübt, zum Mord an einem antifaschistischen Gewerkschafter aufgerufen, einen Togolesen fast zu Tode geprügelt und ein jüdischer Friedhof wurde verwüstet. 2003 fanden in Schleswig-Holstein und Hamburg etwa 50 Razzien gegen „Combat 18“ und Unterstützer statt, bei denen unter anderem Schusswaffen sichergestellt wurden. Das Verfahren endete in Flensburg mit Bewährungs- und Geldstrafen für die Hauptangeklagten.
Kurz vor der Landtagswahl 2005 nahmen die Naziaktivitäten wieder zu. Um diesen Aktivitäten entgegen zu wirken, wollten Jugendliche von hier ein Konzert organisieren. Dieses wurde aber durch Auflagen der Behörden verunmöglicht. Um Nazis offensiv entgegen zu treten wurde am 1.3.2008 eine antifaschistische Demonstration organisiert. Vor der Demo behauptete die Polizei, dass es keine örtlichen Nazistrukturen gäbe. Nach der Demo schrieb jedoch die Kieler Zeitung: „Die Beamten zeigten sich daher erstaunt über die Demonstration. Dass die Protestierer aber keinen Gespenst hinterher jagten, zeigte sich während des zweistündigen Demonstrationszuges durch die Pinneberger Innenstadt. Mehrmals kam es zu Provokationen von Rechtsradikalen.“ Im nächsten Jahr kam es dann zum mittlerweile größten Naziaufmarsch Norddeutschlands, dem sog. „Tag der Deutschen Zukunft“, der dieses Jahr am 01 Juni in Wolfsburg stattfinden soll. Ca. 4000 Demonstrantinnen und Demonstranten versuchten diesen zu verhindern. Auch für die rechte Erlebniswelt gibt es immer wieder ein Angebot. So fand 2010 in Bönningstedt und Ende 2012 im „One-Elmshorn“, jeweils ein Konzert der Nazihool-Band „Hungrige Wölfe Kategorie C“ statt. Auch konnte die rechte Band Frei.Wild am 30.10.2011 in Pinneberg vor etwa 1000 Leuten auf dem Gelände der Wasserskianlage spielen.
Vielseitiger und offensive antifaschistische Aktionen machen es möglich Nazis zurückzudrängen. So erinnern wir uns noch gerne an den im September 2012 komplett verhinderten Infostand der NPD in Elmshorn. Als weiteren Erfolg können wir jetzt verbuchen, dass sich die Nazis auch hier im Rondo nicht mehr treffen können. So fehlt der NPD ein Ort um ihre Aktivitäten zu planen und sich zu vernetzen. Daran gilt es anzuknüpfen und weiter gemeinsam offensiv gegen Nazis vorzugehen, ob hier in Pinneberg gegen den Kommunalwahlkampf der NPD, in Neumünster gegen „Club 88“ und „Titanic“, in Lägerdorf gegen den Naziladen „Böhm Streetwear“ oder gegen „PLS-Werkzeuge“, den seit 2012 existierenden Naziladen in Kiel. Gemeinsam gegen Nazis vorgehen, immer und überall!!

11.04.Demonstration : Kein Nazitreffpunkt in Pinneberg

Am 11. April findet in Pinneberg ein Demonstration gegen die örtlichen Nazistrukturen statt. Anlass hierfür ist der, bis zum 14. März 2013 regelmäßige, Stammtisch der NPD im Rondo (Richard-Köhn-Str. 46). Ziel der Demo ist es auf Neonazistrukturen aufmerksam zu machen und den Neonazis den Raum zu nehmen. Das Rondo bot der NPD dreieinhalb Jahre einen Raum zur Planung, Vernetzung und sogar für einen Landesparteitag. Auch die Vorbereitung auf den kommenden Kommunalwahlkampf, konnte die NPD im Rondo organisieren. Nach diesen dreieinhalb Jahren, in denen das Rondo von der NPD profitierte, hat das Rondo (nach Absprache mit NPD-Mitgliedern) nun diesen die Räume gekündigt. Eine Abgrenzung von den Neonazis bleibt jedoch bis heute aus, in der an uns gerichteten Mail wird die NPD mit den bürgerlichen Parteien gleichgesetzt.
Unser Ziel wird es am 11.April sein, ein entschlossenes Zeichen gegen die NPD zu setzen. Auch wenn sich diese Demonstration gegen Neonazis und die NPD richtet, werden wir nicht außen vor lassen, wo sich diese dreieinhalb Jahre organisiert haben. Dass sich das Rondo nun um seinen Ruf sorgt, hätte es sich überlegen sollen als sie Stawitz und Kameraden bewirtet hat, wohl wissend wer diese sind.
Weiter wollen wir die Demonstration am Vorabend der Wahlausschusssitzung nutzen, als starken Start gegen den Kommunalwahlkampf der NPD.
Rondo: „Das Ziel ist doch erreicht, die NPD kommt nicht mehr”
Schwur von Buchenwald: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“
Demonstration am 11.04.2013 Bhf. Pinneberg/Quellental 18 Uhr
Gemeinsame Anreise aus Kiel: 17:21 Uhr per Zug; Treffpunkt 17h an den Fahrkartenautomaten
Gemeinsame Anreise aus Hamburg: Treffpunkt 17h – Bahnhof Altona: Ausgang Mercado/Blume 2000

Pinneberg: 11.04. Demonstration gegen den Nazi-Stammtisch im Rondo

Am 14.03. machten Antifaschist_innen öffentlich dass sich im “Rondo” in der Richard-Köhn-Str. 46 die Neonazis des NPD Kreisverbands-Pinneberg treffen.
Wir freuen uns sehr, dass das Treiben der NPD öffentlich gemacht wurde, denn dort, wo sich Nazis ungestört treffen, kann sich ihr Gedankengut ohne Widerstand ausbreiten.
Es ist offensichtlich, dass sich der NPD-Landesverband Schleswig-Holstein in einer tiefen Krise befindet. Die andauernden personellen Probleme der NPD wurden schon vor der Landtagswahl am 6.Mai 2012 deutlich, wo die Partei nur 0,7% der Wählerinnen stimmen bekam. In folge dieses Wahldesasters wurde Jens Lütge am 10 Juni nicht wieder als Vorsitzender bestätigt und Ingo Stawitz zum neuen Vorsitzenden gewählt. Auch der einzige regelmässige Naziaufmarsch Schleswig-Holsteins in Lübeck wird dieses Jahr nicht stattfinden. Dennoch ist es wichtig sich nicht auf der Schwäche der Neonazi-Szene auszuruhen, sondern weiter aktiv gegen sie vorzugehen. Denn überall dort wo Nazis ohne Gegenwehr bleiben, können sie ihr menschenverachtendes Weltbild ausleben. So wie es richtig ist sich Naziaufmärsche in den weg zustellen, Infotische zu verhindert, so müssen auch die Treffpunkte der Nazis offen gelegt werden.
Keine ruhe für Nazis! Gegen den Nazi-Stammtisch im Rondo
Demonstration am 11.04.2013 Bhf. Pinneberg/Quellental 18 Uhr

23.03.: Keine rassistische Hetze in Hamburg- Horn

Seit Wochen mobilisiert Stephan Buschendorff, Funktionär der rassistischen „Bürgerbewegung Pro- Deutschland” zu einer Kundgebung am 23. März gegen die geplante Eröffnung einer Moschee im Stadtteil Horn. Buschendorff wurde in Schleswig-Holstein als Spitzenkandidat von Pro Deutschland zur Bundestagswahl 2013 nominiert. Die Kleinst-Partei und ihre Ableger sind in den letzten Jahren vor allem durch islam-feindliche Wahlkämpfe in Nordrhein-Westfalen und Berlin aufgefallen. Momentan will sie sich bundesweit aufstellen. Der Bundesvorsitzende Manfred Rouhs kommt ursprünglich aus der NPD und hat eine lange neofaschistische Vergangenheit. “Pro Deutschland gilt als rechtsextrem.

Aufruf
Kommt zur antirassistischen Protest-Kundgebung am 23. März 2013, 13.00 Uhr
Horner Weg/Sievekingsallee (U-Bahn Horner Rennbahn)

Antifaschistisch Handeln gegen Rechtsrock und Nazisubkultur

Veranstaltungsreihe: Weggucken – Weghören?! vom 20.03. – 23.03.2013 in Hamburg
Auf der Bühne grölt die Band für die Volksgemeinschaft, das Publikum zeigt hundertfach den Hitlergruß – abseits des kulturellen Mainstreams hat sich eine Rechtsrockszene entwickelt, die europaweit vernetzt ist. Mit Musik bringt man junge Menschen zur Politik. Das ist auch bei Nazis so. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen ein blühender Markt entwickelt: CD`s der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Darüber hinaus finanziert sich die Szene mit Band-T-Shirts und anderem extrem rechten Merchandise, mit Umsätzen in Millionenhöhe. Blood & Honour lautet der Name eines im Jahr 2000 in Deutschland verbotenen Nazi-Musiknetzwerks. Genau aus diesem Umfeld erfuhr der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) jahrelang Unterstützung. Einige dieser Aspekte wollen wir mit einer Veranstaltungsreihe aufgreifen, beleuchten und vor allem: die Möglichkeit des selbstbestimmten antifaschistischen Handelns gegen Rechtsrock und Nazisubkultur aufzeigen.
Hier ein Link zu allen Veranstaltungen