Niemand wird vergessen! Hiç unutmadık! Gedenken an Mehmet Kaymakcı

In der Nacht vom 24. Juli zum 25. Juli 1985 wurde Mehmet Kaymakcı von Nazis in Hamburg-Langenhorn ermordet.
Zusammen mit der Antifa 309 haben wir am Tatort Mehmet Kaymakci gedacht und von uns wurden Blumen und Kerzen aufgestellt, sowie ein Schild was an Mehmet Kaymakci erinnert.

Wir gedenken
Mehmet Kaymakci
in der Nacht vom 24. auf den 25. Juli 1985 von Nazis ermordet.
Hier im Kiwittsmoorpark an der Straße Hohe Liedt erschlugen drei Neonazis den Arbeiter Mehmet Kaymakci. Das Tatmotiv war Rassismus, wie die Täter selbst später zugaben. Bis heute morden Faschisten in Deutschland, und sie werden es auch weiter tun, wenn wir uns ihnen nicht in den Weg stellen.
Erinnern heißt kämpfen!
Kein Vergeben – Kein Vergessen

Mehr Hintergrund gibt es hier

Kundgebung in Elmshorn zur Urteilsverkündung im NSU-Prozess

Am Mittwoch, dem 11. Juli 2018, ist nach fünf Jahren das Urteil im ersten NSU-Verfahren vor dem Oberlandesgericht München gesprochen worden.
Wir sind entsetzt und wütend über das Urteil! Das Gericht stellt den NSU weiter als isoliertes Trio dar, spricht die Ermittlungsbehörden frei, die Verstrickungen des Verfassungsschutz und die strukturellen rassistischen Ermittlungen zu Lasten der Angehörigen der Opfer erwähnt es erst gar nicht.
Dieses Urteil ist ein weiterer Schlag ins Gesicht für die Angehörigen und Überlebenden des NSU-Terrors!
Auch weil die Angeklagten Eminger und Wohlleben deutlich niedrigere Strafen erhalten, als von der Bundesanwaltschaft gefordert wurden. Es ist ein fatales Signal an die militante Nazi-Szene, es macht deutlich das ihnen nichts geschehen wird. Unterstützer-Netzwerke von Nazi-Terror wird es weiter beleben.

Wir haben uns der bundesweiten Kampange >> 5 Jahre NSU-Prozess Kein Schlussstrich< < angeschlossen und haben in Elmshorn eine Kundgebung gemacht. Zum Gedenken an die Ermordeten und in Solidarität mit den Betroffenen, mit der forderung den NSU-Komplex endlich aufzuklären. Über 30 Teilnehmer beteiligten sich an der Kundgebung auf dem Holstenplatz von 18 bis 19 Uhr. Provokationen am Rande von Nazis durch Hiltlergruß und Pöbeleien gegen die Kundgebung konnte von Antifaschisten gestoppt werden. In drei verschiedenen Redebeiträgen wurde an die Opfern des NSU, an Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und Michèle Kiesewetter gedacht, es wurde nochmal auf die Verbindung von Staat und Nazis und auf die regionalen Verbindungen des NSU-Netzwerks hingewiesen. Weiter wurde die Kundgebung dazu genutzt zur Demo am Samstag in Hamburg aufzurufen.
Niemand wird vergessen! Hiç unutmadık!
Hier unser Redebeitrag:

NSU-Komplex – Wir fordern Aufklärung!

Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Schultze.
Der Nationalsozialistische Untergrund (NSU) verübte von 1999 bis 2010, soweit bisher bekannt, zehn Morde und drei Sprengstoffanschläge.
Heute am 11.07.2018 ist der Prozess nach 438 Verhandlungstagen zu Ende gegangen.
Unabhängig von den heute gesprochenen Urteilen: Für uns bleiben mehr Fragen als Antworten! 

Es ist beim Prozess klar geworden das auch nach dem Urteil kein Schlussstrich unter den NSU-Komplex gezogen werden kann und auch nicht darf!
Gerade die antifaschistische Recherche von vielen Aktivist*innen aus unterschiedlichen Zusammenhängen, und die Nebenklage sind noch mitten in der Arbeit und noch lange nicht an ihrem Ende.
Wir fordern Antworten:

  • Wer ist für die Mordserie und die Anschläge verantwortlich?
  • Wer ist das Unterstützerkommando im NSU?
  • Wie und vom wem wurden die Mordopfer und Anschlagsziele ausgewählt?
  • Was wusste der Verfassungsschutz exakt?
  • 

Schon im Vorfeld des Prozesses in München wurde klar dass das Gericht nicht der gesellschaftlichen Bedeutung und der politischen Dimension solch eines Verfahrens gewachsen ist!
    Das Gericht und somit der Staat hätten zeigen können, das ein Rechtsstaat auch bei eigener Beteiligung in der Lage ist entschlossen und umfassend aufzuklären.

Der NSU beschränkt sich nicht nur auf das Trio Böhnhardt, Mundlos und Zschäpe.
    Ignoriert von der Bundesanwaltschaft wird das Netzwerk des „Nationalsozialistischen Untergrund“.
    Der NSU war keine isolierte Zelle von nur drei Personen, der NSU war auch mehr als die fünf Angeklagten
vor dem Oberlandesgericht in München.
    Wer waren die lokalen Unterstützer_innen?

Ohne Hilfe aus der militanten Nazi-Struktur wäre der NSU nicht möglich gewesen.

Hilfe von Kameradschaften – wie dem Thüringer Heimatschutz – der vom Verfassungsschutz-Mann Tino Brandt aufgebaut wurde.
    Vom internationalen Nazi-Netzwerk „Blood and Honour“, welches bis zum Verbot und darüber hinaus durchsetzt von V-Leuten war.
    Beim Prozess stellte sich heraus das im NSU-Netzwerk über 30 V-Personen aktiv waren, die nicht willens waren offene Fragen vor Gericht und den parlamentarischen Untersuchungsausschüssen
aufzuklären. Auch hier wurden Unterstützer*innen einer aktiv-mordenden Nazibande von Behörden vor Strafverfolgung geschützt!
    An Zynismus kaum zu überbieten, der Verfassungsschutz wurde gestärkt, anstatt den Haufen komplett auseinander zu nehmen und aufzuklären! Es ist V-Leuten explizit möglich Straftaten zu begehen!

Alle versprechen eine „rückhaltlose Aufklärung“ – diese wurde von niemanden
eingehalten!
    Es wird wohl weiter an antifaschistischen Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen liegen, den NSU-Komplex komplett aufzuklären. – Wir werden nicht lockerlassen!

    
Auch in den Kreis Pinneberg gibt es personelle und ideelle Verbindungen zum NSU-Netzwerk.

Schon seit den 70er Jahren gibt es eine uns bekannte Naziszene im Kreis Pinneberg.
    Von Wehrsportübungen über den Sitz der Bundesgeschäftsstelle der 1995 verbotenen FAP.
    Weiter mit Ende der 90er bis Mitte 2000 eine sehr aktive und militante Kameradschafts-Szene mit bundesweiter Vernetzung und internationalen Kontakten.
    Bis zur NPD und ihren heutigen geistigen Erben von Identitärer Bewegung und AfD.
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Am 27. Juni 2001 wurde nicht weit von hier, in Hamburg-Bahrenfeld
Süleyman Taşköprü vom NSU ermordet.

Zu dieser Zeit war der Kreis Pinneberg ein Schwerpunkt der militanten Naziszene mit starken personellen Überschneidungen nach Hamburg zum „Aktionsbüro Norddeutschland“ um Torben Klebe, Tobias Thiessen, Thomas Wulff, Christian Worch und Thorsten de Vries und guten Kontakten darüber hinaus.
    Wie gut die Szene vernetzt war zeigt auch ein Leserbrief von 2001 an die „Hilfsorganisation Nationaler 
Gefangener“, wo sich „Nationale Sozialisten aus Pinneberg“ bei ihren Unterstützer*innen bedankten.
    So gingen Grüße und Dank u.a. an Nazis in Hannover, Lübeck, Kiel, Segeberg, Neumünster, Hamburg, „die 28er Jungs aus Niedersachsen und der Nordmark“, womit das „Blood and Honour“-Netzwerk gemeint ist. Der terroristische Arm der Nationalsozialistischen Bewegung.

Mehrere Naziaufmärsche wurden u.a. in Elmshorn von lokalen Nazis und von Nazikadern aus Hamburg angemeldet, u.a. von Benjamin Skourup und Christian Worch.
    Auch Konzerte von internationalen Nazibands fanden ihren Raum im Kreis Pinneberg. So z.B. 2001 als in Bönningstedt, eine US-amerikanische Nazi-Band aufgetreten ist.
    Aus der seit Ende der 90er Jahre immer aktiver auftretenden Naziszene mit gleich zwei Kameradschafts-Gruppen kam es zu zahlreichen Übergriffen und Anschlägen im Kreis. Gewerkschafter wurden mit dem Tod bedroht.
    Die bekennenden Antifaschistin und ehemaligen Bürgermeisterin von Elmshorn Brigitte Fronzek wurde von Nazis angegriffen.
    Rechte Jugendliche verübten einen Brandanschlag auf die Moschee in Uetersen.
    Es gab einen versuchten Messerangriff auf den damaligen Vorsitzenden der IG-Metall-Elmshorn, durch Christoph Otto.
    Otto wurde im Jahr 2018 nach jahrelanger Abstinenz von öffentlichen rechten Veranstaltungen am Hamburger Dammtor gesichtet. Dort beteiligte er sich an den Protesten des sogenannten Bündnis „Merkel muss weg“.
    Im Sommer 2001 steigerten sich die Bedrohungen und Übergriffe nochmals. Es gab
Farbanschläge auf das Verlagshaus A. Beig  in Pinneberg und die Elmshorner Nachrichten.
    Antifaschist*innen aus Elmshorn und Uetersen befanden sich vermehrt in körperlichen Auseinandersetzungen mit Nazis aus dem Kreis und Hamburg, da diese gezielt angegriffen wurden.
    
Parolen wie  „Trotz Verbot nicht Tot“ was sich auf das verbotene „Blood
and Honour“-Netzwerk bezog und „Befreite Zone C 18 PI“ ( der bewaffnete Arm von „Blood and Honour“ ) und „Jetzt gibt es Tote“ wurden vermehrt im Kreis Pinneberg gesprüht.
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    Als am 26. Januar 1998 in Jena Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt
untertauchten wurde u.a. eine Namens-Liste gefunden mit mehr als 35
Kontakten zu Neonazis und mehreren Fluchthelfern.
    Auf dieser Liste befindet sich ein Kontakt nach Quickborn im Kreis Pinneberg.
    Am 66. Verhandlungstag beim NSU- Prozess in München war die
NSU-Unterstützerin Janine Steinhoff aus Rellingen vorgeladen.
    Bei ihrer Aussage ging es um den Erwerb einer Prepaid-Telefonkarte, am 2.Juli 2003
in Zwickau für Beate Zschäpe. Hierfür soll sie 50 Euro erhalten haben.
    Mit dieser Karte mietete der NSU später Wohnmobile an.
    Von der Nebenklage befragt zu Verbindungen in die rechte Szene in der Vergangenheit oder
heute, wurden solche Verbindungen verneint.
    Direkte Fragen, ob sie die Neonazis Jan Steinhöffel, Alexander Schlichting, Markus Naujock oder Marko Hönke kenne, verneinte sie ebenfalls.
    Auch ihr Mann Sascha habe keinen Kontakt zur rechten Szene, sagte Janine.
    Bei erneuter Nachfrage räumte sie ein, dass sie Jan Steinhöffel kenne. Von Verbindungen zur rechten Szene wisse sie aber nichts.
    Die o.g. Personen zu denen sie befragt wurde waren alle beteiligt am Verfahren gegen die bewaffnete Gruppe „Combat 18 -Pinneberg“, um Klemens Otto.
    In der regionalen Presse konnte Klemens Otto sich 2016 als ehemaliger Neonazi darstellen, der nur zwischen 2001-2003 in der rechten Szene aktiv war.
    Wir wissen und die Presse kann, wenn sie es denn möchte, in ihren eigenen Archiven nachschlagen. Klemens Otto war schon 1997 bei einem rassistischen Angriff am Pinneberger Bahnhof beteiligt, wo es nur mit Glück keinen Toten gab!

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    Dass Nazis morden ist bekannt und dass Rassismus tödlich ist auch!
    Auch wir als Antifaschist_innen und als offene Gesellschaft haben versagt!
    Wir hätten schön viel früher wissen können welche Mörder-Bande im Land unterwegs ist. Hätten wir nur den Betroffen von rechten Terror zu gehört! Sie haben schon lange gesagt, dass es nur Nazis sein können!
    Der NSU muss in eine Politik des rechten Terrors eingeordnet werden, die keine Geschichte, sondern Gegenwart ist. Wie auf erschreckende Weise der Sprengstoffanschlag in Hamburg letztes Jahr auf dem Bahnhof Veddel gezeigt hat.
    Die Gesellschaft muss sich insgesamt mit dem vorhandenen Rassismus auseinandersetzen. Denn es war ein Klima rassistischer, menschenverachtender Hetze in dem der NSU entstehen konnte.
    Die Ermittlungen zum Bundeswehrsoldaten Franco A., zur „Terrorgruppe Freital“ oder die als Amoklauf verschleierten rassistischen Morde in München 2016, die rassistische Hetze der AfD und das menschenverachtende Handeln von Seehofer und anderen Beteiligten in der Regierung zeigen die erschreckenden Parallelen zur heutigen Zeit.

 
    Wir fordern:



  • Vollständige Aufklärung über das NSU-Netzwerk sowie seine staatliche Verstrickung und Beteiligung!
  • 

Institutionalisierten Rassismus entgegentreten und beseitigen!
  • Die AfD und ihr völkisches Umfeld als Nährboden für rechte Gewalt entschlossen bekämpfen!
  • Kommt am Samstag zur Demo nach Hamburg zum Hansaplatz um 14 Uhr


    Kein Schlussstrich – Das Problem ist Rassismus!
    Unsere absolute Solidarität mit den Opfern des NSU und deren Angehörigen – Entschädigung
und Entschuldigung – sofort!
    Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter
    Wir sind bei euch!
    Antifaschistische Initiative Kreis Pinneberg / Elmshorn 2018
    Pressemitteilung von NSU-Watch zum Urteil und die Presseerklärung der Nebenklagevertreter*innen zum Ende des NSU-Prozess. Infos und Forderungen von der Initiative für die Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü

    Dieses Bild wurde nach der Gedenkveranstaltung am 27. Juni 2018 an Süleyman Taşköprü in der Schützenstraße

    Kreis Pinneberg / Elmshorn: Kundgebung am Tag der Urteilsverkündung im NSU-Prozess

    KEIN SCHLUSSSTRICH UNTER DEN NSU-KOMPLEX – WIR FORDERN AUFKLÄRUNG

    Kundgebung am 11.07.2018 – 18 Uhr – Holstenplatz -Elmshorn
    In Gedenken an:
    Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter
    Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Sch.
    Dieser wird vermudlich Anfang Juli 2018 für die Behörden zu Ende sein.
    Wir haben weiterhin Fragen und auf diese wollen wir Antworten erhalten!
    Am tag der Urteilsverkündung wollen wir mit euch auf die Straßegehen. Denn für uns bedeutet das Ende des Prozesses nicht das Ende der Auseinandersetzung mit dem NSU und der Gesellschaft, die ihn möglich machte!

  • Kein Schlussstrich – NSU-Komplex aufklären und auflösen!
  • Dem aktuellen rassistischen Terror gegen Flüchtlinge und Migant*innen entgegentreten!
  • Rassismus in Behörden und Gesellschaft bekämpfen!
  • Kommt auf die Straße – Solidarisch gegen Faschismus & Rassismus!
    11.07.2018 – 18 Uhr – Holstenplatz -Elmshorn
    Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg

    Mehr Infos: NSU-Watch, NSU-Prozess, Ini für die Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü
    5 Yıllık NSU Davası
    Üstü Örtülemeyecek!
    NSU Davası hükmünün bildirilmesiyle ilgili eylem çağrısı – Elmshorn (Kreis Pinneberg)

    6 Mayıs 2013′ de Münih Yüksek Eyalet Mahkemesi’ nde Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben ve Carsten Schultze’ nin yargılandığı dava başladı. 2018 kışında söz konusu davanın nihayete ermesi beklenmektedir. Mahkemenin hükmü ne olursa olsun, bu dava bizler içinardında, cevaplananlardan daha fazla, yeni sorular bırakıyor. Bu sebeple, dava hükmünü takiben hep birlikte sokaklara çıkıyoruz. Zira NSU’ nun raflarda yerini almış, sadece bir başka dava dosyasıolmasına izin vermeyeceğiz.
    Seri şekilde devam etmişkatliamların, suikastlerin, ve terörün sorumlularını bilmek istiyoruz.
    Federal Savcılığın ilgisini Böhnhardt, Mundlos ve Zschäpe ile onlarınyakınçevresi çerçevesindesınırlandırması „Nasyonel Sosyalist Yeralti Örgütü“nün gizli yapılanması ve ağlarınıumursamadığına delalettir. NSU denilen örgüt, ne 3 kişidenoluşmuşyalıtılmış bir hücre, ne de Yüksek Eyalet Mahkemesince yargılanan 5 kişiden ibarettir. Davanın müdahillerinin calışmaları mahkemenin söz konusu önkabulünü çoktan çürütmüştür. „Blood&Honour“ gibi militan nazi yapılanmaları, yerel faşistgruplar veya Thüringen Heimatschutz’ dan muhbir Timo Brandt ve Ralf Wohlleben gibi kişiler/yapılanmalar olmasaydı, NSU’ nun var olması pek de mümkün olmazdı. Ne var ki söz konusu yapılanmanınaydınlatılması dava boyunca kararlılıkla engellendi. Öyle ki, savcılıkçakısa ve sınırlı tutulmuş iddaname ile, müdahillerin dava dosyasının tümüne ilişkin yeterince incelemede bulunmalarına izin vermekten imtina edilmiş olması söz konusu engellemelerin açık bir göstergesidir.
    Bizler için önemli olan, NSU saldırılarında hayatını kaybetmiş olanlar, onların yakınları ve hayatta kalanların uğradıkları tüm zararların tazmini olduğu kadar; tüm bu tartışmaya onların durdukları noktadan bakmak ve onların perspektiflerinin savunulmasıdır da. Gerçekten de, söz konusu cinayetlerin ırkçı bir saikle yapılmış olabileceğini hesaba katmak gerektiğine yönelik tespit, özellikle kurbanların yakın çevreleri tarafından olayların hemen arkasından dile getirilmiş, ve yargılamada bu hususun dikkate alınması gerektiği vurgulanmıştır. Öyle ki, bu noktadan hareketle, Kassel ve Dortmund’ da „10. Kurban Olmayacak!“ parolasıyla sessiz yürüyüşler düzenlenmiş ve söz konusu seri cinayetlerin aydınlatılması talep edilmiştir. Bu süreçte, mevcut Antifa yapılanmaları da mağdurlara ihtiyacı duyulan desteği verememiş; onların sesini ciddiye alma ve bu sesi tüm toplumca farkına varılır kılma görevini ihmal etmiştir. Halbuki cinayetlerin ırkçı motivasyonlar barındırdığını haykırarak işaret etmek özellikle antifaşist grupların ödevi idi.
    Bu arada, savcılığın soruşturması ise bilhassa kurbanların ve mağdurların yakın çevrelerine yönelmiş olup, kurbanların ardında bıraktıkları, resmi makamlarca tekrar ve tekrar hedef alınmakta idi. Beri yandan, Alman toplumundan genel bir katılım beklemeleri de imkansızdı. Zira Almanya’ daki çoğunluğun temel inancına göre göçmen arka planı olan bir kimsenin taşıyabileceği yegane sıfat „potansiyel suçlu“, „bir şekilde tehlikeli kimse“ olmanın ötesine geçmez; bu kimselerin mağdur/maktül/kurban olabilmeleri ise söz konusu bile değildir. Hem „Česká-Cinayetleri“ hem de Köln Keupstraße suikastlerinde ortak olan tek konu öldürülen, yaralanan ve saldırıya uğrayanların hepsinin göçmen kimlikleri sebebiyle ırkçı saldırıların hedefi olmalarıdır; buna karşın bahsi geçen olaylara ilişkin yürütülen soruşturmalar tam da yukarda ifade edilen şekilde ele alınmıştır. Polis ve diğer güvenlik güçlerinin ırkçı ön yargıları ve kin duygusu, söz konusu soruşturmaların izledikleri akıl almaz yolun sebebidir. Öyle ki, bahse konu olaylara ilişkin haber kaynaklarının yayınları, polis raporlarında geçen ırkçı klişelerin sorgulanmaksızın tekrarından ibaretti. Böylelikle mağdurlara ilişkin yaratılan „suça bulaşmış“ , „mafyatik“ kişiler imajı sağlamlaştırıldı ve herhangi bir empati yapma gereği duyulmadı. Unutmayın; tüm basının bu süre boyunca verdiği haberlerin konusu „Döner Cinayetleri“, „Türklerin açığa çıkarılması güç paralel evreni“ veya „Anadolu’ nun dağlarından buraya operasyon çeken çeteler“ gibi saçmalıklardan ibaretti.
    Konuşmamız gereken konu ırkçılıktır. Irkçılık toplumsal bir sorundur. Kelimesi kelimesine söylemek gerekirse, içinde yaşadığımız Almanya toplumunun ciddi bir ırkçılık problemi var ve bu problem şiddet içeriyor. Irkçılık denilince akla gelen tek şey neonaziler; oysa bu doğru bir önerme değil. Irkçılık her yerde; yeni sağ denilenlerin içinde, AFD ambleminin ardında, Pegida ve benzeri toplanmalarda, resmi makamların-devlet dairelerinin uygulamalarında, polislik mesleğinde, ve nihayet toplumsal kaynakların ve katılımın dağıtım prensiplerinde. Irkçılık hem gürültülü seçim çalışmalarında hem de ince ve elegant formüle edilmiş makalelerde. Irkçılık toplumun üyelerince pompalanıyor: çünkü içinde yaşadığımız biçimiyle organize edilmiş bir toplum hiyerarşi, sömürü ve ötekileştirme üzerine kurulmuş olup, tüm bunların meşrulaştırılmasını da zorunlu kılar. Zira kaynakların ve pozisyonların adilce dağıtılmadığı ve dolayısıyla bunları ele geçirme uğruna amansız mücadelelerin var olduğu, „Efendilerin“ hükmettiği bir toplumda, toplumsal birliktelik sözde bir ortak kültür aracılığıyla sağlanamaz; buna mukabil „diğer“ kültürlerin hedef alınması ve değersizleştirilmesi ihtiyacı ortaya çıkar; çünkü kendi kimliğinin sağlamlaştırılması, ancak sahip olduğu tüm negatif unsurların „diğerlerinin“ üzerine atılmasıyla mümkün kılınacaktır.
    Bizler, Anayasayı Koruma Federal Dairesinin kaldırılmasını talep ediyoruz. Tüm yaşananlar hakkında, Anayasayı Koruma Federal Dairesine çok sınırlı bilgi ulaştığı palavrasının aksine herşey hakkında yeterinden fazla informasyonları olduğu açıktır. Daha NSU’ nun kendi kendini deşifre ettiği ilk haftalarda, söz konusu gerçek açığa çıkmıştır. Bu süre içinde İçişleri İstihbarat Teşkilatının imajı ve meşruiyeti – taa burjuva çevrelere değin – ciddi soru işaretleri yaratmış ve söz konusu kurumun kaldırılmasına ilişkin toplumun farklı kesimlerince desteklenen bir talep ortaya çıkmıştır. Ne var ki bugün gelinen noktada, söz konusu kurum tüm bu kirli ilişkiler ağı, karanlık olaylar yumağından hiçbir yara almadan sıyrılmış olup, eskisine nazaran çok daha güçlü bir konumdadır. Bu süre zarfında kendilerinin toplum nezdindeki itibarını düzeltmekle kalmadılar, üstüne çok daha geniş yetkilerle donatılmış bir durumdalar. Bizler için sona eren bir şey yok, aksine cevap bekleyen sorular var: planlı ve düzenli olarak imha edilen, söz konusu olaylara ilişkin evrak ve dosyalarla ilgili sorular; Halit Yozgat’ ın öldürülmesi sırasında olayın gerçekleştirildiği internetkafede bulunan ve sözüm ona hiçbir şeyden haberi olmayan Anayasayı Koruma Federal Dairesi elemanı Andreas Temme’ nin rolüne ilişkin sorular; daha 1998′ de, yer altına çekilen Böhnhardt, Mundlos ve Zschäpe ‘ye ilişkin önemli bilgiler aktarmış muhbir Piatto’ya ilişkin sorular; yer altı örgütlenmesi süresince bu kimselerle kontak kurmuş olması kuvvetle muhtemel muhbir Primus(Ralf Marschner) ile ilgili sorular; ve bunların yanında sonu gelmezcesine ortaya çıkan ve cevap bekleyen pek çok yeni soru. Sağcı yapılanmalara karşı mücadelede Anayasayı Koruma Federal Dairesi bundan böyle bi’zahmet bu ya da şu sağcı organizasyonu gözlemlesin şeklinde tekrarlayan çağrılara katılmıyoruz,bunların sağcı yapılanmalara karşı mücadelede herhangi bir gerçekliği bulunmamaktadır. Naziler, gizli servisin ekstra para yardımı, örgütsel inşaaya ilişkin yardımları ve lojistik destekleri olmaksızın da zaten yeterince tehlikeliler. Tüm bu NSU sürecinden en azından bu ders çıkarılmalıdır.
    Bizler ırkçıların ucuz propagandalarına ve şiddetine karşı koymaya devam edeceğiz. NSU ne ilk ne de son nazi rerör örgütüdür. Geçtiğimiz aylarda „Oldschool Society“ veya „Gruppe Freital“ gibi pek çok yapılanmaya yönelik davalar yürütüldü ve yürütülüyor. Öte yandan her geçen gün sağcı yapıların silahlandıklarına ve pek çok yeni, şiddete meyilli sağcı organizasyonun filizlendiğine ilişkin ardı ardına bildirimler geliyor. Geçtiğimiz birkaç yıl içinde kundaklamaların ve ırkçı saldırıların sayılarında ciddi bir artış yaşandı. Bu arada yanıbaşınızdaki pek saygıdeğer Bay kendine internetten „Göçmenkorkutucu“ adıyla satılan ateşli silahlar temin ederken, karar verici merciiler göçmen haklarını yeni uyum yasalarıyla kısıyor, yabancılar dairesi ve benzeri göçmenlere ilişkin devlet kurumları insanların gözünü korkutmak için ellerinden gelen çabayı gösteriyor, sınırdışı etme merkezlerinin sayıları her geçen gün artıyor ve nihayet yeni dalga toplu sınırdışı edilmeler kapıda bekliyor.
    Geçen 5 yıl ardında hayal kırıklıklarıyla dolu bir sonuç bırakıyor. Halen daha sağcı şiddet tehlikesiz gösteriliyor,hafife alınıyor; halen daha Anayasayı Koruma Federal Dairesi koruyucu bir organmışcasına pazarlanıyor; halen daha Alman suçla mücadele birimlerinin ciddi bir ırkçılık problemi barındırdıklarına işaret etmek gerekiyor – aynı, mağdurların öz örgütlükleriyle yıllardan beri yaptıkları gibi. NSU olgusuna ilişkin toplumun çoğunluğunda oluşmuş bir farkındalık, çıkarılmış ciddi bir ders bulunmuyor. Ve zaman, tam da şimdi bunu değiştirmenin zamanıdır! „Keupstraße Heryerde“, „NSU Tribunal“ gibi insiyatifler ile NSU sürecinin ciddiyetle ele alınması ve değerlendirilmesi amacıyla bir araya gelmiş olan lokal örgütlenmeler, bizlere tam olarak bu işin nasıl yapılması gerektiğini gösteriyor, örnek oluyor.
    Schleswig-Holstein’ da NSU için bir mekan olmuştu. Fehmarn kamp alanındaki komşularının iddialarının aksine, Ostsee NSU için yalnızca bir tatil merkezi değildi. Söz konusu teröristler, Schleswig-Holstein’ da kendileri gibi düşünen ve yaşayan yerel neonazilerle kontak kurup yeni bağlar oluşturdular. Dolayısıyla Zschäpe’ nin, ardında iz bırakmamak adına kundaklamış olduğu evin enkazında bulunan harita ve bu harita üzerinde işaretlenmiş Kiel’ deki potansiyel suikast hedefleri hakkında hayrete düşmeye gerek yoktur.
    Mahkeme hükmünün açıklanmasını takiben sizlerle birlikte, hep beraber sokakları doldurmak istiyoruz. Çünkü bizler için davanın sona ermesi, ne NSU ile ne de onun varlığını mümkün kılan bu toplumla hesaplaşmanın sona erdiği anlamına gelmiyor:
    – Üstü Örtülemeyecek! – NSU Karmaşası aydınlatılsın ve feshedilsin!
    – Anayasayı Koruma Federal Dairesi feshedilsin – Muhbirlik kurumu ortadan kaldırılsın!
    – Mültecilerin ve göçmenlerin maruz kaldıkları güncel ırkçı teröre hep beraber karşı koyalım!
    – Kurumlarda ve toplumda ırkçılık ile mücadele!
    Aktüel bilgi adresi: NSU-Watch, NSU-Prozess, Ini für die Aufklärung des Mordes an Süleyman Taşköprü

    Das neue Antifa Infoblatt (AIB) Nr. 119 ist da

    Ti­tel­the­ma der 119. Aus­ga­be des An­ti­fa­schis­ti­schen In­f­o­blatts ist: Österreich – Wo Rassismus Regierungslinie ist. Wei­te­re The­men sind unter an­de­rem: Angriff auf linkes Zentrum und rechte Gewalt in Salzwedel, Täter-Opfer-Umkehr nach Überfall in Thüringen, Rechter Terror in Berlin-Neukölln, Im Trend: “Alternative Geschichtsschreibung”, Osanpo (Spaziergänge) – antifaschistische Gruppen in Japan, Fake-News in Ellwangen, Faschistische Hobbit-Camps in Italien, Das neue bayrische Polizeiaufgabengesetz, Gewalttätige Neonazistrukturen in den USA.

    Erhältlich wie immer in den Läden eures Vertrauens ( Infoladen Schwarzmarkt, Schanzenbuchhandlung ) oder direkt beim AIB

    Kreis Pinneberg / Elmshorn: Aufruf zur Kundgebung am Tag der Urteilsverkündung im NSU-Prozess

    KEIN SCHLUSSSTRICH

    In Gedenken an:
    Enver Şimşek, Abdurrahim Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar, Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat, Michèle Kiesewetter
    Am 6. Mai 2013 begann vor dem Oberlandesgericht München der Prozess gegen Beate Zschäpe, André Eminger, Holger Gerlach, Ralf Wohlleben und Carsten Sch.
    Dieser wird vermudlich Anfang Juli 2018 für die Behörden zu Ende sein.
    Wir haben weiterhin Fragen und auf diese wollen wir Antworten erhalten!
    Am tag der Urteilsverkündung wollen wir mit euch auf die Straßegehen. Denn für uns bedeutet das Ende des Prozesses nicht das Ende der Auseinandersetzung mit dem NSU und der Gesellschaft, die ihn möglich machte!

  • Kein Schlussstrich – NSU-Komplex aufklären und auflösen!
  • Dem aktuellen rassistischen Terror gegen Flüchtlinge und Migant*innen entgegentreten!
  • Rassismus in Behörden und Gesellschaft bekämpfen!
  • Kommt auf die Straße – Solidarisch gegen Faschismus & Rassismus!
    18 Uhr – Holstenplatz -Elmshorn
    Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg

    Pinneberg: Rund 150 Teilnehmer*innen bei Kundgebung gegen den Einzug der AfD in den Kreistag und für ein solidarisches Miteinander

    Am Mittwochabend haben sich rund 150 Teilnehmer*innen bei der Kundgebung vom Bündnis gegen Rechts Kreis Pinneberg versammelt, gegen den Einzug der AfD in den Kreistag und für ein solidarisches Miteinander. Unter anderen Versammelten sich Gewerkschafter*innen, Vertreter*innen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten, Vertreter*innen der Grünen Jugend, Friedensbewegung und von Kirchen und Gemeinden.
    Das gibt Motivation zu mehr, wir danken allen Teilnehmer*innen! Wir werden nicht nachlassen und uns weiter gegen die AfD, Antifeminismus und Rassismus stellen, für ein solidarisches Miteinander.

    Hier Dokumentieren wir die Gehaltenen Redebeiträge:
    Redebeitrag der Grünen Jugend / Maeva:

    Ansprache zum Einzug der AFD in den Kreistag
    Liebe Demokraten*innen,
    Seit 2014 sind wieder Rechtspopulisten, zum Teil auch Rechtsextreme und völkische Nationalisten in unseren Landtagen vertreten, seit 2017 sogar im Hohen Haus, dem Bundestag und jetzt auch im Kreistag!
    “Das muss eine Demokratie aushalten”- so hieß es. Aber eigentlich meinte man unterschwellig: “Das legt sich wieder.”
    Das Gegenteil ist aber der Fall! Der Ton wird zusehends rauer- nicht nur im politischen Diskurs. Wie einst Unsagbares Stück für Stück wieder sagbar wurde, so werden die Aufschreie dagegen nun immer leiser….es scheint beinahe so, als müsse die Demokratie dies nicht nur aushalten, sie akzeptiert es mittlerweile fast stillschweigend.
    Ich Frage euch, liebe Demokraten*innen, wollen wir in einer Gesellschaft leben, in der Missgunst und Misstrauen das Miteinander vergiften?
    Wollen wir, dass die kulturelle Vielfalt in unserem Land einer bewusst, von außen, geschürten Angst zum Opfer fällt?
    Wollen wir, dass alle unsere Errungenschaften: TOLERANZ, MENSCHLICHKEIT, GLEICHBERECHTIGUNG und vieles mehr, auf die wir in unserer Gesellschaft stolz sein können, plötzlich nichts mehr Wert sind? Nichts mehr Wert, weil sie eine im Verhältnis kleine Gruppe immer und immer wieder versucht als “linksgrünversiffte Ideologie” zu diffamieren oder diejenigen, die offen für diese Werte eintreten, als Linke Terroristen diffamiert?
    Wollen wir, dass bitter erkämpftes Recht zu Unrecht wird, weil eine kleine Gruppe von AfDlern*rinnen und ihre Anhängerschaft genau DAS forciert? Nämlich die Aushöhlung von allem, was diese Stadt, diese freie Gesellschaft ausmacht?
    ICH will das jedenfalls nicht und deshalb rufe ich euch auf, liebe Demokraten*innen, tretet lautstark und mit erhobenem Haupt für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung ein! Wir sind über 80Mio. Menschen in diesem Land, es wäre doch gelacht, wenn wir Demokraten*innen, die wir parteiübergreifend die Mehrheit darstellen, uns nicht der geifernden Minderheit mit Herz und Verstand entgegenstellen könnten!
    “Hass ist krass- Liebe ist krasser!” (Das Zitat ist von BARBARA, einer street Art Künstlerin)
    Vielen Dank!

    Redebeitrag der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) / Marianne

    Liebe Freunde,
    ich bin 88 Jahre alt. Ich stehe hier, weil ich Nationalismus und Rassismus, gegen den wir hier demonstrieren, selbst erlebt habe. Meine Großeltern wurden 1941 im KZ Riga ermordet, andere enge Verwandte in Minsk und Theresienstadt.
    Es ist charakteristisch für diese Zeit und beschämend zuglleich, dass ich heute, 77 Jahre danach, wieder gegen Rassismus auftreten muss.
    Wurde denn aus der Geschichte nichts gelernt? Nein, offensichtlich nicht, wie wir durch die AfD , die heute das innenpolitische Klima vergiftet, erleben müssen.
    Geschichtsverfälschung und die alten Ideologien machen sich wieder breit – zunehmend auch in den Parlamenten.
    Die von den Nazis angenommene Ungleichheit der Menschen, ihre Einteilung in wertvolle und niedere, diese braunen Ideologien werden landauf, landab verkündet, als sei nichts gewesen.
    Meinen Eltern wurde damals Rassenschande vorgeworfen. Doris von Wittgenstein, Landesvorsitzende der AfD in Schleswig- Holstein warnt heute vor einer „Rassenmischung“ warnt, wenn sie von Muslimen spricht.
    Im GG – geschrieben nach 1945, als Lehre aus der Nazizeit –heißt es im Artikel 1 „Die Würde des Manschen ist unantastbar“ .Es heißt nicht, der deutschen, , sondern aller Manschen, gleich welcher Herkunft, Hausfarbe oder Religion.
    Und das will AfD- Bundesvorstandsmitglied Bernd Höcke ändern, wenn er eine „Wende der Erinnerungspolitik um 180 Grad “ fordert.
    Alexander Gauland meint, die 12 Jahre Naziherrschaft seien geschichtlich ein Vogelschiß. Auschwitz ein Vogelschiss ?
    Beatrix von Storch formuliert, „Die Antidiskriminierung ist die neue Pest“
    Ihr Parteikollege Jens Meier tönt :“ Ich erkläre hiermit diesen Schuldkult für endgültig beendet.
    Liebe Freunde: Nehmen wir solche Äußerungen ernst. Nehmen wir sie nicht hin. Die AfD will die deutsche Geschichte umdeuten.
    Das dürfen wir nicht zulassen.
    Wir müssen gegen rechte Ideologen angehen und sie bekämpfen,, von wem sie auch immer ausgesprochen werden. Für uns gilt nach wie vor der Schwur der Überlebenden von Buchenwald:“ Nie wieder“ Faschismus – nie wieder Krieg…“
    Ich danke euch, dass ihr heute gekommen seid.

    Redebeitrag der Antifaschistischen Initiative Kreis Pinneberg / Herbert

    Heute sind wir hier aus Protest gegen den Einzug der
    „Alternative für Deutschland“ in den Kreistag von Pinneberg –
    Mensch könnte auch sagen „Mal wieder zu spät“,
    wäre es doch unser aller Aufgabe gewesen, den Einzug der
AfD zu verhindern, damit sie keine parlamentarische Plattform für ihren Nationalismus,
Rassismus und Antifeminismus bekommt!

Schon bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein konnte die AfD mit 5,9 % der Stimmen in den Landtag in Kiel einziehen.
    Bei der Bundestagswahl im September 2017 erreichte die AfD mit 12,6 % der Stimmen den Einzug in den deutschen Bundestag. Aus Schleswig-Holstein erhielten sie 8,2 % der Stimmen.
    Und jetzt bei der Kommunalwahl hat es die AfD geschafft mit 7 % der Stimmen aus dem Kreis
Pinneberg in den Kreistag einzuziehen.
    Die extreme Rechte sitzt in Fraktionsstärke im Kreistag Pinneberg!
    Eines ist sicher, wir aus dem Kreis Pinneberg wollen keinen Bernhard Noack, keinen Joachim Schneider, keinen Paul-Gerhard Sahling und keinen Michael Titze.
    Wir wollen keine AfD, keinen Rassismus, keinen Nationalismus, keinen Antifeminismus, keinen
Antisemitismus, keinen Hass und Hetze im Kreis Pinneberg.
    Wir wollen ein solidarisches Miteinander und keine Ausgrenzung.
    Eine Welt die in Frieden miteinander und füreinander steht!

    
Wenn man nach Kiel oder Berlin blickt kann von inhaltlicher Parlamentsarbeit für die Menschen keine Rede sein, trotzdem sollte allen klar sein, dass sich die „Alternative für Deutschland“ im politischen System der Bundesrepublik etabliert.
    Trotz zahlreicher innerer Widersprüche, Streitereien und den fortlaufenden Tabubrüchen – oder auch gerade deswegen.
    Durch die Wahlerfolge ist die AfD in der Lage hunderte Mitarbeiter*innen einzustellen, die
durch steuerfinanzierte Jobs,  jeden Tag extrem rechte Politik in die Gesellschaft tragen.
    Die AfD ist somit nicht mehr nur das Sammelbecken für Rechte und Ewiggestrige, sondern auch zudem ihre Arbeitsvermittlung geworden.

Die „taz“, das Antifa-Magazin „der rechte rand“, das „antifaschistische pressearchiv und bildungszentrum berlin“, haben bei einem Rechercheprojekt den Hintergrund von mehr als
350 Mitarbeiter*innen der AfD recherchiert.
    Deutlich wurde das die AfD im Bundestag keine „normale Partei“ ist, sondern eine
Scharnierfunktion zwischen extremer Rechten und bürgerliche Mitte einnimmt.
    Wie ein großer, brauner Schwamm saugt die AfD alle auf, von (Ex-)Mitglieder*innen der verbotenen „Heimattreuen deutschen Jugend“, über „NPD“-Aktivist*innen bis zur „Identitäten-Bewegung“.
    Die Mitarbeiter*innen werden das tun was sie vorher schon getan haben, keinen Versuch unterlassen diese Gesellschaft weiter nach Rechts zu verschieben.
    Durch die Stärkung der AfD wird der Rassismus Aufwind erhalten.

    Wie weit das Sag – und Machbare schon fortgeschritten ist zeigt auch gerade der Heimat-Horst und Innenminister, der mit voller Begeisterung mit Faschisten aus Österreich und Italien zusammen arbeitet. An dieser stelle nochmal an alle Parteien und deren Mitglieger*innen die jetzt im Kreistag mit der AfD sitzen – von euch erwarten wir das ihr keinen Millimeter mit der AfD zusammen arbeitet – nochmal der Hinweis Rassismus und autoritäre Vorstellungen bekämpft man nicht in denen man sie übernimmt! – So richtet sich auch unser Protest auch gegen alle Sarrazin’s und Palmer’s in den Parteien.
    Weiter wird die Partei sich darum bemühen, Antifaschismus und linke Ideen zu
delegitimieren.
    
Wie aus anderen Kommunal- und Landesparlamenten bereits bekannt ist,
nutzt sie ihre Präsenz um zivilgesellschaftlichen Initiativen das Leben
schwer zu machen.
    Die AfD übernimmt die Rolle, die in anderen Bundesländern früher die NPD gemacht hat und macht.
    Parlamentarische Anti-Antifa-Arbeit.
    Die sich gegen die: VVN-BdA,
    Bündnisse gegen Rechts,
    alternative Musikfestivals,
    Umwelt-Initiativen,
    
Frauenhäuser,
    Mieter*innen-Bündnisse,
    Einrichtung von Kindertagesstätten und Jugendsozialarbeit wie z.B. Jugendzentren,
    gegen Lehrer*innen, Gewerkschafter*innen und Journalist*innen,
    gegen Kirchen und Gemeinden richtet.
    
Die kontinuierliche Diskreditierung und versuchte Kriminalisierung zivilgesellschaftlichen Protestes soll letztlich zu einer weiteren Isolierung, von solidarischen Ideen und Leben, in der Gesellschaft führen.
    Mit ihrer Arbeit versucht die AfD eine kritische Debatte über sie zu verhindern und den Raum für antirassistische Intervention möglichst klein zu halten.
    Ein Gegengewicht gibt es jetzt in Berlin, dort haben sich 50 Initiativen und
Vereine gegen die Diffamierungsversuche von Seiten der AfD
zusammengeschlossen. Unter anderem der Türkische Bund – Berlin-Brandenburg und die Amadeu-Antonio-Stiftung.

Durch den Erfolg der AfD, hat das rechte, konservative und anti-linke
Lager deutlich Aufwind bekommen.
    Wie weit das geht hat sich im letzten Oktober in München gezeigt.
    Dort hat die nach rechtsaussen, offene „Deutsche Polizeigewerkschaft“ und Teile der Gewerkschaft der Polizei zusammen mit einem rechten Internet-Blog, versucht einen antifaschistischen Kongress, beim DGB zu verhindern.
    Thematisch war der Kongress wie folgt beschrieben:
    Die AfD und der Antifeminismus,
    Konsequenzen aus dem NSU-Komplex,
    Geschichte, Konzepte
und Bedingungen rechten Terrors in Bayern,
    sowie ein Besuch in der KZ-Gedenkstätte Dachau.

    
Diesen Wind der Entsolidarisierung mit fortschrittlichen Menschen, welchen wir auch im Kreis Pinneberg schon zu spüren bekommen haben, wird die AfD nun auch versuchen in den Kreistag zu tragen. Dieses muss unterbunden werden!
    Das „Zentrum für Betroffene rechter Angriffe“ berichtet von zahlreichen Übergriffen in Schleswig-Holstein mit einem Schwerpunkt im Kreis Pinneberg.
    Stellen wir uns ihnen entgegen, auf der Straße, in der Schule, im Betrieb, in jeder Kneipe und den Parlamenten!

Wer „wir“ sind?
    Wir, die für Solidarität und Zusammenhalt stehen.

Wir, die soziale Fragen nicht ethnisieren und Menschen gegeneinander
ausspielen.

Wir, die sich nicht damit abfinden, dass rassistische Diskriminierungen verharmlost, Menschengruppen stigmatisiert, Flüchtlingsheime, Aktivist*innen und Politiker*innen angegriffen werden.

Wir müssen lauter werden, in den Vereinen, in den sozialen Netzwerken, in der
Öffentlichkeit!
    Zeigen wir weiterhin und stärker als vorher Präsenz!
    
Wir bleiben ansprechbar, um dem Rechtsruck und den wachsenden Rassismus in der
Gesellschaft zurückzudrängen und um weiter gemeinsam nach Lösungen für soziale Fragen zu suchen!

    Semra Ertan, die sich am 26.Mai 1982 in Hamburg Sankt Pauli mit Benzin übergoss, um gegen den wachsenden Hass auf Menschen nicht deutscher Herkunft ein Zeichen zu setzen, die Brandanschläge u.a. in Mölln und Solingen, Lichtenhagen, der wütende, brandschatzende und lynch wollende deutsche Mob und nicht zuletzt der Einzug der extremen Rechten der AFD, diese Liste findet kein Ende und gerade deshalb müssen wir alles daran setzen, dass das alles nie wieder geschieht.
    Dazu braucht es allen voran eine Gesellschaft, die aus den oben genannten und dem NSU Komplex gelernt hat.
    Und eine Gesellschaft die keine Normalisierung und Etablierung von extremen Rechten, wie die „Alternative für Deutschland“, unwidersprochen annimmt!
    Es geht nur solidarisch – Nationalismus ist keine Alternative!
    Nie wieder – No Pasaran!

    Redebeitrag von der Jüdischen Gemeinde / Wolfgang

    Gegen AfD
    „Wenn wir kommen, dann wird aufgeräumt,……. dann wird ausgemistet, dann wird wieder Politik für das Volk, und zwar nur für das Volk gemacht. Denn wir sind das Volk.“
    Diese Aussage stammt nicht aus dem Parteiprogramm der NSDAP, sie stammt von dem Bundestagsabgeordneten der AfD Markus Frohnmeier aus Baden-Würtemberg.
    Bestätigt wird diese Nähe zu Nazis durch eine weitere Aussage eines Bundestagsabgeordneten der AfD, Jens Maier, aus Sachsen. „Wir sind die neue Rechte. Diese ganze Propaganda und Umerziehung, die uns einreden wollte, dass Auschwitz praktisch die Folge der der deutschen Geschichte wäre. Ich erkläre hiermit diesen Schuldkult für beendet, für endgültig beendet.“
    Alleine mit diesen beiden Äußerungen kann man belegen, dass die AfD eine extrem rechte Partei ist, die sich unverblümt des Nazijargons bedient. Sie ist eng verbunden mit einem Netz faschistischer Organisationen. Die Landesvorsitzende aus Schleswig-Holstein, Doris von Sayn-Wittgenstein, regt sich zum Beispiel darüber auf, dass die Identitären vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Sie meint, die Identitären seien nur eine Organisation die sich um Volkstanz und andere deutsche Bräuche kümmert. Wir alle wissen, dass die Identitären eine Naziorganisation ist, mit einem hohen Potential an Gewaltbereitschaft. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Kieler Landtag, Jörg Nobis, erklärte in der Sprache der Unmenschen in einer Debatte über Schulpolitik: „ Dann fahren wir gemeinsam den Schulzug in den Hochofen“ Gemeinsam meint natürlich mit seinen Parteigenossen der AfD.
    Die AfD hat innerhalb der Rechten die Funktion eines Eisbrechers. Sie macht das Vokabular der Nazis in Deutschland salonfähig. Immer wieder versucht sie Begriffe wie „völkisch“ oder „Volksgemeinschaft“ salonfähig zu machen und zu enttabuisieren.
    Weiterhin wirkt die AfD geschichtsrevisionistisch. Oder wie soll man Gaulands Äußerung, wir sollten stolz sein auf die Leistungen unserer Soldaten in den beiden Weltkriegen. Auf welche Leistungen sollen wir stolz sein? Darauf, dass im 1. Weltkrieg deutsche und österreichische Soldaten, nach dem Frieden von Brest-Litowsk, in der Ukraine stationiert blieben und sich an Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung beteiligten? Darauf, dass, im gleichen Krieg, deutsche Soldaten einen unglaublichen Terror gegen die französische Zivilbevölkerung ausübte. Dass ganze Dörfer bis auf die Grundmauern niedergebrannt wurden, dass geplündert, geraubt und gemordet wurde? Über die Verbrechen der deutschen Wehrmacht im 2. Weltkrieg ist heute sehr viel bekannt, noch nicht alles, sie beteiligte sich an der Ermordung der jüdischen Bevölkerung, am Abtransport von Menschen in Vernichtungslager, sie bewachte KZs, sie ermordeten in Kriegsgefangenenlagern ganz gezielt sowjetische Soldaten durch Hunger. Sie arbeitete mit den Mordbanden der SS und der Polizeibataillone Hand in Hand. Sie waren willfährige Handlanger Hitlers. Und auf so etwas sollen wir stolz sein? Und, nicht nebenbei bemerkt, Auschwitz z.B. konnte nur solange weiter morden wie die Wehrmacht kämpfte.
    Die AfD möchte, dass das Naziregime als ganz normaler Teil der deutschen
    Geschichte bewertet wird. Sie verharmlost die Verbrechen der Nazis. Das ist für sie überlebenswichtig. Ihr ist nur zu klar, dass die Verbrechen der Nazis ein warnendes Beispiel für die Politik ist, die die AfD vertritt. Erinnerung wird verdreht, um die Wiederholung in anderer Form möglich zu machen.
    Die AfD unterteilt die Bevölkerung Deutschlands in Deutsche und andere. Die anderen das sind Ausländer, Geflüchtete und Arbeitsmigranten. Dabei unterschlägt sie, dass Deutschland schon seit Jahrhunderten ein Einwanderungsland ist. Spätestens sei der teilweisen Eroberung durch die Römer. Durch die französischen Soldaten die mit Napoleon gekommen waren, durch die zahllosen polnischen Bergarbeiter im Ruhrgebiet, durch die französischen Hugenotten, denen Deutschland Asyl gewährte. Durch die ausländischen Söldner im dreißigjährigen Krieg. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. Wir sollten dankbar dafür sein, dass diese Menschen alle zu uns gekommen sind und uns mit ihrer Kultur bereichert haben.
    Diese Unterteilung in Deutsche und z.B. Geflüchtete macht die AfD verantwortlich für die sozialen Probleme in Deutschland. Nicht etwa viele Arbeitgeber die durch prekäre Beschäftigung und Niedriglöhne Menschen in das Elend treiben und dadurch große Profite machen. Wie sagte schon vor fünfzig Jahren der brasilianische Bischof Dom Helder Camara: „ Der Reichtum der Reichen basiert auf der Armut der Armen.“
    Sie stellt sich Als „sozialpatriotisch“ dar. Den bestehenden Gegensatz von „oben“ und „unten“ definiert sie um in einen angeblichen Gegensatz zwischen „Deutschen und Ausländer“.
    Demokratische Errungenschaften werden von der AfD systematisch abgewertet. Mit Meinungsvielfalt, Kulturvielfalt und Meinungsfreiheit kann sie nichts anfangen. Oder wie ist es zu bewerten, dass sie z.B. in Hamburg eine Kartei anlegen in der Lehrer erfasst werden sollen, die sich kritisch zur AfD äußern? Dass sie Namenslisten anlegen von ihren Gegnern. Sie warten auf die „Stunde der Abrechnung“ von der sie träumen, aber sie können sich gewiss sein, dass wir ihre Träume nicht Wahrheit werden lassen.
    Frauenrechte sind ihnen nichts wert. Abtreibung soll wieder strafbar werden, Die Frau soll wieder in die Küche. Die AfD meint: Frauen sollen wieder die Rolle der Mutter übernehmen. Alleinerziehende sind unerwünscht die, Ihrer Meinung nach „traditionelle Familie“ wird idealisiert.
    Schwule, Lesben, Transsexuelle, Bisexuelle werden als Abschaum gewertet. Natürlich wird in diesem Zusammenhang Sexualunterricht in der Schule als „ Frühsexualisierung und Indoktrinierung“ von Kindern abgelehnt. Sehnsucht nach der Gesellschaft von vorgestern.
    Unser entschlossener Widerstand wird diese Partei dahin bringen wo sie hingehört, wie alle braune Scheisse, In die Kloake der Geschichte.
    Wir versprechen ihnen, dass sie keine Minute mehr Ruhe haben werden, dass wir jeden ihrer politischen Schritte beobachten werden und alles tun werden um ihre Gegenwart zu ihrer Vergangenheit werden zu lassen.
    Wir versprechen unseren Freundinnen und Freunden die zu uns gekommen sind um hier in Frieden und Freiheit zu leben, dass wir uns schützend vor sie stellen werden um sie vor diesem Pack zu schützen.
    Auch hier gilt: „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen“

    Presseberichte aus dem Pinneberger Tageblatt / SHZ und Hamburger-Abendblatt

    20. Juni – Kundgebung gegen den Einzug der AfD in den Pinneberger Kreistag

    Aufruf zur Kundgebung vorm Rathaus Pinneberg zur konstituierende Sitzung des Kreistags. Am Mittwoch, den 20. Juni 2018, findet die erste öffentliche Sitzung des Pinneberger Kreistags in der neuen Legislaturperiode statt. Das nehmen wir als Anlass, um der AfD zu zeigen, dass im Kreis Pinneberg kein Platz für ihre nationalistische, rassistische, sexistische und autoritäre Politik ist. Wir möchten klar stellen, wir aus dem Kreis Pinneberg wollen keinen Bernhard Noack, keinen Joachim Schneider, keinen Paul-Gerhard Sahling und keinen Michael Titze. Wir wollen keine AfD, keinen Rassismus, Nationalismus, Hass und Hetze im Kreis Pinneberg.

    Es geht nur solidarisch! Nationalismus ist keine Alternative!
    Die AFD beim Namen nennen: Rückwärtsgewandt, rassistisch, homophob!

    Wenn am 20.06.2018 die erst konstituierende Sitzung des Kreistags im Pinneberger Rathaus zusammen kommt, dann erwartet uns eine extrem rechte Partei. Wir fordern alle demokratischen, fortschrittlichen Menschen auf achtsam zu sein und der AFD keine Gestaltungsmacht für ihre rückwärtsgewandten Forderungen zu stellen.
    Es darf weiterhin nicht zur Normalität werden den alten und neuen extremen Rechten parlamentarische und außerparlamentarische Räume zu überlassen.
    Versuchen wir weiterhin eine solidarische Gesellschaft zu gestalten, indem wir uns gegenseitig respektieren, unterstützen, Menschen die Schutz suchen, Schutz verschaffen, zu hören und Netzwerke schaffen, in denen wir gemeinsam Missstände aufzeigen und gemeinsam nach Lösungen suchen.
    Versuchen wir weiterhin Menschen nicht in die Arme der extremen Rechten laufen zu lassen. Verdeutlichen wir aber auch den Parteien CDU, SPD, Grüne, FDP, Die Linke, dass es keinen Sinn ergibt, sich an der politischen Rechtsverschiebung zu beteiligen. Am Ende führt dieses zu einer Legitimation von extremen Rechten Positionen und zu einer immer breiteren radikalisierten, rassistischen Mitte der Gesellschaft.
    Der politische Inhalt der AFD ist vom Gestus geleitet sich gegen alles zu positionieren. Es gibt keine konkreten Lösungsvorschläge mit denen und in denen eine freie Gesellschaft leben kann. Im Gegenteil. Menschen werden vermehrt in ihren Rechten beschnitten, isoliert, abgeschoben. Es geht vorrangig um die Einteilung in „Brauchbar und Unbrauchbar“.
    Die Macht der Suggestion ist das wichtigste Mittel dieser Partei. In einer Zeit die in erster Linie von Schnelligkeit ummantelt ist, greift diese Art bei vielen Menschen. Eine gründliche und sachliche Auseinandersetzung mit den gesellschaftlich bewegenden Themen muss im Fokus der politischen Arbeit liegen und keine Partei die politisch und rhetorisch an die NS-Zeit erinnert und teilweise versucht dort anzusetzen.

    Wir stehen auf und mischen uns ein. Raus auf die Straßen, rein in die Schulen, rein in die Betriebe. Öffentlichkeit schaffen, alte und neue Rassist*innen benennen, Solidarität leben!
    Wir tragen es weiter, wir leben es weiter: „Nie wieder!“
    Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

    Kundgebung Rathausplatz Pinneberg
    Mi. 20.06.2018 17 Uhr

    BÜNDNIS GEGEN RECHTS KREIS PINNEBERG

    Kreis Pinneberg: Einladung zum Ratschlag am 28. Mai um 19 Uhr

    Einladung zum Ratschlag in der – Jüdischen Gemeinde Pinneberg – am Montag den 28. Mai 2018 um 19 Uhr.
    Es steh fest, der parlamentarische Arm der “Neuen Rechten” – Bewegung ist mit der “Alternative für Deutschland” (AfD) in den Kreistag von Pinneberg eingezogen und wird mit vier Personen dort vertreten sein.
    Wir wollen beratschlagen wie wir damit umgehen wollen, konkret geht es um eine Aktion am 20.06. zur ersten Sitzung wo die AfD vertreten sein wird. Auch wie ein weiteres vorgehen im Kreis Pinneberg gegen die Rassisten und Feinde der Demokratie in Pinneberg aussehen kann.
    Für uns seht fest – Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen – Unsere Alternative heißt Solidarität! Am 19. April 1945 wurde beim Appell zum Totengedenken im KZ-Buchenwald der “Schwur von Buchenwald” verlesen. In dem es heißt: “Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
    Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.

    Der Schwur hat auch heute noch seine Gültigkeit als Richtschnur für antifaschistisches Handeln über politische, weltanschauliche und religiöse Grenzen hinweg und kann für uns nur eine Aufforderung zum Handeln sein.
    Montag, 28. Mai 2018 – 19:00 Uhr, Jüdische Gemeinde Pinneberg, Clara-Bartram-Weg 14, 25421 Pinneberg

    Morgen (07.05.2018) Veranstaltung in Pinneberg: TATORT KURDISTAN

    Die kurdischen Verteidigungskräfte in Syrien und dem Irak waren maßgeblich am Kampf gegen den IS beteiligt, in vielen Gebieten Syriens und des Irak trugen die kurdischen Kräfte die Hauptlast des Krieges. Vor einigen Wochen überfiel Erdogans Armee und mit ihr befreundete Milizen, von deren Kämpfern vorher viele beim IS waren, die kurdische Provinz Rojava und eroberten die Stadt Afrin. Dabei wurde gezielt das Krankenhaus von Afrin bombardiert und nach der Eroberung wurde geplündert und es wurden wahllos Menschen ermordet.
    In den deutschen Medien wurde darüber nur wenig oder garnicht berichtet. Auch offizielle Stellen schwiegen zu dem Überfall der türkischen Gruppen. Dabei hätte es guten Grund gegeben hier im Land einen Aufschrei zu hören. Erdogans Söldner kamen mit deutschen Panzern und anderen deutsche Waffen nach Afrin. Statt danach die Waffenlieferungen an die Türkei einzustellen, da die Türkei einen Angriffskrieg auf fremden Boden führt, haben die Waffenlieferungen an die Türkei sich seit dem Überfall mehr als verdoppelt. Ein politischer Skandal der totgeschwiegen wird.
    Totgeschwiegen wird auch das Leid der Menschen in Rojava. Dies wollen wir nicht hinnehmen. Wir möchten auf einer Veranstaltung über die Situation in Rojava und besonders die momentane Situation der Menschen dort berichten.
    TATORT KURDISTAN
    Montag 7. Mai 2018 um 19.00 Uhr
    Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Pinneberg
    Clara-Bartram-Weg 14

    Es werden Vertreter_innen der Kurden aus Rojava und der Jesiden anwesend sein und berichten.
    Der Eintritt ist frei, es wird aber um Spenden für die Kurdistanhilfe gebeten.

    Es lebe der 8. Mai – damals wie heute: Kampf dem Faschismus!


    Am 7. Mai, kurz vor dem 73. Jahrestag der Befreiung vom deutschen Faschismus, wollen erneut Rechte in Hamburg aufmarschieren. Seit mittlerweile drei Monaten kommen regelmäßig faschistische und rechtspopulistische „Montagsdemonstranten“ zusammen, um sich gegenseitig in ihren kruden Verschwörungstheorien zu bestärken und Stimmung gegen Geflüchtete, Muslime und Linke zu machen. In der Öffentlichkeit versuchen sie sich nach wie vor als „Merkelkritiker*innen“ und „besorgte Bürger*innen“ zu inszenieren, während längst organisierte Neonazis die Veranstaltung dominieren.
    Kein Platz für rechte Hetze
    Die „Merkel muss weg“-Kundgebungen sind eine Art verspätetes Pegida in Hamburg, auch wenn sie dieses Label selbst nicht verwenden. Sie müssen im Kontext der rechten Mobilisierungen der vergangenen Jahre betrachtet werden. Vor dem Hintergrund der sogenannten Flüchtlingskrise und dem kurzen Sommer der Migration im Jahr 2014 haben sich rechtspopulistische und andere reaktionäre Kräfte neu formiert. In vielen Städten kam und kommt es zu Aufmärschen, wobei es zum offenen oder verdeckten Schulterschluss zwischen verschiedenen rechten Spektren kommt. Die AfD zog mit 12,6 Prozent in den Bundestag ein, in Sachsen ist sie aktuell sogar die stärkste Partei. Nicht zufällig brannten gleichzeitig täglich Unterkünfte von Geflüchteten und nahm die Zahl von Übergriffen zu. Die verbindende Klammer der Rechten ist die Ablehnung von Migration und ihr offener Rassismus. Merkel dient ihnen in erster Linie als Chiffre für eine vermeintliche „Willkommenskultur“, die das „deutsche Volk“ bedrohen würde. Tatsächlich haben die bürgerlichen Parteien nicht selten deren Rhetorik und teilweise auch Positionen längst übernommen. Auch die rigorose Abschiebepraxis und die faktische Abschaffung des Asylrechts werden von CSU/CDU über die SPD bis zu Teilen der Grünen getragen. Die Rechten sehen sich so bestärkt, haben unmittelbaren Einfluss auf die etablierte Politik und werden beständig motiviert ihre rassistischen Forderungen zuzuspitzen.
    Unser Feminismus ist antirassistisch
    Die Redner*innen der „Merkel muss weg“-Veranstaltungen thematisieren auch immer wieder die Sicherheit von Frauen, die sie nicht durch patriarchale und gewalttätige Männer im allgemeinen, sondern durch Migranten gefährdet sehen. Es scheint vielmehr ihr eigenes patriarchales Weltbild zu sein, in denen der vermeintlich starke Mann die angeblich schwache Frau beschützen müsse, das sie in Gefahr sehen. Denn sie attackieren zeitgleich unentwegt feministische Forderungen. Ihr Geschlechter- und Familienbild, die Stimmungsmache gegen die Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt an Schulen und das Recht auf körperliche und sexuelle Selbstbestimmung sprechen eine eindeutige Sprache. Die Rechten instrumentalisieren die Situation von Frauen für ihre rassistische und antimuslimische Hetze.
    Klassenkampf statt Volksgemeinschaft
    Konservativen, neu-rechten und faschistischen Kräften ist es gelungen, an reale Unsicherheiten und oft irrationale Ängste von Teilen der Bevölkerung anzuknüpfen und politische Ohnmachtserfahrungen innerhalb der bürgerlichen Gesellschaft in ihrem Sinne zu kanalisieren. Dabei deuten sie die sozialen Probleme des Kapitalismus und der patriarchalen Gesellschaft mit ethnischen und rassistischen Mustern um. Hierfür knüpfen sie bewusst an völkische und nationalistische Traditionslinien an und verkaufen ihr reaktionäres Aufbegehren als Antwort auf die Fragen der Zeit. Sie fordern einen starken Staat – geprägt von Abschottung, Tradition und autoritärer Politik – und suchen die verlorene Sicherheit in der Volksgemeinschaft. Die Parallele zum historischen Faschismus lässt sich hier deutlich erkennen. Wer nicht Teil der propagierten homogenen Nation sein will oder kann wird ausgegrenzt, abgeschoben und in letzter Konsequenz vernichtet.
    Den Widerstand organisieren
    Unsere Antwort kann nur sein, den rechtspopulistischen und faschistischen Kräften auf allen Ebenen zu begegnen, ihren Einfluss zurückzudrängen und ihre öffentlichen Auftritte – wo möglich – zu verhindern. Die Geschichte hat gezeigt, dass ignorieren, kleinreden und abwarten bis es zu spät ist, noch nie geholfen haben. Wir brauchen aber noch mehr: Die Solidarität mit Geflüchteten und ihrem Kampf um gleiche Rechte, der in Hamburg vor allem gegen den Senat von SPD und Grünen geführt werden muss, die Verteidigung von feministischen und antirassistischen Forderungen sowie die Unterstützung von Arbeits-, Mieter*innen- und Stadtteilkämpfen. All das ist der effektivste Widerstand gegen den Rechtsruck und die Zumutungen des Kapitalismus.
    Am Abend vor dem 8. Mai wollen wir uns mit unterschiedlichen antifaschistischen Gruppen an der Demonstration des „Hamburger Bündnis gegen Rechts“ beteiligen. Lasst uns zum Tag der Befreiung – aber auch an allen anderen Tagen – unmissverständlich klar machen, dass wir den alten und neuen Rechten entschlossen entgegentreten!
    Antifaschistische Gruppen Hamburg
    Montag | 7. Mai 2018 | 17:30 Uhr |
    Gänsemarkt (Ort kann sich noch ändern!)